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Innovationen und Reproduktionen in Kulturen und Gesellschaften (IRICS) Wien, 9. bis 11. Dezember 2005

 
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Georg Forsters Erben: Zur Rolle der Deutschen "48er" Emigranten in Australien

Gerhard Fischer (UNSW)

 

ABSTRACT:

Der Beitrag geht aus von Georg Forster, der schon vor der Ankunft der First Fleet (1788) in Botany Bay einen Artikel veröffentlichte, in dem er die Entwicklung einer zivilen, republikanischen Gesellschaft in Australien als Folge des britischen Kolonialisierungsprozesses voraussagt. Die sogenannten "48er" Emigranten, die nach der verunglückten Revolution nach Australien auswanderten, sahen sich in den Fußstapfen Forsters und nahmen seine Ideen nicht nur auf, sondern versuchten, sie bei der Besiedlung des Landes und der Entwicklung liberaler und demokratischer Strukturen in die Praxis umzusetzen, vor allem in Südaustralien, wo die 48er in der Diskussion um "responsible government" (d.h. der Einführung einer eigenständigen lokalen Verwaltung in der südaustralischen Kolonie) in den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts eine wichtige Rolle spielten. In den Publikationen der 48er erscheinen schon sehr früh die Vorstellungen einer bi-nationalen und bi-kulturellen Identität, die als Grundlage der politischen Partizipation der Deutschaustralier bei der Entwicklung eines unabhängigen australischen Gemeinwesens gesehen wird. Der I. Wekltkrieg machte diese Hoffungen zunichte und bedeutete das Ende einer kulturell eigenständigen Deutsch-Australischen Community.


Innovations and Reproductions in Cultures and Societies
(IRICS) Vienna, 9. - 11. december 2005

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