Innovationen und Reproduktionen in Kulturen und Gesellschaften (IRICS) Wien, 9. bis 11. Dezember 2005

 
<< OPEN AND CLOSED SYSTEMS: The Improbable Way towards an Equilibrium

Der "einheitliche und einheitssetzende Grundgedanke des Ganzen". Totalität und Essayismus in Hermann Brochs "Huguenau oder die Sachlichkeit"

Hans-Edwin Friedrich (Institut für Deutsche Philologie, München)

 

ABSTRACT:

Ein Axiom von Hermann Brochs Theorie der Wertsysteme besagt, daß die jeweiligen Wertsysteme wie ihre Antisysteme als geschlossene und nicht als offene Systeme konzipiert sind. Ihre wesentliche Bezugsgröße ist Totalität, die sowohl als sachliche als auch ästhetische Kategorie ausgeprägt wird. Analytisch läßt sich dies für den Bereich der Dichtung am besten anhand des Romans "Die Schlafwandler" rekonstruieren. Der Roman als Kunstwerk von der modernen Romantheorie her auf Totalität hinkonzipiert, die sich primär im Medium des Ästhetischen ausprägt. Die Narration realisiert diese ästhetische Totalität mittels der integrativen und formästhetischen Möglichkeiten des Romans. Im Zentrum der Untersuchung steht der dritte Roman der Trilogie, "Huguenau oder die Sachlichkeit". Thematisch wird diese Frage im Essay "Der Zerfall der Werte" ausgearbeitet, der in den Text montiert ist. Die Diagnose eines Zerfalls der Werte setzt eine geschichtsphilosophisch gegebene Totalität voraus.


Innovations and Reproductions in Cultures and Societies
(IRICS) Vienna, 9. - 11. december 2005

H O M E
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