Innovationen und Reproduktionen in Kulturen und Gesellschaften (IRICS) Wien, 9. bis 11. Dezember 2005

 
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Die Bakchen des Euripides
Der Ursprung des Dionyskults und seine kritische Reflexion

Jürgen Pelzer (Occidental College, Los Angeles, Kalifornien, USA)

 

ABSTRACT:

Im Mittelpunkt meines Beitrags steht das letzte im makedonischen Exil geschriebene Drama des Euripides, das den Dionysos-Mythos und damit die Grundlagen der “Ur-Tragödie” thematisiert. Eingehen möchte ich vor allem darauf, wie Euripides im Konflikt zwischen den beiden Hauptprotagonisten, dem Thebanerkönig Pentheus und dem als Kultführer selbst auftretenden Dionysos, eine Reihe widersprechender Konzepte und Prinzipien darstellt, die letztlich nur durch extreme, schockierende Gewalt gelöst werden.

Deutlich werden somit die erschreckenden, völlig außer Kontrolle geratenden Konsequenzen des Dionysoskults, dessen andere Seite in orgiastischen Tanz- und Sexualritualen besteht. Um diesen scheinbaren Widerspruch aufzulösen, möchte ich unter anderem auf Hegel, Nietzsche und Freud zurückgreifen. Anhand neuerer Aufführungen, vor allem in Berlin (Stein, Gruber) und Athen, möchte ich ferner nach der Aktualität des Dionysos-Kults fragen.

Innovations and Reproductions in Cultures and Societies
(IRICS) Vienna, 9 - 11 december 2005

H O M E
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