Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

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Amazonien – Weltregion und Welttheater

Willi Bolle (Universidade de São Paulo, Brasilien) [BIO]

Email: willibolle@yahoo.com


 

ABSTRACT:

Mit dem Begriff des Welttheaters (abgeleitet von Calderón de La Barca) soll hier versucht werden, der weltweiten Bedeutung Amazoniens in der Geopolitik und in der Imagination ein Äquivalent im Bereich des kulturellen Ausdrucks zur Seite zu stellen: nämlich in Gestalt des zur Zeit des Kautschukbooms in Manaus erbauten Teatro Amazonas. Dieses Bauwerk kann im Sinne Walter Benjamins als ästhetischer und symbolischer “Ausdruck” der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Geschichte verstanden werden. Um dies zu zeigen, stützen wir uns einerseits auf Barbara Weinsteins Studie (1983) zur Geschichte der Kautschukförderung im Amazonasgebiet in der 2. Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts und andererseits auf die Studie von Mário Ypiranga Ribeiro (2003) zur Bau- und Kulturgeschichte des Teatro Amazonas. Als Katalysator, um die Beziehungen von Amazonien als Weltregion und Welttheater aufzuzeigen, werden die beiden wichtigsten von Werner Herzog im Amazonasgebiet gedrehten Filme eingesetzt: Aguirre, der Zorn Gottes (1973), der zu einer neuen Lektüre des Grundlagentextes über Amazonien, nämlich Gaspar de Carvajals Bericht der ersten Entdeckungsreise von Francisco de Orellana im Jahre 1542, anregt, und Fitzcarraldo (1982), der eine Revision der Geschichte der Konquistadoren im Sinne einer “Eroberung des Nutzlosen” (Herzog 2004) vorschlägt.

 


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Wien, 6. bis 9. Dezember 2007