Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

KCTOS: Wissen, Kreativität und
Transformationen von Gesellschaften

Wien, 6. bis 9. Dezember 2007

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Tourismusprospekte für Latgale und das Grenzgebiet Litauens: Tradition und Neuerung

Natālija Dainoviča (Universität Daugavpils, Lettland)

Email: dainovic@inbox.lv


 

ABSTRACT:

Der Öffentlichkeitscharakter der Tourismusprospekte für Latgale und das Grenzgebiet Litauens äußert sich in ihrer allgemeinmenschlichen, humanitären und humanistischen Thematik, die in verschiedenen Gesellschaftsschichten ein bestimmtes Interesse wecken kann.

Die Eigenart unserer Werbetexte sowie der Region, in der wir leben, bestimmt folgende Tatsache: die Stadt Daugavpils ist die größte Stadt Latgales, einer der vier historisch-ethnographischen Teile Lettlands (die drei anderen sind Kurzeme, Zemgale und Vidzeme). Das Unikum von Daugavpils zeigt sich nicht nur an der erstaunlich großen Anzahl der Lehranstalten für 110.000 Bewohner (darunter die Universität Daugavpils), sondern auch in der friedlichen Existenz traditioneller christlicher Konfessionen (evangelisch-lutherischer, römisch-katholischen‚ rechtgläubig-orthodoxer und altgläubiger). Davon zeugt der sogenannte Kirchenberg, auf dem sich Kirchen und Kathedralen der erwähnten Religion befinden. (Die Synagoge liegt im Zentrum der Stadt).

Einmalig für Osteuropa ist die Festung, die seit der 1. Hälfte des 19. Jh. erhalten geblieben ist. In der letzten Zeit lockt Daugavpils die Verehrer eines der wichtigsten Künstler des Abstrakten Expressionismus, M. Rothko (1903–1970) an, der hier geboren wurde und in Amerika lebte. Ihr eigenes unvergleichbares Gesicht haben die latgalischen Städte Balvi, Kraslava, Ludza, Preili, Rezekne, die litauische Stadt Zarasai. Die Informationen über werbesprachliche Probleme der Übersetzung aus dem Lettischen und Litauischen sind für die Interessenten in entsprechenden Materialien über die Lexik kulturhistorischer und sakraler Reiserouten zu finden.

Was aber den Gegenwartsbezug und die Wirklichkeitsrelevanz unserer Tourismusprospekte betrifft, so können sie unserer Meinung nach in Wirklichkeit nicht zur Orientierung beitragen. Das Leben der Menschen in unserem Grenzgebiet beeinflusst ökologisch das litauische Atomkraftwerk Ignalina, das sich in 9 Kilometer Entfernung von der lettisch-litauischen Grenze befindet. Die Unternehmer, die sich mit dem Dorftourismus zu beschäftigen begonnen haben, haben durch den Beschluss des litauischen Parlaments vom 28.Juni 2007, ein neues – in Europa das zweitgrößte – Atomkraftwerk auf Basis des alten zu bauen, kolossale Verluste. Das Vorhandensein der lebensbedrohenden Objekte soll in den Touristenprospekten nicht verschwiegen, sondern mit speziellen Bezeichnungen unterstrichen werden. Welche könnten es sein? Wie sollte die Warnung von einer möglichen Atomgefahr aussehen?

Ähnliche Probleme gibt es in Oberösterreich wegen des tschechischen Atomkraftwerks Temelin. Darüber möchte ich gerne einen Meinungsaustausch bewirken.


 

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