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Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Friedenskultur im Islam und im Christentum

Leitung der Sektion/Anmeldung von Referaten bei:
Email: Gazi Caglar (Hannover)

ABSTRACT: Das vorherrschende Wahrnehmungs- und Interpretationsmuster kultureller Begegnungen und Konfliktlinien nach der Auflösung der bipolaren Weltordnung orientiert sich vornehmlich an der These vom "Krieg der Zivilisationen" (Tibi 1995) bzw. "Kampf der Kulturen" (Huntington 1996). Das auf Reduktion von Komplexität bedachte Paradigma vom "Kampf der Kulturen" ist durch die kritische Wissenschaft hinreichend widerlegt (Caglar 2001).

Die allgemeine Wahrnehmung wie auch das Gros wissenschaftlicher Rezeption beschreibt die Begegnung zwischen dem Islam und dem Christentum zumeist in Begriffen, die sich von den Paradigmen "heiliger Krieg", "Dschihad" und "Kreuzzug" herleiten lassen. Das öffentliche Urteilsvermögen gerät so unter die Kontrolle der Kriegslogiken und -begründungen durch die heiligen Texte der beiden Religionen und radikaler politischer Strömungen, die sich auf diese Religionen beziehen.

Dabei gibt es auch eine entwickelte Friedenskultur innerhalb dessen, was man gemeinhin als Islam und Christentum bezeichnet. Der Fokus der Sektion liegt auf der historischen und gegenwartsbezogenen Rekonstruktion dieser Friedenskulturen.

 

Literatur:

Gazi Caglar, Der Mythos vom Krieg der Zivilisationen. Eine Replik auf S. Huntingtons "Kampf der Kulturen", Münster 2001.
Bassam Tibi, Krieg der Zivilisationen, Frankfurt am Main 1995
Samuel Huntington, Kampf der Kulturen, Frankfurt am Main 1996

DAS VERBINDENDE DER KULTUREN