Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Transkulturelle Kompetenz in der Umwelt- und Entwicklungskommunikation

Paulo Astor Soethe (Curitiba, Brasilien)
Im Territorium des Anderen. Fremderfahrung und Umweltethik im brasilianischen Roman Relato de um certo Oriente

Milton Hatoum, Verfasser von Relato de um certo Oriente (1989, dt. Emilie oder Tod in Manaus), ist 1953 in Manaus geboren und wuchs dort als Sohn einer Familie libanesi-scher Immigranten auf. Die räumlich-landschaftliche Struktur seines Romans wird von der Amazonas-Metropole Manaus, dem umgebenden Regenwald und der Stadt Tripolis geprägt. Die Räume im Werk stellen in metaphorischer Weise freie, dynamische Orte dar, wo keine kulturelle Bestimmung allein dominiert. Innerlich und äußerlich bedürfen diese Orte einer formalen und ethischen Gestaltung, und in ihnen wird stets nach Identität und Menschlichkeit gesucht, die sich als Ergebnis von multiethnischer und multikultureller Vielfalt erweisen. Eine der zentralen Figuren im Roman ist der Deutsche Gustav Dorner, ein "unermüdlicher Sammler von leuchtenden Augenblicken der menschlichen Natur und von seltsamen Landschaften der amazonischen Natur". Dieser Beitrag präsentiert Dorners Tätigkeit als Fotograf und Gelehrter und dessen Suche nach transkultureller Kompetenz als Beispiel für die ethische Aussagekraft von literarischen Texten in der Debatte über eine gelingende Umweltkommunikation.

DAS VERBINDENDE DER KULTUREN