Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Standardvariationen und Sprachauffassungen in verschiedenen Sprachkulturen

Wolfgang Braune-Steininger (TU Berlin)
Die Sprachauffassung in der auswärtigen Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland

Der Vortrag versucht die Bedeutung der deutschen Sprache innerhalb der auswärtigen Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland zu skizzieren. Unter den Prämissen auswärtiger Kulturarbeit, die von den Mittlerorganisationen auswärtiger Kulturdiplomatie getragen wird, soll der Stellenwert der deutschen Sprache zur Instrumentalisierung der Kulturpolitik verdeutlicht werden.

Dabei kann durchaus die Priorität der Spracharbeit hinterfragt werden, denn die zunehmende Bedeutung der Landeskunde ist bei der kritischen Einschätzung auswärtiger Kulturpolitik unbedingt zu beachten. So hat etwa das Goethe-Institut seine Programmarbeit in die Triade Programm-, Bibliotheks- und Spracharbeit unterteilt. Zuweilen muss gar die Sprache hinter andere Komponenten der Kulturdiplomatie zurücktreten.

Anhand der kritischen Sichtung kulturdiplomatischer Dokumente soll der Bedeutungswandel der deutschen Sprache nachvollzogen werden. Unter den vorgestellten Texten befinden sich Auszüge aus dem Bericht der Enquete-Kommission Auswärtige Kulturpolitik des Deutschen Bundestages (1977). Hier wird vor allem die Qualität der Sprache innerhalb des "Erweiterten Kulturbegriffs" problematisiert.

Auch sollen ausgewählte Reden von Exponenten auswärtiger Kulturpolitik (Bundespräsident, Bundeskanzler, Außenminister) nach dem Repräsentationspotenzial deutscher Sprache hin analysiert werden. Zur Frage steht etwa die Einsatzfähigkeit von Sprachprogrammen zur Durchführung kulturpolitischer Strategien.

DAS VERBINDENDE DER KULTUREN