Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Standardvariationen und Sprachauffassungen in verschiedenen Sprachkulturen

Anita Pavic Pintaric (Univ. Zadar, Republik Kroatien)
Deutsche Lehnwörter im Kroatischen der Lepoglava Region zwischen Purismus und alltäglicher Verwendung

Die gemeinsame Geschichte und langjährige Kontakte Österreichs und Deutschlands zu Kroatien haben in der kroatischen Sprache zahlreiche Lehnwörter hinterlassen. Dieses ist am Wortgut in der kajkavischen Mundart der Lepoglava Region besonders gut zu erkennen. Die Verwendung der Entlehnungen ist mit puristischen Einstellungen verbunden, auf die näher eingegangen wird. Im Zentrum meiner Arbeit steht die Untersuchung des Gebrauchs von Germanismen in der Lepoglava Region. Dies geschah in vier Analyseschritten:

  1. Die Verwendung deutscher Lehnwörter in der gesprochenen Sprache der Region wurde auf Grund einer Umfrage ermittelt, wobei ihr Gebrauch und ihre Bekanntheit im Mittelpunkt standen;
  2. Der Gebrauch von Germanismen in der geschriebenen Sprache wird anhand der Ausgaben einer regionalen Zeitung der letzten 5 Jahren untersucht;
  3. Weiters wurden einschlägige Publikationen kroatischer Sprachwissenschaftler der letzten 5 Jahren mit einbezogen;
  4. Schließlich wurden auch einsprachige Wörterbücher nach Entlehnungen durchgesehen.

Es zeigt sich, dass deutsche Lehnwörter vor allem in der gesprochenen Sprache vorkommen. Dabei spielen die kommunikative Situation und das Alter der Informanten eine wichtige Rolle. Die ältere Generation verwendet mehr Entlehnungen als die jüngere, da diese den Einflüssen von Medien und Internettechnologie ausgesetzt ist. Unter den Zeitungsartikeln sind diejenigen von lokaler Bedeutung reicher an Lehnwörtern. Eines der Ergebnisse der Untersuchung ist auch, dass unter den Sprachwissenschaftlern unterschiedliche Einstellungen zum entlehnten Wortgut existieren (Beifall, Ablehnen bzw. eine Zwischenstellung zwischen diesen beiden Positionen).

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