Das Verbindende der Kulturen

SEKTION:

Übersetzung und Kultur

Astrid Starck
Wie weiblich ist Jiddisch? Übersetzung und Metamorphose am Beispiel des Maysebuchs (Basel 1602)

Das Maysebuch ist eine erbauende und unterhaltende Märchen-, Legenden- und Novellensammlung, deren Geschichten grösstenteils aus dem Hebräisch-Aramäischen übersetzt wurden und für Frauen und Männer, "die wie Frauen sind", d.h. unwissend, bestimmt waren. Es behauptet, den Talmud auf Jiddisch zu sein: somit wird den Frauen der Zugang zur "religiösen" Bildung und Kultur ermöglicht. Für diese Literatur gab es spezielle hebräische Drucktypen, das sogenannte "vaybertaytsh". In diesem Buch kann man den internen (Hebräisch, Aramäisch, Jiddisch) sowie den externen Uebersetzungsprozess (Deutsch, Jiddisch) verfolgen. Diese Sprache steht am Schnittpunkt der jüdischen und der christlichen, aber auch der männlichen und weiblichen Kultur.

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