DEUTSCH |  ENGLISH |  FRANÇAIS |

Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen (6. bis 8.12.2002)

WORKSHOP:

Comparative Cultural Studies 3
Culture, Autobiography, and Translation

Chair: Carmen Maria Andras (Research Institute for the Social Sciences and the Humanities, Targu-Mures, Romania)

Sprach- und Kulturchancen aus Sicht der kognitiven Translatologie

Fesenko, Tamara (Tambov State University, Tambov, Russia)

Tamara Fesenko erhellt in ihrem Beitrag "Sprach- und Kulturchancen aus Sicht der kognitiven Translatologie" ihre Proposition, dass die Funktion der Sprache nicht in Gedankenproduktion bestünde, sondern in der Offenbarung der Gedankenstruktur eines Sprachbenutzers. Das Hauptthema des Beitrags ist die Erforschung der Wechselwirkung von Gedanken- und Sprachstrukturen und ihrer Bedeutung in der Umweltkognition. Vor allem ist die Konzept der sogenannten "Gedankenzwischensprache" ein Postulat, die von uns als die "Sprache der mentalen Zeichen" interpretiert wird. Durch diese mentale Sprachform wird der Inhalt des Denkens (d.h. des "Sinncodes") in verbale Form umkodiert. Eine der Strukturkomponente dieser "Sprache der mentalen Zeichen" ist das Konzept, das in der mentalen Realität des Menschen als Gesamtheit von Kenntnissen und Informationen über die reale Welt vorhanden ist wobei das Konzept immer durch die Nationalkultur markiert ist. Zum Beispiel ruft das Konzept "die Reihe" nur bei den Menschen der Sowjetperiode das mentale Sinnbild einer endlosen Schlange verknüpft mit Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung, Schutzlosigkeit und Bosheit hervor. Für die Europäer ist dieses Konzept neutral und ruft ganz andere Sinnbilder hervor. Die konzeptuelle Anfuellung des mentalen Systems der Sprachbenutzer bestimmt ihre Mentalität. In ihrem Beitrag stellt Fesenko dies und andere Problemstellungen mitunter auch mit Bezug auf das Gebiet der Übersetzung.

DAS VERBINDENDE DER KULTUREN