Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 15. Nr. August 2004
 

5.13. Geschlecht und Nation: Narrative kollektiver Identitäten
Andrea Horváth (Debrecen / Ungarn) / Eszter Pabis (Debrecen)

Buch: Das Verbindende der Kulturen | Book: The Unifying Aspects of Cultures | Livre: Les points communs des cultures


Friedrich Schlegels Lucinde. Ein neues Licht auf dem "dunklen Kontinent" der Weiblichkeit?

Ildikó Vékony (Eberhard Karls Universität Tübingen)

 

Abstract

Schon kurz nach der Veröffentlichung des 1799 verfassten Werks von Friedrich Schlegel geriet dessen Titelheldin, Lucinde, in den Mittelpunkt zahlreicher kontroverser Beurteilungen. "Die reizende Verwirrung" (51)(1), welche Schlegel dort als sein poetologisches Programm postuliert, wirkte sich bereits zeitgenössisch auf die Diskussion in Bezug auf die Geschlechterverhältnisse aus. Seit den 60er Jahren erlebt Schlegels Werk eine wahre Renaissance und wird unter der Perspektive geschlechtstheoretischer Auseinandersetzungen als ein stark rezipierter Gegenstand feministisch orientierter Literaturwissenschaft wieder aufgenommen.

Hans Eichner, der Herausgeber der Lucinde in der Kritischen Friedrich-Schlegel-Ausgabe (1962) betont in deren Einleitung die Neuartigkeit der literarischen Darstellung der Frau, welche in Schlegels Romanfragment zum ersten Mal zum Ausdruck kommt und den Weg zur Inszenierung einer "selbstbewußte[n], dem Mann in vieler Hinsicht überlegene[n] Frau [...] mit eigenständiger, ausgeprägter Persönlichkeit" (Schulz 1985: 59) frei macht. Neben Eichner weisen zahlreiche andere Literaturkritiker (Paulsen 1946, Klin 1963, Dischner 1980, Schulz 1985, Asche 1985) auf Schlegels emanzipatorische Postulate hin, die in der Lucinde lesbar werden und dazu beitragen, dass darin eine Neubestimmung und Aufwertung der Frau und der weiblichen Geschlechterrolle ihren Anfang nehmen kann. Allerdings kommen gegen solche Interpretationsansätze im geschlechtstheoretischen Diskurs der letzten zwei Jahrzehnte immer häufiger kritische Töne auf, die den emanzipatorischen Charakter und die sozialkritische Intention der Lucinde bestreiten und statt dessen die ästhetische Funktion des von Schlegel konstruierten Weiblichkeitsbildes hinsichtlich ihrer Funktion im Text im Auge behalten (Becker-Cantarino 1979, Lange 1987, Weigel 1983). Die vorliegende Arbeit skizziert nicht nur die Verschiebungen, welche in der Lektüre der Lucinde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor sich gegangen sind, sondern will auch der Frage nachgehen, ob - und wenn ja inwiefern - die literarische Figur der Lucinde ihrem Namen gerecht wird (lat.: lux = Licht) und das Verständnis der Kategorie 'Weiblichkeit' in einem neuen Licht erscheinen lässt.

 

Sigmund Freud bezeichnete Anfang des 20. Jahrhunderts das weibliche Sexualleben als "dark continent" (Freud 1948: 241) für die Psychologie und die Weiblichkeit als ein "Rätsel" (Freud 1940: 120), worüber die Menschen schon zu allen Zeiten gegrübelt haben. Seit Freuds Auseinandersetzungen mit dem Wesen und der Bestimmung der Frau, die im geschlechtstheoretischen Diskurs eine rege Diskussion ausgelöst haben, wurde vom unbekannten Kontinent "Frau" einiges ans Licht gebracht. Zum Beispiel, dass ihre Geschlechtsidentität nicht auf ihre angeborene, biologische Existenz zurückzuführen ist, wie insbesondere in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts noch angenommen wurde, sondern auf unterschiedliche, sich ständig wandelnde kulturelle Zuschreibungen, welche die verschiedenen Konstruktionen von Geschlecht bzw. Weiblichkeit(en) hervorbringen und definieren. Oder dass das binär strukturierte Denkmodell, aus dem ebenfalls im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts der scharfe Dualismus der männlichen und weiblichen Geschlechterrollen und Charaktere hervorgegangen ist, über Jahrhunderte zu einem Fehldenken geführt hat, aus dem der Begriff der 'Weiblichkeit' erst seit dem Beginn der so genannten 'neuen Frauenbewegung'(2) am Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts allmählich befreit werden konnte. Diese späte Errungenschaft des feministischen Diskurses ist umso auffallender, wenn man bedenkt, dass die ersten kritischen Auseinandersetzungen mit der Determination der Frau als Naturwesen, die in der androzentrischen Welt- und Literaturauffassung zu ihrer Diskriminierung und Unterdrückung führte, bereits am Ende des 18. Jahrhunderts laut geworden sind. In Frankreich war es Olympe de Gouges(3), in England Mary Wollstonecraft(4) und in Deutschland Theodor Hippel(5), die in ihren Schriften die Befreiung der Frau von ihrer damaligen Prädestination von Natur aus forderten und ihre Funktion von der Einschränkung auf den häuslich-familiären Bereich loszulösen versuchten. Auch wenn diese und ähnliche Forderungen in den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Rahmen ihrer Zeit keine kulturrevolutionären Bewegungen in Schwung setzten konnten, haben sie ohne Zweifel dazu beigetragen, dass im kulturellen und literarischen Leben um 1800 eine grundlegende Veränderung vor sich gehen konnte. Anders als die schreibenden Frauen der Aufklärung(6) - wie etwa Sophie La Roche, Caroline Auguste Fischer oder Anna Louise Karsch - wurden die Schriftstellerinnen der Frühromantik nicht in eine mittlere Sphäre zwischen trivialer und hoher Literatur abgedrängt, sondern standen im Mittelpunkt der frühromantischen Bewegung. Dies zeigt sich einerseits im raschen Anstieg der Veröffentlichungen der von weiblichen Autoren verfassten Werke(7) und andererseits in der aktiven Teilnahme von Frauen(8) an der so genannten Salonkultur der Frühromantik, die eine wichtige Funktion für die Literaturproduktion, -vermittlung und -rezeption der Zeit erfüllt hat. Einer der wichtigsten literarischen Salons wurde in Berlin von Rahel Levin-Varnhagen und Henriette Herz gegründet. Er wurde zu einem Ort der Begegnungen, an dem - im Sinne von Schleiermachers Fragment gebliebenem Versuch einer Theorie des geselligen Betragens (1799) oder gemäß Novalis' Vorstellung des Symphilosophierens(9) - eine zwangslose Geselligkeit ohne Rassen-, Klassen- und Geschlechterschranken entwickelt werden konnte. Diesem Salon entsprang auch die Liebesbeziehung von Friedrich Schlegel und Dorothea Veith, welche den entscheidenden Anstoß zur Ausführung des bereits 1794 geplanten, aber erst 1799 unvollendet veröffentlichten Romans mit dem Titel Lucinde gegeben hat. Die daraus resultierende Gleichsetzung der Lucinde mit Schlegels persönlichen Erlebnissen hat bereits im Erscheinungsjahr einen großen Aufruhr ausgelöst(10) und den "durch seine sittenverderblichen Schriften berüchtigte[n] Friedrich Schlegel" (Kluckhohn 1922: 415) sogar seine Anstellung an der Göttinger Universität gekostet. Aber nicht nur der Autor selbst, sondern auch die spätere Schlegel-Forschung hat für diesen autobiographischen Zug einen hohen Preis bezahlt. Aufgrund der Parallelisierung von Leben und Roman wurde die Lucinde lange Zeit als ein Beitrag zur Emanzipation der Frau gelesen und unter der Annahme von sozialkritischen Intentionen fehlgedeutet.

Schlegels emanzipatorische Bestrebungen für die Neubestimmung der Frau wollte die frühere Forschungsliteratur neben seinem einzigen Romanversuch (Lucinde) auch in seinen Antike-Studien entdecken, unter denen der 1794 erschiene Aufsatz Über die weiblichen Charaktere in den griechischen Dichtern sowie ein Beitrag Über die Diotima aus dem Jahr 1795 besonders rege diskutiert wurden(11). "Gewiss ist es", so Hans Eichner über die zwei erwähnten Aufsätze in der Einleitung seiner Kritischen Friedrich-Schlegel-Ausgabe, dass "diese nicht nur einen von Schlegels schönsten Beiträgen zur Altertumswissenschaft, sondern auch einen Markstein in der Geschichte der Frauenemanzipation" (Eichner 1962: 27) darstellen. Was Eichner und andere Literaturkritiker(12), die Schlegels Bedeutung für die Aufwertung der Frau betonen, verkannt zu haben schienen, wird in der Forschungsliteratur der letzten zwei Jahrzehnte problematisiert. Hervorzuheben ist etwa die Tatsache, dass sich Schlegel in seinen philosophisch-literarischen Werken über das Kulturgut der Antike weder mit der sozialen Stellung der realen Frauen im 18. Jahrhundert noch mit deren Entfaltungsmöglichkeiten in einem männlich besetzten Denksystem auseinandersetzt, sondern lediglich mit dem Wesen der Frau, das prinzipiell die Möglichkeit in sich trägt, das hohe Ideal von Menschlichkeit und Kunst zu manifestieren. Sein Entwurf eines idealisierten Frauentyps nach antiken (und nicht nach zeitgenössischen) Vorlagen repräsentiert keinen radikal neuen Denkansatz, lässt sich vielmehr als Beispiel jener imaginierten und mythisierten Weiblichkeitsbilder lesen, welche etwa in Goethes Iphigenie auf Tauris (1800) durch die Gestalt einer Priesterin zur Erhebung der Frau als Trägerin der Humanität einen starken Beitrag leisten. Etwa zur gleichen Zeit wie Schlegels Antike-Studien erscheinen auch Aufsätze von Wilhelm von Humboldt(13), in denen die Idee der Gleichwertigkeit der Geschlechter ebenfalls hinter dem Gewand antiker Mythologie Ausdruck findet. Obwohl Schlegel am abstrakt-philosophischen Vorgehen in Humboldts - oder auch in Schillers(14) - Schriften starke Kritik übt, verharrt er in seiner eigenen Argumentation durch die Idealisierung der Frau und des weiblichen Charakters auf dem antiken Bild etwa einer Diotima und verliert jeglichen konkreten zeitlichen und gesellschaftlichen Bezug für eine Neubewertung der Geschlechterverhältnisse seiner Zeit. Von diesem Hintergrund her erscheint auch der von der Forschungsliteratur betonte emanzipatorische Charakter seiner Studien widersprüchlich, da sich Schlegel einerseits gegen die durch Fichte bzw. Kant geprägte Auffassung(15) das angenommene Fehlen eines eigenen Charakters der Frau energisch zurückweist, andererseits jedoch diesen durch die Hülle einer utopisch-idealisierten Wunschvorstellung verhüllt und zugleich vom Umfeld seiner eigenen Zeit distanziert darstellt.

Erst nachdem Schlegel in seinem Romanfragment Lucinde die Distanz, welche in den oben genannten Aufsätzen durch die Antike gewährleistet wird, hinter sich gelassen hat, eröffnet sich eine neue Perspektive zur Thematisierung des selbständigen weiblichen Charakters. Das Erschaffen eines Frauenbildes, in dem das Bild der zärtlichsten Geliebten, der besten Gesellschaft und einer vollkommenen Freundin zugleich vereint werden sollen (vgl. 56ff. auch 74), führt zahlreiche Literaturkritiker zu der Schlussfolgerung, dass Schlegel mit seinem Roman "nicht nur künstlerische, sondern gleichzeitig auch soziale Tabus brechen" (Paulsen 1946: 176) wollte(16) und damit zu einem neuen Bild der Frau und des weiblichen Charakters einen wichtigen Beitrag leiste (vgl. Eichner 1962: 26ff.). Diese These wird neben den von Schlegel postulierten Vorstellungen von Rollenaustausch und Androgynität (vgl. 12ff.), in denen Platons Symposion widerzuhallen scheint(17), auch mit der dort geschilderten Eigenständigkeit des weiblichen Charakters untermauert. Es werde - so Gisela Dischner - eine "weiblich-erotische Ästhetik" erschaffen, "der Körper zelebriert, nicht unterworfen" (Dischner 1980: 11). Auf der anderen Seite nimmt die Literaturkritik gerade an der Gestaltung einer ästhetisch hochstilisierten, unkörperlichen Figur Anstoß und knüpft häufig an den von Heinrich Heine formulierten Gedanken an: "Lucinde ist der Name der Heldin dieses Romans, und sie ist ein sinnlich witziges Weib, oder vielmehr eine Mischung von Sinnlichkeit und Witz. Ihr Gebrechen ist eben, daß sie kein Weib ist, sondern eine unerquickliche Zusammensetzung von zwei Abstraktionen, Witz und Sinnlichkeit." (Heine 1976: 408) Die Frage nach der ästhetischen Funktion des in der Lucinde inszenierten Frauenbildes rückt in den letzten zwei Jahrzehnten immer wieder in den Mittelpunkt geschlechtstheoretischer Arbeiten, welche sich mit dem emanzipatorischen Interpretationsansatz auseinander setzen. Neben der Aufdeckung der im Text verborgenen Vorstellungen von Weiblichkeit richtet sich das Interesse insbesondere auf jene sprachlichen und poetischen Mittel und Metaphern, welche Momente von Weiblichkeitsmustern enthalten und ein Frauenbild produzieren, dessen Ort und Funktion es im Rahmen des Textes zu definieren gilt.

Schon der Untertitel des Romans Bekenntnisse eines Ungeschickten verweist darauf, dass im Mittelpunkt der Handlung nicht die eigentliche Titelfigur - Lucinde - steht, sondern der männliche Protagonist namens Julius, aus dessen Perspektive im Hauptteil des Romans die Lehrjahre der Männlichkeit geschildert werden. Diese folgen zwar nicht der linearen Handlungslinie eines Wilhelm Meisters, sie reflektieren jedoch in einer sehr komplex durchdachten Struktur(18) von fragmentarischen Aufzeichnungen, Briefen und Gesprächen die Bildungsgeschichte des männlichen Protagonisten bzw. von dessen Männlichkeit, welche - gemäß Schlegels ästhetisch-poetologischem Programm der romantischen Universalpoesie - erst im Laufe des Werks progressiv konstruiert werden kann. Der Ich-Erzähler, Julius, berichtet im Rückblick auf seine Liebesabenteuer über die unterschiedlichen Stufen und Grade der Liebe, die ihn der Entfaltung seiner künstlerischen und persönlichen (männlichen) Identität näher bringen. Die romantische Idee der Selbstsuche wird am Ende des Romans durch die Liebesbeziehung mit Lucinde vollendet, welche Julius an der Seite der einzigen Geliebten und der Mutter seines Sohnes als vollkommene Harmonie empfindet und als Vollendung seiner Lehrjahre deutet. Darin erschöpft sich aber auch die Funktion, welche Lucinde im Bildungsweg des männlichen Protagonisten zu erfüllen hatte; die Selbstfindung männlicher Identität zu befruchten und zu ermöglichen. Ihre Rolle als Vermittlerin des göttlichen Eros reduziert sich auf die vollkommene - und zugleich vollkommen passive - Hingabe in der Liebe. Als passives Objekt des Geliebt-Werdens bleibt die weibliche Figur - sowie die in sie eingeschriebene Konstruktion der Weiblichkeit - aus der progressiven Entwicklung und folglich aus einem in der liebenden Vereinigung erfüllten Leben ausgeschlossen. Dass es "in der weiblichen Liebe keine Grade und Stufen der Bildung" (22) gibt, findet im Roman ein Erklärungsmuster, das - statt die Grenzen traditioneller Geschlechterverhältnisse zu sprengen - die herkömmlichen Zuschreibungen im dichotom angeordneten Denksystem noch tiefer befestigt:

"Unter ihnen [den Frauen] gibt es keine Ungeweihten; denn jede hat die Liebe schon ganz in sich, von deren unerschöpflichen Wesen wir Jünglinge nur immer ein wenig mehr lernen und begreifen. [...] Auch das Mädchen weiß in ihrer naiven Unwissenheit doch schon alles, noch ehe der Blitz der Liebe in ihrem zarten Schoß gezündet, und die verschlossne Knospe zum vollen Blumenkelch der Lust entfaltet hat." (22)

Die Pflanzenmetaphorik(19), welche als Sinnbild der Weiblichkeit im ganzen Text konstant bleibt, legt über die Vorstellung jener polaren Anordnung der Geschlechterverhältnisse Zeugnis ab, welche die Kategorie "Frau" mit Bereichen wie Natur, Familie, Geborgenheit, Passivität und die Kategorie "Mann" mit solchen der Vernunft, des Staates und der Aktivität verbunden und determiniert haben. Weibliches 'Wachstum' und männliche Progression bilden die polare Struktur des Romans und damit eine neue Variante der traditionellen Geschlechterpolarisierung von männlicher Aktivität und weiblicher Passivität. Diese Dichotomie findet auch in der Form des Briefromans Ausdruck, welche den größten Teil der Lucinde strukturell bestimmt. Der Brief bzw. die Schreibtätigkeit des Verfassers ersetzt die Anwesenheit der erwünschten Geliebten, deren Funktion - wenn überhaupt - auf das passive Lesen reduziert wird. Im Text bleibt nämlich die Frage offen, ob die Bekenntnisse eines Ungeschickten nicht im wort-wörtlichen Sinne ungeschickt bleiben.

Ein weiterer Ansatz zur Verklärung des Begriffs der Weiblichkeit lässt sich neben der Pflanzenmetaphorik auch in dem allegorischen Bild der Priesterin erkennen, welches zu der Erhebung und Mystifizierung der weiblichen Figur führt. Julius wertet die Liebesvereinigung mit Lucinde zu einem mystisch-religiösen Erlebnis auf, indem er sich als "Priester" (24) und die geliebte Frau als "holdselige Madonna" (71) bezeichnet. In diese Aufwertung der Weiblichkeit, welche als Voraussetzung der Idee der (männlich definierten) Vollendung gilt (vgl. ebd.), ist zugleich die immer größer werdende Distanznahme von der Vorstellung ihrer Selbstständigkeit eingeschrieben, bis schließlich die Idealisierung des Weiblichen, welche im antiken Gewand der Diotima ihren Anfang nahm, in der Lucinde lediglich durch das religiöse Bild der Priesterin ersetzt wird. Die Suche nach dem eigentlichen (im Sinne von eigenständigen) weiblichen Wesen und Charakter, welche Schlegel in den Antike-Aufsätzen enthusiastisch gefeiert und bei vielen Kritikern den Eindruck eines emanzipatorischen Bestrebens hervorgerufen hat, entpuppt sich auch in seinem einzigen Romanversuch als Typisierung des traditionellen weiblichen Geschlechtscharakters, das die Rolle der Frau im Bild der Mutter(20) und der Ehefrau definiert. Lucinde als literarische Figur wird weder mit einer konkreten Gestalt noch mit einer eigenständigen Persönlichkeit ausgestattet. Das in ihren Namen eingeschriebene lateinische Wort lux verweist auf ihre Bestimmung, die sich am treffendsten mit der leeren Lichtfläche eines Projektors vergleichen lässt. Einer 'Lichtgestalt' bzw. einem Lichtbild ähnlich nimmt ihre Figur die verschiedenen Reflexionen des männlichen Protagonisten auf und projiziert diese in ihrem imaginierten Bild auf den Mann zurück, wodurch ihr Ort und ihre ästhetische Funktion im Roman zugleich bestimmt wird: Die Bildung der Männlichkeit kann nur mittels der Einbildung einer dem Mann idealen Weiblichkeitskonstruktion vollzogen werden, welche im Prozess der literarischen Produktion von Schlegels und von Julius Hand zugleich mythisiert und ästhetisch funktionalisiert wird:

"Bilde, erfinde, verwandle und erhalte die Welt und ihre ewigen Gestalten im steten Wechsel neuer Trennungen und Vermählungen. Verhülle und binde den Geist im Buchstaben. Der erste Buchstabe ist allmächtig und der eigentliche Zauberstab. Er ist es, mit dem die unwiderstehliche Willkür der hohen Zauberin Phantasie das erhabene Chaos der vollen Natur berührt, und das unendliche Wort ans Licht ruft, welches ein Ebenbild und Spiegel des göttlichen Geistes ist, und welches die Sterblichen Universum nennen." (20)

- mit diesem Programm beginnt Julius seinen Weg in die Lehrjahre der Männlichkeit und nachdem er das Universum in der Liebe zu Lucinde gefunden zu haben glaubt, erkennt er das "Licht in seinem Innern", mit dem er "alle Massen seines Lebens und den Gliederbau des Ganzen" (57) zu sehen und zu übersehen vermag. Das Licht entspringt nicht einer konkreten und selbstständigen Frauenfigur, sondern der in Buchstaben (nämlich im Brief von Julius) verhüllten Vorstellung des männlich besetzten und konstruierten Weiblichkeitsbildes. Dies wird zum Schluss des Romans aus der Perspektive von Lucinde, die hier erstmalig zu Wort kommt, noch einmal pointiert formuliert:

"Nicht ich, mein Julius, bin die, die Du so heilig malst; [...] Du bist´s, es ist die Wunderblume Deiner Phantasie, die Du in mir, die ewig Dein ist, dann erblickst, wenn das Gefühl verhüllt ist und nichts gemeines Deinen hohen Geist zerstreut." (78)

Die Idee einer durch das imaginierte Weiblichkeitskonstrukt vollendeten Bildung, in der ein ewiges Fortschreiten einerseits und die Erfüllung der vollkommenen Harmonie andererseits thematisiert wird, führt zu dem unauflösbaren Paradox, welches zwischen Schlegels Lucinde einerseits und dem darin vertretenen poetologischen Programm der 'progressiven Universalpoesie', wie die romantische Poesie in dem berühmten 116. Athenäums-Fragment (1798) bezeichnet wird - andererseits besteht. Behlers Deutung, wonach Schlegel in der Lucinde gelungen sei, durch die "Integration von Seele und Geist [...] ein umfassendes Dokument der romantischen Universalpoesie" zu verwirklichen, ist im Hintergrund der hier skizzierten Ergebnisse kritisch zu betrachten. Wegen der ausschließlichen Einschränkung auf die männliche Perspektive, welche Schleiermacher in den Vertrauten Briefen über Friedrich Schlegels Lucinde (1800) zu rechtfertigen versuchte, verfehlt Schlegel nicht nur sein Ziel, in dem romantischen Roman Poesie und Leben zu vereinbaren, sondern verliert auch das in den Antike-Studien vorausgeschickte Interesse an dem selbstständigen Wesen der Frau aus den Augen. Das frühromantische Bestreben nach Auflösung der Objekt-Subjekt-Trennung und nach Entfaltung einer freien menschlichen - vom Geschlecht unabhängigen - Individualität kann weder über die ästhetisch-poetischen Rahmen hinausgehen(21) noch in diesen verwirklicht werden: Schlegels geplante Fortsetzung der Lucinde über die weiblichen Ansichten(22), die er als Gegenstück zu den Lehrjahren der Männlichkeit konzipieren wollte, konnte - bis auf einige Bruchstücke und Gedichte - nie ausgeführt werden.

© Ildikó Vékony (Eberhard Karls Universität Tübingen)


ANMERKUNGEN

(1) Im Fließtext wird aus der Lucinde im folgenden nach der Ausgabe Friedrich Schlegel: Dichtungen. Hg. u. eingl. v. Hans Eichner. (= Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Hg. v. Ernst Behler. Fünfter Band: Erste Abteilung: Kritische Neuausgabe.) München u.a. 1926, S. 1-92, nur unter Angaben der Seitenzahl zitiert.

(2) Die Frauenbewegung in Deutschland wird "gemeinhin in zwei große Epochen eingeteilt: Die Frauenbewegung von 1848 bis 1933 gilt als die Alte Frauenbewegung, die Frauenbewegung ab 1968 gilt als die Neue Frauenbewegung. [...] Seit Anfang der 80er Jahre reden Feministinnen von der Krise der Bewegung" (Bührmann 1995: 12).

(3) Vgl. Gouges, Olympe de: Ecrits Politiques. Paris 1788. Hier wird die Erklärung der Rechte der Frau und der Bürgerin veröffentlicht.

(4) Mary Wollstonecraft gilt als Begründerin der Frauenrechtsbewegung in England. In ihren Werken Gedanken über die Erziehung einer Tochter (1785) sowie Rettung der Frauenrechte, mit Bemerkungen über politische und moralische Grundsätze (1792) fordert sie eine Erklärung der Frauenrechte und die gleichberechtigte Stellung der Frauen.

(5) Vgl.: Hippel, Theodor: Über die Ehe (1774), Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber (1792) und Nachlass über weibliche Bildung (1801).

(6) Zwar lässt sich in der Empfindsamkeit - vor allem durch die Mode des Briefromans - im 18. Jahrhundert eine verstärkte Teilhabe der Frauen am literarischen Leben beobachten, jedoch können die Schriftstellerinnen, die vorwiegend nur unter dem weiblichen Publikum Erfolg erzielen, weder ihren emanzipatorischen noch ihren ästhetischen Anspruch verwirklichen.

(7) Zu erwähnen sind Sophie von Albrecht: Theresgen (1781), Amalie vom Imhoff: Die Schwestern von Lesbos (1790), Caroline von Wolzogen: Der leukadische Fels (1792), Charlotte von Stein: Dido (1794), Christine Westphalen: Charlotte Corday (1804), Karoline von Günderrode: Hildgrund (1805), usw.

(8) Es muss allerdings hervorgehoben werden, dass die Frauen häufig nur durch ihre Bekanntschaft oder Verwandtschaft mit männlichen Künstlerpersönlichkeiten in literarische Kreise Eingang gefunden haben. Man denke etwa an Caroline Michaelis-Böhmer, die zuerst mit August Wilhelm Schlegel, später mit Schelling verheiratet war, an Dorothea Veith, die Frau von Friedrich Schlegel, an Sophie Mereau, die mit Brentano vermählt war, an Bettina Brentano, die Schwester von Clemens Brentano und die Ehefrau von Achim von Arnim oder an Sophie Tieck, die Schwester von Ludwig Tieck.

(9) Hinter der Idee des Symphilosophierens, die sowohl Novalis wie auch Friedrich Schlegel in ihren Schriften verkünden, verbirgt sich nicht nur der von ihnen geführte rege Gedankentausch, sondern auch ein intensives Feld wechselseitiger Anregungen und geistiger Durchdringungen, welche ihre Entstehung dem freien Ideentausch im Rahmen des Salonlebens verdanken.

(10) Schiller las die Lucinde als einen "Gipfel moderner Unform und Unnatur", in dem all die Tendenzen ausgeprägt seien, gegen die Goethe und er selbst sich verwahrten (zitiert nach Beutin 2001: 206). Hegel fand an der "Liederlichkeit" Anstoß, die als "Heiligkeit und höchste Vortrefflichkeit" (Hegel 1965: 108) dargestellt werde. Kierkegaard bezeichnete Schlegels Werk als "Preis der nackten Sinnlichkeit" (Kierkegaard 1995: 297), die alle Sittlichkeit suspendieren wolle. Zur Aufnahme der Lucinde siehe auch Hans Eichners Einleitung in der Kritischen Friedrich-Schlegel-Ausgabe (1962).

(11) Der Diotima-Aufsatz (1795) kann - so die neueren Forschungsergebnisse - als eine Fortsetzung der ein Jahr zuvor erschienenen Studie Über die weiblichen Charaktere in den griechischen Dichtern (1974) gelesen werden, in dem Schlegel seine Vorstellung des idealisierten Frauentyps der Antike weiter zu differenzieren versucht. Seine Bedeutung für die geschlechtstheoretische Debatte besteht darin, dass sich Schlegel hier gegen das angenommene Fehlen eines eigenen Charakters der Frau richtet und deren Selbstständigkeit betont: "Nur selbständige Weiblichkeit mit sittlicher Stärke vereint, nur sanfte Männlichkeit mit milder Kraft, ist gut und schön. Dieses ist die wahre und gereinigte Idee der sittlichen Schönheit im weiblichen Charakter." (Schlegel, Friedrich: Studien des klassischen Altertums. Hg. u. eingel. v. Hans Eichner. (= Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Hg. v. Ernst Behler. Erster Band: Erste Abteilung: Kritische Neuausgabe.) München u.a. 1979, S. 121.) In der Diotima-Figur wird das Bild einer menschlich (nicht nur moralisch) vollendeten Frau entwickelt, die künstlerisch, sinnlich und geistig zugleich als vollkommen gilt. Indem Kunstbegeisterung und Sinnlichkeit als neue Komponente ins Bild der Weiblichkeit aufgenommen werden, findet Schlegels ausdrückliche Zurückweisung von Rousseaus Meinung Ausdruck, wonach "die Weiber der ächten Begeisterung und der hoher Kunst ganz unfähig seien" (ebd. S. 97.). Auf der anderen Seite bleibt durch die Unterscheidung der zwei wesentlich verschiedenen Arten der Begeisterung - nämlich der dramatischen und der lyrischen - sein Konzept im traditionellen Denkmuster der Geschlechterdifferenz gefangen. Während die Natur der lyrischen Begeisterung mit dem Begriff der Weiblichkeit ganz übereinstimme - heißt es in dem Diotima-Aufsatz - bliebe "den Weibern [der] Umfang und die Bestimmtheit, welche die dramatische Kunst erfordert, zwar nicht versagt [...] aber doch unendlich erschwert" (ebd. S. 98.).

(12) Vgl. Paulsen 1946, Klin 1963, Dischner 1980, Schulz 1985, Asche 1985.

(13) Vgl. Wilhelm von Humboldt: Über den Geschlechterunterschied und dessen Einfluß auf die organische Natur (1795) sowie Über weibliche und männliche Form (1795). Obwohl in beiden Aufsätzen die Polarisierung der Geschlechter betont und das Wesen des Weiblichen auf Kantischer Grundlage herausgearbeitet wird, charakterisiert Humboldt vor allem in der zweiten der erwähnten Schriften verschiedene weibliche Typen, die er in der griechischen Mythologie verkörpert sieht.

(14) Gemeint ist in erster Linie Friedrich Schillers Werk Anmut und Würde (1793), wo Schiller der Frau als Ausdruck ihrer Tugend die Anmut und dem Mann als Ausdruck von erhabener Gesinnung und Geist die Würde zuordnet, neben der Unterschiedlichkeit jedoch auch die Gleichwertigkeit der Geschlechter hervorhebt.

(15) Vor allem gegen die in Fichtes Grundlagen des Naturrechts nach Prinzipien der Wissenschaftslehre (1796) und Kants Anthropologie in pragmatischer Hinsicht (1798) propagierten Ansichten.

(16) Ähnliche Interpretationen siehe auch bei Hans Eichner (1962) und Klin (1963).

(17) Zum Platonischen Vorbild in der Lucinde vgl. das 2002 von Stefan Matuschek herausgegebene Band über die Wirkung von Platons Symposion in der Renaissance, Romantik und Moderne, sowie den 1986 veröffentlichten Aufsatz von Eva Domoradzki.

(18) Trotz des fragmentarischen Charakters zeichnet sich der Roman durch streng konstruierte Struktureigenschaften aus. Der Mittelteil (Lehrjahre der Männlichkeit) wird von zwei, jeweils aus sechs Kapiteln bestehenden Textteilen umschlossen.

(19) Esther Hudgins arbeitet in ihrem aufschlussreichen Aufsatz Das Geheimnis der Lucinde-Struktur: Goethes "Die Metamorphose der Pflanzen" (1976) aus, dass das Pflanzenmotiv alle Ebenen der Werkstruktur durchzieht, in der die Entwicklung des Mannes inmitten einer aus Frauenfiguren zusammensetzenden Natur verläuft.

(20) Becker-Cantarino verweist mit Bezug auf die Namensymbolik darauf, dass in den Namen der Lucinde der Name der römischen Göttin der Geburt (Lucina) eingeschrieben ist (vgl. Becker-Cantarino: 1976/77: 128ff.).

(21) Davon legt Zeugnis ab, dass Dorothea Veith ihren Roman Florentin (1801) von Friedrich Schlegel herausgeben ließ. Die politische Entwicklung nach 1806 führte - vor allem wegen seiner vehementen nationalistischen und antisemitistischen Ansichten - zum raschen Niedergang des frei gesinnten Salonlebens. Die 1811 gegründete "Deutsche Tischgesellschaft", an der u.a. Achim von Arnim, Heinrich von Kleist, Clemens Brentano, Adam Müller und Johann Gottlieb Fichte teilnahmen, schloss Frauen und Juden als Mitglieder aus (vgl. Beutin 2001: 180ff.).

(22) Zu Schlegels Entwurf über die Fortsetzung der Lucinde sowie einige Prosabruchstücke siehe Eichners Einleitung in der Kritischen Friedrich-Schlegel-Ausgabe (1962).


LITERATUR

Asche, Susanne: Die Liebe, der Tod und das Ich im Spiegel der Kunst. Die Funktion des Weiblichen in Schriften der Frühromantik und im Erzählwerk E.T.A. Hoffmanns. Königstein 1985.

Becker-Cantarino, Bärbel: Priesterin und Lichtbringerin. Zur Ideologie des weiblichen Charakters in der Frühromantik. In: Paulsen, Wolfgang (Hrsg.): Die Frau als Heldin und Autorin. Neue kritische Ansätze zur deutschen Literatur. Bern 1979, S. 111-124.

Becker-Cantarino, Bärbel: Schlegels >Lucinde<. Zum Frauenbild der Frühromantik. In: Colloquia Germanica. 10. (1976/77), S. 128-139.

Behler, Ernst: Friedrich Schlegels >Lucinde<. In: Lützeler, Michael (Hrsg.): Romane und Erzählungen der deutschen Romantik. Stuttgart 1981, S. 98-124.

Beutin, Wolfgang (Hrsg.): Deutsche Literaturgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Stuttgart 2001.

Bührmann, Andrea: Das authentische Geschlecht. Die Sexualitätsdebatte der neuen Frauenbewegung und die Foucaultsche Machtanalyse. Münster 1995.

Dischner, Gisela: Friedrich Schlegels "Lucinde" und Materialien zu einer Theorie des Müßiggangs. Hildesheim 1980.

Domoradzki, Eva: Und er erschuf die Frau nach seiner Sehnsucht. Zum Weiblichkeitsentwurf in Friedrich Schlegels Frühwerk unter besonderer Berücksichtigung des Romans "Lucinde". In: Wallinger, Sylvia (Hrsg.): Der Widerspenstigen Zähmung. Studien zur bezwungenen Weiblichkeit in der Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Innsbruck 1986, S. 169-184.

Eichner, Hans: Einleitung zu Friedrich Schlegels Dichtungen. In: Schlegel, Friedrich: Dichtungen. Hg. u. eingel. v. Hans Eichner. (= Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Hg. v. Ernst Behler. Fünfter Band: Erste Abteilung: Kritische Neuausgabe.) München u.a. 1962, S. 8-66.

Freud, Sigmund: Die Fragen der Laienanalyse. Unterredung mit einem Unparteilichen. In: ders.: Gesammelte Werke. Hg. v. Freud, Anna, Edward Bibring. Bd. 14. 1948, S. 207-296.

Freud, Sigmund: Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse. [23. Vorlesung. Die Weiblichkeit.] In: ders.: Gesammelte Werke. Hg. v. Freud, Anna, Edward Bibring. Bd. 15. 1940, S. 119-146.

Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Sämtliche Werke. Hg. von H. Glockner. Bd. 13. Stuttgart 1965.

Heine, Heinrich: Werke. Hg. von Klaus Briegleb. Bd. 5. München 1976.

Hudgins, Esther: Das Geheimnis der Lucinde-Struktur: Goethes "Die Metamorphose der Pflanzen". In: German Quaterly 49. (1976), S. 295-311.

Kierkegaard, Sören: Gesammelte Werke. Hg. von E. Hirsch. Gütersloh 1995.

Klin, Eugeniusz: Das Problem der Emanzipation in Friedrich Schlegels "Lucinde". In: Weimarer Beiträge. 1. (1963), S. 76-100.

Kluckhohn, Paul: Die Auffassung der Liebe in der Literatur des 18. Jahrhunderts und in der deutschen Romantik. Halle 1922.

Lange, Sigrid: Zum Beispiel: "Lucinde". Das "Ewigweibliche" im Horizont der bürgerlichen Emanzipation. In: Weimarer Beiträge. 33. (1987), S. 616-631.

Matuschek, Stefan (Hrsg.): Wo das philosophische Gespräch ganz in Dichtung übergeht. Platons Symposion und seine Wirkung in der Renaissance, Romantik und Moderne. Heidelberg 2002.

Paulsen, Wolfgang: Friedrich Schlegels Lucinde als Roman. In: Germanic Review 21. (1946), S. 176ff.

Schlegel, Friedrich: Lucinde. In: ders.: Dichtungen. Hg. u. eingel. v. Hans Eichner. (= Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Hg. v. Ernst Behler. Fünfter Band: Erste Abteilung: Kritische Neuausgabe.) München u.a. 1962, S. 1-92.

Schlegel, Friedrich: Über die weiblichen Charaktere in den griechischen Dichtern [1794]. In: ders.: Studien des klassischen Altertums. Hg. u. eingel. v. Hans Eichner. (= Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Hg. v. Ernst Behler. Erster Band: Erste Abteilung: Kritische Neuausgabe.) München u.a. 1979, S. 45-70.

Schlegel, Friedrich: Über die Diotima [1795]. In: ders.: Studien des klassischen Altertums. Hg. u. eingel. v. Hans Eichner. (= Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Hg. v. Ernst Behler. Erster Band: Erste Abteilung: Kritische Neuausgabe.) München u.a. 1979, S. 70-116.

Schulz, Hartwig: Geist und Sinnlichkeit. Friedrich Schlegels "Lucinde" und die Folgen. In: Böhme, Wolfgang (Hrsg.): Die Liebe soll auferstehen. Die Frau im Spiegel romantischen Denkens. Karlsruhe 1985, S. 56-68.

Weigel, Sigrid: Wider die Romantische Mode. Zur ästhetischen Funktion des Weiblichen in Friedrich Schlegels "Lucinde". In: ders. (Hrsg.): Die verborgene Frau. Sechs Beiträge zu einer feministischen Literaturwissenschaft. Berlin 1983, S. 67-83.


5.13. Geschlecht und Nation: Narrative kollektiver Identitäten

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For quotation purposes:
Ildikó Vékony (Eberhard Karls Universität Tübingen): Friedrich Schlegels Lucinde. Ein neues Licht auf dem "dunklen Kontinent" der Weiblichkeit?. In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 15/2003. WWW: http://www.inst.at/trans/15Nr/05_13/vekony15.htm

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