Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 15. Nr. August 2004
 

10.7. Kreative Kontexte
HerausgeberIn | Editor | Éditeur: Simone Griesmayr (Linz)

Buch: Das Verbindende der Kulturen | Book: The Unifying Aspects of Cultures | Livre: Les points communs des cultures


Ökonomische Theoriebildung und die Realität der Gesellschaft: Eine Sequenz kreativer Annäherungen?

Michael G. Kraft (FU Berlin)(1)

 

Einleitung und Fragestellung

Die ökonomische Wissenschaftsdisziplin sieht sich ungleich den Naturwissenschaften mit dem wissenschaftstheoretischen Problem(2) konfrontiert, im Fokus ihrer Untersuchung den freien menschlichen Willen begründet zu haben. Diese Tatsache führt unweigerlich zur Forderung nach einer adäquaten Methodologie, um dieses Maß an Freiheit und Unberechenbarkeit innerhalb der ökonomischen Wissenschaftsdisziplin zu operationalisieren und abbildbar zu machen. Es erscheint demnach keineswegs verwundernswert, wenn Hannah Arendt (1960) in ihrer Analyse der grundlegenden Transformationen in der Moderne anmerkt, dass sich die modernen Gesellschaftswissenschaften - und hierbei insbesondere die Nationalökonomie - mit dem Erscheinen der Gesellschaft in der öffentlichen Arena als Verhaltenswissenschaften (3) begriffen, wobei vor allem die ökonomische Wissenschaft eine "kommunistische Fiktion" (4) unterstellte und dadurch freies menschliches Handeln sui generi ausschließen musste, indem individuelles Handeln (mit Adam Smith) als auf ein abstraktes Ganzes ausgerichtet angesehen wurde, das sich in gleichförmiger Art und Weise harmonisch auf dieses Gesamtwohl beziehen sollte und dies somit die Möglichkeit darstellte, das Problem des freien menschlichen Willens zu umgehen, so er doch nicht a priori(5) aus der sozialwissenschaftlichen Reflexion ausgeschlossen werden konnte.(6)

Steht diese Sektion nunmehr unter dem Leitbild kreativer Kontexte und betrachten wir Kreativität als Ausfluss von undeterminiertem, selbstbestimmtem Handeln, das sich dadurch auszeichnet, Neues hervorzubringen, so möchte ich in meinem Beitrag anhand volkswirtschaftlicher Theoriegeschichte der vergangenen hundert Jahre drei grundlegende Lösungsansätze in einer Wissenschaftsdisziplin aufzeigen, die aufgrund des sich aus ihrem Untersuchungsgegenstand und der Forderung nach einer objektiven, funktionalen Wissenschaft hervortretenden Anspruchs davon geprägt ist, Kreativität qua ihres unterstellten mechanistischen Weltbildes auszublenden und dem Diktat einiger weniger grundlegender Annahmen zu unterwerfen, Menschen zu normieren und sie in Verknüpfung mit der Statistik, welche die Berechenbarkeit menschlicher Verhältnisse als selbstverständlich voraussetzt, als l'homme moyen auszuweisen. Dabei soll insbesondere auf das Faktum des Ausblendens der nicht operationalisierbaren Variablen, i.e., des freien menschlichen Willens, hingewiesen werden, denn gerade das seit Robbins (1935) zentrale Paradigma der ökonomischen Wissenschaft, das Ziel-Mittel Verhältnis, das seine Auflösung in der Effizienzkategorie findet, steht der Forderung nach unbestimmten menschlichen Verhältnissen diametral entgegen. Demnach müssen wir es als zentrales Merkmal einer formalen Theorie ansehen, dass diese stets gezwungen ist, von der tatsächlichen menschlichen Realität zu abstrahieren.(7)

Andererseits soll hervorgehoben werden, dass, wissend um dieses wissenschaftstheoretische Problem innerhalb der Sozialwissenschaften, es zu einer Modellierung einer Apologie für eine bestimmte Wirtschaftsform (i.e., in unseren Betrachtungen das Marktsystem) bei gleichzeitiger Forderung nach wissenschaftlicher Wertfreiheit kam. Als Gegenentwurf zu diesen beiden naturwissenschaftlich orientierten Theorien, soll abschließend eine kulturwissenschaftliche Öffnung der ökonomischen Theoriebildung diskutiert werden.

Meine Auswahl fällt diesbezüglich auf drei von mir identifizierte, unterschiedliche episteme, wobei erstere und letztere sich als physico-mathematische, den Naturwissenschaften analoge Wissenschaftsdisziplinen begreifen, was die funktionalen Wurzeln der Theoriebildung, die durchaus in den Naturwissenschaften zu verorten sind, da sich diese nicht mit dem Problem des freien menschlichen Willens und menschlichem Handeln als Untersuchungsgegenstand konfrontiert sehen, stärker hervortreten lässt. Dabei muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass sich diese naturwissenschaftliche Orientierung keineswegs überlagert, sondern eine Veränderung des Selbstverständnisses der Wissenschaft der Ökonomie nach sich zieht, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr am Gegenstand, sondern an der Methode definieren sollte. Wissend um die Beschränktheit funktionaler Theorien und die Wechselwirkungen zwischen Theoriebildung und sozialer Realität sollen die Schwachpunkte und Apologien einer physico-mathematischen Theorie hervorgehoben werden. Dies wirft insbesondere Licht auf die Tatsache, dass eine solche Wissenschaft der Ökonomie zu eng greift und um eine kulturwissenschaftliche Dimension erweitert werden müsste. Stellvertretend für eine solche Erweiterung als Kontrast zu einer "harten" naturwissenschaftlichen Position soll die mittlere Episteme dienen, die vor allem mit der Figur Frank Knights, weitreichendere Problemstellungen thematisiert, auf der Vorstellung der menschlichen Kreativität insistiert und im Wissen um die soziale Realität der Wissenschaft der Ökonomie konsequenterweise eine gesellschaftlich überaus unbedeutende Rolle zuweist. Eine zweite Alternative einer kulturtheoretischen Auffüllung volkswirtschaftlicher "Theorien" stellen Karl Polanyis Untersuchungen dar, der gerade mittels der historischen Ebene die Dimension der menschlichen Freiheit wieder in die Theoriebildung mit einzuschließen sucht.

 

Léon Walras' System der unbedingten Überlegenheit

Als Léon Walras 1874 mit seinen Element(8) vorstellig wurde, sah er den Anspruch eingelöst, aus der Vermengung der temporären politischen Ökonomie, ähnlich den Naturwissenschaften, eine Sphäre herausgelöst zu haben, die sich einerseits von einer angewandten Wissenschaft, (i.e., der Technik) und andererseits von der Moralwissenschaft abhebt und einzig einem abgegrenzten Bereich "metaphysischer" Naturgesetze folgt, die sie zu ergründen vorgab. Die reine Theorie der Ökonomie sollte mit Hilfe der mathematischen Wissenschaft(9) die grundlegenden Gesetze der Ökonomie ergründen,(10) die, wie das Konzept der Gravitation in den Naturwissenschaften, als universell und allumfassend angesehen wurden. Ein solcher Anspruch kann verständlicherweise nur eingelöst werden, wenn wir Menschen als diesen Naturgesetzen ohnmächtig gegenüberstehend begreifen, menschlicher Wille und menschliches Handeln konsequenterweise per definitionem ausgeschlossen werden.

Walras war sich dieses Problems durchaus bewusst und verortete darin einen wesentlichen Widerspruch zu seiner zugrundegelegten Anthropologie des aufgeklärten und selbstbestimmten Menschen,(11)

"a creature endowed with reason and freedom and possessed of a capacity for initiative and progress." (Walras, 1954, S.55)

So spricht er im 1. Kapitel seiner Elements das Problem einer den Naturwissenschaften analogen Vorgehensweise an, denn ihm zufolge müsste eine "naturwissenschaftliche" Erklärung gesellschaftlicher Verhältnisse sich damit bescheiden, den Menschen als eine "superior species of animal" (Walras, 1954, S. 55) auszuweisen. Demzufolge ist es nicht überraschend, wenn er sich gerade gegenüber dem Naturalismus J.B. Says (und implizit gegenüber dem ricardianischen Erbe in der angelsächsischen politischen Ökonomie) klar und deutlich abgrenzt.

Somit stellt sich die Frage, wie Walras' System den freien menschlichen Willen, freies menschliches Handeln auffasst, abbildet oder doch gänzlich ausblendet. Diesbezüglich gilt es in seinem Werk zwei konzeptionelle Ebenen zu unterscheiden. Innerhalb der Sphäre der Moralwissenschaft unterstellt er, dass

"he [man, M.K.] tends more and more to choose the better part." (Walras, 1954, S.55)

Diese Aussage widerspricht vorerst jedoch nicht der Unbestimmtheit menschlicher Verhältnisse, denn sie ist eingeschränkt auf die Wahl der gesamtwirtschaftlichen Verfassung und hebt sich von der individuellen Ebene der Wahlhandlung ab. Die Wahl der Gesellschaftsordnung ist für Walras eine ethische Frage in deren Zentrum die Gesellschaft als große Gemeinschaft steht, deren konkrete Ausgestaltung es auf moralischer Ebene zu erörtern gilt. Dies steht auch in keinerlei Widerspruch zu seinem aufgeklärten Menschenbild, denn gerade die Gesellschaftsordnung soll nach seiner Vorstellung einzig nach menschlichem Wunsch und Willen gestaltet sein, die Sphäre der Ethik somit die Dimension der Freiheit versinnbildlichen.

Andererseits muss er für die Sphäre der Wissenschaft Menschen als Träger ökonomischer Funktionen ausweisen, um auf ihren Schultern die Allgemeine Gleichgewichtstheorie zu errichten. Dies führt uns nunmehr auf die konzeptionelle Ebene des Individuums. Interessant ist hierbei, wie Walras dieses scheinbar unvereinbare Problem zwischen der Freiheit menschlichen Willens und der Notwendigkeit einer Regelmäßigkeit des Handelns löst: Menschen als Subjekte fallen als Forschungsgegenstand heraus! Auf ihm könnte Walras seine Allgemeine Gleichgewichtstheorie nicht aufbauen, denn das menschliche Handeln wäre nicht vorhersehbar und schon gar nicht zu aggregieren, um eine Aussage über den Marktmechanismus treffen zu können. Und trotz dieses scheinbaren Widerspruches finden wir über den Preismechanismus eine kohärente Lösung des Marktsystems vor. Ein Widerspruch, den er folgendermaßen aufzulösen gedenkt: Einerseits gesteht er menschlichem Willen, ganz im Sinne der Aufklärung, die vollkommene Freiheit zu. Menschen handeln autonom, selbstbestimmt, entsprechend ihrer Vorlieben. Diese Welt erscheint uns frei von Zwang und Entscheidungen werden nach freiem Willen getroffen. Dies gesteht er den Menschen zu, indem er schreibt:

"In our theory each trader may be assumed to determine his own utility or want curves as he pleases." (Walras, 1954, S. 256)

An dieser Stelle sind die menschlichen Verhältnisse noch gänzlich undeterminiert, doch plötzlich vollzieht sich der Wandel, der als Grundlage für Walras' Theorie von solch großer Bedeutung ist. Sobald uns die Menschen ihre Präferenzen offenbart haben, verfallen sie in ein System der absoluten Determiniertheit. Sie haben nichts mehr zu wählen, können ihre Entscheidungen auch nicht revidieren. Ihre Präferenzen gehen als Datum in die Allgemeine Gleichgewichtstheorie ein. Die Nutzenfunktionen der Individuen sind vollständig bestimmt und warten auf ihre Verarbeitung. In dieser Welt sind Menschen absolut fremdbestimmt. Sie müssen Regeln entsprechend funktionieren: Es muss das "Mehr" dem "Weniger" vorgezogen werden, Nutzen oder Gewinn maximiert und schließlich der Marktpreis, den uns das Modell liefert, angenommen werden. Es stellt sich nunmehr die Frage, wie es Walras gelingt, diese beiden Extreme, jenes der absoluten Freiheit und jenes der vollkommenen Determiniertheit (welches vorerst eine bloße Hypothese darstellt) in seiner Theorie zusammenzuführen. Dies ist erst über eine spätere Apologie des Marktsystems möglich, nämlich

"[...] to show how prices result from them [utility curves, M.K.] under a hypothetical [meine Hervorhebung, M.K.] regime of absolutely free competition." (Walras, 1954, S. 256)

Denn die hypothetischen Annahmen der Wissenschaft führen über das Marktsystem zum individuell, als auch gesamtgesellschaftlich optimalen Ergebnis. Mittels dieses Ergebnisses der reinen Theorie bzw. über die Verbindung dieser zwei konzeptionellen Ebenen (die gesellschaftliche Verfassung im Bereich der Moralwissenschaft, sowie die individuelle Ebene der Nutzenmaximierung als Grundlage der Wissenschaft) stellt er eine Verknüpfung zur Moraltheorie her. Es zeigt sich, dass uns Walras das Kriterium zur Bewertung des "Besseren" außerwissenschaftlich liefert, es wird im Glauben an den gesellschaftlichen und technologischen Fortschritt - und beide gehen bei ihm Hand in Hand - der materielle Wohlstand postuliert. Walras' Antwort auf das Problem sozialwissenschaftlicher Theoriebildung soll fortan mittels einer wissenschaftlichen Ableitung moralisch verbindlicher Normen [sic] gelöst werden. Wissenschaftlich deduziert aus der Überlegenheit des Systems des laissez-faire in seiner

"closer conformity with material well-being and justice" (Walras, 1954, S.55)

was somit eine doppelte Überlegenheit in der gegenseitigen Bedingtheit zwischen reiner Theorie und Moralsphäre darstellt, da das Marktsystem Fortschritt und Wohlstand als auch Gerechtigkeit am "effizientesten" zu gewährleisten vermag.(12)

Was ist an dieser Stelle passiert? Wenn wir zur Erklärung des Preismechanismus gelangen, ist die menschliche Freiheit verschwunden. Walras wählte diese hypothetische Annahmen (insbesondere die Figur des homo oeconomicus), um zu einer Erklärung für die Kohärenz des Marktsystems zu gelangen. Er liefert uns keine Beschreibung der menschlichen Realität, der homo oeconomicus fungiert keineswegs als adäquates Verhaltensmodell menschlicher Verhältnisse, bleibt vorerst bloße Hypothese und wird vielmehr durch die Verschränkung mit der Moralsphäre zu jenem Verhaltensmodell, dass es anzustreben gilt, wenn die Menschen sich für das Marktsystem und damit einhergehend für den maximalen individuellen als auch gesamtgesellschaftlichen Nutzen entscheiden. Menschen unterwerfen sich diesem äußeren Zwang des Marktsystems, doch erfolgt diese Unterordnung aus freien Stücken, denn sie erfolgt auf der Ebene der vollkommenen Freiheit, i.e., der Ethik, als Wahl der Gesellschaftsverfassung. Hier gelangen wir zu Rousseau zurück und finden eine Erklärung für die Ketten, in denen die Menschen offenbar liegen. Es bleibt dem menschlichen Willen überlassen ob er die Ketten anlegt, doch wenn die Menschen dieses optimale Ergebnis wollen, so muss die menschliche Vernunft mit den für die Wissenschaft getroffenen Annahmen übereinstimmen. Menschen müssen das "Mehr" dem "Weniger" vorziehen, müssen Profit und Nutzen maximieren, müssen ex ante all das wollen, was uns das allgemeine Gleichgewichtsmodell ex post als Bestätigung dafür liefert. Hier sehen wir, dass Walras damit einen Zirkelschluss begründet hat und sich in einem infiniten Regress erschöpft. Der freie Markt ist deshalb das überlegene Ordnungssystem, weil er innerhalb bestimmter Grenzen (den vorerst hypothetischen Annahmen der Theorie) den größtmöglichen Nutzen ermöglicht. Am Kriterium des größten Nutzens, und nichts anderem, legt Walras die Überlegenheit des freien Marktes fest. Somit kann der "freie Mensch" diese Fesseln nur dann wollen, wenn er es innerhalb der (fiktiven) unbestimmten Sphäre als rational empfindet, eine Maximierung seines Nutzens anzustreben. Die Nutzenmaximierung wird zur Priorität und zum ausschlaggebenden Kriterium für die Wahl der Ketten. Das gesamtgesellschaftliche Optimum stellt die Verknüpfung zur individuellen, wissenschaftlich erfassten Ebene dar und wird auf gesellschaftstheoretischer Ebene zum Diktat. Anhand dieser Marktapologie "gelingt" es Walras die Unvermitteltheit zwischen freiem menschlichen Willen und ökonomischer Wissenschaft zu überwinden, indem er uns in einem geschlossenem System mittels eines Zirkelschlusses vorführen will, dass Verhaltensnormen wissenschaftlich abgeleitet werden könnten und menschliches Handeln aufgrund des individuellen Kalküls sich darauf beziehen würde ohne dabei der Unbestimmtheit menschlicher Verhältnisse zu widersprechen. Dass diese Lösung, welche die Marktstrukturen gänzlich als Ausfluss des menschlichen Willens zu begreifen suchte, illusorisch blieb und letztendlich gemeinsam mit der Marktgesellschaft des 19. Jahrhunderts untergehen musste, sollte die zerstörerische Wirkung der sich frei entfaltenden Marktgesetze auf die conditio humana zeigen. (vgl. Polanyi, 1944 zu einer (historischen) Kritik an der Vorstellung sich selbst regulierender Märkte) Somit hatte Walras eine wissenschaftliche Apologie für ein Wirtschaftssystem geliefert, welches die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts in

"one of the deepest crises in man's history" (Polanyi, 1944, S. 4)

stürzen sollte.

 

Ein Ausflug aufs Land - Chicago II bis III oder die Flucht in die Empirie

Als im Jahre 1953 Milton Friedmans Essay "The Methodology of Positive Economics"(13)

erschien, setzte dieser innerhalb der ökonomischen Wissenschaft nahezu achtzig Jahre nach Walras' Dreiteilung und Abgrenzung der ökonomischen Wissenschaft erneut eine Diskussion über das Verhältnis von positiver und normativer Wissenschaft in Gange, die Licht auf die Tatsache wirft, dass mit Walras die Grenzen keineswegs klar gezogen waren und es bis dato nicht gelungen war, den freien menschlichen Willen "wertfrei" in die Theoriebildung einzuführen. Wenig verwundernswert erscheint folglich die Wiederbelebung der Kontroverse zur Natur der ökonomischen Wissenschaft nunmehr auf methodologischer Ebene.

In seinem Essay macht es sich Friedman zur Aufgabe ein endgültiges wissenschaftliches Abgrenzungskriterium für eine reine Wissenschaft der Ökonomie zu finden sowie die enge Beschneidung der Relevanz und Reichweite der ökonomischen Wissenschaft zu überwinden und sie vor allem von der Sphäre der Ethik endgültig zu "befreien". Demzufolge erscheint es nicht zufällig, dass Friedman diesen Essay mit einem Zitat John Neville Keynes beginnt, in welchem derselbe eine Unterscheidung zwischen einer "positive science", einer "normative or regulative science" sowie "art" trifft. Es ist dies die uns mit der Position Walras vertraute Dreiteilung, die, so scheint es zumindest, in allen Epochen der Theoriegeschichte die Quelle unzähliger Missverständnisse war. Zwar teilt uns Friedman vorerst nichts Neues mit, wenn er auf John N. Keynes zurückgreift und in einer positiven Wissenschaft eine Sphäre sieht

"[which] is in principle independent of any particular ethical position or normative judgments" (Friedman, 1953, S. 4)

also einer Unterscheidung zwischen "what is" und "what ought", jedoch lässt eine solche a priori Unterscheidung vorerst die Frage offen, wie sie erfolgreich durchgeführt werden kann.

Wie auch sein Lehrer Knight führt Friedman die Analogie zu den Naturwissenschaften(14) an, doch war Knight noch der Ansicht, dass

"the fallacy is that social science is a science in the same sense as natural science" (Knight, 1941, S. 127)

und es ein Irrglaube sei, sich von der Anwendung der Techniken der erfolgreichen Naturwissenschaften in den Sozialwissenschaften ähnliche Erfolge und Einsichten zu erhoffen, so hält Friedman an der Wissenschaft fest. In seiner Vorlesung zur Verleihung des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften stellt er die (rhetorische) Frage, ob nicht die Sozialwissenschaften gegenüber den Naturwissenschaften grundlegend unterschiedlicher Untersuchungsmethoden bedürften, teilt uns jedoch mit, dass

"I have never quite accepted this view" (Friedman, 1977, S. 452)

und ist der Überzeugung, dass

"positive economics is, or can be, an "objective" science, in precisely the same sense as any of the physical sciences." (Friedman, 1953, S. 4)

Wie bei Walras finden wir auch bei Friedman die Orientierung an den Naturwissenschaften vor, jedoch liefert er uns ein anderes wissenschaftliches Abgrenzungskriterium. Er legt zunächst das Ziel einer positiven Wissenschaft im Unterschied zu seinen "Vorgängern" folgendermaßen fest:

"The ultimate goal of a positive science is the development of a "theory" or "hypothesis" that yields valid and meaningful (i.e., not truistic) predictions about phenomena not yet observed." (Friedman, 1953, S. 7)

Auffallend an dieser Definition ist dreierlei: 1.) der Schwerpunkt wird auf die Voraussagekraft der Theorie verlagert, 2.) der methodologische Anspruch dieser Aussagen ist nicht ihr "Wahrheitsgehalt" sondern ihre "Sinnhaftigkeit" und 3.) die Phänomene auf die sich eine solche Hypothese bezieht, müssen grundsätzlich beobachtbar sein, auch wenn dies bis dato noch nicht der Fall gewesen sein soll, da ja die Forderung darin besteht, neue Aussagen über beobachtbare Phänomene zu treffen. Die Entscheidung kann nach Friedman erst die Empirie herbeiführen,

"factual evidence alone can show whether the categories of the "analytical filing system" have a meaningful empirical counterpart, that is, whether they are useful in analysing a particular class of concrete problems." (Friedman, 1953, S. 7)

Im Zentrum der Methodologie der Ökonomie steht nunmehr die Voraussagekraft ökonomischer Theorien, die ex post einer für Friedman unproblematischen Überprüfung durch die Empirie unterzogen werden soll. Mit dieser instrumentalistischen Position, die fortan Theorien nur anhand des Erfolges ihrer Voraussagen bewerten soll, umgeht Friedman die "traditionelle" Kritik an der ökonomischen Wissenschaft, die, um ein Beispiel herauszugreifen, die Annahme des unterstellten Menschenbildes als unrealistisch kritisiert. Im V. Kapitel seines Essays führt die bekannte Kritik T. Veblens an der Neoklassik und die Bezeichnung der Ökonomie als "the dismal science" an, und versucht aufzuzeigen, dass es ihm gelungen sei, dieser Art von Vorwürfen beigekommen zu sein. Denn ein solcher Einwand scheint bei Friedmans Konzeption der Wissenschaft nicht mehr zu greifen. Wenn sich ex post nach empirischer Überprüfung herausstellt, dass der Hypothese nicht widersprochen ist, so ist es nicht von Bedeutung, ob sich die Menschen tatsächlich entsprechend der unterstellten Annahmen verhalten, vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass die Menschen sich so verhalten, als ob sie "rational economic men" wären. An dieser Stelle ist der Vergleich zu Walras besonders aufschlussreich, denn Friedman stellt dessen Abgrenzung gleichsam auf den Kopf. Schrieb auch Walras in seinem Aufbau der reinen Theorie dem homo oeconomicus keine praktische Relevanz zu, da er in ihm kein empirisches Faktum sondern vielmehr a priori ein theoretisches Konstrukt und a posteriori eine anzustrebende Verhaltensnorm sah, so versucht Friedman der traditionellen Kritik am wirtschaftswissenschaftlichen Menschenbild dermaßen zu entgehen, indem er es ebenso wie Walras als bloße Hypothese hinstellt, die jedoch so lange brauchbar erscheint, so lange ihr durch empirische Überprüfung nicht widersprochen ist. Die bei Walras wissenschaftlich abgeleitete Verhaltensnorm ist nunmehr bei Friedman durch die Überprüfung und Nicht-Widerlegung an der Empirie ersetzt, die Objektivität der Untersuchung durch die Methode gewährleistet.

Ähnlich wie bei Walras drängt sich an dieser Stelle die Frage auf, welche Rolle dem Marktsystem in Friedmans Theorie zukommt und ob auch in seinem Oeuvre apologetische Züge auszumachen sind. So ist es meiner Ansicht nach gerade die Neuformulierung der Methodologie der positiven Ökonomie und der empirischen Überprüfung von Hypothesen, die es Friedman "erlaubt" in seinen populärwissenschaftlichen Schriften marktapologetische Werturteile einzuschließen, wenngleich diese konzeptionell von der reinen Theorie zu unterscheiden sind, letztere jedoch seine subjektiven Werthaltungen stützt. Denn einerseits erfährt die individuelle Freiheit bei Friedman eine Absolutsetzung, wenn er schreibt:

"als Liberale sehen wir in der Freiheit des Individuums und vielleicht noch in der Freiheit der Familie das höchste Ziel aller sozialen Einrichtungen." (Friedman, 1971, S. 32)

Dies bedeutet, dass er es als unproblematisch erachtet an den Ausgangspunkt der wissenschaftlichen Analyse (subjektive) Werturteile zu stellen, da die Methode der Falsifikation gleichsam als "Filter" zwischen wissenschaftlichen und metaphysischen Urteilen fungiert.

Das Wertproblem wird somit mittels der Überprüfung an der Empirie zu umgehen gesucht und deshalb können für Friedman normative Satzungen durchaus am Ausgangspunkt der Wissenschaft bestehen bleiben, da das Kriterium der Wissenschaftlichkeit der Empirie entspringt.(15)

Jedoch wird Friedmans Vorgehen an jener Stelle problematisch, an der er aus der nunmehr gewichtigen Rolle der reinen Theorie versucht, die Ebene subjektiver Werthaltungen zu stützen, indem er mittels der Ergebnisse der reinen Theorie aufzuzeigen sucht, dass jeglicher Eingriff in den Wirtschaftskreislauf nicht die beabsichtigten Folgen zeitigt und darüber hinaus das Marktsystem im Hinblick auf die Gewährleistung der individuellen Freiheit, was ein Werturteil darstellt, anderen Alternativen überlegen sei und sogar zur notwendigen Voraussetzung wird, um diese überhaupt erlangen zu können, denn

"zum zweiten ist die wirtschaftliche Freiheit ein unverzichtbarer Bestandteil bei der Erreichung politischer Freiheit." (Friedman, 1971, S. 27)

Im Gegensatz zu Walras finden wir bei Friedman keine gesellschaftstheoretische Komponente mehr vor, im Zentrum seiner Betrachtungen bleibt nur noch die individuelle Ebene, die er als konträre Kategorie zum Staat denkt. Die Frage weshalb es Preise gibt, die eine objektive Beschränkung menschlichen Handelns darstellen, wird zu Gunsten eines Positivismus aufgegeben, der fortan Preise als bloße Tatsachen auffassen soll. Aufgrund seiner Prämisse, dass er den Markt als einen direkten Bestandteil der Freiheit betrachtet und daraus die indirekten Verbindungen zwischen marktwirtschaftlichen Strukturen und politischer Freiheit ableitet (vgl. Friedman, 1971, S. 32), kann Friedman als Schlussfolgerung für die ideale Wirtschaftsstruktur für eine freie Gesellschaft nur das Marktsystem ausweisen. Das Marktsystem wird bei Friedman zur normativen Forderung nach einer gleichmäßigen Machtverteilung, i.e., der Ausgleich zwischen politischer und wirtschaftlicher Macht, stellvertretend für seine beiden unterstellten, gegensätzlichen Kategorien der individuellen Freiheit und des (absoluten) Staates.

Ungleich Walras ist bei Friedman das Marktsystem nicht mehr aufgrund des gesamtgesellschaftlichen Optimums anzustreben sondern, da in seiner Theorie die Gesellschaft keine Berücksichtigung mehr findet, wird es nunmehr instrumental zur Gewährleistung der engen individuellen Freiheitskategorie. Es bleibt als redundant überlegenes Ordnungssystem zurück, wird vielmehr relational zu den Alternativen (i.e., staatliche Eingriffe) als das "kleinste Übel" angesehen.

 

Eine kulturwissenschaftliche Öffnung der ökonomischen Wissenschaft?

Nachdem in meinen Ausführungen nunmehr der Bogen von Léon Walras zu Milton Friedman im Hinblick auf die naturwissenschaftliche Ausrichtung der Theoriebildung in der Hoffnung auf eine wertfreie Wissenschaft - die sich jedoch als Apologie für das Marktsystem erweisen sollte - gespannt wurde, und die damit einhergehenden Beschränkungen und Ausblendungen menschlicher Verhältnisse aufgezeigt wurden, soll im abschließenden Abschnitt dieses Beitrages einerseits eine Kritik an dieser eng greifenden naturwissenschaftlichen Orientierung der Ökonomie als Sozialwissenschaft dargelegt und darüber hinaus zwei alternative Konzeptionen vorgestellt werden, die den Versuch einer möglichen Öffnung der ökonomischen Wissenschaft in Richtung der Philosophie (F. Knight) und den Kulturwissenschaften (K. Polanyi) darstellen. Bereits 1922 brachte Knight in seinem Aufsatz "Ethics and the Economic Interpretation" eine Kritik an der von Walras vorgeführten Dreiteilung(16) in eine reine, angewandte und Moraltheorie vor, die ihn, was die naturwissenschaftliche Ausrichtung der ökonomischen Theoriebildung betrifft, zur Schlussfolgerung veranlasste, dass

"there are no data for a science of conduct in a sense analogous to natural science." (Knight, 1922, S. 36)

Die Zuspitzung jener, der ökonomischen Analyse zugrundeliegenden Daten, kann als Knights zentraler "Angriff" auf eine ökonomische Wissenschaft angesehen werden, die sich vermehrt als Abbild der exakten Naturwissenschaften, insbesondere unter der Verwendung der Methode der Mathematik, begriff. Denn Knight ist der Ansicht, dass die Ökonomie als Sozialwissenschaft sich mit menschlichen Wünschen (wants) zu beschäftigen habe, und diese eben gerade nicht die gleiche Art von Daten darstellen, wie jene mit denen sich die Naturwissenschaften beschäftigen. Diesbezüglich verweist er insbesondere auf die "doppelte Qualität" menschlicher Motive (wants oder desires), die einerseits als wissenschaftliche Fakten, andererseits als Werte gesehen werden können; Werte die sich der wissenschaftlichen Analyse und Beschreibung, die eine Gleichförmigkeit und Konstanz im Zeitablauf voraussetzt, allerdings schlichtweg entziehen. Denn die menschlichen Wünsche sind ihrer Natur nach keineswegs statisch, sie stellen Reaktionen auf äußere Einflüsse dar und zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie sich im Zeitablauf verändern und "wachsen". Mit dieser Feststellung widerspricht Knight der teleologischen Auffassung der Neoklassik, die menschliches Handeln auf die Befriedigung von bestehenden Bedürfnissen reduziert, denn menschliches Handeln sei vielmehr durch das Streben nach "more and better wants" (Knight, 1922, S. 22) charakterisiert. Und selbst die Unterstellung, dass das Marktsystem die Bedürfnisse der Individuen am besten befriedige, erweist sich als Werturteil. Denn der Begriff Effizienz - die Vorstellung dass bestimmte Bedürfnisse mit geringstem Mitteleinsatz befriedigt werden - kann keine rein deskriptive Darstellung sein, sondern schließt die normative Bedeutung mit ein, dass ein solches Ziel-Mittel-Verhältnis wünschenswert ist. Ob Effizienz als wichtiges Kriterium anzustreben ist, kann auf wissenschaftlicher Ebene nicht geklärt und deshalb ebenso wenig als Rechtfertigung für das Marktsystem herangezogen werden, sondern muss auf ethischer Ebene diskutiert werden. Dabei hilft auch die Analogie zu den Naturwissenschaften nicht weiter, denn

"even in physics and engineering, efficiency is strictly a value category; there is no such thing as mechanical efficiency." (Knight, 1923, S. 42)

Dies führt uns gleichsam zur Figur des homo oeconomicus, der bei Walras ex post zur anzustrebenden methodologischen Norm wird. Eine absurde Forderung, wenn wir den Menschen wie Knight als "social animal" begreifen, im Sinne dass

"man is not a rational animal; his emotional nature is as real and important as his thinking (in a sense even more fundamental) and rationality also includes much more than economic rationality" (Knight, 1941, S. 138)

Demgegenüber würde Walras' normative Forderung zu einer Gesellschaft von "economic men" führen, von denen der einzelne

"neither competes nor higgles - nor does he co-operate, psychologically speaking; he treats other human beings as if they were slot machines." (Knight, 1939, S. 21)

Für Knight stehen Menschen zu ihrer "cultural environment", in der auch das Marktsystem eingebettet ist, in einem wechselseitigen Verhältnis, das Denken und Handeln beeinflusst, jedoch nie vollständig determiniert. Menschen sind, im Sinne Knights pluralistischer Auffassung zu jeder Zeit ein "Vielfaches" mit gänzlich unterschiedlichen als auch einander gegenseitig ausschließenden Lebensauffassungen. Die Vorstellung des freien Individuums ist in der Realität weder vorfindbar noch ist es eine letzte Einheit oder ein soziales Datum. Ganz im Gegenteil, ungleich der walrasianischen Vorstellung des aufgeklärten Individuums, das in vollkommener Freiheit und Unbestimmtheit die Art der "Ketten" wählt, die es aus eigener Einsicht anzulegen bereit ist, fasst Knight Menschen als Produkte des bestehenden ökonomischen Systems auf. Doch wenn auch Menschen in ihren Wünschen und Bedürfnissen vom ökonomischen System in dem sie leben bestimmt sind, so stellt dies nie eine ausschließliche Determinante dar, sondern muss vielmehr als Teil eines größeren "cultural environment" (Knight, 1923, S. 49) gesehen werden. So ist es keineswegs verwunderlich, dass für Knight nur auf ethischer Ebene eine tatsächliche Wahl möglich ist, denn

"ethics deal with the problem of choosing between different kinds of life, and assume that there is a real choice between different kinds, or else there is no such thing as ethics." (Knight, 1923, S. 71)

All diese Beschränkungen der wissenschaftlichen Theoriebildung und die doppelte Qualität der zugrunde liegenden Daten lassen jedoch auch den Ausweg Friedmans in die empirische Überprüfung ebenso hoffnungslos erscheinen. Denn will die ökonomische Wissenschaft Aussagen treffen, so ist dies nur möglich

"if its subject-matter is made abstract to the point of telling us little or nothing about actual behaviour. Economics deals with the form of conduct rather than its substance or content." (Knight, 1922, S. 36)

Wissenschaftlich kann menschliches Verhalten (conduct) somit lediglich in einer abstrakten Form erfasst werden, die Kategorien bleiben inhaltlich leer und können nur aus einer historischen Perspektive aufgefüllt werden, was uns den Ausweg in die Empirie als wissenschaftliches Abgrenzungskriterium, an der Theorien überprüft werden sollen, verschließt. Denn

"for man conceived in positivistic terms, could not act at all, and conceived in pragmatic terms, he could not act upon himself, which to do is in fact his most characteristic trait." (Knight, 1942, S. 226)

Letztendlich erscheint die Kritik Knights an der naturwissenschaftlichen Orientierung der ökonomischen Wissenschaft, wenngleich er auch auf der Einzigartigkeit menschlicher Existenz und Kreativität insistiert, auch nicht vollständig zufrieden stellend, da auch seine Position eine marktapologetische Wendung(17) einnehmen sollte, und wir uns der Realität der Gesellschaft mit dem 1944 von Karl Polanyi vorgelegten Werk "The Great Transformation" in seiner kulturhistorischen Öffnung wohl am besten annähern können. Es scheint als vermeide Polanyi im Wissen um die Beschränkungen wissenschaftlicher Theoriebildung eine funktionale Herangehensweise an die "Realität der Gesellschaft" und nähert sich dieser aus einer wirtschaftshistorischen Perspektive an, die jedoch gerade den Bezug zur Gegenwart nicht aus dem Auge verliert. Dabei verläuft die Stoßrichtung der Kritik dahingehend, dass Polanyi aufzeigt, dass die orthodoxe Wirtschaftstheorie auf ein zeitlich beschränktes Kulturprodukt, das Marktsystem, ausgerichtet ist und sie dem gemäß dem Irrtum erlag, dass die Motivation des Menschen als materiell und ideell bezeichnet werden könne, es somit zu einer Spaltung des Menschen in einen wirtschaftlichen, mit Rationalität gleichgesetzten Teil, und in eine ideelle, nicht rationale Komponente kam. Die ausschließlich zeitgebundene Erscheinung des sich selbst regulierenden Marktsystems, wie Polanyi (1944) nachzeichnet, wurde als zeitlos angesehen und mit ihr einhergehend hielt man an einer universalistischen und allgemeingültigen Wirtschaftstheorie fest. So führte die Wahnvorstellung vom ökonomischen Determinismus als ein allgemeines, für die gesamte Menschheit gültiges Gesetz, dazu, dass das ökonomische System nicht mehr als in gesellschaftliche Verhältnisse, sondern diese Verhältnisse als im ökonomischen System eingebettet angesehen wurde. Dadurch wurde das ursprüngliche Verhältnis, das Polanyi mit den Untersuchungen verschiedenster Anthropologen, darunter Malinowski,(18) stützt, regelrecht umgekehrt und das ökonomische System einem selbsttätigen Apparat überantwortet. Der zweite, vielleicht fundamentalere Einwand Polanyis liegt in der Erkenntnis des Gegensatzes zwischen freiem menschlichen Handeln und objektiven gesellschaftlichen Strukturen, die zwar Ausfluss menschlichen Handelns sind, dieses aber gleichzeitig beschränken. Für die Analyse dieser objektivierten Strukturen bietet sich die formale Wissenschaft an, doch erkennt Polanyi, dass der Preis dafür der gänzliche Ausschluss freien menschlichen Handelns zugunsten eines ökonomischen Determinismus ist und damit einhergehend die Frage nach der Verantwortung aufgegeben werden muss. Soweit geht Polanyi in der Kritik an formalwissenschaftlichen Theorien mit Knight einher, doch ungleich Knight, der letztendlich am Marktsystem in seiner Gewährleistung und Bewahrung individueller Freiheit als Ordnungssystem festhält, versucht Polanyi aufzuzeigen, dass gerade die Vorstellung eines sich selbst regulierenden und Eigengesetzlichkeiten folgenden Marktsystems den freien menschlichen Willen ad absurdum führt und menschliches Handeln und Verantwortung ausblendet indem es Menschen gegenüber dieser Eigengesetzlichkeit ohnmächtig ausweist. Polanyi vermeidet eine dichotome Sichtweise zwischen Staat und Markt, setzt Menschen in das Zentrum seiner Untersuchungen und versucht mittels seiner historischen Arbeiten zu zeigen, dass die Menschen zu keinem Zeitpunkt den "objektiven" Marktgesetzen ohnmächtig gegenüberstanden, sondern vielmehr unterschiedlichste Gegenbewegungen(19)

einsetzten, welche die negativen Auswirkungen auf die menschliche Existenz beschränkten und die individuelle Freiheit wieder vergrößern sollten. Anhand dieses Ansatzes gelingt es Polanyi im Zentrum seiner Untersuchungen freies menschliches Handeln anzusiedeln und die Autonomie des Marktsystems unter die bewusste demokratische Kontrolle zu stellen, wodurch zwar keineswegs vollständige Freiheit und Unbestimmtheit erreichbar scheint, da Menschen die Strukturen einerseits schaffen und andererseits von ihnen abhängig sind, doch das Streben nach Freiheit bleibt innerhalb seines Ansatzes unbegrenzt. Polanyis Antwort auf die Frage nach der Verantwortung in einer komplexen Gesellschaft bleibt die radikale Demokratisierung scheinbar objektiver Strukturen.

 

Schlussfolgerungen

Die Vorbehalte und Einwände an einer naturwissenschaftlich orientierten ökonomischen Wissenschaft erscheinen bei kritischer Würdigung der in diesem Aufsatz untersuchten Ansätze berechtigt, so doch zwei dominierende Forschungsparadigmen der Volkswirtschaftslehre des ausgehenden 19. und 20. Jahrhunderts methodologische Probleme zu umgehen suchten und letztendlich eine Apologie für das Marktsystem ausweisen sollten. Ob dieser nicht eingelösten Versprechen erscheint der seit den 1970ern anhaltende krisenhafte Zustand in der ökonomischen Wissenschaftsdisziplin nicht zufällig, doch führte er - trotz unzähliger heterodoxer Ansätze - im Mainstream zu einer weiteren Annäherung an eine physico-mathematische Wissenschaft mit einer bedeutenden Rolle der Statistik, aufgrund des seit Friedmans Essay gewichtigen Stellenwerts der (scheinbar) empirischen Überprüfung ökonomischer Theorien. Letztendlich konnte die ökonomische Wissenschaft bis heute keine Antwort auf die von Polanyi aufgeworfene und für die weitere Theorieentwicklung bedeutende Frage zum Verhältnis von freiem menschlichen Willen und gesellschaftlichen Strukturen liefern, da die beiden Kategorien primär als einander ausgrenzend gedacht wurden, bzw. mit dem Einzug des Positivismus diese Frage nicht mehr gestellt wurde. Dies wirft insbesondere das Problem auf, ob dieser Bogen je zufriedenstellend gespannt werden kann. Nichtsdestotrotz sollten zumindest mit aller Deutlichkeit die Beschränkungen und Werturteile eines scheinbar wertfreien Zugangs nach dem Vorbild der Naturwissenschaften aufgezeigt und freigelegt werden, um der Forderung nach einer Quadratur des Kreises (i.e., einer wertfreien Sozialwissenschaft nach dem Vorbild der Naturwissenschaften) zu entgehen und auch innerhalb der Theoriegenerierung den notwendigen kreativen Freiraum gewährleisten, sowie den zukünftigen Weg der ökonomischen Theorieentwicklung möglichst offen halten zu können. Denn, um die menschlichen Verhältnisse und die Kategorie der Freiheit zumindest ansatzweise in die Theoriebildung einschließen zu können, bedarf es meiner Meinung nach einer Öffnung der engen, mechanistischen Kategorien der Volkswirtschaftslehre in Richtung benachbarter sozialwissenschaftlicher Disziplinen und Kulturwissenschaften.

© Michael G. Kraft (FU Berlin)


ANMERKUNGEN

(1) Studies of Economics and Management Sciences at the Wirtschaftsuniversität Vienna and UMIST Manchester (UK). Began studies of Philosophy and Sociology at the University of Vienna and Freie Universität Berlin in 2001. Currently working on a PhD Dissertation at the Wirtschaftsuniversität Vienna and Freie Universität Berlin in the history of economic thought, inquiring into the socio-economic consequences ("the reality of society") of the construction of political economy as an exact science and exposition of value judgements in economic theory from neoclassical theory to present day "Chicago Economics".

(2) Für einen Überblick der methodologischen Debatte der 1980er siehe: Blaug (1992). "The Methodology of Economics: Or how economists explain", Cambridge University Press, Cambridge; Boland (1982). "The Foundations of Economic Method", George Allen & Unwin, London; Caldwell (1982). "Beyond Positivism: Economic methodology in the twentieth century", George Allen & Unwin, London; Dow (2002). "Economic Methodology: an inquiry", Oxford University Press, Oxford sowie Pheby (1988). "Methodology and Economics: a critical introduction", MacMillan Press, London.

(3) Vgl. dazu auch die Verschiebung des Erklärungsanspruchs der Ökonomie von einer "Mathematischen Theorie der Preisbestimmung der wirtschaftlichen Güter", wie wir sie bei Walras' "Allgemeiner Gleichgewichtstheorie" vorfinden, hin zu einem "ökonomischen Ansatz zur Erklärung menschlichen Verhaltens" (Becker, 1982).

(4) zur Identifizierung dieser Fiktion siehe: Myrdal (1953). "The Political Element in the Development of Economic Theory", Routledge and Kegan Paul, London.

(5) Tatsächlich ins Reich der Utopie verbannt wurde der freie menschliche Wille erst mit Gary Beckers "ökonomischen Ansatz", bei dem der homo oeconomicus zur menschlichen Realität wird, der empirisch bestimmbar ist und den es bestenfalls von Seiten der Soziobiologie inhaltlich aufzufüllen gilt.

(6) Arendt bringt dies auf den Punkt wenn sie schreibt: "Entscheidend für diese Phänomene [die Herrschaft des Niemands, M.K.] ist schließlich nur, dass die Gesellschaft in all ihren Entwicklungsstadien das Handeln genauso ausschließt wie früher der Bezirk des Haushaltes und der Familie." (Arendt, 1960, S. 41) Arendt fährt diesbezüglich fort, und diese Stelle kann durchaus als das zugrundeliegende Leitbild der modernen Nationalökonomie als funktionale Theorie gelesen werden, dass "an seine [des Handelns, M.K.] Stelle das Sich-Verhalten getreten ist, das in jeweils verschiedenen Formen die Gesellschaft von all ihren Gliedern erwartet und für welche sie zahllose Regeln vorschreibt, die alle darauf hinauslaufen, die Einzelnen gesellschaftlich zu normieren, sie gesellschaftsfähig zu machen, und spontanes Handeln wie hervorragende Leistungen zu verhindern." (Arendt, 1960, S. 41) Einhergehend mit dem "Ausschließen" des freien menschlichen Willen geht auf der Ebene der modernen Gesellschaft die polis als das Reich der Freiheit verloren, wodurch diese nunmehr dem abstrakten Gebilde der Gesellschaft als Korrektiv der politischen Machtvollkommenheit zugeordnet wird. Diese relationale Verschiebung kann meiner Meinung nach durchaus im gewissen Sinne "parallel" zur Dogmengeschichte der modernen Nationalökonomie gelesen werden. (vgl. das aufklärerische Moment in Walras' Volkswirtschaftstheorie, die als Gesellschaftstheorie in der Beherrschung der Notwendigkeit im Glauben an die ungebändigten Kräfte des Fortschritts gelesen werden kann.) Letztendlich bedürfe es genauerer Untersuchungen, inwiefern Arendts Einschätzungen (siehe auch Arendt, 1960, S. 44f) den heutigen Bedingungen entsprechen und ob dies letztendlich als "Legitimation" für die moderne Volkswirtschaftstheorie begriffen werden kann, wenngleich dem Autor Arendts Unbehagen ob solcher Zustände durchaus bewusst ist.

(7) Es muss meiner Meinung nach an dieser Stelle gerechter Weise angemerkt werden, dass Robbins mit seinem "Essay on the Nature and Significance of Economic Science" zumindest noch einen Wertepluralismus zulässt, der die endgültige Entscheidung über die Ziele aus keiner innerökonomischen Kategorie ableitet, sondern diese als tatsächliche Wahl der Gesellschaft unbestimmt lässt.

(8) "Éléments d'économie politique pure ou théorie de la richesse sociale".

(9) Dass der Erfolg der Naturwissenschaften, die im Soge Newtons im 19. Jahrhundert ohne Zweifel als die Leitwissenschaften etabliert waren, nachdrückliche Auswirkungen auf die Ausformulierung der neoklassischen Theorie hatte, erscheint vom heutigen Standpunkt aus einsichtig. (vgl. bspw. Mirowski, 1989 und 1994) Norbert Wiener sieht die Wechselwirkungen folgendermaßen: "Der Erfolg der mathematischen Physik weckte beim Sozialwissenschafter eine gewisse Eifersucht auf ihre Macht, ohne dass er die Geisteshaltung richtig verstehen konnte, die zu diesem Einfluss beigetragen hatte. Die Anwendung mathematischer Formeln hatte die Entwicklung der Naturwissenschaften begleitet und war in den Sozialwissenschaften Mode geworden. [...] So haben die Volkswirtschaftler die Gewohnheit entwickelt, ihre ziemlich unpräzisen Ideen in die Sprache der Infinitesimalrechnung zu hüllen." (zitiert in: Robinson, 1971, S. 117)

(10) Als Aufgabe der Wissenschaft, und hier steht er ganz in der Tradition der Aufklärung, sieht Walras "the pursuit of pure truth." (Walras, 1954, S. 52) Dies impliziert, dass sein Untersuchungsgegenstand nach einer tiefer liegenden Ordnung strukturiert sein muss, die es mithilfe der Mathematik, der in sich geschlossenen und vollkommensten Methode, zu ergründen gilt.

(11) Walras sieht sich anthropologisch in der Tradition Rousseaus und so scheint es vielleicht nicht zufällig, dass in Walras' Werk eine Analogie zu den Gesellschaftsvertragstheoretikern durchscheint, und hierbei besonders zur französischen Variante des Jean-Jacques Rousseau, der selbst auch "Citoyen de Geneve" war. Schon Rousseau (1983, S. 5) schrieb: "Ich werde mich bemühen, in dieser Untersuchung das, was das Recht zulässt, stets mit dem zu verbinden, was der Vorteil vorschreibt, damit Gerechtigkeit und Nutzen nicht getrennt gefunden werden." Und an darauffolgender Stelle: "Aber die gesellschaftliche Ordnung ist ein geheiligtes Recht, das allen anderen zur Grundlage dient. Trotzdem stammt dieses Recht nicht von der Natur; es beruht also auf Vereinbarungen." (Rousseau, 1983, S. 6)

(12) Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass Walras seine wissenschaftliche Begründung ethischer Normen einzig und allein auf die Marktsphäre anwendet, er jedoch in bestimmten Fällen des Marktversagens (die Frage kollektiver bzw. öffentlicher Güter) andere ethische Überlegungen zulässt, was zeigt, dass er insgesamt, wenn auch illusorisch, die Verbesserung der gesellschaftlichen Verhältnisse mit seiner Theorie im Auge hatte. (vgl. Walras, 1954, S. 257)

(13) Was die Reichweite dieses Essays betrifft, so findet man in der Literatur Zuschreibungen wie: "It would not be claiming too much to say that it is the most cited, if not actually read, work on methodology" (Pheby, 1988, S. 84) oder "[the essay] generated a methodological controversy almost as heated as that produced by Robbins's Essay in 1932." (Blaug, 1996, S. 694)

(14) Knight nimmt in seinem Essay "The role of principles in economics and politics" ebenso die Unterscheidung zwischen "what does happen" und "what ought to happen" auf, jedoch sind es für ihn zwei Seiten der selben Medaille, denn ökonomische Prinzipien zeichnen sich stets durch beide Aspekte aus. Deshalb lautet Knights Schlussfolgerung, dass "one reason why a science of human behaviour, in the literal sense, is impossible is that, in contrast with physical objects, our behaviour is so saturated with varied make-believe and deception, not clearly separable from "realities"." (Knight, 1951b, S. 8)

(15) Dadurch verlagert Friedman das Problem lediglich auf eine andere konzeptionelle Ebene, was abermals die Frage nach dem Verhältnis von den Natur- zu den Sozialwissenschaften als auch nach der Möglichkeit der Trennung zwischen wissenschaftlichen und Scheinproblemen aufwirft.

(16) vgl. Walras, 1954, Kapitel 2.

(17) Trotz der zahlreichen Einwände Knights an einer am Bild der Naturwissenschaften orientierten ökonomischen Wissenschaft und deren "Distanz" zur Realität der Gesellschaft, gelangt auch er in seiner dichotomen Kategorie von Markt / Staat zu einer Apologie ersteren Ordnungssystems, aufgrund des in Aussicht gestellten "größeren Ausmaßes an individueller Freiheit", wenngleich seine Position wesentlich offener bleibt als später jene Friedmans. (vgl. Kraft, M. (2004). " Ökonomie im Spannungsfeld von Wissenschaft und Ethik. Eine dogmenhistorische Untersuchung von L. Walras bis M. Friedman ", WU Wien, Univ.-Diss.)

(18) Malinowski (1930). "Argonauts of the Western Pacific".

(19) Vgl. dazu Polanyi, 1944, Abschnitt II: "Self-Protection of Society".


LITERATUR

Arendt, Hannah: Vita Activa oder vom tätigen Leben; W. Kohlhammer, Stuttgart 1960 Becker, Gary S.: Der ökonomische Ansatz zur Erklärung menschlichen Verhaltens; J.C.B. Mohr, Tübingen 1982.

Blaug, Mark: Economic Theory in Retrospect; Cambridge University Press, Cambridge 1996. Friedman, Milton: The Methodology of Positive Economics; In: Friedman, Milton: Essays in Positive Economics; University of Chicago Press, Chicago 1953, S. 3-43.

Friedman, Milton: Kapitalismus und Freiheit; Seewald, Stuttgart 1971.

Friedman, Milton: Nobel Lecture: Inflation and Unemployment; In: Journal of Political Economy, Vol. 85, Jg. 1977, S. 451-472.

Knight, Frank H.: Ethics and the economic interpretation", In: Knight, Frank H.:The Ethics of Competition and Other Essays; George Allen and Unwin Ltd., London 1951, S. 19-40.

Knight, Frank H.: The ethics of competition; In: Knight, Frank H.: The Ethics of Competition and Other Essays; George Allen and Unwin Ltd., London1951, S. 41-75.

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Knight, Frank H.: Ethics and Economic Reform: The ethics of liberalism; In: Economica, NS. 6, Jg. 1939, S. 1-29.

Knight, Frank H.: Social Science; In: Ethics; Vol. 51, Jg. 1941, S. 127-143.

Knight, Frank H.: Fact and Value in Social Science; In: Knight, Frank H.: Freedom and Reform; Harper & Brothers, New York 1947, S. 225-245.

Knight, Frank H.: The role of principles in economics and politics; In: American Economic Review, Vol. 41, Jg. 1951; S.1-29.

Mirowski, Philip (Hrsg.): Natural Images in Economic Thought: Markets read in tooth and claw; Cambridge University Press, Cambridge 1994.

Mirowski, Philip: More Heat than Light: Economics as Social Physics, Physics as Nature's Economics; Cambridge University Press, Cambridge 1989.

Pheby, John: Methodology and Economics: a critical introduction; MacMillan Press, London 1988.

Polanyi, Karl: Ökonomie und Gesellschaft; Suhrkamp, Frankfurt/Main 1979.

Polanyi, Karl: The Great Transformation - the political and economic origins of our time; Beacon Press, Boston 1944/57.

Priddat, Birger P.: Theoriegeschichte oder Theoriegschichten? - über den Status der ökonomischen Dogmengeschichte; In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Lucius und Lucius, Stuttgart, Vol. 217/4, Jg. 1998; S. 483-498.

Robbins, Lionel: An Essay on the Nature and Significance of Economic Science; New York University Press, New York 1935/1984.

Robinson, Joan: Die Gesellschaft als Wirtschaftsgesellschaft: Grundlagen und Entwicklung; C.H. Beck, München 1971.

Rousseau, Jean-Jacques: Vom Gesellschaftsvertrag: oder Grundsätze des Staatsrechts; Reclam, Stuttgart 1983.

Walras, Leon: Elements of Pure Economics or: The theory of social wealth; Irwin, Homewood 1874/1954.


10.7. Kreative Kontexte

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For quotation purposes:
Michael G. Kraft (FU Berlin): Ökonomische Theoriebildung und die Realität der Gesellschaft: Eine Sequenz kreativer Annäherungen?. In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 15/2003. WWW: http://www.inst.at/trans/15Nr/10_7/kraft15.htm

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