Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 16. Nr. Juni 2006
 

2.5. Inner and Outer Determinants of Innovations, Reproduction and Traditions: Synthetic Approach
Herausgeber | Editor | Éditeur: Gennady Uzilvesky (Orel, Russia)

Dokumentation | Documentation | Documentation


Wechselbeziehung und Wechselwirkung von Innovationen, Traditionen und Reproduktionen am Computermarkt

Andrey Tupizyn (Orjol, Russland)

 

Einleitung

Das Erscheinen des Personalcomputers (PC) gilt heute als die bedeutendste Erfindung Ende des XX. Jahrhunderts, die zum Werkzeug für die Ausführung der intellektuellen Routinearbeit geworden ist und damit dem Homo neue Möglichkeiten zur Realisierung der ihm eigenen Programme eröffnet hat, die auf kreative Tätigkeit orientiert sind.

Der Computermarkt ist infolge der Nachfrage nach den PC erschienen und nimmt heute die Schlüsselposition im Prozess der Globalisierung aller Branchen der Weltwirtschaft ein. Zugleich wird schon ziemlich lange über die Krise der Weltindustrie der IT gesprochen. Dabei wird auf den Temporückgang bei der Absatzsteigerung der neuen Technik verwiesen, auf die Abwesenheit neuer origineller Ideen, auf physische und technologische Beschränkungen, die auf die minimale Gröβe des Halbleitertransistors zurückzuführen sind und auch auf die Nichtbefolgung der Urheberrechte auf die Software in den Ländern, die die dynamischsten Konsumenten der Computertechnik sind. Die Analyse der Situation, die zur Lösung dieser Probleme beitragen soll, sieht vor:

Dieser Beitrag ist ein Teil einer solchen analytischen Untersuchung. Er zielt auf die Ermittlung der Rolle der Innovationen (der wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften) bei der Bildung des Computermarktes und bei der Formierung auf diesem Markt der ökonomischen, wirtschaftlichen, technologischen Traditionen vom Standpunkt des synthetischen Ansatzes. Die Verbindung zwischen Innovationen und Traditionen auf dem Computermarkt ist Triebkraft seiner Entwicklung. Darin sehe ich die wissenschaftliche und praktische Bedeutung dieses Beitrags. Zur Erreichung des gesetzten Ziels müssen folgende Aufgaben bewältigt werden:

  1. das Wesen des Marktes ermitteln;

  2. die Einwirkung der Wechselbeziehung zwischen Innovationen und Traditionen auf die Entstehung und Entwicklung des Computermarktes zeigen;

  3. den Einfluss des Computermarktes auf andere Märkte bestimmen;

  4. die Wechselwirkung von Tradition und Innovation im Kontext der ökonomischen, sozialen und politischen Tätigkeit aufdecken.

 

1. Noumenologisch-phänomenologischer Charakter des Marktes

In [1] war die Universalie der Unversalien entdeckt, die darin besteht, dass alle lebendigen selbstentwickelnden Objekte über noumenologisch-phänomenologische Natur verfügen, d.h. aus noumenologischer (abstrakter) und phänomenologischer (konkreter) Ebene bestehen.

Aus der Untersuchung der Evolution der Marktdefinition ergibt sich eine allgemeine Besonderheit. Bei verschiedenen Autoren wird der Markt meistens als Gesamtheit der Verkäufer und Käufer definiert. Manchmal werden auch die Begriffe Beziehungen und Ware [2-4] hinzugefügt. Die modernen Realien und den Kontext des Untersuchungsgegenstandes berücksichtigend, werden wir den Begriff "Markt" aus der Sicht der semiotischen Metaphysik definieren.

Der Markt ist als Noumen und als Phänomen zu verstehen. Als Noumen hat er seine Vergangenheit und Gegenwart und ist auf die Zukunft ausgerichtet. Anders gesagt hat sich der Markt in der Phylogenese herausgebildet, entwickelt sich in der Ontogenese und ist seiner Natur nach auf die Zukunft gezielt. Aus dieser Charakteristik folgen zwei Besonderheiten der marktwirtschaftlichen Befriedigung der Bedürfnisse und Präferenzen:

Untersuchen wir den Charakter der offenbaren und verborgenen Präferenzen. Die verborgenen Präferenzen unterscheiden sich von den offenbaren dadurch, dass sie im konkreten Zeitraum vom Individuum nicht als solche begriffen werden, dennoch als Produkt der Wechselwirkung der Programme des sozialen Menschen existieren, diese Programme sind in der Phylogenese entstanden und sind mit der Umgebung im kollektiven und individuellen Unbewussten anwesend. Die Marktbeziehungen sind nicht an und für sich entstanden. Sie sind infolge der vorhandenen Bedürfnisse und verborgenen als auch offenbaren Präferenzen des Menschen erschienen.

Aus dem Vorangehenden ergibt sich, dass der Markt ein noumenologisch-phänomenologisches Gebilde ist, das der Befriedigung der Bedürfnisse, der offenbaren und verborgenen Präferenzen dient. Die Bedürfnisse und die offenbaren Präferenzen bedingen die Gegenwart des Marktes, die verborgenen Präferenzen seine Zukunft. Im Grunde genommen liegen sie dem kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Marketing zugrunde [5]. Deshalb ist der Markt als noumenologisch-phänomenologisches Gebilde kein zufälliges Ereignis und existiert gleichzeitig in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Mit dieser Definition lassen sich gut zwei Besonderheiten der marktwirtschaftlichen Befriedigung der Bedürfnisse und der offenbaren Präferenzen vereinbaren: die grenzenlos-vielseitige Äquivalenz des Austausches und das Streben nach Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage.

 

2. Die Einwirkung der Wechselbeziehung zwischen Innovationen und Traditionen auf die Entstehung und Entwicklung des Computermarktes

Die Tradition als noumenologisches Gebilde zeigt sich in den Noumen-Traditionen und den Phänomen-Traditionen [1]. Die Noumen-Tradition offenbart sich auf dem Computermarkt in zwei Aspekten:

Der Begriff "Innovation" wurde von J. Schumpeter in den 30-er Jahren des XX. Jahrhunderts eingeführt. Er interpretierte sie als Veränderung mit dem Ziel, neue Arten der Verbraucherw aren, neue Produktions- und Beförderungsmittel, Märkte und Organisationsformen einzuführen und einzusetzen. Nach seiner Meinung ist Innovation auf die Verwirklichung neuer Kombinationen gerichtet, die die Dynamik der ökonomischen Entwicklung beeinflussen sollen. Der bekannte Gelehrte hat die folgenden typischen Einwirkungsfälle von Innovationen auf die Produktion und den Markt gezeigt:

  1. Herstellung der für den Verbraucher noch unbekannten Produktion oder Schaffung der neuen Qualität jeweiliger Produktion;

  2. Anwendung der neuen Produktionsweise (des Verfahrens), die sich in neuen Prozessen ausdrückt, denen nicht nur Endeckungen oder Erfindungen zugrunde liegen, sondern auch Verbesserungen wirtschaftlichen Charakters (verbesserte Technologien des Kauf-Verkaufs einer Ware);

  3. Erhaltung oder Nutzung einer neuen Quelle des Rohstoffs, Halbprodukte unabhängig davon, ob dieser Rohstoff früher existiert hat, aber aus irgendwelchen Gründen nicht verwendet worden ist;

  4. Verwirklichung der Systemumgestaltungen der Produktionsstrukturen oder Reorganisation von deren Verwaltungsorganen;

  5. Wareneinführung und -bewegung auf neue Absatzmärkte (1)(siehe auch [6]).

Die Analyse der typischen Einwirkungsfälle von Innovationen auf die Produktion und den Markt zeugt davon, dass jede Innovation eine bestimmte Neuerung ist, die auf etwas Neuem und Unbekanntem für den Konsumenten beruht oder sich aus dem Existierenden ergibt, das aber anders eingesetzt wird. Hier muss bemerkt werden, dass die moderne Produktion jetzt einerseits auf wissenschaftliche Entdeckungen und Erfindungen und andererseits Verbesserungsvorschläge orientiert ist [7].

Das Dargelegte ermöglicht, Innovationen als phänomenologische Gebilde in Form eines materiellen oder ideellen Objektes/Prozesses zu interpretieren, die als Erneuerungen, Veränderungen oder Umgestaltungen im jeweiligen Bereich der Gesellschaft auftreten und die fähig sind, sich später in Noumen-Traditionen und daraufhin in Phänomen-Traditionen umzuwandeln. (siehe auch [1]).

Innovation als Ergebnis origineller wissenschaftlicher, technischer, sozialer und anderer Lösung ist die äußere Determinante von Tradition und kann sich im grundlegenden Widerspruch mit Tradition befinden. In diesem Fall hat sie revolutionären Charakter, führt zu technologischem Durchbruch, der plötzlichen Ablösung des wissenschaftlichen, sozialen, politischen Paradigmas u.ä. Innovation kann sich aus dem Wesen der Noumen-Tradition ergeben, sie kann evolutionär erwartbar sein, ein Produkt der prognostizierbaren Entwicklung oder Verbesserung, oder der einfache Mode-oder Imagewechsel u.ä. Hier gibt Tradition den Ton an, tritt als immanente Determinante der Innovation auf.

Wie in [8] gezeigt wurde, kann in der jeweiligen Entwicklungsperiode eines beliebigen Lebensbereichs die Oberhoheit von Innovation oder Tradition beobachtet werden, was sich natürlich auf die Reproduktion auswirkt. Dennoch hat die Wechselwirkung von Innovationen und Traditionen zyklischen Charakter und bestimmt die Entwicklung aller Lebensbereiche der Sozietät [1-2]. Nach seinem Wesen wird Innovation als äußere Determinante von Tradition in die Noumen-Tradition umgeformt, die dann in die Phänomen-Tradition übergeht. Was Tradition als innere Determinante von Innovation betrifft, so geht es hier um einen umgekehrten Prozess: die Noumen-Tradition verwandelt sich in die Phänomen-Tradition, die ihrerseits das Erscheinen von Innovation(2) bewirkt.

Hier muss auf die erste systematische Konzeption der langfristigen Schwankungen in der Wirtschaft hingewiesen werden, die N.D. Kondratjeff in den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts begründet hat und die unter dem Namen "lange Wellen von Kondratjeff (auch Kondratieffzyklen) " bekannt ist. Darin wurde die Rolle der wissenschaftlich-technischen Innovationen im Bereich der marktwirtschaftlichen Unternehmertätigkeit [10] gezeigt. Bemerkenswert, dass der hervorragende russische Gelehrte den Verbindungen von Innovationen mit Traditionen keine Beachtung geschenkt hat. Es muss bemerkt werden, dass in den Werken der modernen russischen Gelehrten grundlegende Beziehungen zwischen Innovationen und Traditionen [11-13] auch nicht untersucht werden.

Analysieren wir jetzt, wie sich Innovationen und Traditionen auf dem Computermarkt verhalten, der seine Entstehung und Entwicklung dem PC verdankt, der bedeutendsten Innovation Ende des XX. Jahrhunderts. In der kurzen Zeit seiner Existenz wurde der Computermarkt zum Schlüsselglied in der Globalisierung aller Branchen der Weltwirtschaft. In den letzten drei Jahrzehnten seit 1972, als die Firma Intel ihren ersten 8-Bit-Prozessor 8008 auf den Markt gebracht hatte, erlebte der Computermarkt einige Entwicklungsetappen. Diese Etappen sind mit dem Erscheinen der neuen Technologien verbunden, die technische Mittel auf das neue qualitative Niveau gebracht haben:

  1. die Informationsbearbeitung (Prozessoren)/1975-1985/;

  2. der Input-Output der Daten (Tastaturen, Mäuse, Scanner, Drucker)/1985-1990/;

  3. die Speicher (umfangreiche Speicher auf Festplatten, die CD)/1990-1995/;

  4. die Datenübertragung (Schnellmodeme, lokale Netzwerke)/1995-2000 / .

Das Jahr 2000 wurde ein Jahr der Spitzenkennziffern des Fondsmarktes der Informationstechnologien NASDAQ. Die neue Etappe, die nach diesem Jahr eingetreten war, kennzeichnete sich einerseits durch die Senkung des Rummels um die PC und deren Parameter und andererseits durch das Vorherrschen der Business-Contents innerhalb der Datenbanken und Busse. Die zeitlichen Rahmen dieser Etappen sind nur sehr bedingt bestimmt. Dennoch ist die Divergenz mit den Daten anderer Forscher unbedeutend, und die Reihenfolge dieser Etappen ist genau bestimmt. Wir halten es für sehr wichtig, weil es bei genauen Betrachtung offensichtlich ist, dass jede Etappe die Folge der vorhergehenden ist und die Basis für die nächste vorbereitet (sie verursacht).

Auf diesen Etappen sind alle neuen technischen Medien als Innovation aufgetreten, die äußere Determinanten zukünftiger Traditionen wurden und sich kurz danach in Noumen-Tradition umwandelten und daraufhin in bewusste Phänomen-Traditionen. Aber als Muster-Tradition übernahmen die oben genanten technischen Medien die Rolle der immanenten Determinanten für die Erscheinung der Vertreter der neuen Generation der technischen Mittel.

Ich werde ein konkretes Beispiel anführen. Betrachten wir die Medien der Datenspeicherung. In den 80-er Jahren wurde das Erscheinen auf dem Computermarkt der 5,25" Festplatten eine Innovation, die kurz danach zur Noumen-Tradition wurde, die als innere Determinante der zukünftigen Innovationen die Entwicklung der 3,5" Festplatte Anfang der 90-er Jahre angeregt hat. Jedoch haben die wachsenden Anforderungen an das Fassungsvermögen der Medien, ihre Unversehrtheit und Lesegeschwindigkeiten / Speicher dazu gebracht, dass auf dem Markt neue Medien zum Lesen und Speichern - CD, CDRW, - und dann - DVDRW/, und, endlich Flash Drive erschienen sind, das letzte Medium hat keine beweglichen Teile.

Dasselbe lässt sich auch über das Zubehör und die Peripheriegeräte sagen. Diese Geräte werden zu Innovationen, die sich als äußere Determinanten sehr schnell in die Noumen-Tradition umwandeln und daraufhin in die Phänomen-Traditionen, woraus eine ganze Baugruppe ähnlicher Geräte ergibt. Wir sehen wieder die Rückkehr zur Formel: Tradition als immanente Determinante von Innovationen. Es zeigt sich die Zyklizität: zuerst kommt die Innovation als äußere Determinante der Tradition, danach wandelt sie sich in die Tradition um, die, als innere Determinante eine neue Innovation verursacht.

Noch ein interessantes Beispiel der erfolgreichen Innovation im Computergeschäft ist die Suche der Ware über das Internet. Die Computerausrüstung, als Grundlage für lokale Netze ist zuerst selbst als Pionier-Ware aufgetreten, die Anzeigen über diese Ware erschienen zuerst auf elektronischen Anschlagtafeln und später im Internet. Dieser Prozess hat zur Entwicklung einer ganzen Handelsrichtung - E-Commerce - den Anstoβ gegeben. Hier beobachten wir auch die Erscheinungsform der Zyklizität. Jedoch hat sich in diesem Fall die erfolgreiche Innovation in die Tradition anderer Märkte umgewandelt, die nicht direkt mit dem Computermarkt verbunden sind.

Meines Erachtens kann im Allgemeinen der Computermarkt als Innovation sowohl für die Wirtschaft insgesamt als auch für andere Märkte insbesondere betrachtet werden. Mit den letzten hat der Computermarkt direkte und indirekte Beziehungen. Die direkten Beziehungen äußern sich in der neuen Ausrüstung und den Informationstechnologien, die indirekten in den Forderungen traditioneller Formalitäten, Methodiken, Rechnungswesen usw. Sowohl die ersten als auch die zweiten bedingen die Formierung neuer Noumen-Traditionen, die danach zu Phänomen-Traditionen werden.

Man kann behaupten, dass die Wechselwirkung von Innovationen und Traditionen nichts anderes ist als die Lösung des dialektischen Widerspruchs zwischen den beiden. Mit dem Verfasser [1] meine ich, dass sich dieses Phänomen aus der dualen Natur der lebendigen Welt insgesamt und dem Stammmenschen insbesondere ergibt, diese Natur ist durch den Widerspruch zwischen den Prozessen bedingt, die ihre Einheitlichkeit und Integration vorgeben, und durch Prozesse, die ihre Differenzierung bestimmen. Anders gesagt muss man in der Zyklizität des Rollenwechsels zwischen Innovationen und Traditionen die Entwicklungstendenzen beliebiger Prozesse sehen, sowohl in der Technik, als auch in der Gesellschaft.

Meines Erachtens kann und muss die gegenseitige Umwandlung von Innovationen und Traditionen als Prozess der Reproduktion des Objektes oder Systems betrachtet werden. In unserem Fall ist es der Computermarkt. Natürlich fällt uns sofort der Einwand ein - Und trifft das alle Märkten zu? Einige von ihnen haben während der letzten Jahrhunderte keine Veränderungen erlebt. Ich glaube, es stimmt nicht ganz. Innovative Prozesse verlaufen überall. Ihre Geschwindigkeit hängt jedoch direkt von der Natur ihrer Herkunft ab und entspricht der Flexibilität der Umgestaltung. Je virtueller die Ware (das Produkt) ist, desto schneller verlaufen die Entwicklungsprozesse des jeweiligen Marktes. Offensichtlich, dass die Quelle dieser Prozesse in der Natur des Menschen liegt.

Die oben aufgezeigten Beispiele der zyklischen Wechselbeziehung zwischen Traditionen und Innovationen weisen auf tiefe Gründe des ganzen Entstehungs- und Entwicklungsprozesses der Computerbranche hin, die durch die Natur des symbolischen Stammmenschen und durch solche seine geistigen Eigenschaften bedingt sind, wie

Alle diese Qualitäten-Programme haben zum Übergang von der Mechanisierung, Automatisierung, Informatisierung zur Intellektualisierung stereotyper Prozesse geführt. Im Grunde genommen ist die Gesamtheit der durch die Evolution des Menschengeschlechts ausgewählten Programme, Sprachen und Kodes nichts anderes als Triebkraft der Bildung der Noumen-Traditionen, die in Phänomen-Traditionen übergehen und dann in Innovation. Auf solche Weise kann man über die ursprünglich durch Eigenschaften des symbolischen Stammmenschen vorgestellte TRADITION als immanente Determinante von INNOVATION sprechen.

Zwischen TRADITION und INNOVATION besteht eine untrennbare Verbindung. Gerade diese ist der wichtigste immanente Faktor der Evolution des Menschengeschlechtes und der Entwicklung der Menschheit als noumenologischen Gebildes (siehe darüber in [1]). Bemerkenswert, dass die Reproduktion der Produktionsmittel, eine beliebige gesellschaftliche Reproduktion durch bestimmte Zyklen erfolgt, die in der Geschichte unserer Zivilisation leicht verfolgt werden können und die Nichtlinearität des Stammmenschen darstellen.

Das Dargelegte spricht dafür, dass der Computermarkt als noumenologisches Gebilde sich diesen Prozessen anpasst. Einerseits vervollkommnen sich dank den zyklischen Prozessen der Wechselbeziehungen zwischen Traditionen und Innovationen technische Charakteristika, es gibt neue Funktionen, es wird die Komplexität der Computersysteme erhöht. Andererseits ist zu erwarten, dass die zyklischen Prozesse zur Vervollkommnung geistiger und mentaler Eigenschaften des symbolischen Stammmenschen beitragen werden. Es wird zum Wachstum des menschlichen Potentials auf einer bestimmten Evolutionsetappe des Menschengeschlechtes führen. Diese Tendenz wird sich in der Veränderung der Wechselbeziehungen, Erwartungen, Metaphern der Wahrnehmung der Ereignisse auf dem Computermarkt in Hinsicht des Wachstums der Bedeutung seiner moralischen Grundlagen zeigen.

Betrachten wir diese Behauptung ausführlich am Beispiel der qualitativen Fluktuation der Marktsubjekte. Wenn es am Anfang der Herausbildung des PC-Marktes hauptsächlich Enthusiasten und Spezialisten waren, so wurde dann der Akzent auf einen gewöhnlichen Verbraucher verlegt. Dennoch ist in dieser Branche die Dynamik so stark, dass man schon jetzt über eine neue Akzentuierung sprechen kann. Immer mehr werden konkrete individuelle persönliche Aufträge beachtet. Die Möglichkeiten, die die neuen Technologien zur Verfügung stellen, haben die schöpferischen Grenzen des Menschen, seiner Erkenntnis der Umwelt und seines Umgangs mit anderen Persönlichkeiten ausgeweitet und ausgebaut. Der Wert jeder Individualität erhöht sich.

Wir werden versuchen, jene Unterscheidungsmerkmale des Computermarktes und des von ihm erzeugten Marktes der informativen Technologien aufzuzeigen, die einen Einfluss auf andere Branchen und Sphären der Volkswirtschaft ausgeübt haben und ausüben. Das sind vier:

Die erste Besonderheit ist dadurch bedingt, dass der persönliche Computer heute wohl das in seiner Anwendung komplizierteste technische Massengerät ist. Diese Tatsache stellt hohe Anforderungen nicht nur an das Bildungs- und Intellektniveau der Marktteilnehmer, sondern auch an ihre Fähigkeit zum Weiterlernen.

Die zweite Besonderheit ergibt sich aus der ersten und wird als die Notwendigkeit definiert, die Ware nach dem Verkauf intensiv zu begleiten (warten). Diese Besonderheit befindet sich in Widerspruch mit Globalisierungsprozessen in der Wirtschaft und Vergrößerung der Handelsunternehmen. Gleichzeitig wird dieses Problem durch kleinere Unternehmen gelöst, die vom Computermarkt verdrängt sind, sich jedoch mit der Bedienung der Computerausrüstung, mit Outsourcing usw. beschäftigen.

Die dritte Besonderheit ist damit verbunden, dass der Computermarkt seinem Wesen nach die Grundlage für viele andere Märkte ist. Der Wert der Software, die in einem durchschnittlichen PC installiert ist, übertrifft manchmal um ein mehrfaches den Wert des Computers selbst. Es betrifft auch den synergetisch wachsenden Wert der Systeme, die auf der Basis der Lokalnetzsysteme funktionieren. Auf solche Weise tritt der Computermarkt einerseits in der Rolle des Ausrüstungs- und Ausgabematerialienmarktes auf, andererseits als Immobilien- und Transportmarkt, der Informationsflüsse enthält und überträgt.

Die vierte Besonderheit des Computermarktes ist mit der Einwirkung der Computertechnologien auf den Menschen verbunden. Der PC wurde das Mittel zur Äußerung des Potentials der ikonischen Sprache, der Farben- und Musikkodes und der mathematischen Sprache, die in jeder Persönlichkeit sind,und auch zur Realisierung der erblich bestimmten Programme, die auf Kreativität, Kommunikation, Selbstverwirklichung und Selbsterneuerung gerichtet sind.

Die Analyse dieser Besonderheiten ermöglicht, ihre Rolle und ihre Folgen für de Gesamtheit der Marktbeziehungen zu bewerten. Außer den rein technischen Möglichkeiten, die immer mehr vollkommnete Kommunikations-Suche- und Bearbeitungssysteme gewähren, hat der Computermarkt ermöglicht, ganz anders auf die Natur der Ware, auf den Mechanismus der Werterzeugung zu sehen, sie mit der Einmaligkeit des Konsums und des Angebots zu verknüpfen. Der Computermarkt hat die einzigartige Vorbedingung für das Erscheinen einer Menge von Waren und Dienstleistungen geschaffen, die der materiellen Kostenbasis beraubt, und direkt mit dem schöpferischen Potential von Homo verbunden sind. De facto wurde der Computermarkt der Vorbote einer neuen wirtschaftlichen Formation, u.z. der Dienstleistungswirtschaft. Deren Merkmale und ihre Unterschiede von der industriellen Wirtschaft habe ich in [5] untersucht. Jedoch wurden heute noch einige Ergänzungen offensichtlich. So hat z.B. ein Wissensgebiet wie das Marketing einen mächtigen Anstoβ zu seiner Entwicklung bekommen. Aus der angewandten ökonomischen Disziplin hat sich das Marketing in eine selbständige Wissenschaft verwandelt, in der es einzelne Richtungen und Schulen gibt, wie Brand Marketing , intuitives Marketing, Kategorienmarketing , Netzmarketing usw. Das Marketingwissen wurde zu einer notwendigen Anforderung und Űberlebensvoraussetzung für jeden Vertreter des Handelsmanagements. Gleichzeitig macht das Ausbildungsniveau und die Informiertheit der Käufer die Mehrheit der klassischen Schemata und Mechanismen des industriellen Marketings intuitiv durchsichtig und entsprechend weniger wirksam. Immer deutlicher wird das Verständnis, dass eine der wichtigsten Besonderheiten der Dienstleistungswirtschaft die Notwendigkeit ist, die Urheberrechte zu beachten. Unter den Bedingungen des Vorherrschens der schöpferischen Grundlagen in der Bildung der sozialen Güter wird es zu einem Schlüsselpunkt bei der Entwicklung der Gesellschaft, der Wirtschaft und des Menschen.

 

3. Die Wechselwirkung zwischen Traditionen und Innovationen im Kontext wirtschaftlicher, sozialer und politischer Tätigkeit

Wir beginnen mit der wirtschaftlichen Tätigkeit. Der bekannte Gelehrte auf dem Gebiet des Managements P. Drucker weist darauf hin, dass "die Erneuerung ein besonderes Werkzeug, Mittel für die Unternehmer ist, mit dessen Hilfe sie die Veränderung als Chance zu verschiedenen Geschäftshandlungen oder Dienstleistungen"(3) verwenden. Der ungarische Ökonom D. Santo bestimmt Innovation als gesellschaftlich-technisch-ökonomischen Prozess, der dank der praktischen Nutzung von Ideen oder Erfindungen zur Herstellung qualitätsmäβig besserer Erzeugnisse und Technologien beiträgt, er unterstreicht auch folgendes: Wenn Innovation auf wirtschaftlichen Vorteil, auf Gewinn ausgerichtet ist, so kann ihr Erscheinen auf dem Markt den Gewinn bringen(4). B. Tviss, anerkannter Spezialist in der Verwaltung der wirtschaftlichen Prozesse, definiert Innovation als Prozess, in dem die Erfindung oder Idee ökonomischen Inhalt erwirbt(5).

Die Analyse aller Behauptungen zeugt davon, dass die Verfasser die Rolle von Innovationen bei der ökonomischen Tätigkeit überschätzt, den menschlichen Faktor unterschätzt und die Bedeutung der daraus resultierenden Traditionen nicht berücksichtigt haben. Es muss bemerkt werden, dass auch in den späten Publikationen der russischen Autoren (siehe zum Beispiel, [6; 14]) keine grundlegenden Beziehungen zwischen Innovationen und Traditionen festgestellt werden (siehe [1; 8; 9]), obwohl diese Beziehungen für die Entwicklung der Dienstleistungswirtschaft von erheblicher Bedeutung sind.

Das oben Dargelegte zeugt davon, dass die moderne dynamische Marktentwicklung auf die Notwendigkeit hinweist, die Wechselbeziehungen zwischen Innovationen und Traditionen in der ökonomischen Sphäre zu erforschen, um den Eintritt der neuen Zyklen der Wechselwirkung von Innovationen und Traditionen zu prognostizieren. Zugunsten dessen spricht die Entwicklung der ästhetischen Vorstellungen von der Antike bis zu unseren Tagen, die in [8 ] erforscht wird. Da wird aufgezeigt, dass der Ausgangspunkt für die Entwicklung der Ästhetik die Wechselbeziehung zwischen Traditionen und Innovationen war, diese Wechselbeziehung hatte unter der Einwirkung der Evolution der produktiven Kräfte und Wirtschaft selbst zyklischen Charakter. Als Beispiel betrachten wir die Postmoderne, die in der Epoche der industriellen Wirtschaft entstanden ist und für die die Zuwendung zum Menschen als Konsumenten der Massenproduktion charakteristisch war. In dieser Periode dominierte die Formel "Tradition ist die immanente Determinante von Innovation".

W. Amelin zeigt, dass die Entstehung und Entwicklung der Dienstleistungswirtschaft und nachindustriellen Zivilisation eine neue Etappe der Evolution der Ästhetik zum Leben rufen soll, da die moderne Wirtschaft der entwickelten Länder letzten Endes auf die Erkenntnis der konkreten Bedürfnisse und Präferenzen der konkreten Menschen gerichtet ist, mit dem Endziel, die Bedürfnisse der Menschen nach individualisierten Waren und Dienstleistungen zu befriedigen. Ich bin mit dem Verfasser darin völlig einverstanden, dass in diesem Zusammenhang "die Rolle des Menschen als Schöpfers unermesslich zunimmt, der seinerseits in allen Lebensbereichen den Erwerb der nicht nur notwendigen, sondern auch der ästhetisch wertvollen Waren und Dienstleistungen" anstrebt. In dieser Evolutionsetappe der Ästhetik erwirbt die Phänomen-Innovation von neuem die Oberhoheit und kann mit der Zeit in die Noumen-Tradition umgeformt werden. In diesem Fall werden wir mit der Wiedergeburt des Jugendstils zu tun haben. Der Verfasser weist auf den grundlegenden Unterschied zwischen diesen Etappen: "Während in der klassischen und modernen Ästhetik den Ton die Spezialisten angegeben haben, so belegt auf der neuen Etappe der Entwicklung der Ästhetik und öffentlichen Produktion, die auch die wiedergeborene Moderne heiβt, ihre Stelle kreativ geprägte Bevölkerung" [8]. Ich meine, dass die durchgeführte Forschung der Evolution der Ästhetik als Vorbild bei der Untersuchung der Wechselbeziehungen zwischen Innovationen und Traditionen durch Ökonomen dienen könnte.

Es ist üblich zu meinen, dass große Unternehmen ohne Innovationen nicht überleben können. Dabei wird unterstrichen, dass erfolgreiche Innovationen zwei Arten der Tätigkeit verlangen:

- Erfindungen (die Verkörperung einer neuen Idee) und

- Kommerzialisierung (die Bildung des lebensfähigen Marktes für diese Idee).

Die Mehrheit der Ratschläge des traditionellen Marketings ist darauf gerichtet, wie diese zwei Arten der Tätigkeit am besten zu vereinbaren sind. Im Zusammenhang damit gibt es auch eine andere Auffassung. Die Professoren der Londoner Business-Schule P. Geroski und C. Markides behaupten [10], dass sich die Fähigkeiten, die für die Erfindung (Innovationen) und Kommerzialisierung notwendig sind, nicht bloß verschieden, sondern auch im Konflikt miteinander sind. Die Firmen, die in den Erfindungen ("Kolonisten"), erfolgreich sind, unterscheiden sich in der Regel vollkommen von denen, die in der Kommerzialisierung (Konsolidatoren) Erfolg haben. Und die Unternehmen, die in beiden Bereichen erfolgreich sind, sind einzelne Ausnahmen. Die Gelehrten neigen zur Schlussfolgerung, dass die kleinen am Anfang ihrer Entwicklung stehenden Firmen natürliche "Kolonisten" sind, während die großen etablierten Unternehmen natürliche "Konsolidatoren" sind. Es bedeutet, dass die Versuche der großen Organisationen, die Kultur und Strukturen der kleinen Firmen nachzuahmen, Zeitvergeudung ist. Statt dessen soll die Aufgabe eines großen Unternehmens in der Nutzung seines Vorteils als "Konsolidator" bestehen, der fremde Ideen "züchtet". "Die Kolonisten" sind dagegen fähig, neue Technologien schnell und wirksam zu entwickeln und den schöpferischen Sprung von der technologischen Möglichkeit bis zum Produkt zu machen, das den Bedürfnissen der Konsumenten entspricht. Sie sind in der Bildung neuer Marktnischen erfolgreich. Im Unterschied zu ihnen sind "die Konsolidatoren" fähig, den Markt zu gestalten, die Idee in der Produktion zu realisieren und das Produkt auf den Massenmarkt zu bringen. Ihre Schlussfolgerungen gründen die Forscher auf die Analyse der Entwicklung der neuen Märkte, d.h. dessen, wie sie entstehen und wie sie sich aus den Nischen in Massenmärkte umwandeln. Als Beispiel betrachten die Verfasser:

Diese Schlussfolgerungen sind kaum zu bestreiten.

P. Geroski und C. Markides meinen, dass die Mehrheit der neuen Märkte zufällig entsteht, so wie sich auch eine neue Technologie als Zufälligkeit zeigt. Nach ihrer Meinung kennzeichnet sich das erste Stadium der Evolution der meisten Märkte durch Unbestimmtheit sowohl in Bezug auf die Zukunft der gegebenen Technologie als auch in Bezug auf die Konsumpräferenzen, die Unternehmen-Pioniere "setzten das Schicksal aufs Spiel", während sie mehrere Neuheiten auf den Markt bringen. Diese Etappe ist eine Lernphase sowohl für die Hersteller als auch für die Konsumenten und endet mit dem Erscheinen des "Hauptmodells" - des Modells "T".

Das zweite Stadium unterscheidet sich dadurch, dass die Mehrheit derjenigen, die als erste auf den Markt gekommen sind, den Markt verlassen. Die Bleibenden legen viel an, um die Einsparung dank den Maßstäben zu erzielen, schaffen Brands und Distributionskanäle für die Bedienung der Massennachfrage. Das Unternehmen, das das "Hauptmodell" (" Konsolidator" ) erzeugt, benutzt den Vorteil des Bahnbrechers, obwohl es meistens nicht als erstes auf dem Markt war. Es zieht den Gewinn daraus, dass es das erste auf dem Markt mit einem Produkt ist, das es nicht erzeugt hat.

Was bedeutet das nach der Meinung der Verfasser für große Unternehmen? Ihr Vorschlag ist, den Versuch aufzugeben, beide Funktionen in sich zu vereinigen - Erfindung und Kommerzialisierung -, sondern sich auf die Entwicklung von Ideen kleinerer Firmen zu konzentrieren, indem sie ihre Ideen auf den Massenmarkt bringen. Die ausführliche Darlegung dieses Modells (des Mechanismus) der modernen Marktentwicklung wurde dazu vorgenommen, um seinen wunden Punkt aufzuzeigen und es durch entsprechende Thesen zu ergänzen.

Wenn man von der Wechselbeziehung zwischen Innovationen und Traditionen ausgeht, dann ist es falsch, Innovationen als einen zufälligen, spontanen Prozess vorzustellen. Unserer Meinung nach kann die Untersuchung der Gründe der Entstehung jeweiliger Erfindung oder Technologie helfen, Schlüsselpräferenzen festzustellen, die periodisch durch erfolgreiche Innovationen in Traditionen umgeformt werden und die diesen Prozess kontinuierlich machen. Ihrerseits ermöglicht die Ermittlung der Schlüsselpräferenzen, die Kriterien der früheren Erkennung der Zweckmä β igkeit, Bedarfsanforderung und des Erfolgs jeweiligen Vorhabens zu erarbeiten.

Ein wesentlicher Beweis dieser Behauptung, ist meines Erachtens die Universalie der Wechselbeziehung zwischen Traditionen und Innovationen, die sich aus der Universalie der Universalien ergibt . In [1] wurde gezeigt, dass das Menschengeschlecht, der Stammmensch, die Menschheit, die dem Menschen eigenen Sprachen, Traditionen potential noumenologisch-phänomenologische Gebilde sind. So beschreiben z.B. W.I. Salunin und I.O. Jerschowa in ihrem auf der Web-Seite der Dalnewostotschnogo Staatlichen Universität veröffentlichten Beitrag [9] enge Wechselbeziehungen zwischen Innovation und Tradition in der Kultur.

L. Stelmach hat in [11] gezeigt, dass die Realisierung von Innovationen in der sozialen Sphäre ohne entsprechende Beachtung der Traditionen, die in der geistigen Sphäre und Mentalität der Ethnien, Völker, Nationen, professioneller, konfessioneller und der Altersgruppen verwirklicht sind, zu unvorhersehbaren Folgen wegen der nicht professionellen Handlungen der Politiker und Beamten führen kann. W.F. Molotilow hat darauf hingewiesen, dass "das Projekt der systematisch organisierten Vorbeugung und Behandlung der HIV-Infektion ein nationales und innovatives Projekt werden kann und in die Noumen-Tradition und Phänomen-Tradition erst dann umgeformt werden kann, wenn an dessen Realisierung die Bevölkerung aller Länder der Weltgemeinschaft" teilnimmt. Dabei betont er die Notwendigkeit, sich auf positive Eigenschaften der geistlichen Sphäre, Mentalität der Etnien, Völker und Nationen zu stützen" [16].

Ich glaube, dass das Dargelegte überzeugend über die Nützlichkeit der Beachtung der Wechselbeziehung zwischen Innovationen und Traditionen in den ökonomischen, öffentlichen und politischen Sphären spricht. Unter der Nützlichkeit wird da die Effizienz der Einschätzung von Innovationen schon auf der Stufe ihrer Planung verstanden. Dabei ist es nötig, Innovation nicht bloβ in das Flussbett von Tradition zu "legen", sondern deren direkte und indirekte, nahe und möglichst weite Verbindungen zu betrachten. Es muss noch daran erinnert werden, dass die soziale Verantwortung unter den Bedingungen der zu regulierenden Marktbeziehungen nicht nur die "Neuerer", sondern auch die Organe tragen, die die Spielregeln festlegen und regeln, d.h. die des Staates. Das Dargelegte spricht für die Erarbeitung der Methodologie zur Verwaltung (Ansteuerung) der Wechselbeziehung und Wechselwirkung von Traditionen und Innovationen.

 

4. Schlussbemerkung

Infolge der durchgeführten Untersuchung sind wir zu folgenden Ergebnissen gekommen:

1. Es wurde festgestellt, dass der Markt ein noumenologisch-phänomenologisches Gebilde ist, das auf die Befriedigung der Bedürfnisse zielt, der offenbaren und verborgenen Präferenzen der Konsumenten der Waren und der Dienstleistungen. Es wurde bestimmt, dass die Bedürfnisse und die offenbaren Präferenzen die Gegenwart des Marktes bedingen, während die verborgenen Präferenzen seine Zukunft. Es sind zwei Besonderheiten der Marktbeziehungen aufgezeigt: die grenzenlose vielseitige Äquivalenz des Austausches, die durch beiderseitigen Vorteil der Marktsubjekte bedingt ist, und das Streben zum Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei der ausreichenden Menge der Verkäufer und Käufer.

2. Am Beispiel der sich dynamisch entwickelnden Technologien und Produkte des Computermarktes ist die Einwirkung der Verbindung von Innovationen und Traditionen auf dessen (des Marktes) Entstehung und Entwicklung gezeigt.

3. Es wurde der gegenseitige Einfluss des Computermarktes auf die Entwicklung anderer Märkte durch direkte und indirekte Beziehungen festgestellt.

4. Es wurde der universale Charakter der Wechselbeziehung zwischen Traditionen und Innovationen im Kontext der nicht nur ökonomischen, sondern auch kulturellen, sozialen und politischen Tätigkeit aufgedeckt. Es wurde die Notwendigkeit und Nützlichkeit der Erarbeitung der Methodologie zur Verwaltung der Wechselbeziehung und Wechselwirkung von Traditionen und Innovationen gezeigt.

© Andrey Tupizyn (Orjol, Russland)


ANMERKUNGEN

(1) Schumpeter, J. Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. М .: Progress, 1982. - S. 169. (Auf Russisch)

(2) In [9] wird die Transformation von Traditionen und Innovationen ineinander gezeigt, aber ihr Charakter und ihre Unterschiede werden nicht behandelt.

(3) Drucker, P.F. Innovation and entr е preneu г ship: Practice and principles. L.: Pan Books, 1986. - P. 55.

(4) Santo, B. Innovation als Werkzeug der wirtschaftlichen Entwicklung. М.: Progress , 1990. - S . 296. (Auf Russisch)

(5) Twiss, B. Die Verwaltung der wissenschaftlich-technischen Neuerungen. - М .: Progress, 1989. - S. 271. (Auf Russisch)


LITERATUR

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2.5. Inner and Outer Determinants of Innovations, Reproduction and Traditions: Synthetic Approach

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For quotation purposes:
Andrey Tupizyn (Orjol, Russland): Wechselbeziehung und Wechselwirkung von Innovationen, Traditionen und Reproduktionen am Computermarkt. In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 16/2005. WWW: http://www.inst.at/trans/16Nr/02_5/tupizyn16.htm

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