Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 16. Nr. April 2006
 

6.8. Fremde erleben / Experience the Foreign
Herausgeber | Editors | Éditeurs: Christof Hamann (Solingen) / Mme Neriman Eratalay (Hacettepe Université, Ankara) / Munira Shahidi (Dushanbe, Tajikistan)

Dokumentation | Documentation | Documentation


'Gipfelsturm'. Der Kilimanjaro in elementar-literarischen Reden

Christof Hamann (Solingen)
[BIO]

 

1. Eine merkwürdige Illustration

1926 erscheint in einem Leipziger Verlag der breit angelegte Sammelband Geschichte des Sports aller Völker und Zeiten. Neben Artikeln mit Titeln wie "Ethnologie des Sports", "Die körperliche Erziehung und die Leibesübungen in der Geschichte der Hygiene" oder "Geschichte der Ball- und Laufspiele" enthält die Publikation auch einen Beitrag von Dr. Aloys Dreyer und Prof. Ernst Enzensperger, überschrieben mit "Geschichte der Touristik und Alpinistik". In der kulturhistorisch äußerst lesenswerten Skizze über die historische Entwicklung des Bergtourismus findet sich neben Abbildungen vom Montblanc, Matterhorn oder von der Zugspitze auch diese(1):

Abb. 1

Das Merkwürdige daran ist, dass weder Hans Meyer noch der Kibo in diesem Aufsatz auch nur mit einem Wort erwähnt werden. Was sucht daher das Bild in diesem Text? Für heutige Leser dieser Publikation fällt eine Antwort auf diese Frage schwer, da eine kontextuelle Einordnung nicht ohne weiteres möglich ist. Mit Kibo werden vielleicht noch einige den höchsten Gipfel des Kilimanjaro-Massivs(2) in Verbindung bringen, aber wer, bitte schön, ist der Autor mit dem Allerweltsnamen "Hans Meyer", um was für ein Buch handelt es sich bei "Ostafrikanische Gletscherfahrten", und was soll dieser Mensch für die Geschichte von Touristik und Alpinistik geleistet haben? Drei Fragen, aber an dieser Stelle zumindest keine Antworten. Denn ich habe die Illustration nur als Aufhänger für meinen Beitrag gewählt, und zwar aus drei Gründen: Erstens werde ich u. a. vom Kibo, von Hans Meyer und von seinen Schriften berichten; zweitens wird es um Bilder gehen, weniger um Illustrationen, als vielmehr um sprachliche, aber solche, die ebenso wie das Bild in Geschichte des Sports auf den ersten Blick wenig oder gar nichts mit ihrem Umfeld zu tun haben; drittens schließlich dient mir der Einstieg auch dazu, mein eigenes Vorgehen zu illustrieren; denn ich werde hier nicht streng wissenschaftlich vorgehen, d. h. geradlinig, anhand eines erkennbaren roten Fadens, sondern assoziativ.

 

2. Die Alpinistik als Flusslauf

Bei dem Aufsatz von Dreyer und Enzensperger handelt es sich um einen von zwei Experten verfassten wissenschaftlichen Text, was sich unschwer bereits an den akademischen Titeln im Inhaltsverzeichnis erkennen lässt. Bereits nach der Lektüre des ersten Satzes ihres historischen Abrisses könnte man allerdings auf den Gedanken kommen, es mit einem poetischen Text zu tun zu haben: "Wie das Mündungsgebiet eines gewaltigen Stromes möchten die neuzeitliche Touristik und Alpinistik erscheinen, breit, vielverzweigt, oft durch Seitenarme und Nachbarströme verbunden."(3) Offensichtlich genügt es den beiden Akademikern nicht, von Bergen zu sprechen, sie ziehen außerdem Flussläufe und, wenig später, auch "Seengebiet[e]"(4) heran. Bei dieser Bebilderung der Alpinistik handelt es sich um ein durchaus alltägliches Verfahren. Jede und jeder arbeitet damit, um das, was sie und er eigentlich sagen wollen, zu verdeutlichen.

 

3. Jürgen Klinsmann auf dem Kilimanjaro

Mitte November fand das letzte Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft im Jahr 2005 statt. Auf einer Pressekonferenz nach der Nullnummer gegen Frankreich, die wie ein Sieg gefeiert wurde, wiederholte Bundestrainer Jürgen Klinsmann sein erklärtes Ziel, die WM zu gewinnen, in einer eigentümlichen, für meine Ausführungen jedoch aufschlussreichen Sprache: "Wir sagen heute genauso, dass wir Weltmeister werden wollen. Wir können das nicht einen Monat vorher erst den Spielern sagen. Dann stehen die plötzlich vor dem Kilimandscharo. Da haben wir lieber eher angefangen, den Berg hochzusteigen."(5) Klinsmann ist meinem Wissen nach auch in seiner Freizeit kein Dichter. Dennoch verwendet er in seiner Ankündigung wie bereits Dreyer und Enzensperger in ihrem wissenschaftlichen Aufsatz eine bildhafte Sprache, d. h. Sprachzeichen, deren direkte Bedeutungen zugunsten einer indirekten oder sekundären ersetzt werden müssen, damit sie verständlich werden.

In Zeitungskommentaren wurde das Bild erweitert. Die taz nannte Klinsmann "Bundesbergführer"(6), die Frankfurter Rundschau überschrieb einen Artikel mit: "Biwak am Kilimandscharo. Nach einem Länderspieljahr mit Höhen und Tiefen sieht Klinsmann keinen Grund, das WM-Unternehmen Gipfelsturm abzublasen." Bei dem Bild von der Besteigung des Kilimanjaros durch die deutsche Fußballnationalmannschaft handelt es sich demnach nicht nur um eine einzelne Metapher, sondern um eine Metaphernserie, die von anderen beliebig fortgeführt werden kann.

Direkte Bedeutung

Indirekte / Sekundäre Bedeutung

Vor dem Kilimanjaro stehen

Den Berg hochsteigen

Bergführer

Biwak

Gipfelsturm

Vor die große Aufgabe gestellt sein, die Fußball WM zu gewinnen.

Die Stationen bis zum Gewinn des Titels

Bundestrainer

Winterpause

Mit Leidenschaft den Titel holen

Der Kilimanjaro fungiert hier als ein Kollektivsymbol, d. h. als ein allgemein verständlicher, bildhafter Zeichenkomplex, der auf weitere, sekundäre Signifikate (in diesem Fall auf die Praxis des Fußballs) abgebildet werden kann.(7)

 

4. Spezialisierung und Reintegration

Der hier beschriebene Vorgang ist, wie gesagt, ein alltäglicher. Nicht nur werden Lesende bei der Zeitungslektüre vom Fußballplatz auf den höchsten afrikanischen Berg versetzt, sondern, um nur zwei weitere Beispiele zu nennen, vom Fußballplatz in die Metzgerei ("Werder Bremen hat sich abschlachten lassen"), oder von der schlechten Wirtschaft im eigenen Land auf ein Meer, auf dem es Untiefen zu überstehen gilt ("An den Untiefen der Weltwirtschaftsrezession, die wir weit besser überstanden haben als viele andere […]").

Diese Art des Sprechens oder Schreibens ist darüber hinaus ein notwendiger, da auf der Basis der für die Moderne fundamentalen Dialektik der Arbeitsteilung die Diskurse zum einen zu immanenter Spezialisierung tendieren und somit zu Spezialdiskursen werden (der medizinische, der geographische oder der juristische Diskurs z. B.), sie zum anderen aber auch gegenläufig dazu Strategien der Reintegration und Kopplung mit anderen Diskursen ausbilden müssen.(8) Solche Interdiskurse genannten reintegrativen Tendenzen sind wichtig, damit sich Spezialisten mit unterschiedlichem Arbeitsgebiet verständigen und Nicht-Spezialisten sich zumindest einen Einblick in die ausdifferenzierten Diskurse verschaffen können. Interdiskurse arbeiten vielfach, aber nicht ausschließlich mit Kollektivsymbolen. Darüber finden sich in ihnen u. a. Analogien, Wortspiele und kleine Narrationen sowie der Entwurf von Charakteren und Genealogien.(9) Die Gesamtheit dieser interdiskursiven Elemente fasst der Literaturwissenschaftler Jürgen Link als "elementar-literarische Anschauungsformen" auf, "die aus der Tendenz zur Reintegration der Spezialdiskurse generiert werden".(10) Sie bilden, schreibt er, ein "Sinnschema"(11) für die zugrunde liegende Basispraxis, wobei der durch sie geschaffene Sinn nicht allein den der Basis verdeutlicht, sondern auch über ihn hinausgeht. In dem von mir gewählten Beispiel stellt also das Kollektivsymbol ‚"Kilimanjaro" der Fußballpraxis ein solches, auch Nicht-Fußballexperten verständliches Sinnschema zu Verfügung.

Solche Schemata näher zu analysieren scheint mir gerade auch für das Thema dieser Sektion, "Fremde erleben", von besonderer Relevanz zu sein. Wie wird die erlebte Fremde in der (mündlichen oder schriftlichen) Kommunikation interdiskursiv aufbereitet? Welche Kollektivsymbole werden aktiviert? Welche Funktion besitzen sie? In welchem Verhältnis stehen sie zum Basisdiskurs? Auf welche Weise stellen sie Sinn her? Das sind Fragen, die ich im Unterschied zu denjenigen am Beginn meines Beitrags zu beantworten versuche, und zwar anhand eines konkreten, fremden Raums, eben des Kilimanjaro-Gebiets bzw. seiner höchsten Erhebung, dem Kibo. Ich konzentriere mich dabei aus Zeitgründen auf wenige um 1900 erschienene populäre Texte von dem bereits erwähnten Hans Meyer, und verweise nur ab und an auf Interdiskurse der Gegenwart.

 

5. Hans Meyer und seine Schriften zum Kilimanjaro

Im Deutschen Kaiserreich lag es noch viel näher, den höchsten Berg Afrikas als Kollektivsymbol zu verwenden:

Wem in deutschen Landen ist nicht der Name des höchsten Berges von Afrika geläufig? Jedes Schulkind kennt den Kilimandscharo so gut wie den Brocken oder die Schneekoppe oder den Montblanc. Und mit dem Namen des Berges eng verknüpft ist der Name des kühnen Mannes, der ihn zuerst bezwang und ihn zuerst eingehend erforschte, dem wir es wesentlich verdanken, daß dieser Berg ein deutscher Berg geworden ist, Hans Meyer.(12)

Nachweislich zum ersten Mal gelingt Hans Meyer (1858-1929)(13) nach zwei gescheiterten Versuchen am 6. Oktober 1889 die Besteigung des Kilimanjaro gemeinsam mit dem österreichischen Bergführer Ludwig Purtscheller. Die Tour war mit ausschlaggebend dafür, dass die Region in dem 1890 zwischen England und Deutschland abgeschlossenen Helgoland-Sansibar-Vertrag der Kolonie Deutsch-Ostafrika zugesprochen wurde. Das Erlebnis hat Meyer mehrere Male und auf unterschiedliche Weise verschriftlicht: in geographischen Fachzeitschriften, in der fast 400 Seiten umfassenden Monographie Ostafrikanische Gletscherfahrten(14) sowie in wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Sammelbänden. Dabei wird die geographisch-landeskundliche Erschließung des Berges mittels elementar-literarischer Formen für ein breiteres Publikum lesbarer und auch lesenswerter.

 

6. Geographischer Spezialdiskurs

1909 erscheint im Verlag des Bibliographischen Instituts das zweibändige Werk Das Deutsche Kolonialreich. Eine Länderkunde der deutschen Schutzgebiete. Dem Vorwort Hans Meyers, des verantwortlichen Herausgebers, nach, ist die Länderkunde zwischen Spezial- und Interdiskurs einzuordnen: Die beiden Bände sollen "den Ansprüchen anschaulicher Schilderung sowie den strengen Forderungen der Wissenschaft"(15) genügen. Doch ein Auszug mag belegen, wie sehr Herausgeber und Mitarbeiter bemüht sind, den Regeln der Sprache einer landeskundlichen Wissenschaft zu gehorchen.

Der außerordentlich gleichmäßige Schichtenbau des großen Vulkanes […] zeigt deutlich, dass der Kilimandjaro ein aus […] dem Mawenzi, dem Kibo und dem Schiragebirge, verwachsener "zusammengesetzter Stratovulkan" ist. Im Stübelschen Sinne ist er nicht ein polygenes Vulkangebirge, sondern ein Komplex von mehreren "monogenen Vulkanbergen". Der große Krater des Kibo, aus dessen Grund ein kleiner Ausbruchskegel aufragt, und der etwas exzentrisch nach Nordosten verschoben ist, so dass die Kibopyramide schräg abgestumpft ist, hat sich wahrscheinlich durch eine Sackung des in den Eruptionsschlot zurücksinkenden Gipfels gebildet [258; 320. 265; 132/133] Wegen dieses Kraters ist der Kibo im Sinne Stübels als ein "monogener Calderaberg" zu klassifizieren. Der Krater, den ich 1889 entdeckte, ist der großartigste Landschaftsausschnitt in der gewaltigen Berglandschaft des Kilimandjaro. Etwa 200m tief stürzen an der Südseite die jähen Innenwände zum hügeligen Kraterboden ab, ringsum schließen sie sich zu einem 2 km weiten Zirkus zusammen, der nur im Westen durch eine breite, in die große "Westbresche" des Berges mündende Kluft geöffnet ist; und auf dem oberen Kraterrand wie da und dort im Kratergrund haben sich riesige Firn- und Eismassen aufgeschichtet […]. Auf dem Oberrande der Südwand erheben sich drei felsige, flache Kuppen etwas über das übrige Niveau. Die mittelste und höchste, den höchsten Gipfel afrikanischer und deutscher Erde, taufte ich 1889 bei meiner mit Ludwig Purtscheller ausgeführten Erstbesteigung, die bisher die einzige geblieben ist, Kaiser-Wilhelm-Spitze.(16)

Keineswegs kommt das Zitat ohne jegliche elementar-literarischen Formen aus; insbesondere am Ende des Zitats finden sich Symbole ("Taufe") und eine knappe Narration (Mythos). Insgesamt jedoch lassen sich diese Sätze eher der Rubrik "geographischer Spezialdiskurs" zuordnen - er enthält ein spezifisches Vokabular (z. B. Fremdworte), eine vergleichsweise komplexe Syntax sowie bestimmte, für wissenschaftliche Publikationen gängige Rituale (z. B. Verweise auf andere Literatur und Experten wie den Geologen Alphons Stübel).

 

7. Der heilige und wunderbare Berg

Im Vergleich dazu bemüht sich die 17 Jahre später verfasste Schilderung Meyers für den Sammelband Das deutsche Kolonialreich in Wort und Bild um eine stärkere Reintegration speziellen Wissens in eine allgemeine Verständlichkeit, vor allem mit Hilfe von Symbolstrukturen. Sein Bericht mit dem Titel Auf dem Gipfel des Kilimandjaro beginnt mit einer Verwandlung des Berges zum erhabenen, mächtigen König:

Nahe dem Äquator und etwa 14 Tagesreisen weit von der Küste des Indischen Ozeans erhebt sich mitten im ostafrikanischen Steppenland der höchste Berg des dunklen Kontinents, der "Kilimandjaro". Einsam und majestätisch steht der König der afrikanischen Berge in der weiten ebenen Landschaft. Sein Fuß ruht auf der etwa 700 Meter hoch sich ausbreitenden graugrünen Basisebene, die Falten seines Riesenmantels schimmern unten fast grün von den Bananenpflanzen […]; und sein darüber schroff erhobenes Haupt, der Kibo-Kegel, trägt stolz die blinkende mächtige Krone von ewigem Schnee und Gletschereis […].(17)

Wird im ersten Text eher klassifiziert, gezählt und das eigene Wissen durch Verweis auf Autoritäten abgesichert, so hier das gemeinhin verständliche Kollektivsymbol eines Königs in Szene gesetzt. Wenige Merkmale genügen (der "Fuß", der "Riesenmantel", das "schroff erhobene[ ] Haupt", die "blinkende mächtige Krone"), um die majestätische Gestalt zu skizzieren; sie kann von jedem Leser komplettiert werden. Dieser König wird mit dem Göttlichen verkoppelt; denn nicht nur ragt die Krone bis hinauf zum "Firmament", durch seine Größe überhaupt wird der Kilimandscharo zu einer "Naturschöpfung von wahrhaft überirdischer Größe und Schönheit".(18) Die Verknüpfung des monarchischen mit dem christlich-religiösen Diskurs überrascht nicht, ist der König doch auch fester Bestandteil christlicher Symbolik. Auf den folgenden Seiten wird dieser Symbolkomplex weiter ausgebaut: Der Kibo ist nachts "mild umleuchtet von dem phosphoreszierenden Schimmer der Milchstraße wie von einer riesenhaften Aureole". Und Meyer fährt fort: "Das ist alles stille Größe und Geheimnis, und andachtsvoll stehst du kleiner Mensch vor der unfassbaren göttlichen Natur."(19) Das Besondere des Verhältnisses zwischen Mensch und Berg liegt weniger in der Unterschiedlichkeit der physischen Größe, sondern eher in der dem Kilimandjaro verliehenen religiösen Dimension, durch die er in eine dem Betrachter "unfassbare Größe" rückt. Der Naturraum entpuppt sich als Kirchenraum ("andachtsvoll"), in dem Meyer das sich ihm offenbarende "Wunder" bestaunt.

In Werbung und Literatur der Gegenwart wird der Kilimanjaro nach wie vor vielfach auf diese Weise aufbereitet. Eine Tschibo-Werbung aus dem Jahr 2005 übernimmt das Kollektivsymbol des Königs, um eine Kaffee-Rarität mit Namen "Kilimanjaro Sitawi" oder "Die weiße Königin des Kilimanjaro" in ein besonders exotisches Licht zu rücken:

Nach den ersten Regenschauern entfaltet die weiße Königin ihre Blütenstände über Nacht zu einem strahlend weißen Blütenmeer von unvergleichlicher Pracht. […] Ein über alles erhabener Anblick, der begleitet vom betörenden Duft der prunkvollen Kaffeesträucher sogar den majestätischen Gipfel des Kilimanjaro überstrahlt.

Abb. 2

In vielen Texten avanciert der Berg dabei nicht nur zum König, sondern erlangt darüber hinaus - wie bei Meyer - eine himmlische, religiöse, wunderbare Qualität: "Am Gipfeltag haben wir bei Sonnenaufgang einen grandiosen Blick auf unser Hauptziel, den ca. 70 Kilometer entfernten Kilimanjaro, der sich majestätisch über einem Wolkenmeer erhebt."(20) "Er [der Kilimanjaro, C. H.] thront funkelnd wie ein Diamant im blauen Himmel."(21) Der Weg auf den höchsten Berg Afrikas bedeutet auch "Schönheit, unvergleichliche, einmalige, atemberaubende Schönheit."(22) "Als wir im Sommer 1972 zum ersten Mal den vergletscherten Kibo […] zu Gesicht bekamen, verschlug uns der Anblick des Schneeriesen den Atem."(23)

 

7. Vom Objekt zum Subjekt

Stephen Greenblatt hat die Kategorie der Atemberaubung oder Verwunderung im Hinblick auf Entdeckungsfahrten während der Renaissance untersucht; er beschreibt diese ›Vorstellungsweise‹ als ›flüchtig‹ und ›vieldeutig‹(24); zumindest für Augenblicke entzieht sich ihr Gegenstand der Kategorisierung, der systematischen Bearbeitung durch den Verstand:

Das Objekt, durch das die Verwunderung ausgelöst wird, ist so neu, daß es zumindest für Augenblicke zu einem alleinigen, unsystematisierbaren und vollkommen losgelösten Gegenstand unserer verwunderten Aufmerksamkeit wird. Fesselnd, potentiell gefährlich, zeitweilig lähmend, mit Begehren und Unwissenheit und Angst aufgeladen ist: Verwunderung die fundamentale Reaktion des Menschen auf eine ›erste Begegnung‹ [...].(25)

Diese Augenblicke, in denen das Ungeheuerliche des Objekts anerkannt wird, ohne sofort durch Vergleiche, Interpretationen und Erklärungen entschärft zu werden, beinhalten Greenblatt zufolge etwas Zwiespältiges, sie besitzen einerseits ein »kritische[s] und humanisierende[s]«(26), andererseits ein kolonisierendes und unterwerfendes Potential. Wie kurz der Weg ist von der Anerkennung des Fremden als Fremdem zu seiner Annektierung, zeigt Meyers Bericht: "Und dennoch galt es", schreibt der Forscher, "in das hehre, hohe Heiligtum einzudringen, mit dem Endziel, unsern Fuß dem Riesen auf den Scheitel zu setzen und die Natur der Gipfelregion zu entschleiern."(27) Innerhalb einer Satzsequenz kehren sich die Blick- und die Distanzverhältnisse, abstrakter formuliert: das Subjekt-Objekt-Verhältnis um. Das scheinbar Unerreichbare, zu dem der kleine Mensch aufgeschaut hat, befindet sich plötzlich unter ihm, und zwar greifbar nahe - unter seinem Fuß. Dass auch in der Gegenwart solche Verkehrungen möglich sind, zeigt der 1982 erschienene Bildband Kilimandscharo. Das weiße Dach Afrikas von Harald Lange. Er schreibt im Vorwort: "Von diesem Augenblick an [in dem er den Kilimanjaro zum ersten Mal sah, C. H.] hielt uns der Zauber des Kilimandscharo gefangen, und bald darauf begannen wir, uns näher mit dem Phänomen dieses merkwürdigen Berges und seiner interessanten Geschichte auseinanderzusetzen."(28) Der Weg vom Objekt (Gefangensein vom Berg) zum Subjekt (Forscher, die sich mit dem Berg auseinandersetzen) ist hier ebenfalls einer, der in einem Satz abgeschritten wird.

 

8. Mäandernde Katachresen

Auffallend an Meyers Äußerung, in dem sich die Blick- und Distanzverhältnisse umkehren, sind Katachresen, die ich - wieder einmal mit Jürgen Link - als Kombination uneigentlicher Wendungen aus verschiedenen Bildbereichen definiere, die das synchrone System von Kollektivsymbolen ermöglichen(29): Verbleibt der Satz im ersten Teil innerhalb einer religiösen Kollektivsymbolik, so werden im zweiten Kollektivsymbole aus einer Märchenwelt ("Riese") bzw. solche, die Frau und den Orient zugleich betreffend, aktualisiert ("entschleiern"). Solche Kopplungen von Symbolen aus unterschiedlichen Praxis- und Diskursbereichen bilden in Interdiskursen nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Gerade diese an und für sich "unlogischen" Verbindungen von Berg, Heiligtum, Riese und einer Frau aus "Tausendundeiner Nacht" sorgen dafür, dass wir oder zumindest die damaligen Leser von Meyers Text seine Kilimanjaro-Besteigung sinnvoll finden, denn erst hierüber wird ja auf eindringliche Weise einsichtig, mit welch mutiger, männlicher Tat wir es zu tun haben. Sinn entsteht demnach hier durch das Mäandern von Katachresen.

 

9. Der Berg als Jungfrau

Nicht nur in diesem populärwissenschaftlichen Essay umschreibt Meyer den Vorgang einer Bergbesteigung mit dem des "Entschleierns"; auch in Ostafrikanische Gletscherfahren und der wissenschaftlichen Publikation Das deutsche Kolonialreich spricht er davon.(30) Dieses Symbol begreift die Praxis des Bergsteigens als Verhältnis zwischen eigener und fremder Kultur; dadurch wird veranschaulicht, dass zwischen (männlichem) Subjekt und (weiblichem, fremdem) Objekt ein hierarchisches Verhältnis besteht, das genutzt wird, um sich des Anderen zu bemächtigen. Der Natur werden denn auch sonst von Meyer - "Die Eisfelder des Kibo funkelten lockend über den Bachrand herüber."(31) - ebenso wie von zeitgenössischen Biographen und Verfassern aktueller Reiseführer traditionell weibliche Attribute wie z. B. das "Verlockende" zugeordnet: "Den Sportsmann und geübten Alpinisten mußte [...] der kaum bekannte Schneedom des Kilimandscharo ganz besonders anlocken."(32) "Die ehemalige deutsche Kolonie Ostafrika, 937.062 m 2lockt alljährlich Tausende von Touristen und Bergsteiger zum höchsten Berg Afrikas."(33) Ein besonders gelehriger Meyer-Schüler der Gegenwart, Dieter Betz, scheint die Gipfel sogar mit der Jungfrau Maria zu verwechseln: "Da oben liegen sie [die Spitzen von Kibo und Mawenzi, C. H.]: der eine - so hat’s den Anschein - unerreichbar hoch, in seiner stets erneuerten weißen Keuschheit unbefleckt; unberührt, weil unberührbar."(34) Etwas später entdeckt er, dass der Kibo-Gipfel "noch immer jungfräulich"(35) war.

Ein Blick in den wissenschaftlichen Beitrag von Dreyer und Enzensperger genügt, um zu sehen, dass nicht nur der Kilimanjaro, sondern viele Berge zur verlockenden Jungfrau stilisiert werden, als käme in ihnen die erotische Seite von "Mutter Erde"(36) zum Vorschein. Vom "Dornröschenschlaf"(37) der Alpen ist darin die Rede, und davon, wie willensstarke Männer losziehen, um Dornröschen zu wecken, d. h. sie ihrer Jungfräulichkeit zu berauben.(38)

 

10. Gipfelsturm und Gipfelsieg

In Auf dem Gipfel des Kilimandjaro wird die weibliche Symbolik zusätzlich mit einer militärischen verkoppelt: "Über uns blinkte in der reinen trockenen Höhenluft der nun schon näher herangerückte Eishelm des Kibo wie in Kampfeslust um die Verteidigung der Bergfestung und reizte uns doppelt stark zu einer Berennung an."(39) Die Krone wird durch einen Helm ersetzt, der König/die Königin verwandelt sich in einen militärischen Führer, der lustvoll darauf wartet, seine Festung verteidigen zu dürfen. Diese Lust erst macht die Männer so richtig "scharf"; sie stürmen los, werden nach etlichen Strapazen belohnt mit einem "weihevollen Siegergefühl"(40) und können Rückschau halten: "Die Ersteigung des Kilimandjaro war zu Ende. Aber das Hochgefühl der vollbrachten Tat, die eine mehr als 40-jährige Belagerung und Bestürmung des afrikanischen Bergriesen zum siegreichen Abschluss gebracht hatte, verließ uns auch in den nächsten Tagen und Wochen nicht […]."(41)

In auffälliger Weise wiederholt ein Teil der Kilimanjaro-Literatur bis heute den militärischen Jargon. Else von Volkmann in ihrer 2002 erschienenen Biographie "Der Mann vom Kilimandscharo" und Harald Lange in Kilimandscharo. Das weiße Dach Afrikas betiteln die Kapitel, die von Meyers gelingender Kilimanjaro-Besteigung handelt, mit "Kilimandscharo, endlich Gipfelsieg, 1889" bzw. mit "Der Gipfelsieg Hans Meyers und Ludwig Purtschellers".(42) In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung ist mehrfach vom "Gipfelsturm" die Rede; vielleicht hat die Journalistin (oder die Redaktion) geahnt, in welch enger semantischer Beziehung dieses Wort zu "im Sturm nehmen", "Sturmbataillon" und ähnlichem steht, und es deswegen zumindest einmal in Anführungszeichen gesetzt.(43) Schließlich überträgt die dem Reisebuch von Betz vorangestellte "einführende Meyer-Biographie von Kurt Schleucher" sowohl die militaristische als auch die geschlechtsspezifische Symbolik auf heutige Wanderer: "Hatte er früher die Forscher angelockt, ihm sein Geheimnis zu entreißen, so zieht er heute Bergsteiger aus vielen Nationen an, Gipfelstürmer wie die wagemutigen Männer vor ihnen, Sieger und Verlierer im nach wie vor erbarmungslosen Kampf um den höchsten Punkt Afrikas."(44) Deutlicher lässt sich kaum zeigen, dass Biographien und Reiseberichte nicht Wiedergabe von Ereignissen, sondern interdiskursive Erzählungen sind, die mit zusätzlichem Sinn produzierenden Symbolstrukturen arbeiten. Im Falle von Meyer (aber auch von Volkmann und Schleucher) entsteht eine Kilimanjaro-Literatur, in deren Zentrum männlich-koloniale Phantasien stehen: Der Akt des "Entwunderns" entpuppt sich als männliche Eroberung des weiblichen Anderen.

 

11. Allgemeines und Besonderes zum Schluss

Zumindest andeutungsweise habe ich am Beispiel des höchsten Berges von Afrika zu zeigen versucht, wie das Erleben von Fremde mit Hilfe von elementar-literarischen Formen in Interdiskurse umgesetzt wird. Die durch sie der Basis-Praxis (dem Bergsteigen) und dem Basis-Diskurs (der Rede vom Bergsteigen) hinzugefügten Sinnschemata illustrieren deren Bedeutungen und vermehren sie zugleich. Eine eingehende Untersuchung solcher elementar-literarischer Formen könnte allgemein Fragen der Sinngenerierung in populären Texten über Fremde nachgehen: denn diese Generierung erfolgt in Reportagen oder Reiseführen nicht allein durch die zugrunde liegende Praxis, sondern m. E. vor allem durch diese Formen (es müssen nicht immer Kollektivsymbole bzw. Katachresen sein, ähnlich funktionieren Analogien oder kleine Narrationen). Ihre Analyse kann daher für die Lektüre von Gebrauchstexten (in unserem Fall: Reiseführer, Reportagen, Bildbände) von großer Wichtigkeit sein. Sie erst gibt Aufschluss darüber, wie fremde Orte in ein mäanderndes, synchrones System unterschiedlicher Kollektivsymbole eingebunden sind, innerhalb derer sie sinnvoll werden für eine breite Leserschaft: Sinn kommt dem fremden Ort nicht durch eine "tatsächliche" und schriftlich wieder gegebene Beschaffenheit zu (seine Flora, seine Fauna, seine Gesteinsarten, sein Klima, seine Wanderwege etc.), sondern vor allem, weil er angereichert wird durch elementar-literarische Formen. Im Falle der von mir zitierten Kilimanjaro-Literatur von Meyer über Harald Lange bis Dieter Betz hieße das, in Sachtexten über die Analyse der elementar-literarischen Redeweisen Exotismen, Rassismen und männlichen Größenphantasien nachzuspüren. Keineswegs aber wird man (der spitzfindiger Leser) dabei immer fündig: Denn es finden sich - auch im Bereich alpiner Touristik - alternative Aktualisierungen von Kollektivsymbolen oder solche, die mit der herkömmlichen Symbolik arbeiten, sie aber zugleich (mittels Ironie etwa) brechen. Als Beispiel dafür sei abschließend der Anfang eines Essays von Bartholomäus Grill zitiert, der in Die Zeit abgedruckt war:

"Der höchste Berg Deutschlands." - "Die Zugspitze natürlich." - "I wo, dummer Bub!" - "Ähm … vielleicht der Großglockner?" Auch nicht, rügt der Vater und erklärt weihevoll: "Es ist die Kaiser-Wilhelm-Spitze."

Selbige ist in Afrika auch unter dem Namen Kilimandscharo bekannt.

Das gleiche Fragespiel hatte schon der Großvater mit dem Vater durchexerziert. Der alte Grill konnte den Verlust der Kolonie Deutsch-Ostafrika nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg nie verwinden, für ihn blieb der Kilimandscharo mit seinen drei Gipfeln - Kibo, Mawenzi und Shira - ein reichsdeutsches Naturgut. Für den Enkel wurde er zum Projektionsraum allen Fernwehs: das Negerreich Kilema, die Nelkeninsel Sansibar, Buschiri, der ruchlose Sklavenjäger, der weiße Missionare mit der Keule erschlägt, die Krokodile im Rufiji und über allem der Schneedom des heiligen Berges. Er musste irgendwann erobert werden, das war von klein auf klar.(45)

© Christof Hamann (Solingen)


ANMERKUNGEN

(1) Aloys Dreyer / Ernst Enzensperger: Geschichte der Touristik und Alpinistik, in: Geschichte des Sports aller Völker und Zeiten, 1. Band, hg. von G. A. E. Bogeng, Leipzig 1926, S. 238-284, hier S. 273.

(2) Die Schreibweise des Massivs variiert von Autor zu Autor; mal ist vom ‚Kilimandscharo’, mal vom ‚Kilimandjaro’, mal vom ‚Kilimanjaro’ die Rede. In den Zitaten übernehme ich die jeweilige Schreibweise der Autoren, ich selbst halte mich an den Namen ‚Kilimanjaro’.

(3) Dreyer / Enzensperger: Geschichte der Touristik und Alpinistik, S. 238.

(4) Ebd.

(5) Jan Christian Müller: Biwak am Kilimandscharo. Nach einem Länderspieljahr mit Höhen und Tiefen sieht Klinsmann keinen Grund, das WM-Unternehmen Gipfelsturm abzublasen, in: Frankfurter Rundschau vom 14. November 2005.

(6) Fritz Tietz: Flachlandtiroler. Jürgen Klinsmann will mit den deutschen Fußballern den Kilimanjaro besteigen. Dumm nur, dass das total einfach ist, in: taz vom 17. November 2005.

(7) Ausführlich dazu: Axel Drews / Ute Gerhard / Jürgen Link: Moderne Kollektivsymbolik. Eine diskurstheoretisch orientierte Einführung mit Auswahlbibliographie, in: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der Literatur, 1. Sonderheft Forschungsreferate 1985, S. 256-375.

(8) Siehe Jürgen Link: Literaturanalyse als Interdiskursanalyse. Am Beispiel des Ursprungs literarischer Symbolik in der Kollektivsymbolik, in: Diskurstheorien und Literaturwissenschaft, hg. von Jürgen Fohrmann und Harro Müller, Frankfurt a. M. 1988, S. 284-307, hier S. 285f.

(9) Siehe Jürgen Link: Einleitung: Elementare Literatur und generative Diskursanalyse, in: Elementare Literatur und generative Diskursanalyse, München 1983, S. 9-24, hier S. 14.

(10) Jürgen Link: Literaturanalyse als Interdiskursanalyse, S. 286.

(11) Jürgen Link: Was heißt elementare und was institutionalisierte Literatur, und wie ist ihr Verhältnis zu denken, in: Elementare Literatur und generative Diskursanalyse, München 1983, S. 25-38, hier S. 27.

(12) Fritz Jaeger: Hofrat Professor Dr. Hans Meyer, Leipzig , i n: Jahrbuch über die deutschen Kolonien, hg. von K. Schneider, Bd. VII /1914 , S. 1-8, hier S. 1.

(13) Ausführliche biographische Informationen finden sich bei Klaus Goebel: Hans Meyer - Verleger, Forscher, Geograph, in: Die Anden - Geographische Erforschung und künstlerische Darstellung, hg. von H. P. Brogiato, München 2003, S. 59-71.

(14) Siehe hierzu Christof Hamann: Verwundern, Entwundern, Disziplinieren. Hans Meyer bearbeitet den Kilimanjaro, in: Uhuru Peak/Kilimanjaro - die kulturelle Dimension, hg. von Herbert Arlt, Wien 200 6 (im Erscheinen).

(15) Hans Meyer (Hg.): Das Deutsche Kolonialreich. Eine Länderkunde der deutschen Schutzgebiete. Erster Band: Ostafrika und Kamerun, Leipzig / Wien 1909, S. V.

(16) Meyer (Hg.): Das Deutsche Kolonialreich, S. 228.

(17) Hans Meyer: Auf dem Gipfel des Kilimandjaro, in: Die deutschen Kolonien in Wort und Bild, hg. von Hans Zache, Wiesbaden 2004 (Nachdruck der Ausgabe von 1926), S. 358-364, hier S. 358.

(18) Ebd.

(19) Ebd., S. 361.

(20) Gabriele Wille: Traumziel Kilimajaro, in: Panorama. Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins, Februar 2004, S. 44-47, hier S. 45.

(21) Ariel Hauptmeier: Stehend k.o., in: abenteuer und reisen, Oktober 10/2004, S. 92-96, hier S. 94.

(22) Reinhard Dippelreither: Tansania: Kilimanjaro, Welver 2003, S. 9.

(23) Harald Lange: Kilimandscharo. Das weiße Dach Afrikas, Freiburg / Basel / Wien 1982, S. 6.

(24) Siehe Stephen Greenblatt : Wunderbare Besitztümer. Die Erfindung des Fremden: Reisende und Entdecker, Berlin 1998, S. 33.

(25) Ebd., S. 35.

(26) Ebd., S. 43.

(27) Meyer: Auf dem Gipfel des Kilimandjaro, S. 361.

(28) Lange: Kilimandscharo, S. 6.

(29) Siehe Jürgen Link: faust II, gelesen als katachresenmäander der europäischen kollektivsymbolik, i n: KultuRRevolution 3 (juni 1983), S. 51-56; ders.: Über ein Modell synchroner Systeme von Kollektivsymbolen sowie seine Rolle bei der Diskurs-Konstitution, i n: Bewegung und Stillstand in Metaphern und Mythen: Fallstudien zum Verhältnis von elementarem Wissen und Literatur im 19. Jahrhundert, hg. von Jürgen Link und Wulf Wülfing, Stuttgart 1984, S. 63-92, hier S. 69.

(30) Siehe z. B. Hans Meyer: Ostafrikanische Gletscherfahrten. Forschungsreisen im Kilimandscharo-Gebiet, Leipzig 1890, S. 128f.; Meyer (Hg.): Das Deutsche Kolonialreich, S. 3f.

(31) Meyer: Ostafrikanische Gletscherfahrten, S. 117.

(32) H. Schmitthenner: Hans Meyer, Geograph, in: Geographische Zeitschrift, 36. Jhg., Heft 3/1930, S. 129-145, hier S. 133 (Hervorhebung C. H.).

(33) Peter Rotter: Kilimanjaro Tanzania, 2004, S. 7 (Hervorhebung C. H.)

(34) Dieter Betz: Salut, Kilimandscharo. Hans Meyers Erstbesteigung und 100 Jahre später, Darmstadt 1989, S. 33.

(35) Ebd., S. 59.

(36) Dreyer / Enzensperger: Geschichte der Touristik und Alpinistik, S. 238.

(37) Ebd., S. 259.

(38) Siehe ebd., S. 266; siehe auch S. 264, 269.

(39) Meyer: Auf dem Gipfel des Kilimandjaro, S. 362 .

(40) Ebd., S. 363.

(41) Ebd., S. 364.

(42) Else von Volkmann: Hans Meyer "Der Mann vom Kilimandjaro". Verleger, Forscher und Mäzen, München 2002; Lange: Kilimandscharo, S. 46.

(43) Bettina Ehrhardt: Dicke Freunde in dünner Luft. Es gibt wenig Chancen, den Gipfel zu erreichen, aber wer es trotzdem versucht, erlebt seine Grenzen und eine wunderbare Aussicht dazu, in: Süddeutsche Zeitung v. 9. März 2004.

(44) Kurt Schleucher: Der Erstbesteiger Hans Meyer, in: Dieter Betz: Salut, Kilimandscharo. Hans Meyers Erstbesteigung und 100 Jahre später, Darmstadt 1989 , S. 7-24, hier S. 7.

(45) Bartholomäus Grill: Zwischen Himmel und Hölle. In fünf Tagen auf den Kilimandscharo, mit 6000 Metern der höchste Berg Afrikas. Wer fit ist, schafft das locker, verspricht die Werbung, in: Die Zeit vom 9. September 2004.


6.8. Fremde erleben / Experience the Foreign

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For quotation purposes:
Christof Hamann (Solingen): 'Gipfelsturm'. Der Kilimanjaro in elementar-literarischen Reden. In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 16/2005. WWW: http://www.inst.at/trans/16Nr/06_8/hamann16.htm

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