Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 16. Nr. Juni 2006
 

14.4. Identitätsmanagement von Minderheiten im Alpen-Donau-Adria-Raum
Herausgeber | Editor | Éditeur: Klaus-Jürgen Hermanik (Universität Graz)

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Einige theoretische Überlegungen zu den Beziehungen zwischen soziokulturellen Gruppen innerhalb gemeinsamer politischer Einheiten

Peter Stachel (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien)

 

In Memoriam Bernd Weiler (1971-2006)

 

Die im Folgenden umrissenen Überlegungen bedürfen aus Gründen wissenschaftlicher Redlichkeit, noch mehr aber unmittelbarer Betroffenheit, einer etwas ausführlicheren persönlichen Vorbemerkung. Ich war von 1994 bis 2004 Mitarbeiter des Spezialforschungsbereichs "Moderne - Wien und Zentraleuropa um 1900" an der Universität Graz. Eine richtungsweisende Idee dieses interdisziplinären Forschungsprojektes war die Vorstellung, dass zahlreiche für unsere Gegenwart kennzeichnenden soziale und kulturelle Phänomene sich in der ethnisch-kulturell heterogenen zentraleuropäischen Region schon um 1900 in ähnlicher Form nachweisen ließen; eine allgemein formulierte Auffassung, die sich in der Tat an zahlreichen Einzelbeispielen belegen ließ. Meinem Freund und Kollegen Bernd Weiler, später als Soziologe an der Zeppelin Universität Friedrichshafen tätig, erschien dies - zurecht - nicht allein ausreichend, es bedürfe für einen umfassenderen Vergleich, der über eine Auflistung von Einzelbelegen hinausgehe, eines methodisch-theoretischen Gerüsts, das es erlaube, die politischen, sozialen und kulturellen Beziehungen zwischen unterschiedlichen soziokulturellen Gruppen - eine der grundlegenden Voraussetzungen der zentraleuropäischen Region - idealtypisch zu fassen. Aus dieser berechtigten Kritik Bernds ging ein überaus anregender Dialog zwischen uns beiden hervor, der zur gemeinsamen Formulierung eines methodisch-theoretischen Gerüsts führte, das freilich von uns beiden zu keinem Zeitpunkt als abgeschlossen betrachtet wurde. Unmittelbarer publizistischer Niederschlag waren zwei Aufsätze, die wir gemeinsam - in einem Fall unter zusätzlicher Beteiligung von Nikola Ornig (Soziologie) - für den Abschlussband des Grazer Spezialforschungsbereichs verfasst haben(1), in weiterer Folge planten wir zu dieser Thematik gemeinsam ein Buch zu schreiben. In der Folge hat es Bernd nach Friedrichshafen, mich nach Wien verschlagen, was den wechselseitigen Gedankenaustausch zwar erschwert und gelegentlich behindert, aber keineswegs zum Stillstand gebracht hat. In einem an mich gerichteten E-Mail vom 30. März 2005 merkte Bernd Weiler angesichts dieser Voraussetzungen ironisch an, es sei nur zu hoffen, dass dieses geplante gemeinsame Werk nicht erst postum erscheinen werde - eine aus unmittelbarer Arbeitsüberlastung geborene, leichthin gemachte Bemerkung, die exakt nach Jahr und Tag auf tragische und für mich noch immer unfassbare Weise aktuell wurde: Bernd Weiler ist am 31. März 2006, wenige Wochen nach seinem 35. Geburtstag, vollkommen überraschend einem nicht diagnostizierten Herzleiden erlegen. Meinem Vortrag im Rahmen der Konferenz " Innovations and Reproduction in Cultures and Societies" in Wien im Dezember 2005 hatte ich - mit Bernds Zustimmung - die von ihm und mir gemeinsam entwickelten Überlegungen zugrunde gelegt. Die hier vorangestellte traurige Widmung ist somit mehr als eine bloße Erinnerung an einen sehr guten Freund und sehr guten Wissenschaftler: Sie dient der Feststellung, dass die hier skizzenhaft ausgeführten Überlegungen das Ergebnis eines leider viel zu früh beendeten Dialogs sind.

Um ein unscharfes Ineinanderfließen von deskriptiven, askriptiven und normativen Aussagen, wie es für viele Diskussionen zur Thematik kennzeichnend ist, nach Möglichkeit zu vermeiden, hat das im Folgenden allgemein umrissene Modell einen gleichsam technischen Charakter: Es ist - im Sinne Max Webers - idealtypisch(2) und dient dem Zweck, analytische, nicht aber normative Aussagen zu ermöglichen. Der Anspruch, alle Phänomene ethnisch-kultureller Konflikte erschöpfend erklären zu können, ist damit ausdrücklich nicht verbunden. Das Modell soll vielmehr dazu dienen, typische Mechanismen ethnisch-kultureller Ein-, Ab- und Ausgrenzung nicht aus individuellen oder kollektiven Einstellungen, Gefühlen oder Charaktereigenschaften, sondern als Folge bestimmter Formationen von Beziehungen zwischen Gruppen zu erklären.

Für eine vergleichende Analyse ethnisch-kultureller Verhältnisse innerhalb eines politischen Gemeinwesens wird im Folgenden zwischen drei idealtypischen Modellen möglicher interkultureller Gruppenbeziehungen unterschieden:(3)

Im ersten Fall, hier Uniformitätsmodell genannt, wird die ethnisch-kulturelle Vielfalt der Gruppen als ein temporäres Phänomen verstanden. Die Beziehungen zwischen den einzelnen Gruppen führen dazu, dass am Ende nur die Merkmale einer einzigen Gruppe übrig bleiben. In gleichsam "formelhafter" Fixierung ließe sich dieses Modell wie folgt darstellen: A + B + C = A. Dabei handelt es sich natürlich keineswegs um eine Formel im tatsächlichen Sinn, vielmehr um eine Illustration. Dem Uniformitätsmodell liegt das "klassische" Ideal eines ethnisch homogenen Nationalstaats, der Einheit von Ethnizität und politischem Territorium, zugrunde. Die Mechanismen, die zu einer Eliminierung der Unterschiede beziehungsweise zur Herstellung von Uniformität führen, reichen hierbei von mehr oder minder freiwilliger Assimilation und Anpassung auf der einen bis hin zu gewaltsamer Vertreibung, ethnischer Säuberung und Genozid auf der anderen Seite.

Im zweiten Fall, dem Komponentenmodell(4), wird von einem Weiterbestehen der ethnisch-kulturellen Vielfalt ausgegangen: Solcherart organisierte Gesellschaften sind in hohem Maße "pluralistisch", wobei dieser Begriff hier ausschließlich strukturanalytisch und explizit nicht wertend verstanden wird. Der Kontakt zwischen den Gruppen, beziehungsweise deren Vermischung, wird als gering oder vernachlässigbar betrachtet. Quasi-formelhaft ließe sich das Komponentenmodell so beschreiben: A + B + C = A + B + C. Im Rahmen eines solchen Komponentenmodells können sich die Gruppen sowohl als gleichrangige Partner gegenüberstehen als auch ihr gegenseitiges Verhältnis hierarchisch strukturieren. Das Komponentenmodell umfasst mithin föderalistisch organisierte Gemeinwesen, in denen mehr oder minder gleichberechtigte, durch sprachliche, kulturelle oder religiöse Traditionen voneinander getrennte Gruppen, nebeneinander existieren; ferner jene Situationen, in denen sich eine Gruppe mehr oder minder freiwillig in eine ethnisch-kulturelle Enklave zurückzieht, sowie jene Gesellschaftsformen, in denen die Grenzen zwischen den Gruppen durch Androhung beziehungsweise Ausübung von Gewalt und Herrschaft seitens der hegemonialen Gruppe aufrechterhalten werden. Somit lassen sich auch Kasten-, Sklaven-, oder Apartheidgesellschaften als nach dem Komponentenmodell organisiert auffassen.

Der dritte Fall, das Emergenzmodell, soll jene Situationen umfassen, in denen die Beziehungen zwischen den Gruppen zu einer Veränderung aller am Kontakt beteiligten Gruppen und eventuell auch zu einer Veränderung der Form des politischen Gemeinwesens führt. Dieser Wandel aller Gruppen und die unter Umständen daraus resultierende Entstehung eines neuartigen politischen Gebildes unterscheidet das Emergenzmodell vom Uniformitätsmodell. Die Beziehungen zwischen den Gruppen lassen sich im Rahmen des Emergenzmodells als Austauschprozesse verstehen. Diese führen dazu, dass sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen als Folge der Begegnung wechselseitig verringern beziehungsweise sich deren Gemeinsamkeiten vergrößern. Quasi-formelhaft ließe sich das Emergenzmodell wie folgt darstellen: A + B + C = AD + BD + CD (Weiterbestehen der Vielfalt bei gleichzeitiger Annäherung) oder A + B + C = D (Verschmelzung zu einer neuen Einheit).

Im Folgenden werden einige grundsätzliche Überlegungen zur Anwendung der oben dargelegten Modelle angestellt, die im Zuge einer historisch komparativen Analyse ethnisch-kultureller Beziehungen berücksichtigt werden müssen, wobei ich mich hier auf die notwendigsten Charakterisierungen beschränke.

  1. Beziehungen zwischen ethnisch-kulturellen Gruppen innerhalb eines politischen Gemeinwesens sind nur ein Typus möglicher Gruppenbeziehungen. Neben ethnisch-kultureller Gemeinsamkeit bestehen auch andere Formen der Vergemeinschaftung. Jedes Individuum gehört realiter mehreren identitätsstiftenden(5) Gruppen an.

  2. Zwischen den unterschiedlichen Formen der Gruppen besteht eine Reihe von Wechselwirkungen. So verteilen sich etwa Angehörige ethnisch-kultureller Gruppen innerhalb der gesellschaftlichen Schichtung in aller Regel nicht nach dem Zufallsprinzip, sondern finden sich oftmals in ähnlichen sozialen und ökonomischen Lebenslagen wieder.

  3. Die ungleiche Positionierung innerhalb des gesellschaftlichen Schichtungssystems sowie die numerisch unterschiedlichen Größen ethnisch-kultureller Gruppen führen häufig dazu, dass sich die Beziehungen zwischen den Gruppen asymmetrisch gestalten. Die unterschiedliche Verfügbarkeit über Ressourcen sowie die unterschiedlichen Chancen, die eigenen Interessen gegenüber anderen Gruppen durchzusetzen, bilden somit in der Regel einen zentralen Bestandteil ethnisch-kultureller Beziehungen.

  4. Mit Hilfe der hier skizzierten Modelle lassen sich die von einem ideal gedachten "objektiven Beobachter" konstatierten Beziehungen zwischen ethnisch-kulturellen Gruppen beschreiben (deskriptiver Aspekt). Ferner lassen sich hiermit die von den einzelnen Gruppen als wünschenswert erachteten Verhältnisse darstellen (normativer Aspekt). Für diesen normativen Aspekt gilt es in besonderer Weise zu berücksichtigen, dass nicht das "objektiv" gegebene Verhältnis zwischen den Gruppen ausschlaggebend ist, sondern die Frage, wie dieses Verhältnis von den beteiligten Gruppen "subjektiv" wahrgenommen und beurteilt wird (interpretativerAspekt). Das Wechselspiel aus Interpretation und Wertvorstellung wird für die Wahl jener Handlungsstrategien entscheidend sein, derer sich Gruppen bedienen, um die erwünschten Verhältnisse herzustellen (pragmatischerAspekt). Die Handlungen werden hierbei oftmals unter Berufung auf die als wünschenswert erachteten Beziehungen, also im Namen einer mehr oder minder expliziten Ideologie, begründet (legitimatorischer Aspekt). Es geht mithin um Aspekte der Beschreibung, Bewertung, Interpretation, Handlungsanleitung und Legitimation, die im Rahmen des hier skizzierten Modells berücksichtig werden.

  5. Konflikte können entstehen, wenn Gruppen unterschiedliche normative Zielvorstellungen verfolgen, aber auch dann, wenn zwei Gruppen zwar die gleichen Ideale proklamieren, eine oder beide Gruppen jedoch die Auffassung vertreten, dass die jeweils andere Gruppe mit ihren Handlungen in Wahrheit andere als die deklarierten Ziele verfolge.

  6. Diese Modelle können dazu dienen, die Formen legitimatorischer Argumentationsstrategien in verschiedenen Ländern zu verschiedenen Zeiten zu vergleichen. Hypothetisch kann angenommen werden, dass sich auf diese Weise Grundmuster von Argumentationsstrategien unter vergleichbaren Voraussetzungen nachweisen lassen.

  7. Die drei Modelle sind vor allem für die Analyse von Beziehungen zwischen bereits existierenden ethnisch-kulturellen Gruppen konzipiert, setzen also jeweils ein "Gruppenbewusstsein" voraus und eignen sich nur sehr eingeschränkt für die Erklärung ethnogenetischer Prozesse.

  8. Analytisch lassen sich Veränderungen innerhalb einer Gruppe unterscheiden, die durch exogene Faktoren (Kulturkontakt bzw. Kulturtransfer) und jene die durch endogene Faktoren hervorgerufen werden. Das hier skizzierte Modell beschränkt sich explizit auf die Analyse des exogen bedingten Kulturwandels.

  9. Der direkte Kontakt ist keine unabdingbar notwendige Voraussetzung ethnisch-kultureller Beziehungen. Das moderne Kommunikationssystem ermöglicht Beziehungen zwischen ethnisch-kulturellen Gruppen, auch ohne dass sich diese unmittelbar begegnen müssen.

  10. Die drei Modelle dienen nicht dazu, Eigenschaften und Merkmale einzelner Gruppen zu charakterisieren, sondern dazu, das Beziehungsgeflecht zwischen we-group und they-group zu analysieren. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass ein- und dieselbe Gruppe zur selben Zeit zu mehreren verschiedenen Gruppen unterschiedliche Beziehungen unterhalten kann.

  11. Die Modelle haben summarischen Charakter, sie fassen Gesamttendenzen der Beziehungen zwischen Gruppen idealtypisch zusammen. In der Realität kann also Gruppe A gegenüber Gruppe B im Bereich der Politik oder Ökonomie für Uniformität eintreten, gleichzeitig jedoch im Sinne des Komponentenmodells ein Weiterbestehen kultureller Unterschiede anstreben. Ein exemplarisches Beispiel dafür wäre etwa die Europäische Union, die im ökonomischen Bereich Einheitlichkeit herzustellen bemüht ist, die kulturelle, beispielsweise sprachliche Vielfalt der Mitgliedsstaaten jedoch ausdrücklich als schützenswert definiert.

  12. Innerhalb der we-group muss kein Konsens in Bezug auf die als wünschenswert erachteten Beziehungen zur they-group bestehen. Auf einer normativen Ebene können also die drei Modelle als Ideale innerhalb einer Gruppe nebeneinander existieren. Häufig bildet sich jedoch innerhalb der Gruppe eine mehr oder minder dominante Haltung heraus, die anhand eines der drei Modelle idealtypisch charakterisiert werden kann.

  13. In multinationalen oder polyethnischen Staaten kann eines der drei Modelle in den Rang einer gleichsam offiziösen oder gesetzlich verankerten Doktrin erhoben werden. Wenn dies der Fall ist, bildet dieses Modell auf der legitimatorischen Ebene einen zentralen Bezugspunkt ethnisch-kultureller Beziehungen. Eine Gruppe kann hierbei mehr oder minder offen gegen das offiziöse Modell auftreten beziehungsweise ein konkurrierendes einfordern (Strategie der expliziten Herausforderung), oder sie kann versuchen, ihr konkurrierendes Modell innerhalb des Rahmens der offiziösen Staatsdoktrin durchzusetzen (Strategie der impliziten Herausforderung).

Als Beispiele für solche offiziellen oder offiziösen Doktrinen könnte man hier etwa die US-Amerikanische melting-pot-Idee erwähnen(6); weiters wäre an den kanadischen Bikulturalismus bzw. Bilingualismus zu denken(7); in der Habsburgermonarchie ließe sich die offizielle Interpretation (legitimatorische Ebene) der Beziehungen zwischen Österreich und Ungarn nach dem Ausgleich im Sinne des Komponentenmodells, die durch die Politik der Magyarisierung gekennzeichneten transleithanischen Verhältnisse im Sinne des Uniformitätsmodells sowie die offizielle Sicht auf die cisleithanischen Beziehungen zwischen "Deutschösterreichern" und der nicht-deutschsprachigen Bevölkerung im Sinne des Emergenzmodells verstehen.(8)

Ein exemplarisches Beispiel dafür, wie in der Tat Formen legitimatorischer Argumentationsstrategien in verschiedenen Ländern zu verschiedenen Zeiten mit Hilfe dieses Modells verglichen werden können, stellt ein Vergleich jener Argumentationsmuster dar, mit denen innerhalb der Habsburgermonarchie für bzw. gegen die so genannte Assimilation der Juden(9) und mit denen in den Südstaaten der USA für bzw. gegen die Segregationspolitik und die color line argumentiert wurde.(10) In beiden Fällen trat die kulturell hegemoniale Gruppe mehrheitlich für ein auf Segregation abzielendes Komponentenmodell ein. Dem stellten Teile der "nachgeordneten" Gruppe ein Uniformitätsmodell entgegen. In beiden Fällen standen der Berufung auf universale Werte wie die Einheit des Menschengeschlechtes und der daraus resultierenden prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Individuen, eine - dem Anspruch nach - "naturwissenschaftliche", in Wahrheit "biologistische" Argumentationen gegenüber, wonach zwischen den Angehörigen der hegemonialen und jener der nachgeordneten Gruppe objektiv gegebene Unterschiede bestünden, die erstens Wertunterschiede wären und zweitens als unter keinen Umständen überbrückbar imaginiert wurden; sowohl eine kollektive Assimilation als auch ein individuelles passing in die hegemoniale Kultur wurde damit für prinzipiell unmöglich erklärt. Die grundlegenden Argumentationsstrategien sind in der Tat in beiden Fallbeispielen weitgehend identisch.

© Peter Stachel (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien)


ANMERKUNGEN

(1) Bernd WEILER, Peter STACHEL, Methodische Überlegungen zur vergleichenden Analyse politischer und kultureller Beziehungen in multiethnischen Gesellschaften, in: Moritz CSÁKY, Astrid KURY, Ulrich TRAGATSCHNIG (Hg.), Kultur, Identität, Differenz. Wien und Zentraleuropa in der Moderne, Innsbruck u.a. 2004 (Gedächtnis - Erinnerung - Identität 4), S. 45-61; online verfügbar unter: http://www.kakanien.ac.at/beitr/theorie/BWeiler_PStachel1.pdf; Peter STACHEL, Bernd WEILER, Nikola ORNIG, Die Habsburgermonarchie, die USA und Kanada als multinationale Staaten. Eine vergleichende Untersuchung, in: ebenda, S. 63-100.

(2) Vgl. Max WEBER, Soziologische Grundbegriffe, Tübingen 1984; vgl. als brauchbare Einführung auch: Idealtypus im Internet, http://www.aurora-magazin.at/wissenschaft/eckl.htm#Einführung.

(3) Vgl. dazu allgemein, insbesondere auf die Situation in den USA bezogen: Werner SOLLORS (Hg.), Theories of Ethnicity. A Classical Reader, London 1996, darin das Vorwort des Herausgebers, S. X-XLVI. Vgl. auch: Will KYMLICKA, Multikulturalismus und Demokratie. Über Minderheiten in Staaten und Nationen, Hamburg 1999.

(4) Der Ausdruck "Komponentenmodell" findet sich bei: Klaus LUBBERS, Modelle nationaler Identität in amerikanischer Literatur und Kunst, 1776-1883, in: Helmut BERDING (Hg.), Nationales Bewußtsein und kollektive Identität, Frankfurt a. M. 1994 (Studien zur Entwicklung des kollektiven Bewußtseins in der Neuzeit 2), S. 82-111, hier S. 110.

(5) Zur Problematik des Identitätsbegriffs als analytischem Begriff vgl. Rogers BRUBAKER, Frederick COOPER, Beyond "identity", in: Theory and Society 29 (2000), S. 1-47; Peter STACHEL, Identität. Genese, Inflation und Probleme eines für die zeitgenössischen Sozial- und Kulturwissenschaften zentralen Begriffs, in: Archiv für Kulturgeschichte 87,2 (2005), S. 395-425.

(6) Vgl. als ideengeschichtliche Einführung: Richard C. HARPER, The Course of the Melting Pot Idea to 1910, New York 1980 [Original: 1967], mit ausführlicher Bibliographie. Vgl. auch: John HIGHAM, Strangers in the Land. Patterns of American Nativism 1860-1925, New Brunswick-London 21988 [Original: 1955]. Z ur gegenwärtigen Debatte um die amerikanische Melting Pot-Idee vgl. u.a.: Stephen STEINBERG, The Ethnic Myth. Race, Ethnicity, and Class in America, Boston, Mass. 21989; Stanford M. LYMAN, The Assimilation-Pluralism Debate. Toward A Postmodern Resolution of the American Ethnoracial Dilemma [Original: 1992], in: Malcolm CROSS, The Sociology of Race and Ethnicity 3, Cheltenham, UK-Northampton, MA, USA 2000 (The International Library of Critical Writings in Sociology 13), S. 663-693; Richard F. HAMILTON, William H. FORM, Categorical Usages and Complex Realities: Race, Ethnicity, and Religion in the United States, in Social Forces 81/3 (2003), S. 693-714.

(7) Zur kanadischen Situation vgl. u.a.: Peter S. LI (Hg.), Race and Ethnic Relations in Canada, Toronto 1990; Augie FLERAS, Jean Leonard ELLIOTT, Multiculturalism in Canada. The Challenge of Diversity, Scarborough 1992; Francis HENRY u.a., The Colour of Democracy. Racism in Canadian Society, Toronto 1995.

(8) Vgl. allgemein: Adam WANDRUSZKA, Peter URBANITSCH (Hg.), Die Völker des Reiches, 2 Bände, Wien 1980 (WANDRUSZKA, URBANITSCH, Die Habsburgermonarchie 1848-1918, 3); Gerald STOURZH, Die Gleichberechtigung der Nationalitäten in der Verfassung und Verwaltung Österreichs 1848-1918, Wien 1985. Zur Problematik der Vielsprachigkeit vgl. auch: Peter STACHEL, Ein Staat, der an einem Sprachfehler zugrunde ging. Die "Vielsprachigkeit" des Habsburgerreiches und ihre Auswirkungen, in: Johannes FEICHTINGER, Peter STACHEL (Hg.), Das Gewebe der Kultur. Kulturwissenschaftliche Analysen zur Geschichte und Identität Österreichs in der Moderne, Innsbruck 2001, S. 11-45.

(9) Vgl. u.a.: Adolf GAISBAUER, Davidstern und Doppeladler. Zionismus und jüdischer Nationalismus in Österreich 1882-1918, Wien 1988 (Veröffentlichungen der Kommission für neuere Geschichte Österreichs 78); Jakob KATZ, Vom Vorurteil bis zur Vernichtung. Der Antisemitismus 1700-1933, Berlin 1989; Günther BRAKELMANN, Martin ROSOWSKI (Hg.), Antisemitismus. Von religiöser Judenfeindschaft zur Rassenideologie, Göttingen 1989; Herbert A. STRAUSS (Hg.), Hostages of Modernization. Studies on Modern Antisemitism 1870-1933/39. Austria-Hungary-Poland-Russia, Berlin 1993 (Current Research on Antisemitism 3/2); Stefan WALZ, Staat, Nationalität und jüdische Identität in Österreich vom 18. Jahrhundert bis 1914, Frankfurt a.M u.a. 1996 (Ethnien, Regionen, Konflikte. Soziologische und politologische Untersuchungen 8).

(10) Als umfassende Darstellung über die Idee der "Rasse" in der US-amerikanischen Geschichte vgl.: Thomas F. GOSSETT, Race. The History of an Idea in America, New York-Oxford 1997 [Original: 1963]; zur "wissenschaftlichen Rassenkunde" in den USA des 19. Jahrhunderts siehe: John S. HALLER, Jr., Scientific Attitudes of Racial Inferiority, 1859-1900, Carbondale-Edwardsville 1995. Vgl. auch allgemein: John Hope FRANKLIN, Alfred A. MOSS jr., Von der Sklaverei zur Freiheit. Die Geschichte der Schwarzen in den USA, Berlin 1999 [wesentlich erweiterte und überarbeitete Übersetzung der amerikanischen Originalausgabe von 1947].


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