TRANS Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 17. Nr. September 2010

Sektion 2.2. Identity, Authenticity, Locality, Urbanity and Speech Community: A New Sociolinguistic Perspective | Identität, Authentizität, lokale- und städtische Veränderungen und Sprachgemeinschaften: Eine neue soziolinguistische Perspektive
Sektionsleiter | Section Chairs: Meryem Şen (Kocaeli University, Turkey), İmran Karabağ

Dokumentation | Documentation | Documentation


Die Wirtschaftssprache in der globalisierten Welt

İmran Karabağ (Kocaeli Universität, Kocaeli, Türkeı) [BIO]

Email: imran@kou.edu.tr

 

1. Zum Begriff Globalisierung

Der Begriff “Globalisierung” geht auf 400 Jahre zurück, aber erst seit Beginn der sechziger Jahre wurde der Begriff von Philosophen und Politikern im heutigen Sinne verwendet. Er wird heute sowohl im politischen und ekonomischen als auch im wissenschaftlichen Sinne verwendet wie die Begriffe Kapitalismus und Imperialismus. Auch der Begriff Kapitalismus wird mit dem Begriff Imperialismus fast syncronisch seit den Antikzeiten verwendet und die Ideen, die den Kapitalismus in einigen Perioden trennen, verwenden als Begriff nicht nur  Imperialismus oder Spätkapitalismus. Die Imperialisten und die imperialistischen Politiken gibt es also schon seit den ältesten Zeiten. Die Ideen und Äußerungen über die Globalisierung werden vor allem im Denken und Sprechen verbreitet. Dabei sind die Äußerungen über die Globalisierung oft erst durch ein Vorwissen zu erkennen.

Einige Definitionen zum Begriff “Globalisierung”:

“Deshalb kann Globalisierung als die Verdichtung der gesellschaftlichen Ereignisse in der Welt definiert werden. Diese Verdichtung, die die weiten (fernen) Lokalisierungen miteinander verbinden (schliessen), verwirklicht sich so, daß die lokalen Ereignisse von den kliometerweiten Ereignissen gestaltet (geformt) wird und es geht auch um das Gegenteil.”

Antony Giddens, London School of Economics, Vorstand des Verwaltungsrates.
(Steger 2006: 28)

“Globaliserung drückt den Horizont eines Weltmarkts, nebenbei auch das Gefühl der weltweiten Erweiterung (Ausdehnung) der Kommunikation aus.”

Frederic Jameson, Literaturproffesor an der Duke Universität.
(Steger 2006: 28)

“Globalisierung kann bei der ausgedehnten Organisierung im Hinblick auf die Ausdehnung, Schnelligkeit und Wirkung als ein Prozeß betrachtet werden, der eine Umwandlung (Transformation) enthaltet. Diese Umwandlung bringt (schafft) interkontinentale und interregionale Strömungen und Aktivitätsnetze, gegenseitige Wirkungen und Gewaltanwendung hervor.”

David Held, London School of Economics, Prof. der Politikwissenschaft.
(Steger 2006: 28)

Wie es aus diesen Deffinitionen hervorgeht, wird mit diesem in unserem Zeitalter sehr oft verwendeten Modebegriff die weltweit verbreitete wirtschaftliche Verflechtung ausgedrückt. Es wird aber sehr oft übersehen, daß Globalisierung in den verschiedenen Bereichen (Bildung, Kultur, Politik usw.) unterschiedlich aber vor allem mit der Wirtschaft eng verbunden ausgeprägt ist. Bei der Anwendung der neu-liberalen Politiken hat der Fall der Mauer in Osteuropa eine große Rolle gespielt. Aber mit dieser Neuzeit sind die neuen Mauern überall entstanden. Und dieselebe Mauern entstehen immer noch aufgrund der Sprache, Religion, Nation, Rasse oder des Gehaltes zwischen den Völkern auf der Welt und selbst auch unter den Menschen eines Landes.

Meiner Ansicht nach ist Globaliserung die Weltherrschaft und die Weltausprägung der Hochfinanz. Sie ist also ein politischer, wirtschaftlicher und kultureller Prozeß. Das wichtigste und größte Ziel dieses Prozeßes ist die Förderung der Führerschaft von Amerika und seiner Investitionen über die ganze Welt. Wir müssen auch hinzufügen, daß die Globalisierung heute die Weltideologie des Neu-Liberalismus und damit zugleich die Weltherrschaft des Geldes ist. In diesem Prozeß regieren Geld und die Banken die Welt, weil die größten Gewinner dieses Prozeßes Banken und Reiche sind. Das ist die natürliche Folge der Globalisierung. Es gibt vieles, was sich nicht globalisiert. Die Mentalität der Justiz und die Moral besonders im politischen Bereich globalisieren sich nicht, sondern sie bedienen viel mehr zu Gunsten der Reichen. Und auch Gleichheit und Freiheit globalisieren sich nicht. Zu wessen Gunsten bedienen diese drei Elemente? Diese drei Elemente, dasheißt Justiz, Gleichheit und Freiheit bedienen zu Gunsten der Regierenden des Geldes und des Wissens. Wo sind diese Regierenden? Sie sind vor allem in Amerika und Europa. Die Nationalstaaten und Natinalisten sind die bedeutenden Gegner der Regierenden der Globalisierung. Die Forderer der Unabhängigkeit, die Anhänger der nationalen Einheit und nationalen Vorteils sind die Machtquellen, die von den Globalmächten nicht geliebt werden. Die Länder werden von den Globalmächten geteilt, indem die Unterschiede der ethnischen Herkunft und der Religionen erregt werden. Auch die Arbeit und der Mensch globalisieren sich nicht, sondern sie lokalisieren sich. Der Angst der Veränderung läßt die Menschen zur ethnischen und religiösen Herkunft und Identität zurückkehren. Die Veränderung der ganzen Welt zu einem Markt und das Beharren der Globalisierung lassen die armen Länder große Preise zahlen. Wir müssen die Macht der globalisierten Geldes und Wissens gut verstehen und analysieren. Wir müssen die Richtigen und die Falschen dieses Prozesses verstehen. Ist dieser Prozeß eine Entwicklung oder eine Sinnestäuschung. Man muß bewußt Denken und handeln, weil dieser Prozeß ein lebenswichtiges Thema ist.

 

II. Globalisierung oder imperialistische Plünderung?

Um im 20. Jh. die grossen Umwandlungen des Kapitalismus zu nennen, wird Globalisierung als eine Terminologie bevorzugt. Dieses Wort war vor 1990 kaum in Gebrauch. Aber der Zusammenbruch der Sowjetrepubliken und der damit verbundene Mauerfall in Berlin unterstützten diesen Prozeß. Nach dem Zusammenbruch des politischen Systems in Osteuropa fand also der Begriff Globalisierung eine weit verbreitete Verwendungsmöglichkeit. Globalisierung hat wirtschaftliche, gesellschaftliche, technologische, politische, kulturelle, ekologische und ideologische Ebenen. Obwohl sie alle miteinander eng verbunden sind, hat die wirtschaftliche Globalisierung große Wirkung auf die Länder. Wirtschaftliche Globalisierung ist so eng von der technischen Entwicklung abhängig. Wir können sagen, daß die technische Entwicklung die wirtschaftliche Entwicklung und Globalisierung unterstützt. Die sprunghafte Entwicklung der Computer- und Informationstechnik, die die Finanzmärkten beschleunigen und Finanztransfer von einer Ecke der Welt zu der anderen nur durch einer Computertaste ermöglichen, bedienen nur die wirtschaftliche Globalisierung. Da technische Entwicklung Weiterbildung erfordet, verbreiten sich Wörter vor allem aus diesem Bereich und finden fast in allen Sprachen so schnell wie möglich Anwendungsmöglichkeiten. Das bedeutet, daß die Kapitalanleger neben Güter- und Dienstleistungsmärkten bei Technologiemärkten am schnellsten globalisiert werden. Auch die Finanzmärkte haben seit langer Zeit den höchsten Integrations- und Globalisierungsgrad. Das macht die wirtschaftliche Globalisierung mit ihren bekannten Instrumenten: Die Weltbank und der internationale Geldfonds. Diese beiden Instrumente erfordern von den Staaten:

Die wirtschaftliche Globalisierung stützt sich auf die neu-liberalen Ideen, deren Ideologie und Diskurs eine sehr auffordernde Sprache benutzen.

Wir müssen nun auch die folgenden neuliberalen Direktiven oder Maßnahmen hinzufügen:

  1. Privatiserung der staatlichen Unternehmen
  2. Beendigung der wirtschaftlichen Regelungen
  3. Liberalisierung des Handels und der Industrie
  4. Grosse Steuersenkungen
  5. Um die Inflation unter Kontrolle zu halten, müssen finanzielle Maßnahmen getroffen werden, auch wenn dies zur Steigerung der Arbeitslosenzahl Veranlassung gibt
  6. Intensive Kontrolle der Gewerkschaften
  7. Verminderung der staatlichen vor allem aber der sozialen Ausgaben
  8. Reduzierung des Staates
  9. Entfaltung der internationalen Märkte
  10. Die Aufhebung der Kontrolle über die globalen Finanzströme”

(Steger 2006: 65)

Diese neuliberalen Direktiven und Äußerungen (ihre Anhänger bezeichnen begrifflich finanzielle Maßnahmen), die schon seit achtziger Jahren auf der ganzen Welt sehr aktiv diese   Ideologie verteidigen und unterstützen, haben am Beginn der achtziger Jahren zwei große Partnerländer (Amerika und England) und zwei mächtigen Regierungsführer (Ronald Reagan und Margaret Thatcher) dieser  Länder als Politiker dieser Ideologie und dieser Politik bestimmt. Die beiden Politikführer haben zwischen  den Begriffen “Globalisierung” und “Liberalisierung” ganz bewußt einen Zusammenhang hergestellt. In der Zeit wurde die Terminologie “Neuliberalismus” mit der wirtschaftlichen Globalisierung fast im gleichen Sinne geäußert, weil die Globalisierung  ihre wirtschaftlichen und ideologischen Ideen auf den Neuliberalismus gründete. Mit dem Ende des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion und mit dem Mauerfall wurde die Sprache der nueliberalen Ideologen und Politiker noch deutlicher und beherrschend. Sie alle begannen, Drohungen über Drohungen auszusprechen. Ihre Sprache klang so aufblasend, als ob sie einen großen Feind besiegt hätten. Und sie haben sofort neue Direktive erteilt. Diese neuen Direktive können wie folgt zusammengefaßt werden:

  1. Freigabe der Zinsraten
  2. Aufhebung der Kreditkontrollen
  3. Aufhebung der Hindernisse zum Handel und Finanzwesen
  4. Die Privatisierung der staatlichen Banken und Finanzunternehmen
  5. Förderung der ausländischen Investitionen
  6. Freigabe der Wirtschaft.
  7. Die Macht der freien Märkte
  8. Das Ende der Nationalstaaten

Aus diesen Direktiven verstehen wir, daß die weltgroßen Firmen alles ausnutzen dürfen, um ihre Produkte überall ohne Schwierigkeiten zu verkaufen. Globalisierung bewahrt nur die Handelsgesellschaften und ihre Reformfreudigkeiten, ihre Schöpferkraft, ihre Vereinigung und Marken, weil Großunternehmen mit ihren Marken auch die Medien beherrschen. Globalisierung fordert dabei auch die globale Konkurrenz, den globalen Wettkampf, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, kulturellen Kahlschlag und schließlich die globale Verwaltung.

“Nikaragua wurde wieder kolonialisiert.”

Robert Manzanares, der verbrannte Gewerkschaftsführer aus Nikaragua
(Ruccio 2005: 45)

“Der Krieg von Amerika gegen den Terrorismus ist eine imperialistische Übung…
Wie kann man die amerikanischen Soldatenverbände, ihre politischen Agenten und ihre speziellen Streitkräfte anders bezeichnen, die sich alle zusammen auf den Globus stationieren?

Michael Ignatieff, Nation – Bulding Life
(Ruccio 2005: 45)

Für die Globalisierung oder Neu-Liberalpolitiken ist die Freiheit und Freiverwaltung der Länder nicht wichtig und selbst diese Begriffe sind zur Globalisierung schädlich. Außerdem  denkt Globalisierung nicht an Arbeitssicherheit, Arbeitsgarantie, Arbeiterrechte und dabei Menschenrechte. Und Globalisierung läßt die Arbeiter und Angestellten nicht gewerkschaftlich organisieren. Globalisierung hat heute fast in allen Ländern negative Auswirkungen. Diese Auswirkungen können wie folgt bezeichnet werden:

 

III. Der Einfluß der Globalisierung auf die Wirtschaft

Die Erfindung des Geldes machte die Wege des Handels weltweit noch kürzer. Mit dem Gebrauch des Geldes im Handel wurde die Anzahl der Reichen und Mächtigen überall größer. In der gleichen Zeit hörten die Menschen vieles über die Macht und Regierung des Geldes. Man fühlt sich die Herrschaft des Geldes und der Wirtschaft in unserer Zeit noch stärker. Hiermit möchte ich über die Herrschaft des Geldes oder der Macht einige Lehre, Redensarten und Sprichwörter übernehmen, die ich im durch die Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft veröffentlichten Buch “ZITATE VON A – Z festgestellt habe:

“GELD regiert die ganze Welt.” Publius Syrus
“Das GELD beherrscht als König die ganze Welt.”  Sprichwörtlich
“GELD ist nicht alles, aber es hat einen Riesenvorsprung vor allem, was danach kommt.” Volksweisheit
“Ohne GELD ist die Ehre nur eine Krankheit.”  Jean Babtiste Racine
“Für GELD und gute Worte kann man alles haben.” Altes Sprichwort
“Redet GELD, so schweigt die Welt.” Sprichwort
“Wenn einer sagt, es geht ihm nicht ums GELD, sondern ums Prinzip, dann geht’s ihm ums GELD.”  Volksweisheit
“MACHT geht vor Recht.”  Graf Schwerin
“Jeder hat so viel Recht, wie er MACHT hat.” Baruch Spinoza
“Bei großem GEWINN ist großer Betrug.”   Sprichwort
“Man läuft Gefahr zu verlieren, wenn man zuviel GEWINNEN möchte.” Jean de La Fontane
“Wo viel verloren wird, ist manches zu GEWINNEN.” Joh.Wolfgang.von Goethe

Auch diese Sätze zeigen uns, daß das Geld, der Gewinn und die Macht einen Zusammenhang haben und für eine weltweite Wirtschaft und Globalisierung den Grundstein legen. Auch der Wortschatz der wirtschaftlichen Globalisierung entsteht natürlicher Weise aus den Wörtern des ökonomischen Bereichs. Viele Wörter in diesem Bereich sind in vielen Sprachen gemeinsam. Wir müssen aber betonen, daß die Gemeinsamkeit der technischen und wirtschaftlichen Wörter in vielen Sprachen nicht eine Globalisierung bedeutet. Vielleicht hätte man aber nie von einer Globaliserung reden können, wenn das Geld nicht erfunden und die Produkte nicht weltweit exportiert oder importiert worden wären. Man kann sehr oft die gleichen Wörter wie Finanz, Kredite oder Kapital, die besonders aus dem Wirtschaftsbereich kommen, in allen Sprachen sehen. Selbst die Wörter Global, Globalisation und Globaliserung befinden sich fast in allen Sprachen. Und einige Zeitschriften und Zeitungen tragen schon die Namen Ökonomie, Mortgage oder Global. Diese besonders  aus dem Lateinischen kommenden Wörter tragen zu einer Globalisereung auf der Wirtschaftsebene bei. Da die Völker vor allem ökonomisch miteinander Kontakt schliessen müssen, globaliseren sich zunächst die Wirtschaftswörter.  Sprachen ändern sich in der Regel nicht radikal, aber die Wirtschaftssprache ändert sich radikal und sehr schnell, weil Wirtschaft und Handel einen grossen Eindruck auf die Länder und auf die Sprachen haben. Die Lieberalisierung von Wirtschaften sowie die Privatisierung des staatlichen Eigentums und öffentlicher Aufgaben zählen zu den bedeutsamsten Entwicklungen in der politishen Ökonomie der Länder. Obwohl man sagt, Geld ist nicht alles, ist es klar, daß Wirtschaft und Handel in der heutigen Welt sehr wichtig und unverzichtbar sind. Aus diesem Grund kommen die Wörter vor allem aus diesen Bereichen und finden schnell einen Platz in Nationalsprachen. Die Sprache entwickelt und wandelt sich mit der Gesellschaft. Der Wortschatz einer Sprache widerspiegelt sowohl Veränderungen in Technik, Kultur und Wissenschaft als auch Beziehungen der Menschen im täglichen Leben in der Gesellschaft. Viele Fremdwörter aus diesen Bereichen wie Ökonomie, Standort, Zentrum, Planung, Planungsprozeß, Bank, Kredit, Real, Reell, Rekord, Kapital, Konsensus, Firma, AlternativeProjekt, Profil usw. befinden sich bereits im Türkischen. Auch heute kommen neue Wörter wie Mortgage, Residenz usw. und finden sehr schnell Anwendungsmöglichkeiten im täglichen Sprachgebrauch. Einerseits unterstützt und sogar legt das heutige Weltsystem, das kapitalistische Wirtschaftsmodell die Sprachen der kleinen Gesellschaften und Gruppen nahe, andererseits verbreitet sich dieses Modell besonders mit seiner Technik und Wissenschaft d.h. mit seinen neuen Wörtern aus diesen Bereichen auf der Welt. Man sagt, daß dies die Nationalsprachen bedroht. Abschliessend möchte ich auch hervorheben, daß dieses Wirtschaftsmodell am meisten von einer Aufteilung der Sprachen profitieren. Die Verinnerlichung von Kultur und Sprache würde zu einer Aufhebung von Differenzen führen, so daß der Fremde an sich nicht mehr als solcher zu betrachten und zu erkennen wäre.

Die folgenden Begriffen, die besonders in der Wirtschaftssprache verwendet werden, sind schon fast in vielen Sprachen der Welt gemeinsam:

Advertorial, Akkreditiv, Akkreditation, Alternative, Amortisation, Anonym, Avantgarde,  Banderole, Bank, Banker, Banknote, Barriere, Bilanz, Bonus, Boykott, Börse, Börsensitzung (Session) Budget, Broker oder Makler, Browser, Datenbank, Doping, Dumping, Deposit,   Devaluation, Devise, Ekonomie, Ekstre, E-mail, Finanz, Firma, Garantie, Giro, Global, hacker, Hardware, Holding, Hypothek, Imperialist, Imperialismus, Index, Indikator,  Integration, Internet, Inventar, Isolation, Kabotage, Kaliber, Kampagna, Kapital, Kapitalist, Kapitalisation, Kapitalismus, Kapitulation, Kartell, Kasko (versicherung), Kasse, Kategorie, Kermes, Konjunktur, Konsensus, konsolidiert, Konsolidierung, Konsul, Konsortium, Kontrakt, Konvertibilität, Kooperativ, Koordination, Korporation, korporativ, Kontingent, Kotatium, Kredit, Krise, Kriterium, kumulativ, Kur, leasing, liberal, Liberalismus, Limit, limited, Liquidität, Logistik, Lot, Management, Manipulation, Manipulator, makro, Market, Marketing, Monopol, Moratorium, Mortgage, Ökonomie,  Opportinismus, Option, Organisation,  Parität, Part time, Patent, Permit, Plazierung, Planung, Planungsprozeß, Police, Portefeuille, Prämie, Produktion, Produktivität, Profil, Projekt, Proletarier, Proletariat, Promotion, Prozedur, Prospekt, Provision, Rating, reell, Rente, Rentabilität, rentabel, Rediskont, Reklame, Rekord, relativ, Reproduktion, Reserve, Residenz, Revalorisierung, Revision, Rezession, Risiko, Sabotage, Schock, Sektion, Sektor, Showroom, Skonto, Software, Spekulation, spekulativ, Spekulant, Stabilisierung, Stand, Standart, Stand-by, Standort, Statistik, Stock, Stoppage, Subvention, System, Transfer, Trend, Veto, Unze (die) Ons. Valor (Valör), Zentrum. Es muß aber hinzugefügt werden, daß die Ähnlichkeit dieser Wörter nicht eine kulturelle und wirtschaftliche Globalisierung erweist. Trotzdem wird die Globaliserung heute so wohl als ein sozial- politischer Begriff als auch als ein wissenschaftlicher Begriff verwendet.

 

IV. Der Einfluß der Globalisierung auf die Sprachen

Der Einfluß der Globalisierung auf die Kultur, Bildung und Politik kann von ihrem Einfluß auf die Wirtschaft nicht unterschieden werden. Dieser Einfluß ist synchronisch und hat eine Geschichte, Verbreitung und planmäßige Entwicklung. Globalisierung drängt die Welt  zu der eigenen  Sprachform und zu den eigenen Begriffen wie es auch in ihrem wirtschaftlichen- und politischen Model der Fall ist. Diese Sprache ist nicht menschlich, nicht humanitär. Diese Sprache kennt nur Kapital, Profit, Produktion und zugleich ist diese Sprache auffordernd und befehlend. In dieser Globalisierung gibt es keine Arbeiter, Studenten, Arbeitlosen und vor allem Frauen. Das bedeutet, daß Arbeitsmärkte, Bildung und Kultur national geprägt sind.  Es handelt sich hier in dieser Sprache um das Mißbrauch der Technologie. Die technischen Entwicklungen können nicht Globaliserung genannt werden. Technologie muß zur Menschheit, zu ihrem Wohlstand und zu ihrem Vorteil dienen.

Es ist nicht zu übersehen, daß fast überall auf der Welt viele Zeitungen und Zeitschriften den gleichen Namen tragen. Folgende Zeitungs- und Zeitschriftsnamen in der Türkei sind schon international:

Die Namen der Zeitschriften: Forbes, Marketing Türkiye, Türkishtime, Fortune, Capital, Business, Businessweek, Hardware, Ekonomist, Autoshow, Otomaw, Otomobil, Otomotorsport, Autocar, Motorize, Motorbike, Supersport, Autowrite, Trtuning, Sporist.  Mediathink, Tempo, Aktuel, Global, Platin.

Auch die Sprache der akademischen und internatiunalen Organizationen, der internationalen Politik, der Werbungen, der sportlichen Tätigkeiten und selbst des Sports ist Englisch. Das Globalisierungsfaktum, das mit der neuen Weltordnung, mit dem freien Markt, mit der Neueinrichtung, mit der Herrschaft des Marktes definiert wird, erschüttert die Ordnung der Staaten und die Regieme und sie verursacht auch Gesellschaftskonflikte. Wir betrachten und auch empfinden diese Erschütterungen besonders beim Gebrauch der Sprache. Die Globalmächte und deren Politikführer fördern Englisch als Weltsprache, sie messen dieser Sprache Bedeutung bei und lassen die anderen Sprachen vernichten oder deren Wert vermindern. Und sie veranlassen auch die Vernichtung der Funktion und Bedeutung der anderen Sprachen. Die Globalmächte machen das mit dem Gebrauch der Schlagworte, die besonders durch die Werbungen, die die Menschen zum Verbrauch einladen, weil die Bildung der Schlagworte, die das Unterbewußtsein anredet und ganz unbewußt das Auge und das Ohr erreicht, eine den Prozeß der Gesellschaftsentstehung beeinflussende mächtige Steuerung für das Volk ist. Die Botschaft dieser Schlagworte, die mit der Zeit gewönlich werden, können durch die Sinnesempfindungen ganz unbewußt unter das Bewußtsein heruntergehaut werden. Die Globalisierung läßt sich zuerst durch die politischen und dann durch die wirtschaftlichen Schlagworte erklären, wie die anderen Ideologien. Wir alle wissen, daß für die Globalisierung die Media eine große und bedeutende Rolle spielt. Es gehört schon längst zum Alltag, daß die Menschen überall auf der Welt über die Medien, vor allem aber durch das Fernsehen und Zeitungen mit den so genannten niveolosen Nachrichten und TV-Programmen konfrontiert und gesteuert werden. Die globalen Mächte - die Gewinner – verbreiten ihre Botschaft und ihre Ideologie mit Hilfe der mächtigen Informationstechnologien, die sie weltweit erlangt haben. Medien funktioniert heute wie Ideologiemaschinen. Mit ihren vielseitigen Instrumenten stürzen die Medien jeden Tag noch einmal unseren Sinnesempfindungen. Hier werden die Menschen durch die Sprache der Globalisierung gesteuert. Die sinnlosen Klatschprogramme, die die Menschen zum Verbrauch ausführenden Werbungen und vor allem deren Sprachen veranlassen ganz bewußt zur Unwissenheit und zur Kulturlosigkeit überall auf der Welt. Dabei wendet Globalisierung die richtige Kenntnis zu Falschem oder zu Schlechtem zu, um die Menschen sprachlich zu steuern. Das Mittel dieser so genannten Steuerungsmethode ist die Sprache, wie Balcı und Akbulut bezeichnet haben (Balcı- Akbulut 2001). Globalisierung steuert dadurch die Menschen, indem sie meist die Gewalt der Sprache anwendet. Wir betrachten, daß zu unserer Zeit  auf der Welt ein sprachlicher Terror herrscht. Das Sprachbewußtsein der Menschen wurde von den Globalakteuren verkümmert und der Inhalt der Begriffe wurde entleert  und auch ihre Bedeutungen wurden degeneriert.

“Das Zeugnis und die Erziehung in der Fremdsprache insbesondere in Englisch und die Namengebung zu den Geschäften in der Fremdsprache wurde zur Mode. Manchmal wird ein Wort zugedeckt manchmal aber aufgedeckt. Zum Beispiel wurde die moderne Kolonialisierung Globalisierung genannt und die Gegner dieser Kolonialisierung revisionistfeindlich / Dinosaurier genannt.”

Balcı – Akbulut 2001

Die Globalisierung beginnt die Länder und Gesellschaften, zuerst mit der wirtschaftlichen und politischen und gleich danach mit kulturellen Aktivitäteten zu kolonisieren, weil wirtschaftliche und politische Globalisierung auf kulturelle und sprachliche Globalisierung einen großen Eindruck macht. Globalisierung bedroht die Sprachen, Kulturen und schließlich die Gesellschaften. Dies wurde auch durch eine wissenschaftliche Forschung von Unesco bereits bestätigt:

“Nach einer Forschung von Unesco sind die Anzahl der heute in der Welt gesprochenen Sprachen über 6000. Durchschnittlich werden 10 Sprachen jedes Jahr verschwunden. Für das Leben einer Sprache muß es mindestens von 100.000 Menschen gesprochen werden. Die Hälfte der heute gesprochenen 6000 Sprachen werden aber doch von 50.000 Menschen gesprochen, deshalb sind diese Sprachen schon in Gefahr.”

Akerson Erkman: 2000: 27

 

V. Schluß

Die weit verbreiteste Begriffsbestimmung zur Globalisierung ist die Vertiefung, Verbreitung und die Beschleunigung der Beziehungen. Heute wird von einer imperialistischen Globalisierung gesprochen. Globalisierung macht großen Eindruck meist auf die armen Länder. Ihre wirtschaftlich-politischen Bedrückungen lassen am meisten die Arbeiter, Handwerker, Angestellten, Lehrer und Bauer in den Ländern der dritten Welt ihre Stellungen und damit ihr Brot verlieren. Fast alle Leute außer den inländischen Kollaborateuren und Globalmächten versinken überall in Armut. Globalisierung zwingt die armen Länder zur Liberalisierung, zur Arbeitslosigkeit, zur Kolonisierung und zu den Kernreaktoren und  Wärmekraftwerken, führt zur Umweltvernichtung und zerstört die Natur und Ökologie.  Die Medien sind die größten und eindrucksvollsten Waffen dieses Neu-imperialismus. Dieser Prozeß, der Globalisierung oder Amerikanisierung genannt wird, sorgt dafür, daß man sich fremd fühlt. Dieser Prozeß bringt aber nicht nur den Völkern auf allen Ländern Probleme und Schwirigkeiten sondern auch den Völkern in Amerika mit. In diesem Prozeß spielen besonders die Medien bedeutende Rolle. Durch die Medien sind heute fast alle Länder unter einer von Amerika unterstützten Okkupation. Das ist eine neue Sklaverei. Die Medien verblenden das Bewußtsein und verdrehen das Wissen, indem sie die Menschen durch die Sprache steuern. Sie degenerieren die Kultur und damit die Sprache. Mit der Steuerung der Menschen durch die Sprache werden das Böse das Gute, das Falsche das  Richtige, das Schädliche das Nützliche oder Liberalisierung und Globalisierung Freiheit genannt. Die menschliche Sprache wird damit gegen den Profit und gegen die Menschheit verwendet. Sie vermehrt die Armut, die Ungerechtigkeit, die Konflikte und die Gewaltanwendung überall, weil sie nur das Kapital und den Profit berücksichtigt. Die Ideologen, Ideologinnen und Politikführer der Globalisierung behaupten, daß sie die Menschenrechte fordern und die Person gegen den Staat behüten, aber in der Tat unterstützt Globalisierung Monarchieregime und Königtümer auf der Welt. Die Königtümer in den arabischen Ländern im Mittelost sind dafür ein bedeutendes Beispiel. Globalisierung fordert den Zerfall der Länder, Sprachen und Kulturen, in dem sie die Ethnizität festigt und die Nationalstaaten schwächt. Einerseits bekräftigt sie die Sicherheitskräfte der Länder, um die Investitionen des internationalen Kapitals zu beschützen, andererseits verursacht sie die Konflikte in Ländern oder zwischen den Ländern. Die Anwendung der neuliberalen Globalpolitik zerstörte und zerstört immer noch die Wohlstandsverteilung und die Sozialgerechtigkeit. Zum Schluß möchte ich meine eigenen Wünsche äußern:

Menschenrechte müssen global und überall gelten und Freiheit ist ein universales und menschliches Recht und muß überall und für alle gelten. Wenn wir bestimmt von einer Globalisierung sprechen müssen, muß diese Globalisierung der Menschheit, dem Klima und der Ökologie dienen. Und ich bin nicht sicher, was die Menschen in unserem Zeitalter wirklich wollen. Armut kann und muß global bekämpft werden. Es gibt bestimmt in allen Ländern einige Superreiche, aber der Rest der Welt versinkt von Tag zu Tag in Armut. Klimaschutz und Energiepolitik kann nur im weltweiten Zusammenhang gestaltet werden. Es ist sehr wichtig, in der so genannten globalisierten Welt der Bürger eines Nationstaates zu sein. Und es ist wichtiger, ein verantwortlicher Bürger seines eigenen Nationstaates zu sein, weil Globalisierung immer mehr Opfer fordert.

 

Literaturverzeichnis


2.2. Identity, Authenticity, Locality, Urbanity and Speech Community: A New Sociolinguistic Perspective | Identität, Authentizität, lokale- und städtische Veränderungen und Sprachgemeinschaften: Eine neue soziolinguistische Perspektive

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TRANS   Inhalt | Table of Contents | Contenu  17 Nr.
INST

For quotation purposes:
İmran Karabağ: Die Wirtschaftssprache in der globalisierten Welt – In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 17/2008. WWW: http://www.inst.at/trans/17Nr/2-2/2-2_karabag17.htm

Webmeister: Gerald Mach     last change: 2010-09-07