Christoph Witzel – Farberscheinung und kulturelles Wissen: Der Gedächtnisfarbeffekt für kulturspezifische Objekte

Nr. 18    Juni 2011 TRANS: Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften


Section | Sektion: Colours and Culture | Kulturfarben – Farbkulturen |
Couleurs des cultures – cultures des couleurs

Farberscheinung und kulturelles Wissen:  
Der Gedächtnisfarbeffekt für kulturspezifische Objekte 

Christoph Witzel (Justus-Liebig-Universität Gießen, Deutschland) [BIO]

Email: Christoph.Witzel@psychol.uni-giessen.de


 Konferenzdokumentation |  Conference publication


Zusammenfassung / Abstract / Résumé 

Farberscheinung und kulturelles Wissen: Der Gedächtnisfarbeffekt für kulturspezifische Objekte

Beeinflusst das Wissen, dass ein deutscher Briefkasten gelb ist, wie wir die tatsächliche Farbe eines Briefkastens sehen? Oder können wir die tatsächliche Farbe unabhängig von unserem kulturspezifischen Vorwissen wahrnehmen und einschätzen? Diese Fragen stehen im Zentrum der Forschung zum Gedächtnisfarbeffekt. Schon im 20. Jahrhundert versuchten mehrere empirische Forschungsansätze diese Fragen zu beantworten. Die Ergebnisse waren jedoch widersprüchlich und aufgrund der Methodik nicht eindeutig interpretierbar. Erst in den vergangenen Jahren konnte für Früchte gezeigt werden, dass das Wissen um ihre typische Farbe einen Einfluss auf die Wahrnehmung ihrer tatsächlichen Farbe hat. Weiß man zum Beispiel, dass eine Banane gelb ist, erscheint sie uns auch dann noch als gelblich, wenn sie vollkommen farblos ist. Kürzlich haben meine Kollegen und ich nun gezeigt, dass dies auch für kulturspezifische, von Menschen geschaffene Objekte zutrifft, so z.B. für einen Briefkasten, einen Schlumpf, oder einen Tennisball. Das bedeutet, dass sich das Wissen um die typische Farbe von Objekten auch bei kulturspezifischen Objekten auf deren Farberscheinung auswirkt. Demnach hat also der kulturelle Kontext, in dem der Betrachter im Alltag die typische Farbe eines Objektes gelernt hat, einen Einfluss darauf, wir er die Farbe des Objektes sieht.

Colour appearance and cultural knowledge: The memory colour effect for culturally specific objects

As a German you would know that a German mailbox is yellow. Now, does this knowledge influence how we see the actual colour of a mailbox? Or can we perceive and appreciate the actual colour independently of our prior knowledge? These questions are at the core of research on the memory colour effect. Already in the 20th century, there have been several empirical attempts to answer these questions. However, their results were contradictory and, due to methodological concerns, not unambiguously interpretable. Only during the last few years, it could be shown, for fruit images, that memory modulates colour appearance. If one knows, for example, that a banana is yellow, it appears to be yellow even when it is completely achromatic. Recently, my colleagues and I could show that this phenomenon also appears for culturally specific, man-made objects such as a mailbox, a smurf, or a tennis ball. This implies that knowledge about the typical colour influences the colour appearance of artificial objects. These findings show how knowledge that must have been acquired in a certain cultural context influences how we see colours.

L’apparence des couleurs et le savoir culturel : L’éffet des couleurs de mémoire pour les objects culturels

Si vous étiez allemand, vous sauriez qu’une boîte aux lettres allemande est jaune. Ce savoir, influence-t-il la manière de percevoir la vraie couleur d’une boîte aux lettres ? Ou bien, perçoit-on la vraie couleur indépendamment de notre préconnaissance ? Ces questions sont à la base de la recherche sur les couleurs de mémoire. Déjà au 20ième siècle, il y avait plusieurs tentatives empiriques de répondre à ces questions. Cependant, leurs résultats étaient contradictoires et équivoques sur le plan méthodique. Ce n’était que pendant les années récentes qu’on a montrés pour des images de fruits que la mémoire des couleurs typiques influence la manière dont on perçoit la vrai couleur des fruits. Par exemple, si l’on sait que la banane est jaune, elle apparaît toujours jaunâtre même si elle est complètement incolore. Récemment, mes collègues et moi-même nous avons pu montrer que ce phénomène existe aussi pour des objets créés par l’homme, c’est-à-dire liés à un contexte culturel particulier, comme par exemple la boîte aux lettres, le schtroumpf, ou la balle de tennis. Donc, la connaissance de la couleur typique influence l’apparence de couleurs même pour des objets culturels. Ces résultats montrent qu’une connaissance acquise dans un contexte culturel particulier influence la manière de percevoir les couleurs.

 

 

Die Forschung zum Gedächtnisfarbeffekt zeigt, wie Wissen, das in einem bestimmten kulturellen Kontext erworben sein muss, beeinflusst, wie wir Farben sehen. Grundsätzlich geht es bei der Forschung zum Gedächtnisfarbeffekt darum, inwiefern man die Farbe eines Objektes unabhängig vom Objekt selbst wahrnehmen kann. Eine Gedächtnisfarbe ist die typische Farbe eines Objektes, die man aufgrund von Erfahrung mit dem Objekt in seinem Gedächtnis gespeichert hat (Bartleson, 1960, p. 73; Hering, 1920 [1878], pp. 6-7). Zum Beispiel weiß man als Deutscher, dass ein deutscher Briefkasten gelb ist. Beeinflusst nun dieses Wissen, wie wir die tatsächliche Farbe eines Briefkastens sehen? Oder können wir die tatsächliche Farbe unabhängig von unserem Vorwissen wahrnehmen und einschätzen?

Diese Fragestellung ist für wenigstens zwei Forschungsfelder von hoher Relevanz. Zum einen betrifft sie die Forschung zum Einfluss von Lernen und Erfahrung auf die Wahrnehmung im Allgemeinen (wie z.B. bei Gosselin & Schyns, 2003; Schyns, Goldstone, & Thibaut, 1998; Schyns & Rodet, 1997). Zum anderen trägt sie zu einer zentralen Frage der aktuellen Farbwahrnehmungsforschung bei, nämlich jener nach der funktionalen Segregation. Hier geht es darum, ob in den fortgeschrittenen Phasen der visuellen Wahrnehmung Information über die Objektfarbe getrennt von anderen Objektmerkmalen, wie z.B. Form und Textur, verarbeitet wird (s. z.B. Gegenfurtner, 2003; Gegenfurtner & Kiper, 2003; Wandell, 1995, p. 334).

Geht nun die Identifikation eines Objektes automatisch mit dem Eindruck seiner Farbe einher, dann sollte z.B. der graue Briefkasten einem deutschen Betrachter gelb erscheinen. Diese Idee mag Ihnen vielleicht abwegig erscheinen, da man im direkten Vergleich klar sehen kann, dass ein grauer Briefkasten im Gegensatz zu einem gelben farblos ist. Tatsächlich aber konnten wir an der Universität Gießen einen solcher Gedächtnisfarbeneffekt nachweisen. Aber bevor ich zu unserer eigenen Forschung komme, möchte ich Ihnen einen kurzen Überblick zur Gedächtnisfarbforschung geben.

 

1. Hintergrund 

Schon Hermann von Helmholtz beschrieb 1867 die Idee, dass unsere Vorerfahrung mit Gegenständen in unserer Umwelt beeinflusst, wie wir deren Farben wahrnehmen (Helmholtz, 1867). Der eigentliche Begriff der Gedächtnisfarbe wurde erstmals von Ewald Hering 1874 eingeführt (Hering, 1920 [1878], pp. 6-7). In der Folge fand die Idee der Gedächtnisfarbe in der empirischen Forschung große Resonanz.

1.1 Bedeutung von Gedächtnisfarben

Gedächtnisfarben sind für verschiedene Funktionen der visuellen Wahrnehmung von Bedeutung. Erstens hilft einem die typische Farbe von Objekten, die entsprechenden Gegenstände oder Szenen wiederzuerkennen (Gegenfurtner & Rieger, 2000; Humphrey, Goodale, Jakobson, & Servos, 1994; Nagai & Yokosawa, 2003; Naor-Raz, Tarr, & Kersten, 2003; Nicholson & Humphrey, 2003; Oliva & Schyns, 2000; Tanaka & Presnell, 1999; Tanaka, Weiskopf, & Williams, 2001; Therriault, Yaxley, & Zwaan, 2009; Wichmann, Sharpe, & Gegenfurtner, 2002; aber siehe Wurm, Legge, Isenberg, & Luebker, 1993). Darüber hinaus beeinflussen Gedächtnisfarben, wie man sich an die Farben von Objekten erinnert. Es scheint, dass die erinnerte Farbe zur Gedächtnisfarbe des Objektes hin verschoben wird (Ratner & McCarthy, 1990; Siple & Springer, 1983; Van Gulick & Tarr, 2010). Drittens scheinen Gedächtnisfarben auch als Vergleichsmaßstäbe bei der Farbbenennung zu dienen (Mitterer & de Ruiter, 2008; Mitterer, Horschig, Musseler, & Majid, 2009). Ist das Gelb einer Banane grünlich oder bräunlich, so erweitert man seine Gelbkategorie, um diese Farbe darin aufzunehmen. Schließlich wird auch angenommen, dass Gedächtnisfarben die Farbkonstanz unterstützen. Wenn sich die Farben in einer Szene durch Beleuchtungsänderungen ändern, scheint das Wissen um die typische Farbe zu helfen, diese beleuchtungsbedingte Farbänderung einzuschätzen (Emmerson & Ross, 1987; Hurlbert & Ling, 2005; Ling & Hurlbert, 2006; eine Diskussion zu diesem Thema findet sich auch bei Olkkonen, Hansen, & Gegenfurtner, 2008).

1.2 Klassische empirische Arbeiten

Im Laufe des 20. Jahrhunderts sind mehrere Forschungsarbeiten Herings ursprünglicher Idee nachgegangen, ob sich Gedächtnisfarben auf die Erscheinung der tatsächlichen Farbe von Objekten auswirken (Bartleson, 1960; Duncker, 1939; Harper, 1953; Herring & Bryden, 1970; Newhall, Burnham, & Clark, 1957; Siple & Springer, 1983; White & Montgomery, 1976). Diese klassischen Arbeiten verwendeten typischerweise Silhouetten von Objekten, so z.B. eines Rosenblattes und eines Esels bei Duncker (1939). Die meisten dieser Untersuchungen haben gezeigt, dass man die Sättigung der Farbe überschätzt, wenn die tatsächliche Farbe des Objektes mit dessen typischer Farbe übereinstimmt. In Dunckers Studie zum Beispiel beurteilten die Versuchsteilnehmer die grüne Farbe des Rosenblatts als stärker gesättigt als das gleiche Grün bei dem Esel. Allerdings gab es auch einige Untersuchungen, die diesen Effekt nicht zeigen konnten (Bolles, Hulicka, & Hanly, 1959; Fisher, Hull, & Holtz, 1956; Leibovich & Paolera, 1970).

Insgesamt blieben in den klassischen Forschungsarbeiten (wenigstens) drei wichtige Fragen ungeklärt, was zum Teil technische Gründe hatte. Die erste Frage ist, ob dieser Effekt nur aus einer allgemeinen Übertreibung der Sättigung bei der Farbeinschätzung besteht oder ob diese Überschätzung speziell den typischen Farbton betrifft. Zweitens stellt sich die Frage, inwiefern dieser Effekt die Wahrnehmung selbst beeinflusst. Denn alternativ können viele der klassischen Effekte auch allein durch Verzerrungen im Gedächtnis oder in der Beurteilung erklärt werden. Schließlich muss man sich wundern, warum diese klassischen Untersuchungen zu widersprüchlichen Ergebnissen führten. Anhand einer Reihe von Experimenten mit Früchten als Objekte konnten meine Kollegen diese Fragen beantworten. Darüber hinaus konnten wir in unseren neuesten Untersuchungen diese Erkenntnisse auch auf künstliche, von Menschen geschaffene Objekte, wie den zuvor genannten Briefkasten, ausweiten.

 

2. Früchte 

Banane, Zitrone und Kopfsalat sind einige der Früchte (und Gemüse), die meine Kollegen in ihren Experimenten verwendet haben. Dabei haben sie zum einen die gut erkennbaren Fotos der Früchte verwendet. Zum anderen benutzten sie deren Silhouetten. Diese Silhouetten sind vergleichbar mit den Bildern, die in den klassischen Untersuchungen verwendet wurden. In den neueren Versuchen wurden insbesondere zwei Arten von Methoden verwendet: Eine Farbskalierungsmethode und eine Farbeinstellungsmethode.

2.1 Farbskalierung

In einem ersten Experiment verwendete mein Kollege Thorsten Hansen eine so genannte Hue Scaling oder „Farbskalierungs-“ Methode (Hansen & Gegenfurtner, 2006). Bei dieser Methode, werden den Versuchsteilnehmern die Bilder in einer zufälligen Farbe auf dem Computerbildschirm gezeigt. Die Versuchsteilnehmer müssen die Anteile an Gelb, Rot, Grün und Blau einschätzen, in die die dargestellte Farbe in der Wahrnehmung zerlegt werden kann. Diese vier Urfarben, Gelb, Rot, Grün und Blau, reichen aus, damit man diese Aufgabe für alle möglichen Farbtöne ausführen kann (Fuld, Werner, & Wooten, 1983; Quinn, Rosano, & Wooten, 1988; Sternheim & Boynton, 1966).

Nun verwendeten meine Kollegen die Fotos und Silhouetten der drei oben genannten Früchte und verglichen deren Farbskalierung mit jener einfacher farbiger Kreisscheiben. Die Kreisscheiben dienten als Kontrollobjekte und lieferten die Vergleichswerte für die Farbeinschätzung. Und tatsächlich fanden sie heraus, dass die zufälligen Farben als gelber beurteilt werden, wenn sie auf einer Banane statt auf einer Kreisscheibe gezeigt werden. Dabei zeigte sich außerdem, dass dieser Effekt auch bei Silhouetten auftritt – allerdings deutlich schwächer.

Diese Ergebnisse zeigen, dass der Gedächtnisfarbeffekt tatsächlich die Menge an typischer Farbe betrifft und nicht nur aus einem unspezifischen Übersättigungseffekt besteht. Darüber hinaus beruht die Farbskalierungsmethode nicht auf einer Erinnerungsleistung. Das bedeutet, dass der Effekt wirklich die Einschätzung der Farbmenge betrifft und nicht nur eine Verzerrung in der Erinnerung. Allerdings bleibt auch hier offen, inwiefern dieser Effekt lediglich die Beurteilung oder auch die tatsächliche Wahrnehmung beeinflusst.

2.2 Farbeinstellung

Daher haben meine Kollegen eine Farbeinstellungsmethode entwickelt, mit der sie überprüfen konnten, ob dieser Effekt die Wahrnehmung der Farbe selbst betrifft (Hansen, Olkkonen, Walter, & Gegenfurtner, 2006). Die Versuchsteilnehmer stellten die Farbe von je einer von sieben Früchten am Computerbildschirm so ein, dass sie ihnen vollständig farblos, also grau, erschien. Dem Gedächtnisfarbeffekt zufolge sollten Ihnen die farblosen, grauen Früchte in deren typischen Farben erscheinen. Ist dies tatsächlich der Fall, so müssen sie die Farbe der Objekte zur Gegenfarbe ihrer typischen Farbe hin verschieben, damit sie Ihnen subjektiv grau erscheint. Nehmen wir z.B. die Banane. Die ist typischerweise gelb. Und tatsächlich: ihre Graueinstellung durch die Versuchspersonen lag genau in der Richtung ihrer Gegenfarbe, nämlich im bläulichen Farbbereich. Das heißt, die Versuchspersonen nahmen die graue Banane tatsächlich als leicht gelblich wahr und wirkten diesem Eindruck durch Hinzufügen von Blau entgegen. Ein solcher Gedächtnisfarbeffekt trat auch bei den anderen Früchten auf.

In Folgestudien verglich meine Kollegin Maria Olkkonen diesen Effekt für Bilder mit verschiedenen Graden an Objektinformation (Olkkonen et al., 2008). Dazu verwendete sie Fotos und Silhouetten von acht Früchten. Zusätzlich verwendete sie Photos von Früchten ohne natürliche Textur (weiß angestrichen und per Computer eingefärbt). Sie fand heraus, dass der Gedächtnisfarbeffekt am höchsten für Photos mit maximaler Information, und am geringsten für die Silhouetten mit der geringsten Information war. Darüber hinaus überprüfte Maria Olkkonen, ob dieser Effekt auch drastischen Änderungen in der Beleuchtung standhält. Und tatsächlich konnte sie zeigen, dass der Gedächtnisfarbeffekt auch unter fünf verschiedenen Beleuchtungen auftritt.

In der Zusammenschau zeigen die Experimente mit den Bildern von Früchten, dass der Gedächtnisfarbeffekt spezifisch in die Richtung der typischen Farbe auftritt. Das bedeutet, dass er direkt an die typische Farbe gekoppelt ist. Zudem konnten die Versuchsteilnehmer in den Farbeinstellungsexperimenten den Farbton der Bilder direkt mit dem farblosen Hintergrund vergleichen. Die Tatsache, dass sie dennoch Gedächtnisfarbeffekte hervorbringen, zeigt, dass Gedächtnisfarbeffekte nicht nur die Beurteilung beeinflussen, sondern die Farberscheinung selbst. Weiterhin zeigten Maria Olkkonens Experimente, dass die Effekte für Silhouetten viel schwächer sind. Das erklärt, weshalb einige der klassischen Studien, die Silhouetten verwendeten, widersprüchliche Ergebnisse lieferten. Dass schließlich der Gedächtnisfarbeffekt robust gegen drastische Beleuchtungsänderungen ist, ist eine Voraussetzung dafür, dass Gedächtnisfarbeneffekte auch eine Rolle bei der Farbkonstanz spielen können.

3. Künstliche Objekte 

Nun haben all die gerade beschriebenen Studien Früchte als Objekte verwendet. Jedoch sind Früchte eine besondere Art von Objekten, nämlich natürliche Objekte. Und unser Wahrnehmungsapparat ist in besonderer Weise an seine natürliche Umwelt angepasst (Nathans, 1999; Regan et al., 2001; Sumner & Mollon, 2000; Surridge, Osorio, & Mundy, 2003). Wir wollten nun sicherstellen, dass der Gedächtnisfarbeffekt auf dem Erlernen der Objektfarben beruht, und nicht auf einer besonderen Anpassung an natürliche Objekte oder Farbverteilungen. Deshalb haben wir in unserer letzten Versuchsreihe künstliche Objekte verwendet (Witzel, Valkova, Hansen, & Gegenfurtner, 2010, 2011). Künstliche Objekte sind von Menschen geschaffen. Und das bedeutet, dass auch deren Farbe von Menschen bestimmt wird. Daher sind deren Gedächtnisfarben an den kulturellen Kontext gebunden, in dem die Objekte vorkommen. Folglich müssen diese Gedächtnisfarben im Alltag erlernt sein. Ein gutes Beispiel ist die typische Farbe des Briefkastens. Dieser ist nämlich in Deutschland gelb, dahingegen aber blau in den USA, rot in Großbritannien und sogar grün in China. Wir haben nun überprüft, ob der Gedächtnisfarbeffekt auch für diese künstlichen Objekte auftritt.

3.1 Methode

Durch ein Vorexperiment haben wir Objekte ermittelt, die für die deutschen Versuchspersonen besonders stark auf eine typische Farbe verweisen (d.h. die besonders farbdiagnostisch sind). Aus diesem Vorexperiment erhielten wir 14 Bilder von Objekten. Darunter waren für Objekte, die typischerweise rot sind, ein Foto eines Feuerlöschers und eines Coca-Cola Schriftzugs, sowie ein Herzsymbol; für Orange die gezeichnete Maus aus der Sendung mit der Maus (Kindersendung im deutschen Fernsehen); für Gelb Fotos von dem oben erwähnten deutschen Briefkasten und von der „Uhu flinken Flasche“ (Klebstoff); für Braun ein Stuhl und ein Kleiderschrank mit Holzmaserung; für Grün ein Foto einer Tischtennisplatte; für Blau ein Foto einer Niveadose (Fettcreme), ein schematisches Fußgängerschild und ein gezeichneter Schlumpf (Komik- und Zeichentrickfigur); für Lila das Foto einer verpackten Milkaschokolade; und schließlich für Rosa der gezeichnete Rosarote Panther (Zeichentrickfigur).

Diese Bilder unterschieden sich auf zweierlei Weisen. Zum einen variierten sie in der Komplexität ihrer Farbverteilung. Auf der einen Seite gab es dreidimensionale Objekte mit einer komplexen Farbverteilung. Demgegenüber bestehen zweidimensionale Objekte wie z.B. der Schlumpf oder der Rosarote Panther nur aus uniformen Farbflächen. Zum anderen variierten die Objekte im Grad ihrer Abstraktheit. Objekte wie z.B. die Tischtennisplatte oder der Schlumpf stellen sich einfach selbst dar. Dahingegen sind die Hauptidentifikationsmerkmale z.B. des Verkehrsschildes oder des Coca-Cola Logos Symbole bzw. Schriftzüge. Diese müssen erst symbolisch interpretiert werden. Zudem verweisen diese Objekte auf abstrakte Ideen, wie z.B. Verkehrsregeln im Falle des Verkehrsschildes oder die Identität eines Unternehmens im Falle der Logos. Wird nun der Gedächtnisfarbeffekt allein durch die erlernte Objekt-Farb-Assoziation hervorgerufen, sollte für alle diese Objekte gleichermaßen ein Gedächtnisfarbeffekt auftreten.

Wie in der Versuchsreihe mit den Früchten ließen wir unsere 25 Versuchsteilnehmer die Farbe dieser Objekte einstellen. Dazu standen ihnen 4 Knöpfe zur Verfügung, mit denen sie die Farbe im Farbraum verschieben konnten. Wichtig dabei ist, dass diese 4 Farben aufgrund der Wahrnehmung des Menschen als Gegenfarbpaare funktionieren. Das heißt, dass Grün und Rot sowie Gelb und Blau sich gegenseitig auslöschen. Ist z.B. ein Objekt rot eingestellt und man drückt den Knopf für Grün, dann nimmt man dadurch erst einmal von dem Rot weg, solange, bis das Objekt farblos ist. Erst wenn man dann weiterhin Grün drückt, wird das Objekt zunehmend grüner. Das bedeutet, dass man auf diese Weise tatsächlich ein farbloses Grau einstellen kann, wenn man die Gegenfarben gegeneinander austariert.

3.2 Ergebnisse

Tatsächlich zeigte sich bei den meisten dieser Objekte, dass die Versuchspersonen die Tendenz hatten, die Objekte in der Gegenfarbe der jeweiligen typischen Farbe einzustellen. Allerdings ist dieser Gedächtnisfarbeffekt bei Objekten, die normalerweise blau oder gelb sind, besonders stark. Bei roten und orangefarbenen Objekten hingegen fanden wir gar keinen Gedächtnisfarbeffekt. Diese Unterschiede in der Stärke der Effekte konnten nicht durch die Komplexität der Farbverteilung oder durch die Abstraktheit erklärt werden. Die Variationen in der Stärke des Effektes schienen vielmehr mit den typischen Farben selbst zusammenzuhängen.

Nun ist es so, dass die tatsächliche Farbe eines Objektes in der natürlichen Umgebung zwischen Blau und Gelb variieren kann. Das liegt daran, dass der Farbton des Tageslichts selbst in den Anteilen von Gelb und Blau schwankt. Zum Beispiel ist das Tageslicht am Morgen typischerweise bläulicher, und im Laufe des Tages wird es immer gelblicher (Mollon, 2006; Wyszecki & Stiles, 2000, p. 7). Das bedeutet, dass die Information über den tatsächlichen Farbton eines Objektes weniger zuverlässig entlang dieser Tageslichtachse ist. Dadurch ist es möglich, dass die Versuchspersonen bezüglich der Einstellung der Blau-Gelb-Töne unsicherer sind. Und man hat auch wirklich herausgefunden, dass Einstellungen farbloser Flächen besonders entlang dieser Achse variieren (Beer, Dinca, & MacLeod, 2006; Halen, Juricevic, McDermott, & Webster, 2010).

Wir haben uns das auch für die Farbeinstellungen in unserer Untersuchung angeschaut. Zu diesem Zweck betrachteten wir die Variabilität der Graueinstellungen von Kontrollobjekten, die keine Gedächtnisfarbe haben (Golfball, Socke, Kreisscheiben). Tatsächlich zeigte sich, dass die Hauptvariabilität dieser Einstellungen parallel zur Tageslichtachse verläuft. Das bedeutet, dass die Versuchsteilnehmer tatsächlich weniger sicher in ihrer Farbeinschätzung entlang dieser Achse sind. Aber welche Konsequenzen ergeben sich daraus für den Gedächtnisfarbeffekt?

Die Graueinstellungen der farbdiagnostischen Objekte waren stärker für Objekte verschoben, deren typische Farbe entlang der Tageslichtachse lag (blau, lila, gelb). Gleichzeitig waren diese Verschiebungen aber im Einklang mit dem Gedächtnisfarbeffekt. Das bedeutet, dass der Gedächtnisfarbeffekt entlang der Tageslichtachse verstärkt ist. Die Versuchsteilnehmer scheinen ihre Unsicherheit entlang der Tageslichtachse also durch ihr Wissen um die typische Objektfarbe auszugleichen.

4. Schlussfolgerungen 

Gedächtnisfarbeffekte konnten mit unterschiedlichen Methoden nachgewiesen werden: Farbvergleiche in klassischen Studien, Farbskalierung und Graueinstellungen in unseren Experimenten. In bislang unveröffentlichten Untersuchungen konnten wir die Farbeinstellungseffekte auch mit verschiedenen Versuchsaufbauten und mit weiteren Objekten, nämlich einem Halloween-Kürbis und einem Tennisball, hervorrufen. Zusammen belegen all diese Ergebnisse, dass Gedächtnisfarbeffekte ein robustes Phänomen sind. Daher können wir schlussfolgern, dass tatsächlich die typische Farbe, die wir in unserem Gedächtnis abgespeichert haben, die Farberscheinung beeinflusst. Genauer: Objekte, die stark mit einer typischen Farbe assoziiert sind, rufen den Eindruck ihrer typischen Farbe hervor.

Allerdings hängt der Effekt von der Bildqualität ab. Bilder, die wenige Merkmale enthalten und schlechter erkennbar sind, führen zu schwächeren Gedächtnisfarbeffekten. Darüber hinaus zeigte unsere letzte Untersuchung, dass der Gedächtnisfarbeffekt nicht von Dreidimensionalität, natürlicher Textur oder Farbverteilung abhängt. Stattdessen tritt er auch für zweidimensionale Objekte, wie z.B. den Schlumpf, auf. Folglich kann man vermuten, dass der Gedächtnisfarbeffekt am stärksten für Bilder auftritt, die der visuellen Erfahrung im Alltag entsprechen. Und das sind eben Photos, nicht Silhouetten. Im Einklang mit klassischen Studien beobachteten wir auch, dass rote Objekte besonders schlecht Gedächtnisfarbeffekte hervorrufen.

Zudem fanden wir heraus, dass die Unsicherheit in der Farbeinschätzung der Variabilität der Farbtöne unter natürlicher Beleuchtung entspricht. Die daraus resultierende Variabilität der Farbeinstellungen ist nicht nur im Einklang mit dem Gedächtnisfarbeffekt, sondern verstärkt diesen sogar. Das bedeutet, dass der Betrachter diese Unsicherheit durch Gedächtnisfarben kompensiert. Darüber hinaus ist der Gedächtnisfarbeffekt selbst robust gegen Beleuchtungsänderungen. Daher ist es grundsätzlich möglich, dass Gedächtnisfarben als stabile Referenz oder als „Anker“ bei der Farbkonstanz wirken.

Schließlich haben wir auch gesehen, dass Gedächtnisfarbeffekte für künstliche, von Menschen geschaffene Objekte auftreten. Das bedeutet, dass sogar kulturspezifische Gedächtnisfarben, wie z.B. die gelbe Farbe eines deutschen Briefkastens, einen Gedächtnisfarbeffekt hervorrufen können. Zudem trat der Gedächtnisfarbeffekt auch für Objekte auf, die durch Symbole oder Schriftzüge charakterisiert sind, wie z.B. das Verkehrsschild oder die Niveadose. Wir können daher schlussfolgern, dass der Gedächtnisfarbeffekt tatsächlich auf Wissen beruht, das durch die Alltagserfahrung erworben wurde.

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For quotation purposes:
Christoph Witzel: Farberscheinung und kulturelles Wissen: Der Gedächtnisfarbeffekt für kulturspezifische ObjekteL–
In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 18/2011.
WWW: http://www.inst.at/trans/18Nr/II_11/witzel18.htm

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