Maria Luise Caputo-Mayr – Aus vielen Städten. Virtuelle und andere Reisen

Nr. 18    Juni 2011 TRANS: Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften


Section | Sektion: Cities in Austrian Literature

Aus vielen Städten. Virtuelle und andere Reisen¹

Maria Luise Caputo-Mayr (Temple University, Philadelphia, USA) [BIO]

Email: mlcaputomayr@hotmail.com | mlcaputo@kafkasocietyofamerica.org


 Konferenzdokumentation |  Conference publication


 

An den Beginn meines Gesprächs über Anregungen zu meinen Stadtgedichten  als Auslandsösterreicherin in New York, möchte ich gerne paradigmatisch ein Gedicht stellen: Es scheint eines der wenigen unter meinen Stadtgedichten, das Sehnsucht nach dem verlassenen Land und der fernen Jugendzeit ausdrückt. Die meisten anderen Stadtgedichte haben andere Assoziationen und einen erweiterten Horizont. Dieses eine Gedicht verbindet New York mit Wien, meinem Studienort und wird durch einen visuell/olfaktorischen Eindruck  in Manhattans Strassen angeregt und ist einem Wiener Kollegen und seiner Frau gewidmet, die mit mir, ich sage es scherzhaft, diese österreichische Kulturinsel an meiner Universität jahrzehntelang  mitbewohnten und betreuten.

Lindenbäume in Manhattan
(Gedankenwanderung am 15. Juli 2006)
Für Anna und Julius Herz

Pünktlich zum 15. Juli
aus Zementlöchern der  3rd Avenue
Lindenbäume
Lindenduft
Lindenträume
Lindenblüten
Wo findet ihr Wasser
Nahrung
Wunder
aus dem Stein
gewachsen
über Plastikfetzen
Papier und Dosen
Süße Düfte
Bilder
Ringstraße Wien
Linden und Rosen
im Burggarten
6 Studenten
liegen um einen
Corriere della Sera
unter lichtem Laub
auf lichtem Grün
erster Sonnenbrand
endlose Zukunft
Die Grasmulden in den Donau Auen
Ein schlanker Jüngling
ganz griechisch
taucht ins Wasser
Donaubrücke –
Am Abend
einen „Rosenkavalier“
in der Oper
gedankenlose Seligkeit
atemlos
im Lindenduft (F17)

Mitten in der staubigen, schmutzigen 3. Avenue, Manhattan, lösen diese duftenden Bäume die Rückerinnerung an einen Morgen  im Wien meiner Studentenzeit aus. Eine grosse Zeitspanne wird durch die Lindenbäume von hier nach dort überbrückt, zurück auf die Ringstrasse, in den Burggarten, wo man mit Studienkollegen die Diplomdolmetschprüfung vorbereitete. Dazwischen liegt ein ganzes Leben in einer anderen Welt, das mir plötzlich verschwunden war. Der ferne Frühlingstag in Wien beschwört in einem Backflash auch die damalige Offentheit der Zukunft,  spielt auf einen Ausflug in die Donauauen an und eine vielleicht keimende Liebesgeschichte, enthält Kunstassoziationen und die Kulturatmosphäre der Stadt mit dem Opernbesuch. Nichts Materielles, ein Stillestehen in der Zeit, umgrenzt von einem Tag, ganz Schönheit und Jugend, “gedankenlose Seligkeit atemlos im Lindenduft.” (F17)

Es stammt aus der Sammlung, die in der Zeitschrift Fidibus im Dezember 2007 veröffentlicht wurde und deren Name “Aus vielen Städten” auch der Titel meines Aufsatzes ist. Ein Eindruck irgendwo, der eine stark gefärbte Erinnerung (rich memory) hervorholt, eine Grundstimmung aufklingen lässt, die sich nach und nach mit Assoziationen  anreichert, gedanklich und bildhaft, während  ich durch meine Tage gehe.  Sie stellt sich oft automatisch ein: auch wenn ich Zeitungsmeldungen und Medien verfolge, Nachrichten aus aller Welt im Fernsehen miterlebe. Die Anregungen  strömen meist nicht zuhause am Sessel vor meinem Komputer. Ein Windstoss, ein Geruchswolke, visuelle Eindrücke führen in Bahnen, die längs und quer, horizontal und vertikal mein Leben und meine geistige Welt durchlaufen.

Bei der Auswahl der hier vorgeführten Gedichte wurde mir zum ersten Mal klar, eine Auslandsösterreicherin zu sein, obwohl ich seit 1968 in den Staaten lebe. Vielleicht, weil ich jahrzehntelang durch meinen Beruf als Deutschlektorin an der Temple University in Philadlephia gedanklich und emotionell eigentlich immer in Europa, Deutschland und Österreich war. Ich frage mich jetzt, ob ich und wie ich als Österreicherin die Städte meiner Gedichte erlebe und ob sie durch meine Herkunft als Kind einer multikulturellen Familie in Triest  etwas Besonderes erhalten. Ja und nein.  Ich denke, dass ich die Vereinigten Staaten eigentlich in diesen vergangenene Jahren bis zu meiner Emeritierung nur wie vom Rande aus erlebt habe: Ich verliess meinen Wohnort in Manhattan meist vor 6 Uhr morgens, um dann mit drei verschiedenen Verkehrsmitteln an meine Universität in Philadelphia zu gelangen, um dort den ganzen Tag Europa zu verkünden, und abends wieder, einem Maulwurf gleich, durch Vorstadtzüge, Amtrakzüge und Untergrundbahnen eilend wieder am anderen Ende in Manhattan ans Licht des Tages /oder ins Dunkel der Nacht auftauchte und wo ich durch meinen italienischen Mann wiederum geistig in Europa war.

Zurückschauend bemerke ich, dass viele meiner Gedichte nicht nur von Städten, die ich kannte, wo ich lebte und lebe, deren ich mich erinnere, die ich besuchte, ihren Ausgang nehmen oder beschrieben werden, sie enthalten neben den angesprochenen Örtlichkeiten die Erlebnisse, den Ballast der Jahre, meiner Erinnerung, der mir vertrauten Geschichte und Kultur und und erhalten  durch dieses persönliche “Assozieren”, durch das “Wie” der Verknüpfungen, eine  persönliche Note. Donald Daviau bemerkte in seinem Nachwort zum Fidibus Gedichtband, “Alles und jedes, das ihr begegnet, kann zum Gedicht werden. Sie ist fasziniert von der globalen Welt der Eindrücke, die sie aus der Umwelt, den Medien und anderen Quellen empfängt, und wird zum ‘perzeptiven Beobachter und Interpreten’.”(F 119) 

Meine europäische Welt, und besonders meine österreichische hat sich eher durch dieses sonderbare “Ausgeschlossensein” aus dem amerikanischen Alltag noch verfestigt. Erst seit meiner Emeritierung stosse ich täglich mit dem amerikanischen Alltag zusammen, sehe die rauhen Seiten seiner Grosstädte deutlicher, werde mit sozialen und kulturellen Gegensätzen konfrontiert. Ich stelle sie weniger im abwertenden Vergleich dar, als dass ich sie in thematisch assoziativen, aneinandergereihte Bildern und Sensationen, Daten und Themen, male, vermische, nach einem mir innerlich jeweils vorgegebenen Rhythmus, wie in eine verbale Collage (manche der Gedichte haben den Untertitel “Collage”), oder auch in einer “Verbalinstallation”. Oft scheint es mir, dass meine Gedichte einen gefilmten Hintergrund brauchen, Parallelstreifen müssten dazu ablaufen, während der Text langsam gesprochen wird. Ich habe so etwas bei einer modernen Kunstshow in Manhattan beobachtet und war von der Gleichzeitigkeit der Eindrücke fasziniert. Eine Multimedia show über die aus den verschiedensten Gebieten stammenden Bilder, die meine eigene Sicht der globale Welt erstellt.

Die folgenden  Stadtimpressionen  sprechen eine ganz andere Sprache über Manhattan und New York, als das obige Lindenbaumgedicht: Sie gehen nicht in die persönliche Vergangenheit, sondern erfassen kaleidoskopartig die Breite, die fast unmessbare Fülle des Verschiedenen dieser Stadt, gehen aber auch von einer persönlichen Momentaufnahme gewisser visueller und sensorischer Eindrücke aus (der scharfe Maiwind und das Körbchen verschütteter Brombeeren auf der Strasse), von denen der geistige Blick horizontal schweift.   Sozial-, Gesellschafts- und Kulturkritik werden gleichgeschaltet,  prägnante Bilder.streifen die Migrationsgeschichte und die Mikrowelten Brooklyns, berühren die Sklavengeschichte New Yorks, die Obdachlosentragödien, zeigen den Moloch Stadt mit der Unterwelt der Fernwärmeleitungen, Wasser-, Untergrund- und Kanalsysteme, und die Zeichen der “upward mobility” (die Taxifahrer, deren Nationalität sich je nach Einwanderungswelle ändert und mit ihnen der Geruch ihrer Kultur und Essgewohnheiten, etc., in ihren Taxis.) Erst kürzlich erging ein Aufruf an diese Leute, sich an die gängigen Normen anzupassen. Und das war sicher nicht nur als “Diskriminierung” aufzufassen.

New York  im Mai 2006
Impressionen

Noch
scharfer Wind
durch Streets and Avenues
mit Frühlingsblättern
und 
eine Schachtel Brombeeren
verschüttet
auf der Strasse
Die vielen Länder
vereint
vereinigte Stadt/Staat
globale Metropolis
von Hell’s Kitchen
Pier 16
Chelsea
bis hinunter
Zum Grab der zwei Türme
und den
unterirdischen Gängen
unter der
42nd Street Central Station
Historisches Denkmal
von Jacqueline Kennedy gerettet
samt Ratten
Fernwärmeleitungen
Obdachlosenquartieren
(schön warm ist’s da im Winter
in der Stadt unter der Stadt)
Und die verscharrten Friedhöfe
der African Americans
durch Zufall
bei Bauarbeiten
entdeckt
bis zum Filigran der Verrazzano Bridge
am Horizont
stolzes Denkmal
der italienischen Baukunst
200 Sprachen in Brooklyn
Klein Indien
Klein Polen
Klein Mexiko
Klein Russland
Klein Argentinien
Klein Vietnam China Thailand
Darin auch die jüdische Strasse
Stuyvesant
verpflanzt
unverändert
zeitlos
mit Tempel
(die Frauen streng abgetrennt sitzend)
und weiß bestrumpften Kindern
ohne Straßenverkehr
Auch
Fort Tryon Park
mit grünen Blättern
weißen Kieswegen
Vater Mutter Kinder
behutet
im Sonntagsstaat
behütet
außerhalb der Zeitrechnung
unbekümmert um
die Flut
schimpfender Taxifahrer
draußen
auf der ersten Stufe
der upward mobility
Im Jun/l/i wird’s dann
etwas schwüler…(F15-16)

Die Kulturen und Traditionen der halben Welt wurden hierher importiert. Es faszinierten mich  besonders u.a. die in der Vergangenheit Europas eingefrorenen Bilder der bürgerlich-jüdischen Gesellschaft aus einer polnischen oder deutschen Stadt: Inseln der alten Welt, z.B. im Fort Tryon Park oder in der Stuyvesantschen orthodoxen jüdischen Strasse, die ich einmal bei einem Besuch Julian Schuttings in New York vor vielleicht 20 Jahren  kennenlernte, der mich auch nach “Klein Odessa” und Brighton Beach, in die russische Einwandererenklave führte. Historische Distrikte, die ich bis dahin nicht gekannt hatte, sozusagen lebende Museen, in denen in ihrer Heimat schon ausgestorbene Dialekte gesprochen werden. All das klingt in diesem Gedicht mit an, eine Art geister Reiseführer durch die unglaubliche Stadt, die ich trotz meiner langen Anwesenheit noch immer nicht ganz kenne, wie auch die Vereinigten Staaten selbst. Nur merke ich, dass jeder Gemeinplatz über Land und Stadt eben nur oberflächliches Klischee bleiben muss: “Ja, die Amerikaner sind…” oder “In Amerika ist das halt…” und schon ist alles falsch, fühle ich, Teilaspekt, aus dem komplizierten Zusammenhang gerissen. Die Background Musik dazu könnte wohl nur von der vielstimmigen Völkerschaft und  ihren Wanderungen  kommen.

Ich höre oft Musik zu meinen Gedichten, vorläufig nur vor meinem geistigen Ohr und ich kann mir vorstellen, dass manche meiner längeren Gedichte  (z. B. “Forever Gretchen” F45; “I Tear Open The Red Curtains – Eine moderne Ballade über ein paar grüne Gedanken,” F39, “Classical Readings” F103; “Sisi in Schwarz” F81; “Dionysos auf der Gartenmauer in Manhattan” F112) wie Rapsongs vorgetragen werden könnten. Ich habe einmal bulgarische Volksweisen dazu ausprobiert.

Ein anderes  Frühlingsgedicht bezieht sich dann spezifisch auf Manhattans Upper-East-Side-Wohlstandsgesellschaft,  mit ganz anderen Themen. Manhattans  Central Park  durch meine österreichischen Augen gesehen? Es ist vielleicht auch das, aber viel mehr schwingt da mit, da es ja kein Programmgedicht ist, sondern ein natürlich gewachsene Gebilde, reimlos, im Sprechrhythmus, das aus dem visuellen Eindrücken schöpft.

Im sonnigen Central Park
Parkimpressionen 5.30 pm
(Palmsonntag 2006)
Für Jorun

Ich habe
meine Winterstiefel eingemottet
Die linden Lüfte
im Central Park
das fernste Tal
hinter den Narzissenrondeaus
kein Kojote mehr
(starb an Rattengift)
Es steckt nur der Frühling
seine Magnoliensträuße
über Krokuswiesen gelb und blau
und die Birnblütenbüsche
in den staubigen Straßen
unzählig die gelbgrünen Knospen
Pointillismus vor den braunen Winterstämmen
und Schwänen im See
Tausende spazieren, gähnen in der Sonne,
fotografieren und küssen
Ich sitze
In Augenhöhe
pralle Oberschenkel in stone-washed Jeans
(In Verona werden sie jetzt
mit Brunello di Montalcino behandelt)
Ostersonntagsspaziergang –
dass ich nicht lache
überholt
Palmsonntagsspaziergang
an der Upper Eastside
schlägt
alle Rekorde
sogar Goethes:
alle Pudel, bearded Collies
Yorkshires Irish and non-Irish und Boston Setters
Chihuahuas Malteser
Scottish Foxterriers –
Kurz, alle up-end Luxushunde
losgelassen
Und Nenas „99 Luftballons“
– Hitsong der eighties –
heute zur Abwechslung
an Kinderwägen
mit Hotdogs und schmierigen Fingern
angehängt
Eine chinesische Braut samt Bräutigam und Mutter
in Weiß mit Schleier
geht müde von ihrer Hochzeit heim
rosige Blütenwolken am Horizont
vor grauen highrisers
Da … das Stundenglas
aus meinem virtuellen Büro
taucht dahinter auf
narrt mich wieder
Wo sind meine Brillen?
Es rinnt                       
immer
rascher
der Sand
Muss es immer häufiger wenden
virtuell natürlich
Muss wohl zum Augenarzt…(F26)

Hier vermischen sich Frühlingsbilder, Zeitungsnotizen (z. B. ein plötzlich im Central Park aufgetauchter Kojote, den man vergeblich fangen  wollte und der dann wahrscheinlich an Rattengift starb) mit Anklängen an klassische deutsche Gedichte (Uhland, Goethe)(2), um dann in eine ironnische Darstellung der bekannten Tendenz zur Angeberei der „Upper East Side“- Bewohner Manhattans überzugehen: Ein Pudel  in Goethes Faust – lächerlich – im Vergleich zu den protzerhaften Luxushunden, Statussymbolen, die hier am Palmsonntag promeniert werden, verbunden mit dem oft angeberhaften „Life style“-show der Bevölkerung dieses Bezirkes, mit den als‚ “reichsten“ Postleitzahlen Amerikas bezeichneten Stadtteilen (N.Y. 10021, 10065. 10028 und 10029).  Wehe, man spricht hier vom Sparen, auch nicht auf den Parkbänken, ist einfach nicht in, man wird sofort zurechtgewiesen, und schon gar, wenn man einen Akzent hat. Die direkten Fragen folgen dicht auf dem Fuss: “Where do you come from? What do you do? What does your husband do. We go to the Hamptons in summer. Do you know so and so? We went cruising with them in the Mediterranean. Last year.“  Schon der Fünfjährige in der Deutschschule sagt altklug: “When I went to the Hamptons in summer with my daddy by boat I saw a jellyfish.“  Die stone-washed Jeans unterstreichen diese Tendenz, einfache Jeans tun’s nicht und der Gedanke springt zum fast verboten anmutenden Modehit aus Italien, Jeans mit dem italienischen Klassewein “Brunello die Montalcino“  gebleicht. Sensation der Weinmesse in Verona, und dazu die prallen Schenkel des von der Modebranche geforderten Sexappeals in Augenhöhe weisen auf die brutale Werbung hin, wo man selbst nach Wochen peinlich berührt ist (die Modekette „Zarah“ hatte monatelang vor ein paar Jahren einen jungen Teenager mit offen gespreizten Beinen in spärlichsten dessous in der Nähe der 57. Strasse und Lexington auf Riesenplakaten  werben lassen).

Die romantisch- impressionistischen Frühlingsbilder werden von  realistischen Gegenwartselementen unterbrochen, Kinderwägen mit Luftballons (Nena  fiel mir ein, die deutsche Hitsängerin der 80er Jahre mit ihrem  “99 Luftballon[g]s“ – die ich plötzlich an vorbeigeschobenen Kinderwägen angehängt sah) bis zur chinesischen Braut, die zu Fuss im Brautkleid mit Bräutigam und Mutter nachhause geht, quer durch den Frühlingspark und eine neue sozial-wirtschaftliche Note hinzufügt: wirkliche Menschen, ohne Luxushunde, die sich das Taxi vom Fest nachhause nicht leisten können. Die grauen Wolkenkratzer hinter den Bäumen drohen plötzlich, wenn auch unscharf, scheinen  der Phantasie wie ein Stundenglas, in dem unaufhörlich der Sand rinnt, immer schneller, Gedanken an das Alter  stellen sich unerwartet ein (ein jäher Sprung von der Hochzeit zum Ende des Lebens); aber kurz entschlossen werden  die Todesahnungen mit einem geplanten  Besuch beim Augenarzt verdrängt: bessere Gläser werden die Wirklichkeit korrigieren. Wirklich?

Marianne Gruber sagt „Maria Luise…kippt/./ … auch die virtuelle Welt wieder, einwehmütiges Gefühl breitet sich kurz aus, eine leise Todesahnung deutet sich an…..die sofort gebrochen wird durch Ironie“ (F11): “Muss wohl zum Augenarzt“. (F27).

Manhattan dient auch als Vergleichsort zu einer mythisch idealen Zeit der griechischen Sage (ein Kommentar über die Obdachlosen durch die Augen von “Dionysos auf der Gartenmauer in Manhattan“, der durch ein time warp in unsere Welt stürzt und sich über die miese Steinwüste  und ihre „flinken Bewohner“ beklagt und den verlorenen Thymian und Lorbeerduft; F112) oder aber wird der Ort des  Transfers der klassischen griechischen Damen, z.B. Klytemnästra, Penelope und die schöne Helena mit ihren Erfahrungen werden in das Werbeinferno von Madison Ave, der Scheidungsanwälte, Trump TV-Shows, Pressekonferenzen und Book-Tours versetzt und in Beziehung gebracht zu  Madonna und zu einer modernen Helena, der armen Anna Nicole Smith und ihrem tragischen Drogentod.(“Grundkurs Einführung in die griechische Mythologie“, F103-106).

Städte in Momentaufnahmen entstehen oft während meiner Reisen zu verschiedenen Kongressorten: Chicago, Baltimore, Triest, oder kurz danach.

Eine intensiv erlebte vor allem visuelle Erinnnerung, (“rich memory“ höre ich soeben im National Public Radio, wo Charlie Rose den Autor des neuen bei Penguin erschienen Buches  Moon Walking with Einstein, den 28jährigen  Joshua Foer über das Gedächtnis interviewt),  wird collagenartige  erweitert, und beim Anblick von Stadtteilen oder Monumenten  und mit Geschichte, Kultur, Presseaussagen, Sozialumkommentar verlinkt.

Ein Beispiel dafür wäre das Gedicht über Baltimore, wo ein Deutschkongress stattfand, die Stadt der früheren Sklavenrimporte aus Afrika und des Kapitalismus, aber auch der ersten Proteste gegen die unmenschliche Behandlung der im Schiffsinneren angeketteten Sklaven. Das Sklaventransportschiff  “Constellation“ wird als Tourismusattraktion  angepriesen, obgleich die Proklamation des Kapitäns gegen die Unmenschlichkeit innen an der Schiffswand hängt. Das bunte Hafenbild  – fast wie ein Kinderspielplatz oder ein fröhlicher Ferienhafen, mit Katamaranen und Imbissstuben, Seglern und Möven, – und kaum 5 Minuten weiter am eleganten Geschäftsboulevard mit den Hochhäusern des Kapitalismus sah ich die Bettlerversammlung mit Rollstühlen, Plastiksäcken und Einkaufswägen, gefüllt mit der kargen Habe,  wie eine Szenerie aus der Brecht’schen Dreigroschenoper und die Bettler, die dir nachlaufen. Unweit davon die gold-schwarzen Skulpturen im Park, die an die Wiener Sezession erinnern, von einer Japanerin. In der Goethehaus-Veranstaltung in der alten deutschen Kirche wird die Geschichte der deutschen Einwanderer lebendig und das Verschwinden der deutschen Sprache und Kultur festgestellt.

Baltimore
November 2005

Du gehst nur
um die richtige Ecke
in Baltimore
und da tut sich Frühling auf
im November:
 
Stiefmütterchen blau und gelb
auf den Rabatten
am Hafen unter “Tex Mex” und “BBQ Grill”
am Inner Harbor
Möwen am Kai
eine rechts, eine links,
bewegungslos
nur manchmal ein schriller Schrei
und eine auf der Hafenlaterne –
die letzte Hafenwacht
 
Weiter hinten
der Segler Chesapeak
innen an der Mole
wie Kinderspielzeug
die bunten Katamarane
 
Nur um die Ecke
in Baltimore
die Thanksgiving Parade
auf der West Pratt Straße:
unterleibsschwingende
schwarze Mädchen
hinter der firebrigade
 
Um die Ecke nur
Stiefmütterchen blau und gelb
die Zionskirche
mit Martin Luther und Wartburg
im Festsaaal
90 Deutschstudenten noch
sagt der Pastor
schon 250 Jahre
im Hafen von Baltimore
der Geruch von 10 Generationen
im Holzgetäfel
 
Wiederum nur um die Ecke
Baltimore Sea Harbor
The Constellation
der ganze Kai voll Flaggen
 
Die Sklaven aus den Schiffsbäuchen
der Fregatten
(finanziert von point-stock companies)
sind noch heute an Land in Baltimore
stehen  heute noch in Gruppen mit
Rollsesseln und Matratzen
Säcken voll Plastik und Getränkeflaschen
dösen auf Parkbänken
Sklaven weiß und schwarz
8 betteln mich an in einer Stunde
“50 cents for shelter and food”
“Can you help me
my wife and I lost our apartment”
 
Ich ziehe meine Tasche enger an mich
unter den Türmen von
Bank of America, Morgan Stanley
und Legg Mason Investments
 
Um die Ecke nur
Setsuko Onos
4 schwarz-goldene Blatt-Skulpturen
Wiener Moderne
Sezession am Inner Harbor?
Ein Versehen?

Und wieder um die Ecke
Stiefmütterchen blau und gelb
am Mc Keldin Square
“The Mayor of Baltimore
whose vision inspired the
redevelopment of the Inner Harbor”
 
Und hinter den Stiefmütterchen
am Inner Harbor steht auf der Koje:
“Visit the first commissioned ship of the US Navy
(1797, rebuilt 1854)
Take the over-night tour for special adventure
on the ship”
 
Neben der Kasse:
“The letter by Charles H. Bell
first commanding officer of the Constellation
12-6-1845
to the Secretary of the Navy about
‘the Crowning Crime of Christianity
the slave ships, slave decks, shackles
only rice water medications
for their sustenance
in the grave of the ship’s belly
the confined sorrow’“
 
Und um die Ecke
Stiefmütterchen blau und gelb
im November –
stiefmütterliches Baltimore
Der Taxifahrer sagt stolz:
Mount Vernon, Baltimore University
and our Law School
here is George Washington’s monument
Yes, madam (F72)

Ebenso wurde mir Chicago, dem ich zwei Gedichte während zweier Sprachkonferenzen, jeweils im November verdanke, zum wichtigen Katalysator.  Das erste, ganz nostalgisch am Lake Michigan  geschrieben, der mich Venedig und auch Wien ahnen liess, als ich an einem verhangenen Novembertag  in der Mitte der weiten Bucht am Ufer sass. Das zweite, nachfolgend angeführt, einige Jahre später, erfasste nur mehr die extremen sozialen Unterschiede, die gewalttätige Vergangenheit zu Ungunsten der europäischen Emigranten, die Verschwendungssucht in den Hotels, die Kapitaletagen  der Wolkenkratzer im Gegensatz zu den unzähligen Bettlern am Seeufer oder unter der Hochbahn, einschliesslich Erinnerungen aus Zeitungsausschnitten an die Mafia Chicagos, die mir aus einem vergessenen Fernsehfilm assoziativ auftauchten. Ein schrilles Bild ohne Harmonie, voll krasser Brutalität und extremen Lebensbedingungen: Hauptstadt der Gier und Korruption.

Chicago 2004, November

Lakeshore Chicago
Drei weiße Segler
November:
ein Plakat

All dinghies must
be removed by November 1st
steht da

Noch grüner Rasen
Sonnenschein
noch Regen
zwei Leuchttürme an der Bucht
Eine letzte Herbstfliege landet
behutsam
auf meinem Gedichtpapier
Sonntag Mittag
kurz vor der Abreise
eine leichte Brise
gekräuselte Wellen
Der endlose Horizont
Spazieren gehende Japaner…

Dinghies
must be removed by November 1st
Otherwise will be impounded…

An jeder Ecke ein Bettler
Fußpakete aus zerrissenem Leder
und Spagat mitschleppend
lange grauweiße Haarfetzen
Am Abend
Bettler an allen Straßenecken
Hotelecken
U-Bahnstationen
Organisierte Geldablieferung
nach manchem flinken Griff auch in
eine Damenhandtasche

Im Palmerhouse Hilton
Executive Lounge
Concierge Floor
Cocktail Häppchen ohne Ende
Please, Madam
Getränke und Blick auf den See
A private concierge is available to serve you
complimentary tea coffee beverages
snacks all day long
Unterm wachsamen Auge
des Kapitalgötzen
ragen Türme wie Bergzacken hoch
unerklimmbar
Auch das Chicago Art Institute
breitet sich aus:
immer größere Spenden und
immer mehr
kapitalkräftige Namen
an den 
Galerie-Fluchten
Gemälde- und Kunstsammlungen
Immer mehr
ein Meer von Gönnern
verewigt
Geld stinkt nicht
Chicago, Chicago
Die Nachkommen Al Capones
des Mannes aus Neapel –
more lively and flamboyant than the godfather
the somber Sicilian
und seine eleganten Gangster und Trabanten
haben sich in die Executive Suites verlagert
Provokation und Korruption sind legalisiert
God Save America
land of the free – haha:
unter dem Überbau der U-Bahn
zu liegen…
Free indeed
Die Börse steigt unhaltbar
bei der Entlassung der nächsten
Zehntausend
Hunderttausend
Jene Zwanzigerjahre
die Legende nur lebt
im Flimmerkasten
manchmal im Nachtprogramm
Der Geschichtssender
(wer sieht den schon –
Fox News 5 schert sich nicht darum)
zeigt Bilder vom Dreck
knöcheltief auf den Straßen
und der Schlächterei
und den Blutströmen
von Tieren und
von naiven Anarchisten mit
polnischen und deutschen Namen
die man hängen ließ
ausgelöscht
storniert
zur Erhaltung und
Förderung des Kapitals
Chicago
Chicago (F90-97)

Auch Manhattan kann zum Symbol der Kapitalgier werden, Anlegeplatz und neue Wohnstätte der finanziellen “Barrakudas“ – wie in Vorausahnung des letzten Finance Crash, wohl aus dem Gefühl der Ohnmacht des Mittelstandes, der die Erfolgsberichte der Wall Street und die steigenden Boni ungläubig verfolgte: “Barracuda Transfer“ entstand zuerst auf Englisch angeregt durch frappierendes, ungewöhnliches Wort-und Sprachmaterial, das mir in den Ohren hängen blieb.

Barrakuda  Transfer

There is no green river here anymore Kein grüner Fluss Bathing the busy island  umspült die geschäftige Insel  Of Manhattan Manhattan mehr Only  nur The   undefinierbare Unidentifiable  chemische Liquids remain of  Lösungen schwemmen dahin our great Hudson das bleibt von   unsren sagenhaften Hudson Of our East River    und East River So bad   Ekel erregend That not even the barracudas want it  dass sogar die Barrakudas auswandern Any more  – Da können Sie Gift darauf nehmen You bet meine Damen und Herren – They have all migrated  Alle an Land gegangen To the shore   haben sich vermehrt Have become land bound    in ihren Nestern Have nested   And bred and proliferated  Sie suchen nun highrisers Infest now      Stadtvillen The skyscrapers  und Proletenviertel heim Brownstones and   Spaß beiseite! Tenement buildings   O Yeah  Ihre  bevorzugten Of course Luxusadressen Preferred address  Wallstreet Wall Street and our proud corporate buildings die Globalindustrien They sit in the corner offices with superb view den Hauptsitz der rainmakers On the 39th and 70th floor in Eckbüros mit bestem Panorama In designer clothes Designer-Anzüge, Krawatten And latest ties and tassels  Mokassins Sit in bank branches bevölkern die Banken In all institutions  kurz, alle Institutionen Smile and chat at the parties lächeln beim party-small-talk And benefit events  auf den Benefizfesten Use the same cosmetic surgeon  bedienen sich des gleichen You cannot distinguish them Schönheitschirurgen – Any more  einer vom anderen From each other  nicht mehr zu unterscheiden In the photos on the society pages  in den Fotoreportagen On the covers of Newspapers auf den Titelseiten Also nests in the Ihre Nester in den Super- Supermarkets und Bauernmärkten Green markets verbergen Hiding their teeth  ihr scharfes Gebiss Behind pleasant lips hinter glatten Lippen Always can tell the victim  wittern Ever eager  aber Smell blood  gierig And the quick bite ihre Beute Gnashes and tears reißen ihre Opfer Without mercy ohne Gnade (F28)  

Meine Gedichte nehmen Material aus vielen Lebensschichten, nähren sich von Gegensätzen, meiner Bildungs, zufällig Erlebtem und Gehörten, meinen Lesegewohnheiten, schöpfen aus dem mir zufliessenden Informations- und Medienmaterial, vergegenwärtigen längst Vergessenes (“grouping information“ nach Foer?). Manche Gedichte sind kurz hintereinander in einer englischen Sprachversion  oder umgekehrt, entstanden. Schockierende Vorkommnisse in Manhattan verlinken sich mit Ähnlichem in der weiten Welt, die unbegreifliche Gleichzeitigkeit der internationalen Ereignisse, die nebeneinander stehen. Sie werden für mich oft zu “Sprachübungen im elektronischen Zeitalter“,  ein ironischer Untertitel meiner Gedichtsammlung. Und, wie Marianne Gruber in ihrem Vorwort zur Sammlung über meinen Arbeitsvorgang  meint,  „Sie folgt einem inneren, während der lyrischen Arbeit unbewussten Konzept und zeigt die Widersprüche in der Wahrnehmung der Realität auf. Wie leben wir? So leben wir. Das ist kein Spass.“ (F 10)

Olympus Retired  Olympus in Pension [Collage: Fernsehen CNN, RAI International, andere Medien]
7/18/06
Für Joan Mellen A quick drive-by shooting in Brooklyn Rasche Schüsse im Vorbeifahren Not virtual  Leider nicht virtuell, in Brooklyn, That nobody deserves Wer verdient sowas A dead little girl Ein totes kleines Mädchen Innocent bystanders Unschuldige Passanten Smiles from the TV screen, Lächelte vom Fernsehschirm yesterday alive at the fire hydrant Gestern noch quicklebendig Splashing in her summer shower planschte es am Hydranten – Four people shot in Harlem in a ihr  Sommer-Pool in den Bronx Three-block area 4 Leute umgelegt über Nacht Undeserved deaths heute, in Harlem, innerhalb von vier Häuserblöcken Explosions Zufallstod Car bombs Zufallsexplosionen Suicide bombers Autobomben – Selbstmordattentäter Around the corner in Iraq da drunten im Irak — Down the information highway to the Weiter flitzen wir über die Informationsmilchstraße Most recent little Tsunami – Java Borneo Zum nächsten kleinen  Tsunami   in Java Borneo Japan And the next horror in Afghanistan und zum nächstn Horror   in Afghanistan We need no light-footed Mercury any more Wer braucht noch einen leichtfüßigen With his winged feet  Merkur   heutzutage! All the Olympus retired Olympus in Pension Emerited emeritiert Receded into the dusk of some dürftiges Überleben few schoolbooks in ein paar staubigen Schulbüchern   in den Winkeln garantiert The Argus-eyed Galileo “displaced persons”! European satellite Platz frei für den neuen Gott: Waiting der argusäugige “Galileo“ Ready Europas Satellit For 2007 2007 aus der Taufe gehoben The mother of all big brothers die Mutter aller “big brothers” With the precision of a few centimeters kann dich, mich Able to locate you me zentimetergenau anpeilen The lost climber in the Alps  die leichtsinnigen Hochalpinisten the traffic infraction den Verkehrssünder   erspähen Forever changing Verlöscht in unserer Erinnerung The memory of chiming clocks and Glockengeläute und ringing bells Schellenklang No more evening prayer, matins,   Novenae die fromme Mahnung zu Abend-/ Morgengebeten But a satellite clock that deviates Dafür eine Satellitenuhr, only maybe a second in a million years die dich nur um eine Sekunde   in Jahrmillionen betrügt Will it make us happier  Garant für   effizienteres neues Glück Show us car-hoppers, gas-guzzlers für unsere Benzinkonsumgesellschaft the most efficient alternate way? Mit Alternativvisionen Faster immer schnelle to where? zu welchem Ziel? To humanity? Menschlichkeit? More precisely for what? Genau genommen Even old Einstein’s relativity hat auch die kostbare   Relativitätstheorie   des großen Einstein has not yet fed the hungry  die Hungrigen noch nicht gefüttert given the homeless shelter  die Obdachlosen beherbergt saved the innocent from violence die Unschuldigen und Frauen   vor Gewalt the women from rape   the old ones from loneliness die Alten vor Einsamkeit geschützt we jump between continents Wir überspringen die Kontinente – stop only for breaking news Nur Rekordmeldungen   stoppen gelegentlich unseren  ziellosen Wettlauf or record-breaking heat waves  Hitzewellen 80 hurricanes  80 Hurrikane, all the rest  alles andere berührt uns nicht mehr washes over our heads nur wie Luftzug um die tauben Ohren until the evening closes down bis wir am Abend endlich the glittering screen  das flimmernde Licht abdrehn tired from all that surfing erschöpft blogging, webbing, chatting vom blogging, webbing chatting you-tubing, my-spacing you-tubing, my-spacing and the events of the wide world dann erst are sinking dringen   die Hiobsbotschaften der   weiten Welt in into our listless dreams unsre unruhigen Nächte disturbing nightmares  Alpträume The old Silk Road  Die alte Seidenstrasse der Karawanen Replaced by the new one: (Tibet Samarkand) By air führt nun im Luftweg Peking to Africa, Dubai, you name it, von Peking nach Afrika oder Dubai Carrying no more shimmering silk   (via Tibet, Samarkand)   to aber keine glänzende Seide the new megacities growing landet mehr in den neuen megacities around the airports um die Flugplätze

Das Gedicht nahm seinen Anstoss von Abendmeldungen im Fernsehen in New York und  assoziert den Horror der fast automatisch ablaufenden Gewaltakte weltweit, das Wissen über sie und die technischen Neuerungen, die die Welt täglich verändern. Der Beobachter/ Zuhörer hat keinen  Einfluss mehr auf das Geschehen: Die virtuelle Wirklichkeit überwältigt uns. Die mögliche allgegenwärtige technische Überwachung scheint die ganze (westliche) Kulturentwicklung überflüssig zu  machen. Ich ergänzte in einem Nachtrag von ein paar Zeilen vom März 2012 dieses Gedicht mit Information über die Verschiebung der westlichen Kulturzentren, die sogar den Wandel der Städteplanung (die neuen megacities) mit sich bringt. Und lese mit ungläubigen Staunen in Repubblica vom 4. März ds. J., wie im post-kommunistischen China („La svolta di Pechino: Consumare e’ glorioso“, S. 26) jetzt eine neue westlich orientierte Consumer Society angeordnet wurde (von der „stagione dell’: “armonia“ zur“stagione della felicita’ e del benessere“) „I cinesi affollano gli shopping center“, alles um die eigene Wirtschaft zu retten.

Ein Herbstgedicht aus Manhattan, aus “flashlights“ des Marathonsonntags angeregt, reiht
Eindrücke einer gebrochenen, aus den konventionellen Fugen gehobenen Welt, und tut einen Abgrund auf, in den wir täglich blicken müssen:

Herbst, so nebenbei vermerkt 
Manhattan 2005

Die Blätter fallen nicht mehr von fern
nur von den Ginkgobäumen
auf der 65. Strasse
Manhattan
ein goldener Regen
rieselt
rieselt
der Wind fegt
eine goldene Welle

Hubschraubergeknatter
dazwischen hinein
Sonntag nachmittags
Keine fernen Gärten
welken mehr
nach Rilke
nur im Central Park
läuft der New Yorker Marathon
8 Stunden
Und keine Ewigkeit mehr
aus der die schwere Erde fällt
keiner mehr
hält das Fallen
sanft in seinen Händen
Wir pfuschen
den Himmeln ins Handwerk
zerschneiden
verkleinern
unsere Gesichter
unsere Bäuche
verkaufen unsere Organe
am Schwarzmarkt
aus allen Fernen
importieren wir
Lebern und Nieren
gegen niedrigstes Angebot
lassen unser Fett absaugen
2 Kübel voll
Das ist
was andres
als Maria Theresias
2 Kübel Festmahl
von Van Swieten
mahnend hinter
ihrem Thronsessel
angefüllt –
weniger
elegant
als die römische Pfauenfeder
Wir haben keine schwere Erde
keine Sterne mehr
keine Hoffnung
außer der Gegenwart. (F78-79)

Die Strassen Manhattans mit Reminiszenzen aus Rilkegedichten und der österreichischen Geschichte: Von Naturimpressionen und Herbstmelancholie springen die Gedanken wieder über zur Wirklichkeit unserer technisch brutalen Zeit. Die Technik greift auch in die Natur des menschlichen Körpers ein, “pfuscht ihr ins Handwerk” verändert, tauscht Organe unbekannten Ursprungs aus, spendet neues Leben, ja, aber wird gleichzeitig missbraucht: Frankenstein wandelt unter uns? Das “Zurechtschneidern” des Körpers, der Gesichter, neue Monstren werden geboren, eine neue Variante des “corriger la fortune”, bis hin zur Kritik der Essgewohnheiten von Kaiserin Maria Theresia und der handfesten Mahnungen ihres Leibarztes Van Swieten.

Mehrsprachige Gedichte zeigen das Nebeneinander von Kulturen aus Kindheiterinnerungen meiner Geburtsstadt Triest: Es sind  slowenische, italienische, deutsche Sprachreste, die sich verknüpfen, auch Spuren des Triestiner Dialekts, die in einer Collage die Vielvölkerkultur der Stadt und den Hintergrund des Lebens meines Vaters, einem Linguisten,  abzeichnen, und die auch meine Weltsicht beeinflussten:

Splittergedicht-Erinnerungspartikel – Alt Österreich
Für meinen Vater: Triest und der Karst (Mai 2006)

Mein kleiner Vater sagte
wenn er im Garten auf und ab marschierte
und den Radetzkymarsch pfiff
so ungefähr
dazwischen hinein
die Erinnerungsbotschaften…
Che bella Trieste sotto Ceco Peppe
poi
la scovazzera –
ź’e meglio il terran’ di Pasovizza
sul Carso
rosso come il sangue
l’amico Vidic va a caccia
e prepara il coniglio selvatico
quando torno sudato dale doline
con tutti  i fiori
che profumo di gioventù
E il tram di Op’cina
Qui in alto no ‘ze niente
disgrazià
de soto soride la baia azzurra
Trieste mio amore
no se ribalta niente quassù
solo la bora che tira
d’inverno giù in città
Che vento che urla
e ti butta in canal’
ma sotto casa fiorisce già il mandorlo
mamma mia come passa il tempo
dove si va a finir’
cluč
česa
scčavo
Papa, wie wird das Wetter?
„Ein Adriatief und der Mittagskogel hat einen Hut“
und Habediehre
und ich kann sie nicht schmecken
das Gesindel
(wen denn, Papa’? Die Roten, die Schwarzen, die Grünen, die Gelben?
Ich bekomme keineAntwort)
Besonders aber die NAZIS
War der letzte,
der das Parteibuch zurückwies am Magistrat
bis sie
ihn
1943
strafweise zum Militär
„politisch unzuverlässig“
„nicht arisch genug“
kam
aber doch zurück aus dem Osten
Entlang der Bahnlinie
Marschierte des Nachts
Am Tag die Tiefflieger
Vatefarbenedir’!
tu mare grega
pr moj duŝ (F61-62)

*’(Terrano – terran’, ein in der Karstgegend
heimischer Rotwein)

Diesem Gedicht stelle ich ein späteres Triestiner Stadtgedicht zur Seite, das im Sommer 2010 bei einem Seminarbesuch in meine Geburtsstadt entstanden ist,  mit völlig anderen  kulturell-geschichtlichen Akzenten, die eine Verlust- und Verarmungssituation ausdrücken, die die der Stadt tatsächlich erfahren hat:

Rückkehr nach Triest, Juni 2010
AATG Seminar – Triester Stadt Impressionen

Der Reisebus mit den LehrerInnen
Pirscht sich langsam über Duino, Miramare,
An die geliebte Stadt heran
Leicht die Höhe den Karst hin ansteigend
Gegen Abend,
leuchtet aus der blauen Bucht vom Ausblicksrondau entgegen
Duft von Karstkräutern und Blumen
Duino Rilke und Miramare…
“Vom Obelisk in Opicina haben Sie die beste Aussicht!”
Brütende Hitze überfällt dich in diesen Junitagen
Am Molo entlang im Widerschein der Sonne
wie Sizilien –
Die Stadt der vier Winde
Aus dem Norden die Bora
Die die Nerven aufpeitscht
Ich fühle sie noch in Manhattan, wenn
Unerwartet Windstösse durch die Avenues fegen
Die Jahre fallen von mir ab, ich bin zu allem bereit:
Die Windrose am Molo zeigt mir die Richtungen an:
Der Scirocco aus der Wüste
Der Maestrale
Stadt am Kreuzweg der Völker, Sprachen, Winde, Temperamente,
Ins Unterbewusstsein sind die risiere von San Saba gerückt
Wo man auch mithalf die Unliebsamen in die KZs zu transportieren
Und die foibe, wo Bruder gegen Bruder das Messer hob,
In den Karstschluchten

Um 4 Uhr nachmittags nur Touristen in den Strassen
Am Molo entlang glüht der Widerschein der Sonne –
50 Grad im Schatten
Salzluft überall um die eleganten “Ringstrassenbauten”
der Versicherungen
Reedereien
Handelsagenturen
Geschmückte Palazzi – und Kanäle, ein Wiederschein von Venedig
Wohn-, Geschäftshäuser
Kaffees- Il café’ degli specchi
der internationalen Intellektuellen
Österreich Ungarn Slowenien Kroatien Serbien Montenegro
Was übrig blieb, fragst du?
Das Slowenische diskriminiert.
Das Ungarische verschwunden.
Ein Echo nur von Wien und Maria Theresia überall
Obwohl kein Deutsch mehr hier gesprochen wird,
Sagt die alte Dame im Tram nach Opicina.
Das römische Theater nahe dem Strand und die Festung San Giusto –
(Man ging vom Boot aus direkt ins Theater, damals) –
 
Und die Istrianer?
Sie zeigen dir heute in Muggia beim Abschiedsessen
Nicht nur den Zauber der sinkenden Sonne über der Adria
(-”Wenn am Abend die rote Sonne ins Meer versinkt”-)*
Auch die alten Landkarten der Trauer
Über die verlorene Heimat: Istrien.
Die Damen tanzen auf der Terasse im Vollmondschein
Eine Kapelle spielt italienische Tanzmusik
Die Tische biegen sich von fritture und Wein
Die Stunden verdämmern
[unveröffentlichter Originaltext)

*Eine alte Schlagerzeile, die mir gerade einfiel.

Dieses Triestgedicht spricht das Thema der Multikulturalität an, ein Konzept, das man gegenwärtig in Europa als gescheitert betrachtet, weil die anderen kulturellen und sprachlichen Elemente in der sehr rigiden Gesellschaft als störend empfunden und marginalisiert werden, im Gegensatz zu der völlig anderen amerikanischen Meinung, dass Einwanderer so schnell als möglich integriert werden müssten, um traditionell gesehen, am Aufbau des Landes mitzuarbeiten. Das alte Triest könnte sicher als ein Beispiel für gut integrierte Multikulturalität gelten.

Noch eine Collage aus einem Manhattan Billig-Kettengeschaft an der Pennsylvania Station, aus Bildern, Lauten, Sprachfetzen aus der Erinnerung wiedergegeben, wie ein Überfall der Marketing Mentalität der “Neuen” Welt, in totalem Kontrast zur “Alten” Welt in Triest: Die Consumer Society die jetzt auch bei den Chinesen Alltag wird, zum Alltag befohlen wird.

Manhattan Market an der 32. Strasse Penn Station

Öle Cremen Tücher Tand
alles winkt ruft preist
Ein schwarzes Kind läuft mir nach
die Stufen hinauf:
Miss, you have pencil lines on your brows
I can help you
Ich reiße mich los –
schnell die Rolltreppe hinauf
Mit 1000 Händen
langen nach mir
Polypenarme
buybuybuy
So viele
stehen
berauscht
von Versprechungen
Es klingen
sausen
die leichtgläubigen
Ohren (F 65)

Zum Abschluss das mir persönlich sehr nahe gehende Gedicht, das ein Jahr nach dem Terrorangriff auf das World Trade Center in Erinnerung an die wunderbare Rettung meines Mannes entstand, der fast 80 Stock aus dem Nord Tower herunterlief und überlebte, 10 Minuten vor dem Zusammensturz. Manhattan und seine Einwohner reagierten paradigmatisch auf ein solches Unglück mit Schrecken, Hilfsbereitschaft, Trauer und Empörung, bis sich die Sensationssucht der Medien einschaltete und die Gier der Profitmacher, die, wie in Italien, China, Haiti oder Indien,  die Tragödie zu politischen und kommerziellen Zwecken missbrauchen. Classen spricht von einer “politischen Sprengkraft“ vieler meiner Gedichte, besonders aber  in diesem über 9/11 (T 86). Mit Erschütterung las ich einen kleiner Artikel aus der Strassenzeitung AM  in Manhattan vom 2. März (S. 3) mit dem bezeichnenden Titel „9/11 families grieve without grave“, der die Tragödie in ihrem 10. Gedenkjahr aufgreift und auf etwas hinweist, das keine grosse Tageszeitung anscheinend erwähnen will: Über 1123 Opfer von 9/11,  ganze 41  Prozent der Verunglückten, sind noch immer nicht identifiziert, weil Müllabfuhrgesellschaften zu früh mit dem Abtransport des tödlichen Trümmergemisches begonnen hatten, auf Auftrag der Stadtverwaltung? Aus Gier nach einem flinken “deal“? Kontaminierte Überreste sollen in der in Ground Zero geplanten Erinnerungsstätte nach mehr als 10 Jahren ihre letzte Ruhe finden. Auch diese Notiz macht den Inhalt meines 9/11 Gedichtes von grosser Aktualität.

Am 1. Gedenktag Ground Zero 9/11/02

Nach der Kommerzialisierung
des Unglücks von 9/11
“repetitive and overdone”
(New York Times)
nach endlosen
salbungsvollen
politischen Reden –
jeder, der zwei Beine
und einen Mund besaß
erdreistete sich zu sprechen
und die 2800 oder so Toten
für seine Zwecke zu benützen –
nach mehr als 150 Büchern
Ausstellungen
endlich
beginnt
der Gedenktag 9/11/02
für die
die schweigen müssen
vorzeitig
zu Asche verdammt
aufgelöst in chemische Substanzen
vermengt mit Giftstoffen
Stahl Beton
Büroeinrichtung
Papier
Computern
Traderdaten
Essgeschirr
Aufzügen

Die Dudelsackpfeifer
marschieren
seit Mitternacht
zu Ground Zero Manhattan
Der heilige Kreis
ist vorgezeichnet
Die Reihen
der trauernd Hinterbliebenen
und jäh Beraubten
nähern sich
der Gedenkstätte
legen
Blumen Geschenke
Fotografien hin
umarmen einander
schließen den Kreis mit den Händen
Die ganze Welt sieht zu
kommentiert
man weiß alles überall
besser als die, die dabei waren
man erzählt  u n s  wie es geschehen war
ein Massenschauspiel
wie die Fußball WM oder die Olympiade
Trommeln wie bei einer mittelalterlichen Hinrichtung
militärische Kommandoworte
eine Pipe Drum Unit spielt „America the Beautiful“

Die Totenglocke der Feuerwehrleute
Grimmige Gesichter

Seit neun Uhr dreißig a.m. dann
ohne Unterlass
werden
die Namen
der Schweigenden
verlesen
aufgerufen
in monotoner Anklage
der Täter
durch die Opfer
die sich
über ihr Schicksal
nicht mehr beklagen können
die kein Orpheus mehr
aus den Schatten holt
1700 noch nicht identifiziert
Kontamination der Überreste
Die Glocken läuten
in ganz Manhattan
schlagen an
Stunde und Minute der Einschläge
des Zusammensturzes
South Tower
North Tower
when they came crashing down
Asche Schutt
geborstene Stahlträger
Süßlich der Wind
von Rauch und Gasen
strich über Manhattan
damals
tagelang

Strahlender Sonnenschein
heute wie damals
Die Namen erklingen
Ich liege fassungslos auf meinem Teppich
vor dem Fernseher
Der Detektivroman ist zugefallen
das Essen wird kalt
Eigentlich
wollte ich
nichts mehr sehen und hören

Die Fenster sind offen
Ein milder Tag
10 Uhr 30 a.m.
Ein plötzlicher Windstoss
der zum heulenden Sturm wird
Die Vorhänge fliegen
zum Fenster hinaus
Zerbrochene Zweige
abgefetzte Blätter
schlagen an die Scheiben
Da!
Die gerufenen Schatten
suchen uns
endlich heim
Es jammert und heult den ganzen Tag
Ich liege fassungslos
auf dem Teppich
Aber
der Sturm war doch
meteorologisch angekündigt
am Vortag
Mein Irrtum also
meine alpenländisch
märchensinnige Seele
hat mich genasführt
Es gibt keine armen Seelen
im Fegefeuer mehr
wie die Mutter sagte
wenn das Holz in den Kärntner Winternächten
im Ofen sang und seufzte

Der Kreis der Gedenkstätte
nun voll von Rosen, Blumen, Fotografien, Geschenken
Kinder, Mütter, Frauen, Männer
Väter und Kollegen verlesen letzte Grüße
auf diesem Stonehenge 2001
eine dicht besiedelte Stätte
Opferstätte des 21. Jahrhunderts
mit passendem Ritual
Der Kreis hat noch
seine Macht nicht verloren
das unverständliche Opfer –
Warum hören sie nicht auf zu rufen? –
zu beschwören
Der Abend bricht herein
der Sturm lässt nach
die Stimmen schweigen
endlich (F49-52)

Ich beende meine kleinen Betrachtungen im März 2011. Wieder ist es Vorfrühlung da.  Ein kleines schwingt in weitem Bogen zu einer Kindheitserinnerung in Kärnten. Ein Naturbild verbindet mich mit Österreich, oder besser, überall wird es immer wieder Frühling, auch in der Riesenstadt keimt das Verbindende.
:

Vorfrühling Februar  New York 2011

Aus den Strassenrinnen
Sind
Die gefällten
Riesen der nördlichen Wälder
Verschwunden
Ihr Harzduft
im städtischen Müll erstickt
Düngemittel für den Central Park?
Neue Szenerie:
Täuberiche gurren
Trippeln zierlich um Tauben.
Zögernd:
die
ersten Palmkätzchen
willow catkins, sagte die Englischlehrerin in der Schule
In Feldkirchen, Kärnten, Austria,
Kinderhände fanden sie
überm Bach hängen
(unveröffentlichtes Originalgedicht 2011)

Ich fühle mich, ausser meinem Zeitmangel, in einer glücklichen Schaffensphase, finde mich inmitten eines ungeheuren Gewebes von Tageserlebnissen, Erinnerungsbildern, Anklängen an Vergangheit und Kultur, beschenkt durch meine Möglichkeit, in vielen Sprachen und  Stimmen, schockiert, ungläubig oft, aber immer frisch, die Welt zu erleben, die, auf den richtigen Auslöser wartend, mir dann erlaubt, “beharrlich zu sprechen” (Marianne Gruber, F 2) und mein eigenes kleines Muster in den Wandteppich des Lebens hineinzuweben. Auf ähnlichen Grundlagen und unter ähnlichen Vorausssetzungen entsteht auch ein Prosaband für die Zeitschrift Fidibus mit dem Arbeitstitel “Unordentiches Tagebuch”.

Albrecht Classens abschliessende Worte  in seiner Rezension der Gedichte im Fidibus -Bandes sagen etwas, dessen ich mir nicht ganz bewusst war und das mich beglückt:  “…idiosynkratisch und verspielt, schwermütig und ätzend, emotional und mit Politikkritik angefüllt. …hier spricht das alte Österreich in der postmodernen Welt” (T 86).


Anmerkungen:

1 Maria Luise Caputo-Mayr, Aus vielen Städten. Virtuelle und andere Reisen, Bd. 35 Fidibus, Zeitschrift fuer Literatur und Literaturwissenschaft 35/Heft 2-3( 2007), 126 pp. Im Text zitiert als “F”.
Der Band wurde angeregt durch die Herausgeber des Fidibus, Günter und Anna Maria Kanzian, denen ich noch heute für ihre ständige Ermutigung und Geduld danke.Das Vorwort zu diesem Band ”Sprachübungen im elektronischen Zeitalter” schrieb Marianne Gruber (S. 7-12) und das Nachwort “Am Rande bemerkt” Donald. G. Daviau.
Ich danke auch der Würdigung meines Lyrikbandes durch Janko Ferk auf der Website
http://literaturhaus.at/buch/buch/rez/Caputo_Mayr
, wo auch eine Leseprobe enthalten ist. 2 Albrecht Classen in seiner Rezension des Fidibus- Bandes der Gedichte spricht von der Aufbereitung der Gedichte folgendermassen:  “….Gedichte, die nicht nur wegen der sprachlichen Gestalt einen gewissen Reiz vermitteln, sondern die auch wegen ihrer eigentümlichen  Mischung von traditioneller Reflexionsgeste und postmoderner Protesthaltung wirklich interessant und attraktiv wirken.” TRANA-LIT XVI/2 (Herbst 2010) p. 86.  Im Text zitiert als “ T”.


TRANS INST

 Inhalt | Table of Contents Nr. 18


For quotation purposes:
Maria Luise Caputo-Mayr: Aus vielen Städten. Virtuelle und andere Reisen –
In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 18/2011.
WWW: http://www.inst.at/trans/18Nr/II-6/caputo-mayr18.htm

Webmeister: Gerald Mach     last change: 2011-06-21