Untersuchung des Ausbildungsstandes von Erziehern in der Kinderkrippe auf dem Gebiet der Sportmethodik

Emőke Bucsy-Martos
(Westungarische Universität Benedek Elek Pädagogische Fakultät, Sopron) [Bio]
Email: bucsyemoke@t-online.hu

2008 ist in der ungarischen Hochschulbildung ein neues BA-Fach erschienen. Dann ist die Gründungserlaubnis des BA-Fachs Baby- und Kleinkinderzieher in der Disziplin Pädagogenausbildung in Kraft getreten. Die Möglichkeit des Erwerbs einer höheren Fachausbildung auf dem Fachgebiet gilt auch im internationalen Vergleich als ein überragendes Ergebnis. In Europa, so auch in dem benachbarten Österreich wird die Ausbildung der Erzieherinnen in der Kinderkrippe (Kleinkindpädagogin) auf Mittelstufe verwirklicht.

Die Annahme des BA Fachs Kleinkinderziehung wurde in Ungarn durch mehrere Aspekte gefördert. Es gibt einen immer grösseren gesellschaftlichen Anspruch auf die Unterbringung der Kleinkinder. Das sprunghafte Wachstum der Zahl von den Kindern im Krippenalter erfordert aber noch grössere pädagogische Verantwortung von den Erzieherinnen, die an Kinderinstitutionen arbeiten; die Ausbildung dieser Erzieherinnen ist nämlich bisher auf Mittelstufe, oder in Form von Fachausbildung auf Oberstufe verwirklicht worden. Dieses Ausbildungsniveau hat in unseren Tagen nicht mehr versichern können, dass die pädagogischen und psychologischen Untersuchungen im Kontakt mit dem frühen Lernen zur Geltung kommen können. Laut dem spielt im Baby- und Kleinkindalter nicht nur die Betreuung, sondern auch die Erziehung eine wichtige Rolle vom Aspekt der kognitiven und sozialen Entwicklung und des Nervensystems. Als beruflicher Anspruch ist die Gründung des BA-Fachs Baby- und Kleinkinderzieher aufgetreten. Die Ausbildung auf einem höheren Niveau hat die grössere pädagogische Vorbereitung der Fachleute zu versichern, die sich mit Babys und Kleinkindern beschäftigen.

Die Benedek Elek Pädagogische Fakultät der Westungarischen Universität hat 2009 das Recht auf die Einleitung des BA Fachs Baby- und Kleinkinderzieher bekommen. Danach hat der Unterricht zuerst im Fern-, dann im Tagesstudium begonnen. Der niveauvolle Unterricht des neuen Fachs erfordert solche pädagogischen Forschungen, die die Auswirkung der Erziehung auf die Kinder im Krippenalter untersuchen.

Im Studium werden die Teilergebnisse einer umfassenden sportpädagogischen Forschung gezeigt, dessen Ziel ist zu zeigen, wie gebildet die Erzieherinnen in den Soproner Kinderkrippen sind auf dem Gebiet der Sportmethodik. Nach unserer Erfahrung hat die auf die urbanisierte Welt so charakteristische bewegungsarme Lebensweise auch schon auf die Kleinkinder eine Wirkung. Die Aufgabe der institutionalisierten Körpererziehung ist die Kompensation der schädlichen Auswirkungen von der inaktiven Lebensweise; dies beruht auf dem natürlichen Anspruch auf Bewegung bei Babys und Kleinkindern. Im Laufe unserer Forschungsarbeit suchen wir nach einer Antwort darauf, wie weit das Wissen der Erzieher und die von ihnen gezeigten Bewegungsmuster die optimale Bewegungsentwicklung der Kinder im Krippenalter befördern.

Unser Ziel ist weiterhin unsere wisseschaftliche Forschungsarbeit den in den Nachbarländern auf diesem Gebiet schaffenden Fachleuten mitzuteilen, damit ein Gespräch und Meinungsaustausch zwischen den Kulturen anfangen kann. Den Informationsaustausch planen wir – als Anfangsschritt – mit den Erzieherinnen der Burgenländer Kinderkrippen in Österreich.

Vor der Vorstellung der Forschung ist es wichtig zu formulieren, was man unter optimaler Bewegungsentwicklung in diesem Lebensalter versteht? Nach unserer Erfahrung hat die bewegungsarme Lebensweise der Erwachsenen in unserer urbanisierten Welt schon auf die Kleinkinder eine Wirkung. Ein bedeutender Teil der Eltern passt auf die Befriedigung des natürlichen Bewegungsanspruchs von ihren Kindern nicht auf. Der Grund dafür kann der Zeitmangel oder die nicht entsprechende Sportsozialisation sein (Bognár und seine Arbeitsgenossen 2006). Was die Sportgewohnheiten betrifft, ist die Ambition der Eltern im Leben der wachsenden Kinder entscheidend (Gombocz, 2008). Die Aufgabe der institutionalisierten Erziehung ist, die Kompensation der schädlichen Auswirkungen von der inaktiven Lebensweise – beruhend auf dem natürlichen Bewegungsanspruch der Kinder – und die Verwirklichung der regelmässigen, Körpererziehung (Bucsyné, 2009). Ein bedeutender Teil der Kinder im Krippenalter erlebt sein frühes Kindalter. Im Alter von 1-3 Jahren beinhaltet die Körpererziehung den Erwerb der grundlegenden Bewegungsformen, da das Kind schon vielerlei Bewegungen kennt und benutzt, aber die raum-dynamischen Charakteristika von diesen sind noch sehr weit von den reifen Bewegungsmustern (Farmosi, 1999). Die Verwirklichung der aufgezählten Aspekte halten wir für grundlegend vom Aspekt der ungestörten Bewegungsentwicklung. In diesem frühen Lebensabschnitt erlernen die Kinder die grundlegenden Bewegungsformen und ihre einfachen Variationen in erster Linie mit Nachmachung und spielerisch (Istvánfi, 2006). Die Entwicklung mancher Bewegungsformen, ihre vielfältige Erscheinung beansprucht ganz besonders die Hilfe und das Bewegungsmuster der Erwachsenen, deshalb ist ein unentbehrliches Element der motorischen Entwicklung die pädagogische Ausbildung, methodisches Wissen und Fachwissen der Erzieher in der Kinderkrippe. Nach unserer Ansicht ist das Ziel der methodischen Vorbereitung vom Sport, der Erwerb des zur fachmässigen Planung und Führung nötigen Wissens und die Entwicklung dieser Fähigkeiten. Ausserdem ist unser Ziel, solche Verhaltensweisen zu zeigen, mit denen die werdenden Pädagogen die Wichtigkeit der physisch aktiven Lebensweise repräsentieren (Bucsyné, 2002).

Material und Methode

Die Hypothesen der Untersuchung

Nach dem Ziel der Forschung gerichtet haben wir unsere Hypothesen formuliert.

H1: Wir haben angenommen, dass die Gesundheitsbildung der Erzieher in der Kinderkrippe höher ist als ihre pädagogische Ausbildung. Ihre Kenntnisse auf dem Gebiet der Sportmethodik sind im Zusammenhang mit der Beschäftigung des gegebenen Lebensalters mangelhaft.

H2: Wir haben angenommen, dass die Erzieher den regelmässigen unverbindlichen spielhaften Sport in der Kinderkrippe für wichtig halten.

H3: Wir haben angenommen, dass den Aufbau und Inhalt der Körpererziehung in der Kinderkrippe – im Vergleich zu den anderen Schauplätzen der Erziehung in der Kinderkrippe – individuelle Eigenschaften charakterisieren. Im Rahmen der Erziehung in der Kinderkrippe hat die Bewegungsentwicklung der Kleinkinder noch weitere ungenutzte Möglichkeiten.

H4: Wir haben angenommen, dass das Verhalten der Erzieher in der Kinderkrippe in der Unterstützung der physisch aktiven Lebensweise ähnlich ist wie bei der erwachsenen Bevölkerung in Ungarn.

Das Muster der Untersuchung

In der Untersuchung wurden die Daten von 25 Erzieherinnen in der Kinderkrippe aufgenommen, die in 4 Soproner Kinderkrippen arbeiten, in denen praktische Ausbildung geführt wird. Die Studentinnen des BA-Fachs Baby- und Kleinkinderzieher machen in diesen Kinderkrippen ihr Praktikum. Ihr Lebensalter wird auf dem Diagramm 1 gezeigt. Das Durchschnittsalter des Untersuchungsmusters ist 40,8 Jahre, der Wert des Modus ist 50.

Diagramm 1: Die Verteilung der Erzieherinnen in der Kinderkrippe nach dem Alter

Die Daten der Erzieherinnen in der Kinderkrippe und die Vorstellung der Ergebnisse von der Untersuchung werden später detailliert behandelt.

Die Methoden der Untersuchung

Für den Beweis unserer Hypothesen haben wir mehrere darlegende Methoden eingesetzt. Mit einer Dokumentanalyse wurde „Das Landesgrundprogramm der Erziehung-Betreuung in der Kinderkrippe” (2008) durchgesehen, die Erziehungsprogramme der einzelnen Kinderkrippen und auch die Wochenpläne der Gruppen. Wir haben über 28 Beschäftigungen in der Kinderkrippe Protokolle verfertigt und haben dabei eine Beobachtungstechnik ohne Code verwendet. Unsere Beobachtungen bezogen sich in erster Linie auf den Inhalt der unverbindlich organisierten Sportbeschäftigungen. Mit der Methode der schriftlichen Ausfragung informierten wir uns über die Erwartungen der Eltern im Zusammenhang mit dem Inhalt und der Regelmässigkeit der Sportbeschäftigungen in der Kinderkrippe.

Von den Bearbeitungsmethoden haben wir neben der elementären Untersuchung der Daten auch eine Chi-Viereck-Probe und Faktoranalyse mit der Verwendung von SPSS gemacht.

Die Ergebnisse der Untersuchung

Die personalen Voraussetzungen des Sports in der Kinderkrippe

Bei der Erfüllung der personalen Voraussetzungen haben wir die Bildung der Erzieher in der Kinderkrippe als Grundlage genommen. Die Säulendiagramme der zweiten Abbildung veranschaulichen gut, dass die Ausbildung der Fachleute auf diesem Gebiet nicht einheitlich ist. Es ist sehr schwer, dem pädagogischen, methodischen Wissen und der Vorbereitung auf die Spur zu folgen, die sich an die jeweilige Bildung knüpft.Unter den an der Untersuchung teilnehmenden 54 Erzieherinnen ist die Kategorisierung einer Erzieherin C, das heisst, sie hat einen Kurs für Baby- und Kleinkindbetreuer absolviert, für den die Matura keine Voraussetzung ist. Die in die Kategorie D gezählten Erzieherinnen haben einen Kurs nach der Matura gemacht, die mit der Kategorie E verfügen über eine Bildung von Fachbetreuerin. Die Erzieherinnen, die in den zwei erwähnten Schultypen ausgebildet wurden, haben in erster Linie Gesundheitsausbildung bekommen und hatten nur wenig Möglichkeit, fachmethodische Kenntnisse zu erwerben. Sie nehmen aber regelmässig an beruflichen Weiterbildungen teil, die von dem regionalen methodischen Zentrum organisiert werden. Die pädagogische Tätigkeit wird durch Orientierungshefte und methodische Briefe gefördert, die sich mit mehreren Gebieten beschäftigen. Die zweiijährige Fachausbildung auf Oberstufe Baby- und Kleinkinderzieher-betreuer bedeutet auch eine E-Kategorie; diese wurde von 23 an der Untersuchung teilnehmenden Erzieherinnen absolviert. Im Lehrplan von 15 Personen (27,8 %) kam der Lehrfachblock „Die Grundlagen und Methodik des Sports” vor, er wurde 3 Semester lang mit theoretischen und praktischen Übungen unterrichtet.. Die genannte Lehrfachgruppe bereitet die Studentinnen auf die Planung, Organisierung und Leitung der Sportstunde in der Kinderkrippe vor.

Von den 54 Erzieherinnen in der Kinderkrippe verfügen 6 Personen über ein Hochschuldiplom. Sie haben das Fach Kindergartenpädagoge oder Sozialpädagoge absolviert. In ihrem Lehrplan gab es solche sportberuflichen Lehrfächer, die mit dem Sport in der Kinderkrippe in Zusammenhang gebracht werden können.

Diagramm 2: Die Bildung der Betreuer in der Kinderkrippe

Der Inhalt des Sports in der Kinderkrippe

Das Landesgrundprogramm der Erziehung-Betreuung in der Kinderkrippe beinhaltet die Prinzipien der Organisierung von der Erziehung in der Kinderkrippe. Unter den hier formulierten Aufgaben der Erziehung stehen auf der ersten Stelle die Förderung der gesunden Körperentwicklung und die Gestaltung der gesunden Lebensweise. Im Interesse der gesunden Körperentwicklung der Babys und Kleinkinder muss für die Bewegungsentwicklung und Körperübungen täglich eine Möglichkeit versichert werden. Die Organisierungsrahmen des Sports im Kindergarten werden durch Dokumente festgesetzt, die die wöchentliche Stundenzahl und die Inhalte der Sporbeschäftigungen bestimmen. Was die Organisationsrahmen und den Inhalt der Sportbeschäftigungen in der Kinderkrippe betrifft, gibt es heute landesweit noch keine allgemeine Regelung.

Bevor wir die Protokolle des Inhalts der Sportbeschäftigung in der Kinderkrippe analysiert haben, haben wir die Altersdaten der Kinder in der Kinderkrippe aufgezeichnet. Das wird auf dem Diagramm 3 gezeigt.

Diagramm 3: Die Verteilung der Kinder in der Kinderkrippe nach dem Alter

Die Vorstellung der Lebenscharakteristika von den Kindern in der Kinderkrippe ist wichtig vom Aspekt der inhaltlichen Beurteilung von den Sportbeschäftigungen. Die im September befestigten Daten zeigen, das Durchschnittsalter der in die Kinderkrippe 1 aufgenommenen Kinder 27,8 Monate ist, in der Kinderkrippe 2 ist diese Zahl 27,1 Monate, in der dritten 28,9 und in der vierten 25,8 Monate. Das jüngste Kleinkind war 6, das älteste 43 Monate jung.

Unsere Beobachtungen, was den Aufbau und den Inhalt des Sports in der Kinderkrippe betrifft, wurden in der Saalzeit, das heisst im Oktober und November festgelegt. Dann waren die meisten Kinder schon über 2 Jahren. Nach unserer Erfahrung unterscheidet sich der Aufbau der 20-25 Minuten langen Sportbeschäftigung von den Sportstunden im Kindergarten oder in der Schule. Im Kindergarten und in der Schule folgen den Aufwärmungsübungen die Hauptübungen, dann kommen Sportspiele, die die Hauptübungen unterstützen, und am Ende erfolgt die Abkühlung des Organismus. Nach unseren Beobachtungen bilden die Vorbereitungsphase der Sportbeschäftigungen in der Kinderkrippe zuerst 2-4taktige gymnastische Übungen, manchmal kommen Gehen-Laufenübungen dazu. Im Hauptteil werden die grundlegenden Bewegungsformen geübt. Hier haben wir keine Sportspiele gesehen. Der Vorbereitungsteil beträgt circa die Hälfte der ganzen Beschäftigung.

Bei der Analyse des Inhalts der Sportbeschäftigung in der Kinderkrippe haben wir das Bewegungsmaterial je nach dem gruppiert, welche zu den Gymnastikübungen (Tabelle 2) und welche zu den grundlegenden Bewegungsformen (Tabelle 3) gehören.

Die Tabelle, die die gymnastischen Grundformen zeigt, stellt sehr gut dar, dass die Sportbeschäftigung in der Kinderkrippe sehr reich an gymnastischen Grundformen ist. In den 28 Beschäftigungen haben wir Beispiele für Stretching und Verstärkung fast aller Muskelgruppen sehen können. Für die Methode der Leitung war die Nachahmung charakteristisch, mit Hilfe der von den Kindern gut gekannten Sprüchlein. In der Zusammenstellung der Übungsreihe spielten aber die methodischen Aspekte nur eine kleine Rolle, die im Interesse der allgemeinen und vielfältigen Beförderung des Organismus von Kindern in Betracht gezogen werden müssen. Ausser den freien Übungen wurden keine Beispiele für die Benutzung von gymnastischen Handgeräten oder Mitteln gezeigt.

Tabelle 2: Die gymnastischen Grundformen, die in den Sportbeschäftigungen

in den Kinderkrippen beobachtet wurden.

 

Muskelgruppen

Stretchingübungen

Verstärkungsübungen

Halsübungen

Halsbeugungen, Kopfkreisen

Armübungen

Finger- und Handgelenkübungen,

Armschwingen, Armkreisen

Armheben-unterlassen

Armschweben

Bauchübungen

Rumpfbeugungen nach hinten

Beinbewegungen im Sitzen, Liegen

Rückenübungen

Rumpfbeugungen nach vorne

Rumpfstürze nach vorne,

in Bauchlage Rumpfbeugungen nach hinten,

Beinheben nach hinten

Seitenübungen

Rumpfwenden zur Seite, Rumpfbeugungen zur Seite

Beinübungen

Zehen- und Knöchelübungen,

Beinschwingen, Ferseheben

Zehen- und Knöchelübungen,

Kniebeugungen- strecken,

Hüpfen

 

In der Kinderkrippe versichert das vielfache Üben der grundlegenden Bewegungsformen die Bewegungsbasis, auf die das erste Kinderalter und damit auch der Kindergarten bauen kann. Im Alter von 4-7 Jahren ist das der Grund der Vervollkommnung von den Bewegungsformen und der ersten Erscheinung von den Bewegungskombinationen (Meinel, 1977). Das vielfältige Üben der Grundfertigkeiten ist auch deshalb wichtig, weil die Bewegungsentwicklung im frühen Kindalter zuerst als koordinativer, später als differenzierender Vorgang geschieht (Hirtz-Ludwig, 1976; Israel, 1976).

Wenn wir die Daten der dritten Tabelle beachten, dann sieht man, dass das Prinzip der vielfältigen Bewegungsübung nicht gänzlich verwirklicht wurde. Von den grundlegenden Bewegungsformen kann man die reichsten Variationen beim Gehen beobachten. Es mangelte aber an den Gehenübungen in verschiedene Richtungen (zur Seite, nach hinten) und den Übungen mit vielfältigen Geräten. Die Kriechenarten sind die ersten ortswechselnden Bewegungen der Kleinkinder. Sie sind in diesem Alter die wichtigsten Mittel für die Gestaltung der richtigen Körperhaltung und der Beförderung von den motorischen Fähigkeiten. Obwohl das Kriechen nach dem Gehen in den Sportbeschäftigungen auf der ersten Stelle stand, steht sein Einsatz den Ansprüchen dieser Altersklasse von qualitativem und quantitativem Aspekt nach. Das Laufen ist eine sehr beliebte Bewegungsform bei Kleinkindern, sie haben viel Spass daran. Trotzdem ist es in den unverbindlichen Beschäftigungen ziemlich selten aufgetreten, obwohl die Gestaltung des Laufens mit guter Technik eine wichtige Aufgabe des Sports ist.

Es ist nicht unser Ziel, all die Bewegungsformen zu analysieren, da das Vorkommen der einzelnen Körperübungen aufgrund der Tabelle deutlich zu befolgen ist. Es ist aber wichtig zu merken, dass es fürs Hängen und Klettern keinerlei Beispiele gab. Das ist ein unentbehrliches Material für die Verstärkung der Rumpfmuskulatur, und ist vielleicht nicht vorgekommen, weil es in den Gruppenzimmern der Kinderkrippen – mit einer Ausnahme – keine Sprossenwand gibt. Hoffentlich werden diesen Mangel die Turngeräte unter freiem Himmel und das Klettergerüst in dem Zeitraum Frühling-Herbst beseitigen. Wir haben auch erfahren, dass die unverbindlichen Beschäftigungen keine Sportspiele enthalten haben, da die Betreuerinnen diese gute Möglichkeit für das Einüben verschiedener Bewegungsformen nicht benutzt haben.

Tabelle 3: Die grundlegenden Bewegungsformen, die in den Sportbeschäftigungen

in den Kinderkrippen beobachtet wurden

 

Grundlegende Bewegungsformen

Varianten der grundlegenden Bewegungsformen

Kriechen

Kriechen auf dem Bauch (mit Bohnensack, auf der Bank), Gehen auf allen vieren, Spinnengehen,

Kriechen in Kniestütze, Hasenspringen, Kriechen im Strecksitzen

Gehen

Gehen mit Takthalten, Gehen auf den Zehenspitzen, den Fersen, mit Knieheben

Gehen auf den äusseren und inneren Sohlenkanten Gehen mit Tempoveränderung, Gehen mit Aufgaben (Hocken auf Zeichen)

Treten über einer Schnur, Gehen mit Balancieren

Laufen

Laufen im Kreis

Springen

Hüpfen an einem Ort, Zielspringen, Überspringen

Werfen

Schlagen (in einen Luftballon), Zielwerfen (auf ein waagerechtes Ziel), Übergabe eines Bohnensacks,

Ballübergabe, Ballrollen in Paaren

Heben-Tragen

Ziehen-Schieben

Ziehen im Sitzen mit einem Genossen

Rollen

Rollen um die Längsachse

Hängen, Klettern

 

Die Meinung der Erzieherinnen in der Kinderkrippe über den Inhalt des Sporunterrichtes

Im Laufe der Fragebogensammlung wurden auch im Zusammenhang mit dem Sportinhalt Fragen gestellt (Diagramm 4).

Diagramm 4: Der Inhalt des Sports nach der Meinung der Erzieherinnen

Die grundlegenden Bewegungsformen wurden aufgezählt und die Frage wurde gestellt, welche sie in den frühen Lebensjahren für wichtig halten. Laut dem Diagramm 4 bevorzugen die Erzieherinnen in der Kinderkrippe das Kriechen und das Gehen in den Sportbeschäftigungen, diesen folgen der Reihe nach das Laufen und das Balancieren. Das Hängen haben auf dem Fragebogen die wenigsten angekreuzt. In diesem Lebensalter versichert das Üben der grundlegenden Bewegungsformen die optimale Bewegungsentwicklung der Kleinkinder. Die Antworten der Erzieherinnen weisen darauf hin, dass damit nur wenige im klaren sind. Auch die Ergebnisse der Faktoranalyse zeigen, dass die Bewegungsformen im Bewusstsein der Befragten kein festes System gestalten.

Die physische Aktivität der Erzieherinnen in der Kinderkrippe

Unseres Erachtens nach beeinflusst neben der methodischen Bildung auch das Verhältnis zur Körperbewegung die Wirksamkeit der Erziehung in der Kinderkrippe. Laut den Daten der Fragebögen treibt zur Zeit 64,8 % des Untersuchungsmusters keinen Sport. Als regelmässige Körperbewegung nahmen wir mindestens 2-3 Male wöchentlich – entweder individuell oder unter organisierten Verhältnissen (Diagramm 5). Laut diesem gehört in diese Kategorie 20 Prozent des gesamten Musters.

Die Sportgewohnheiten wurden mit Gesundheitszustand verglichen. 66 % der Befragten bekannte sich als gesund, die häufigsten Zivilisationskrankheiten waren Hypertonie und Veränderungen im Bewegungsorgan. Aufgrund der Chi-Probe haben wir auf der 5% zuverlässigen Ebene keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Gesundheitszustand und der physischen Aktivität gefunden.

Diagramm 5: Die Häufigkeit der Körperbewegung bei den Sport treibenden Erzieherinnen

Zusammenfassung

Die Forschung der pädagogischen Wirkungen, die die Bewegungsentwicklung der Kinder im Krippenalter erzielt haben, erwies sich als begründet.

Unsere Hypothese, laut dem die Gesundheitsbildung der Betreuerinnen in der Kinderkrippe höher ist als ihre pädagogische Bildung, hat sich bestätigt. Von den 43 Betreuerinnen wurden 12 auf die Planung, Organisierung und Leitung der Sportbeschäftigungen in der Kinderkrippe vorbereitet, das Studium weiterer 4 Personen kann mit den methodischen Grundkenntnissen auf dem Gebiet des Sports in Zusammenhang gebracht werden; diese Kenntnisse beziehen sich auf Babys und Kleinkinder.

Im Laufe der Beobachtung von 28 unverbindlichen Sportbeschäftigungen sind wir zum Schluss gekommen, dass für den Aufbau und Inhalt der Sportbeschäftigungen in der Kinderkrippe individelle Eigentümlichkeiten charakteristisch sind. Es ist zum Beispiel ins Auge gefallen, dass die Gymnastikübungen im Vergleich zu dem Einüben der Grundfertigkeiten betonter sind; Sportspiele sind in den von uns besuchten unverbindlichen Sportbeschäftigungen nicht vorgekommen. Unsere Erfahrungen haben die Hypothese verstärkt, laut dem die Bewegungsbeförderung der Kleinkinder im Rahmen des institutionalisierten Sports noch ungenutzte Möglichkeiten hat. Unserer Meinung nach muss man im frühen Kindalter noch mehr Möglichkeiten anbieten, die grundlegenden Bewegungsformen mit dem Einsatz von Spielmitteln und Spielen vielfältig einzuüben; all das soll im Rahmen der Erziehung in der Kinderkrippe erfolgen. Nach den Daten der schriftlichen Befragung halten die Erzieherinnen den regelmässigen spielerischen Sport in der Kinderkrippe für wichtig, aber mit seinem Inhalt sind sie weniger im klaren.

Unsere Hypothese, laut dem das Verhalten der Erzieherinnen in der Kinderkrippe in der Unterstützung der physisch aktiven Lebensweise ähnlich ist wie bei der ganzen erwachsenen Bevölkerung in Ungarn, hat sich auch bestätigt. Das Auftreten der für die ungarische Population charakteristischen chronischen Krankheiten ist auch auf die bewegungsarme Lebensweise zurückzuführen.

In der Kenntnis unserer bisherigen Forschungen halten wir es für zweckmässig, weitere – die Erziehung in der Kinderkrippe betreffende – sportpädagogische Untersuchungen in Gang zu setzen und ihre Ergebnisse zu publizieren. Wir tun das mit dem Ziel, dass ein Meinungsaustausch und wirksames Gespräch in diesem Themenbereich auf den heimatlichen und internationalen Foren anfangen kann.

Literatur

Institut für sozialpolitisches und Arbeitswesen (2008): Das Landesgrundprogramm der Erziehung-Betreuung in der Kinderkrippe. Hauptsektion Kinderschutz.

Bognár, József/Trzaskoma-Bicsérdy, Gabriella/Révész, László/ Géczi, Gábor (2006): Die Rolle der Eltern in der Betreuung der sportlichen Begabung. In:Kalokagathia 2006/XLIV. 1-2. 86-96.

Bucsy, Gellértné (2002): Vergleichende Untersuchung der physischen Aktivität und des Gesundheitszustandes von Soproner und Eisenstädter Studentinnen. Paedagogica Pannonia. Heft 1. 7-23.

Bucsy, Gellértné (2009): The role of physical education in kindergarten in the establishment of life-time sport. In: Hughes Mike-Dancs Henriett-Nagyvaradi Katalin (szerk.): Research in Sport Science. Cardiff. ISBN 1 901288 00 13. 41-50.

Farmosi, István (1999): Bewegungsentwicklung. Dialóg Campus, Budapest-Pécs.

Hirtz, Peter-Ludwig Gudrun (1976): Ziele, Mittel und Methoden der koordinativen motorischen Vervollkommnung. In: Körpererziehung 1976./ 11. 506-510.

Israel, Siegfried (1976): Die Bewegungskoordination frühzeitig ausbilden. In: Körpererziehung 1976/ 11. 501–506.

Gombocz, János (2008): Die Erziehung der Sportler. Platin-Print, Budapest.

Istvánfi, Csaba (2006): Bewegungslernen, Bewegungsfertigkeit, Bewegungsgeschicklichkeit. Platin-Print, Budapest.