Phonetik mit Bewegung: Übungen zur Optimierung der Aussprachekompetenz algerischer DeutschlernerInnen

SEDDIKI, Amina
Université d’Oran 2 Mohamed Ben Ahmed
Laboratoire Traduction et Méthodologie / TRADTEC

Abstract :

Phonetics and movement are going in parallel way and have more importance from day to day. A significant role has pronunciation such as grammar and vocabulary in foreign languages in the learning process. This is why she is related to phonetics. Some phonetics exercises are cited in this article, as well as their importance and influence on language acquisition.

Keywords: Phonetics, exercises, pronunciation, Foreign language teaching, games, importance

Zusammenfassung :

Phonetik und Bewegung gehen gleich parallel und werden von Tag zu Tag mehr Bedeutung haben. Eine bedeutende Stelle hat die Aussprache wie die Grammatik und der Wortschatz bei Fremdsprachen im Lernprozess. Deshalb wird sie in Zusammenhang mit Phonetik gestellt. In diesem Beitrag werden einige Phonetikübungen sowie ihre Wichtigkeit und ihr Einfluss auf den Spracherwerb vorgestellt. Im Vergleich zum Wortschatz und zur Grammatik findet die Phonetikarbeit beim Deutschlernen keine besondere Berücksichtigung, deshalb sollte beachtet werden, dass die Fachvertreter ihr mehr Bedeutung schenken.

Schlüsselwörter: Phonetik, Übungen, Aussprache, Fremdsprachenunterricht, Spiele, Wichtigkeit

1.Einleitung

Der vorliegende Beitrag bezieht sich in erster Linie auf die Phonetik und die verschiedenen Ausspracheübungen, die dazu beitragen, Phonetik anhand von beweglichen Phonetikübungen besser zu lernen. Der Phonetik wird im DaF-Unterricht kein besonderes Augenmerk geschenkt, wie es der Fall ist, für den Wortschatz und die Grammatik. Dies hat dazu geführt, dass es heute mehr Recherchen im Bereich der Phonetik gibt.

Über die Definition des Begriffs ‚Phonetik‘ haben sich zahlreiche Fachvertreter geäußert. Nach Hirschfeld & Dieling (2000: S.11) wird die Phonetik wie folgt erklärt: „Die Phonetik befasst sich mit den hör- und messbaren Eigenschaften gesprochener Sprachlaute…“1.

In der folgenden Aussage heben die beiden oben erwähnten Autorinnen die Bedeutung der Phonetik hervor, indem sie betonen: „Phonetik: Untersucht die lautliche Seite des Kommunikationsvorgangs unter dem Aspekt folgender Teilprozesse: (a) artikulatorisch-genetische Lautproduktion (→ Artikulatorische Phonetik), (b) Struktur der akustischen Abläufe (→Akustische Phonetik), (c) neurologisch- psychologische Vorgänge des Wahrnehmungsprozesses (→ Auditive Phonetik)…“ 2

Nach Frédéric Bablon (2004: S. 75) bedeutet die Phonetik auch eine Wissenschaft von den sprachlichen Lauten sowie ihre Akzentuierung und Intonation.“La phonétique consiste donc en l’étude scientifique des sons du langage et des phénomènes d’accentuation et d’intonation“3

Eine englische Definition von Peter Roach (1992: S. 81) lautet: “The scientific study of speech…how speech sounds are produced how they are used in spoken language how we can hear and recognize different sounds… 4

In meiner Untersuchung geht es mir vor allem darum, einige Übungsformen im Phonetikunterricht zu zeigen und zu versuchen, die Wichtigkeit der Nutzung dieser beweglichen Sprachübungen im Phonetikkurs zu betonen. Daneben behandle ich die Integration der Videos als Übungen zum Thema ‚Phonetik und Bewegung‘ d.h. Präsentation von Ausspracheübungen durch die Arbeit von Andreas Fischer im Internet „Phonetik Atelier“

Einige Übungen von Hirschfeld & Reinke (1998: S.21) zur richtigen Aussprache d.h. Akzent-und Rhythmusübungen werden auch vorgestellt. Im Grunde genommen enthält diese Arbeit Aussprache-Spiele und Übungen, weil das Spiel mit dem Lernen verbunden wird und dazu sagt Von Aquin, Thomas: „Das Spiel schenke uns Freude und Erholung.“5. Daneben werden die unterschiedlichen positiven Aspekte der Gestik-Sprachlernspiele bzw. die Vorteile erwähnt und präsentiert.

2.Phonetik 

Geleitet von der Erklärung des Begriffs Phonetik im Duden-Wörterbuch ist unter dem Terminus Phonetik Folgendes zu verstehen: „Die Wissenschaft von den sprachlichen Lauten, ihrer Art, Erzeugung u. Verwendung in der Kommunikation.“6. Eine andere ähnliche Definition in Pons-Wörterbuch für Phonetik ist: „Wissenschaft von den sprachlichen Lauten“7

Zusammenfassend wird Phonetik in allen Wörterbüchern sowohl in Duden als auch in Pons als Wissenschaft, die sich mit den Lauten sowie ihre Erzeugung und Gebrauch in der Kommunikation, genehmigt. Siegrun Lemke (2006: S. 20) führt in ihrem Buch, dass:

sich die Phonetik mit der Analyse und in jüngerer Zeit zunehmend auch mit der Synthese von Sprachlauten, Lautverbindungen und lautsprachlichen Äußerungen befasst. Sie untersucht die anatomisch-physiologischen wie auch die akustischen Gesetzmäßigkeiten der Erzeugung und Verarbeitung des Sprachschalls durch den Menschen“ 8

Phonetik und Aussprache hängen fest zusammen und gehen immer in gleicher Richtung d.h. sie gehen parallel und somit kann man feststellen, dass die Aussprache ohne die richtigen phonetischen Regeln nicht richtig produziert wird.

2.2.Aussprache

Die Aussprache befasst sich mit der Lautgebung von gesprochenen Wörtern (z.B. Buchstaben und Silben) der Sprache und gehört zur Phonetik.

Nach Peter Roach (1992: S.86) bedeutet die Aussprache: „ The act of producing the sounds of the language. 9

Im Wahrig-Großwörterbuch bedeutet der Begriff Aussprache:

„Laute, Wörter aussprechen mit dem Mund bilden, formen, artikulieren, Gefühle, Gedanken zum Ausdruck bringen, in Worte fassen…“10

Sie ist auch die Mundproduktion von verschiedenen Wörtern und wie sie artikuliert sind.

Die Aussprache gilt als ein bemerkenswertes Phänomen in irgendwelcher Sprache und dadurch kann man unterscheiden ob man Muttersprachler oder Fremdsprachler ist.

Sie weist auf die Art und Weise wie Wörter bzw. Silben, Vokale produziert werden und wie die Sprache klingt.

2.3.Phonetik im Fremdsprachenunterricht

Nicole Richter (2007:S.3) führt in ihrer Recherche die Erläuterung von Phonetik im Fremdsprachenunterricht und ist zu folgender Feststellung gekommen:

Die Phonetik spielt beim Sprachenlernen zwar eine Rolle, aber eine eher untergeordnete. Obwohl in der alltäglichen Kommunikation das Lautliche einer fremden Sprache genau wahrgenommen wird, tritt doch der Stellenwert der Phonetik hinter die Grammatik oder auch die Wortschatzarbeit zurück. Themengebiete der Phonetik, die beim Fremdsprachenlernen besonders wichtig sind, betreffen bspw. die Frage der Akzentposition bei neu erlernten Wörtern…11

Als Zusammenfassung von Richters Stellungnahme versteht man, dass im Fremdsprachenunterricht die Phonetik die letzte Stelle nach der Grammatik und dem Wortschatz kriegt. Was man im Fremdsprachenunterricht übt, ist besonders die Akzentuierung der Wörter.

Die Phonetik hat immer noch eine niedrige Stelle, wenn man sie mit anderen Fächern vergleicht. Seddiki (1998: S.158.) hebt in seiner Auseinandersetzung mit der Phonetikarbeit im DaF-Unterricht Folgendes hervor:

Wie in den meisten üblichen universitären Lehrprogrammen des Deutschen als Fremdsprache wird der Phonetik in der Germanistikausbildung nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt […] Untersuchungsergebnisse feststellen: dass nämlich allgemein die Phonetik mit ihren Teilgebieten Artikulation, Intonation, Sprechausdruck im Fremdsprachenunterricht Deutsch vernachlässigt wird.“12

2.3.1. Phonetik mit Bewegung

Albert Mehrabian, der als Psychologe an der University of California fungiert, meint, dass bei der Vermittlung von Informationen in einer Kommunikationssituation folgender Prozess geschieht:

  • „etwa 55 % von der Körpersprache in Betracht genommen.

  • zu 38 % die Stimme ausschlaggebend

  • zu ungefähr 7 % beeindruckende Wörter „13

Abb.1 Stellenwert von Körpersprache, Stimme und Inhalt beim ersten Eindruck nach Albert Mehrabian (Ziegler, Adele: 2012: S.3.) 

3.Phonetikübungen im Ausspracheunterricht

Martin Luther hat sich über die Übungen wie folgt geäußert: „Ohne Übung und Erfahrung lernt man nichts“14 und Seneca meint „lang ist der Weg durch Lehren, kurz und wirksam durch Beispiele.“15 Die beiden genannten Sprichwörter beziehen sich auf die Übungen und das Spielen beim Lernen und verweisen präzis sowohl auf das Lehren als auch auf die Erfahrung.

Im Fremdsprachenunterricht bzw. im Phonetik- und Ausspracheunterricht unterscheidet man zahlreiche Übungsformen, die sowohl von den Lehrenden als auch von den Lernenden verwendet werden können und diese Übungen bringen natürlich Erfahrung mit.

Phonetische Übungen oder Aufgaben sind in unterschiedlichen Formen dargestellt aber die häufig benutzten Phonetikaktivitäten enthalten keine Bewegung oder Gestik d.h. sie finden keine besondere Berücksichtigung, wenn man eine Sprache beispielsweise an der Universität Oran 2 oder in den verschiedenen Weltregionen lernt.

In diesem Kontext meint Knabe (2007:S.13): „Obwohl Gestik in den verschiedenen Wissenschaftsbereichen schon seit langem als zentraler Teil der menschlichen Kommunikation angesehen und erforscht wird, fand sie bisher wenig Berücksichtigung im Bereich der Fremdsprachendidaktik und der Fremdsprachenlehrerausbildung.“16

Cécile Champagne-Muzar (2007: S 134)17 hat sich über bestimmte Techniken und Typologien für die Praxis von Übungen geäußert.

3.1. Aufwärmübungen

Fremdsprachen bzw. Deutsch brauchen immer Dynamik und Bewegung d.h. mehr Anlock besonders bei der Anfangsstufe.

Die Lerner warten auf einen guten Anstieg zum Unterricht, damit es bessere Resultate konkretisiert werden. In diesem Kontext spielen Aufwärmübungen eine wichtige Rolle d.h. beim Anstieg des Phonetikunterrichts, um mehr Bewegung zu schaffen.

Einstiegs- bzw. Warm-up-Aktivitäten [Aufwärmübungen] werden wie folgt nach Knabe (2006: S.56) erläutert:

Anfänger können vom Lehrer pantomimisch dargestellte Vokabeln besser und schneller abrufen. Insbesondere eignen sich Berufsbezeichnungen, Ausdrücke, die sich auf die Gesundheit beziehen, Sportvokabeln und leicht identifizierbare transitive Verben für die pantomimische Darstellung und Einführung des neuen Wortschatzes durch den Lehrer.

Umgekehrt [für Fortgeschrittene] kann natürlich auch der Lehrer das Wort vorgeben und die Lerner sollen es dann pantomimisch darstellen. Am besten eignet sich hier Gruppenarbeit [Gruppenarbeit als Lernform für den Sprachunterricht]18

Nach diesem Zitat geht es vor allem darum zu zeigen, wie wichtig und nötig bestimmte Übungen (Einstiegsübungen) vorzubereiten sind sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Fremdsprachenlerner.

3.2.Vokabel und Körperbewegungen

Pantomime wirken sehr gut im Ausspracheunterricht. Im folgenden Zitat erklärt man ein Musterspiel von Pantomime:

Der Lehrer bereitet ein Blatt mit verschiedenen Vokabeln oder Handlungsabläufen, je nach Niveaustufe [Anfänger oder Fortgeschrittene] der Gruppe vor und die Lerner sollen diese ihrer Gruppe darstellen. Die Gruppenmitglieder sollen die dargestellten Vokabeln oder Sätze dann erraten. [d.h. die Lernenden verbinden die Vokabel mit den Körperbewegungen]. Anschließend sollen die Lerner in den Gruppen eigene Sätze mit den neuen Vokabeln oder Ausdrücken bilden, welche eine andere Gruppe pantomimisch darstellen kann.“19

Dies fördert mehr Kreativität, aktiviert den Wortschatz und macht Spaß. Gleichzeitig wird die Aussprache durch den mehrmaligen Anteil der Lernenden bei der Übung geübt.

3.3. Übungen zur Phonetik bei Fischer

Fischer beschäftigt sich mit Übungen im Zusammenhang mit Bewegung, Rhythmus, Aussprache bzw. Intonation. Diese Übungen werden wie folgt dargestellt:

„1. Der Ritt über Berg und Tal:

Nachhaltiges Einüben und Verinnerlichen des rhythmischen Auf und Ab von betonten/ unbetonten Silben mit Hilfe der auf und ab geführten Hand, wobei die „Berge“ die Hauptakzente markieren.“20

„3. Die Schere:

Für den Vokalneueinsatz z.B. in „mein |Arm“ imitiert man beim Sprechen mit Zeige- und Mittelfinger eine Schere, um die kleine Unterbrechung des Luftstroms zu markieren.

4. Das große „ooo“

Der lange, betonte Vokal z.B. in „Tor!“ wird durch intensives Arme-Ausbreiten dargestellt. Für andere lange Vokale gilt das Gleiche.

5. Der Karateschlag

Der Unterschied zwischen Lang- und Kurz-vokal in betonter Stellung lässt sich mit dieser Geste gut verknüpfen. Der „Pudding“ (Karateschlag) ist ein anderes sprachliches Erlebnis als der „Pudel“ (Arme ausbreiten!)

7. Körner picken

Wenn es nicht gelingt, die Konsonanten im Auslaut, besonders [p, t, k], auszusprechen, pickt man sie aus der Hand, wie ein Vögelchen das Korn: „Ach Kind, es regnet! Pass auf, du wirst krank!

10. Der Fernflüsterer

Intensives Flüstern, noch in der Ferne zu hören, bewirkt eine zwangsläufig präzisere Artikulation aller Konsonanten. Die Methode wirkt originell und kommt gut an. Deshalb: Nicht zu häufig verwenden!

11. Die Rhythmus-Gussform

Lexikalische Übungen lassen sich mit gleichem rhythmischem Muster organisieren:

Brot oder Brötchen

Wurst oder Käse

Ei oder Müsli

Quark oder Butter



Um das Ziel der Lektion im mündlichen Unterricht zu erreichen sind Gesten sehr bedeutend.“Die Gesten werden den Schülern von Fall zu Fall bekannt gemacht. Sie führen diese zur Erreichung des speziellen Zieles zunächst auch gemeinschaftlich mit aus.“21

Fischer verbindet Gesten nicht unbedingt oft mit dem Sprechen d.h. das Sprechen und Erklären kann auch ohne Geste gemacht werden.“Vielmehr ist anzustreben, dass sie allmählich in die natürliche Gestik der Situation eingebunden werden und somit ihren Charakter einer Hilfsgeste weitgehend verlieren.“22

Die Bewegung und der Rhythmus einer Sprache sind miteinander verbunden und nach Fischer gilt die Bewegung als‚ Brücke benutzt, das unbekannte Ufer, den fremden Satzrhythmus zu erreichen.

Diese Verbindung wird nach Fischer wie folgt erklärt: „Ein Lehrer, der sehr überzeugend wirkt, der in der Lage ist, die Lernenden mitzureißen, beschränkt sich nicht auf die Geste. Er verbindet Sprechrhythmus mit Körperbewegung.“23

Die Lerner besonders Anfänger zeigen großes Interesse für diese Art und Weise von Aktivitäten. „jugendliche Lerner sind auf diese Methode besonders ansprechbar. Ihnen sind solche Übungen willkommene Abwechslung, sie nehmen die Angebote gern an und setzen bestimmte Texte in Körperbewegungen um, wobei sie selbst kreativ werden dürfen/sollen.“24

Hirschfeld und Reinke haben ein interessantes Kursbuch über die Phonetik geschrieben (1998)25 und dieses Buch enthält humorvolle und interaktive Ausspracheübungen sowie körperliche Bewegungen, die für den Phonetikkurs im DaF-Unterricht nötig sind.

Die beiden Autorinnen Hirschfeld und Reinke haben durch spielerische Szenen versucht, Tonaufnahmen, Videoaufzeichnungen und verschiedene Aufgaben, den Ausspracheunterricht. zu vereinfachen und dadurch Lust für die Sprachlernenden zu geben, damit sie in voller Freude und mit Spaß lernen können. Es werden verschiedene Themen mit unterschiedlichen Phonetikregeln geübt d.h. die Lernenden werden phonetische Lektionen üben und zugleich Wortschatz erwerben. Im Buch sind Übungen zum Rhythmus, Akzent und Laute sowie Konsonanten enthalten. Einige Übungen sind folgendermaßen dargestellt;

3.4. Übungen zum Akzent und Rhythmus

Diese Übungen dienen dazu, Akzent und Rhythmus richtig zu üben durch lustige Spiele, die Videos beinhalten. Im folgenden Punkt erklärt man diese Art von Phonetikübungen:

Video (Dauer: 4-40 Min.) 26 Szene 1: Vorspann Inhalt: Clowns (ungeschminkt) und ausländische Studenten klopfen mit Rhythmusinstrumenten, klatschen und sprechen:

BaBamBa, BaBamBa, BaBaBam, BaBaBam, BamBaBa, BamBaBa, Bam

Ziel: Eintauchübung Szene 3: Zauberer (Bewusstmachung) Inhalt: Zauberer spricht und zeigt (Schriftbild) Wortgruppen, in denen der Akzent entscheidend ist.

Ziel: Demonstration und Bewusstmachen der Akzentstellen

Abb.2 Akzentstellen (Hirschfeld und Reinke, 1998:S.21)

Szene 4: Clowns (Rap) Inhalt: Die drei Clowns tanzen einen Rap und erzählen dabei, wer sie sind und woher sie kommen, vgl. Text der Übung 2 in den Kopiervorlagen.

Ziel: Demonstration der Satzakzente und der rhythmischen Strukturen

Szene 6: Clowns (Sprachspiel) Inhalt: Ein Clown zeigt (an der Tafel) und demonstriert (Klatschen) Rhythmusmuster, der andere Clown ordnet passende Städtenamen zu, vgl. Text der Übung 4 in den Keplervorlagen. Ziel: Automatisierung und spielerische Variation

Es gibt auch Übungen, die die Lernenden ausfüllen können z.B.:27 Für die Lernenden: Im Vergleich zu den unbetonten Silben sind Akzentsilben:

Abb.3 Akzentstellen (Hirschfeld und Reinke 1998: S.28)

Hirschfeld und Reinke, die Verfasserinnen dieses Buches beenden jede Lektion mit einigen Tipps, die als didaktische Hinweise gelten, wie z.B. „Akzentsilben durch Gesten, Klatschen, Klopfen, Stampfen usw. hervorheben, immer mit Bewegung arbeiten.“28 Und hier stellt man fest, dass es eine bestimmte Förderung des Lernens der Aussprache bzw. Phonetikunterricht. durch Körperbewegungen besonders mit den Händen und dem Gesicht, um die Aussprache spielerisch und lustvoll zu erlernen.

Andere Übungen, die von Hirschfeld und Reinke (1998: S. 44)29 für die Ausspreche der Laute Ö und Ü sind wie folgt vorgestellt:

Szene 3: Zauberer (Bewusstmachung) Inhalt: Zauberer spricht und zeigt (Schriftbild) Wörter mit O und Ü

-Zauberer: Schriftbild:

Blumen sind schön. Baume sind auch schön. Schön grün.

schön – grün schön – grün

Die Lippen sind rund. Wir üben das so: Iii – Üüü, Eee- Ööö

Ziel: Demonstration und Differenzierung der I-und Ü-Laute und der E- und Ö-Laute

Szene 4: Clowns Inhalt: Die drei Clowns zeigen, wie man die Ö – und Ü-Laute ableiten kann und sprechen

Wörter mit diesen Vokalen.

Sala: liiiüüüü, liiiüüüü, Üüü – grün, grün

Sim: Iiiiüüüü, Iiiiüüüü, Üüü – grün, grün

Bim: Eeeeöööö, Eeeeöööö, Ööö – schön, schön

Sim: Eeeeöööö, Eeeeöööö, Ööö – schön, schön

Bim: Ööö- schön, Üüü – grün, schön grün, Grüße – Küsse, Sohne-

Töchter, Grüße- Küsse, Söhne – Töchter

Ziel: Bewusstmachung der Bildung der Ö- und Ü-Laute und Präsentation in Wortbeispielen

Zeigen von Tipps für die Realisierung der Ö- und Ü-Laute

Für die Lernenden:30 Wie werden Zungen- und Lippenbewegung kombiniert?

Abb.4 Lippenbewegung (Hirschfeld und Reinke 1998: S44)

3.5.Wichtigkeit der Sprachlernspiele im Phonetikunterricht

Es ist überall anerkannt, dass Spiele einen besonderen Platz im Sprachunterricht haben besonders im Ausspracheunterricht, weil sie dazu beitragen, eine gute Atmosphäre innerhalb des Unterrichtsraums zu schaffen.

Gregor Chudoba (2007:S.4-5) fasst die unterschiedlichen Gründe, warum Spiele und Sprachübungen wichtig im Ausspracheunterricht sind und führt in einer Zeitschrift:

„• Spielerische Übungsmaterialien (SÜ.) überwinden die Identitätshemmung.

SÜ erlauben interkulturelles Lernen.

SÜ verhelfen zu einer positiven Gruppendynamik.

SÜ bieten auf vielen Kanälen Zugang zur Aussprachearbeit.

Die Reflexion des eigenen Lernprozesses wird erleichtert.

Der Unterricht wird lernerzentriert.“ 31

3.6. Phonetikkompetenz in der Arbeitswelt:

Phonetik bezieht sich nicht nur auf die Ausbildung sondern auch auf die Arbeitswelt. Ihre Rolle ist bedeutend besonders in verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft und Tourismus. Diese beiden Sektoren basieren auf der eindrucksvollen und effektiven Kommunikation bzw. der Art und Weise der verwendeten Sprache d.h. wie man spricht.

Wenn die Aussprache bzw. Phonetik gut und richtig benutzt wird, werden die Arbeitschancen bestimmt steigen. Einige Arbeitsgeber fordern die gute mündliche Vorstellung besonders mit den Kunden und ihren Partnern. Al Ergebnis entweder bekommt man eine Stelle oder verliert man sie, weil es wichtig ist, wenn man beispielsweise im ersten Interview für einen Job oder in einem Arbeitstreffen mit Kollegen mit einer klaren artikulierten Sprache spricht. Da zeigt sich die Sprechfertigkeit als wichtiges Element in der Arbeit. Sehr Wichtig ist es auch, wenn man eine Fremdsprache gut lernt (gute, klare, richtige Aussprache/ Artikulation) und in einem fremden Land arbeiten will. Dies gibt mehr Wert sowohl für die Qualität der Arbeit als auch mit den Arbeitsgebern und Arbeitsnehmern für ein besseres Verständnis und eine erfolgreiche Kommunikation.

4. Schluss

Zusammenfassend kann betont werden, dass bewegliche spielerische Sprachübungen im Phonetikunterricht zu mehr Konzentration, Motivation, Förderung der Gruppenarbeit führen. Darüber hinaus trägt autonomes Lernen dazu bei, alle Sprachfertigkeiten zu entwickeln und mehr Verständnis für den lernerkonzentrierten Unterricht zu zeigen. Außerdem spielt dabei interkulturelles Lernen eine besondere Rolle.

Sprachlerner besonders die Deutschlerner brauchen mehr Bewegung und Anreiz, damit sie die Zielsprache gut beherrschen, insbesondere, wenn es um die Aussprache der Wörter bzw. der Phonetik geht.

Heutzutage werden vielfältige Phonetikübungen in den Lehrwerken, Lernwebseiten, CDs und DVDs…usw. angeboten. Man soll aber hervorragende Übungen auswählen, die mehr Bewegung voraussetzen, um eine richtige Aussprache zu erreichen. Hier meine ich sowohl die Lernenden als auch die Lehrenden, die dazu beitragen, ein besseres Resultat zu bekommen. Somit werden Phonetikübungen und Spiele gesehen, die eine Bewegung als notwendige Bildungsform unterstreichen, und ihre Bedeutung für den Lernprozess hervorgehoben.

Quellenverzeichnis

  • Bablon, Frédéric 2004: Enseigner une langue étrangère à l’école, Hachette livre, Paris Cedex
  • Bertrand, Lauret 2007: Enseigner la prononciation du français : questions et outils, Hachette Livre, Paris cedex 15
  • Buβmann, Hadumod 1990: Lexikon der Sprachwissenschaft, Stuttgart
  • Dieling, Helga / Hirschfeld, Ursula 2000: Phonetik lehren und lernen, Goethe-Institut, München Druckhaus Langenscheidt, Berlin
  • Gerr, Elke 2001 : 4000 Sprichwörter und Zitate, Mercedes-Druck GmbH, Berlin
  • Knabe, Kristin 2007: Fremdsprachen effektiver lernen mit Gestik? Zur Theorie und Praxis von Gestik in der Fremdsprachendidaktik. 7. Aufl. Frankfurt am Main, Peter Lang GmbH Internationaler Verlag der Wissenschaften
  • Kunkel-Razum, Kathrin / Scholze-Stubenrecht, Werner / Wermke, Mattias 2007: Duden Deutsches Universalwörterbuch. Druckerei C.H Beck. Nördlingen. Brockhaus AG, Mannheim
  • Lemke, Siegrun 2012: Sprechwissenschaft/ Sprecherziehung Ein Lehr- und Übungsbuch 2. überarbeitete und ergänzte Auflage, Peter Lang GmbH Internationaler Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main
  • Roach, Peter: Introducing Phonetics 1992, England by Clays Lid. St Ives Plc
  • Seddiki, Aoussine 1998: Phonetik in der DaF-Lehrer-Ausbildung(an den Universitäten Algier und Oran).Stellung der Phonetik in der DaF-Lehrerausbildung, in: Fremdsprache Deutsch – Zeitschrift zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer, Nr.3, ISSN: 0011-9741

  • Ursula Hirschfeld / Kerstin Reinke 1998: Phonetik Simsalabim Druckhaus Langenscheidt, Berlin, printed in Germany.

  • Wahrig-Burfeind, Renate 2008: Wahrig Grosswörterbuch DaF: CPI Books, Leck. Wissen Media Verlag GmbH (vormals Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH), Gütersloh/München, und Cornelsen Verlag GmbH & Co OHG, Berlin, 1. Auflage
  • Wolski, Werner 2012: Pons Kompaktwörterbuch Deutsch als Fremdsprache 1. Auflage Pons GmHB, Stuttgart CPI_Clausen & Bosse, Leck
  • Ziegler, Adele 2012: Körpersprache – erkennen und nutzen. Berlin Hesse Schrader
  • http://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-12-2/docs/Fischer.pdf -18.05.2018

  • http://www.beste-zitate.de – 25.05.2018
  • http://gutezitate.com – 24.05.2018

1Dieling, Helga / Hirschfeld, Ursula: Phonetik lehren und lernen, Goethe-Institut, München Druckhaus Langenscheidt, Berlin 2000, S.11

2 Buβmann, Hadumod : Lexikon der Sprachwissenschaft, Stuttgart, 1990, S.579 – 581.

3 Bablon, Frédéric: Enseigner une langue étrangère à l’école, Hachette livre, Paris Cedex, 2004, S.75.

 „Phonetik ist daher die wissenschaftliche Untersuchung der Sprachlaute und der Akzentuierung- und Intonationsphänomene „, übersetzt von der Autorin.

4 Roach, Peter: Introducing Phonetics, England by Clays Lid. St Ives Plc, 1992, S 81. 

Phonetik ist daher die wissenschaftliche Untersuchung der Sprachlaute und der Akzentuierung- und Intonationsphänomene „, übersetzt von der Autorin.

5 Sprichwort von Thomas von Aquin http://gutezitate.com/zitat/263978 – 24.05.2018 um 14.33

6Kunkel-Razum, Kathrin / Scholze-Stubenrecht, Werner / Wermke, Mattias: Duden Deutsches Universalwörterbuch.Druckerei C.H Beck. Nördlingen.Brockhaus AG, Mannheim, 2007, S.53.

7 Wolski, Werner: Pons Kompaktwörterbuch Deutsch als Fremdsprache 1. Auflage Pons GmHB, Stuttgart CPI_Clausen & Bosse, Leck, 2012, S. 720.

8 Lemke, Siegrun: Sprechwissenschaft/ Sprecherziehung Ein Lehr- und Übungsbuch 2. überarbeitete und ergänzte Auflage , Peter Lang GmbH Internationaler Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 2006, S. 20

9 Roach, Peter: Introducing Phonetics, England by Clays Lid. St Ives Plc 1992, S. 86.

Der Vorgang der Lautproduktion von der Sprache“ übersetzt von der Autorin.

10 Wahrig-Burfeind, Renate: Wahrig Grosswörterbuch DaF: CPI Books, Leck. Wissen Media Verlag GmbH (vormals Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH), Gütersloh/München, und Cornelsen Verlag GmbH & Co OHG, Berlin, 1. Auflage, 2008, S.141.

11 Richter, Nicole: Prosodie neutraler und nicht-neutraler Äußerungen der russischen Standardsprache im Kontext des Fremdspracherwerbs Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 1. Mai 2007, S. 3 in: https://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-12-2/docs/Richter.pdf – 16.05.2018 um 16.46

12 Seddiki, Aoussine: Phonetik in der DaF-Lehrer-Ausbildung(an den Universitäten Algier und Oran).Stellung der Phonetik in der DaF-Lehrerausbildung, in: Fremdsprache Deutsch – Zeitschrift zur Theorie und Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer, Nr.3, ISSN: 0011-9741, 1998, S.158.

13 Ziegler, Adele: Körpersprache – erkennen und nutzen. Berlin Hesse Schrader, 2012, S.3. 

14 Gerr, Elke : 4000 Sprichwörter und Zitate, Mercedes-Druck GmbH, Berlin 2001, S. 213.

16 Knabe, Kristin: Fremdsprachen effektiver lernen mit Gestik? Zur Theorie und Praxis von Gestik in der Fremdsprachendidaktik. 7. Aufl. Frankfurt am Main, Peter Lang GmbH Internationaler Verlag der Wissenschaften .2007, S.13.

17 Bertrand Lauret : Enseigner la prononciation du français : questions et outils, Hachette Livre, Paris cedex 15 2007, S. 134.

18 Knabe, Kristin: Fremdsprachen effektiver lernen mit Gestik? Zur Theorie und Praxis von Gestik in der Fremdsprachendidaktik. 7. Aufl. Frankfurt am Main, Peter Lang GmbH Internationaler Verlag der Wissenschaften 2007, S.56.

19 Ebd. S.56.

20 Fischer, Andreas: Deutsche Aussprache – Lernen mit Rhythmus. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, 2007, S.6. In: http://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-12-2/docs/Fischer.pdf -18.05.2018 um 18.33

21 Ebd. S.8

22 Dieling, Helga : Phonetik im Fremdsprachenunterricht Deutsch. Berlin: Langenscheidt 1992, S.36.In: Fischer, Andreas: Deutsche Aussprache – Lernen mit Rhythmus. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, 2007, S.8. In: http://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-12-2/docs/Fischer.pdf-18.05.2018 um 17.24

23 Fischer, Andreas: Deutsche Aussprache – Lernen mit Rhythmus. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, 2007, S.8. In: http://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-12-2/docs/Fischer.pdf Zugriff 18.05.2018 um 10.30

24 Fischer, Andreas: Deutsche Aussprache – Lernen mit Rhythmus. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, 2007, S.6. In: http://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-12-2/docs/Fischer.pdf Zugriff 18.02.2016 um 10.30.

25 Hirschfeld, Ursula / Reinke, Kerstin: Phonetik Simsalabim Druckhaus Langenscheidt, Berlin, printed in Germany 1998, S.21.

26 Ebd. 1998 S. 21-22

27Hirschfeld, Ursula /Reinke, Kerstin: Phonetik Simsalabim.2. Aufl. Berlin Druckhaus Langenscheidt. 1998,S. 25

28 Ebd. S. 24

29 Ebd. S.44

30 Hirschfeld, Ursula / Reinke, Kerstin: Phonetik Simsalabim. 2. Aufl. Berlin Druckhaus Langenscheidt. 1998,S. 44

31 Gregor Chudoba: Spielerische Ausspracheübungen mit Lernenden entwickeln in Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, 1. Mai 2007, S. 13 in https://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-12-2/docs/Chudoba.pdf -10.01.2016 um 13.58