Einfluss vom Arabischen und Französischen beim Lernen der Tertiärsprache Deutsch in Algerien

Badra DJABOUR
Doctorante à l’université d´Oran 2
Laboratoire de Traduction et Méthodologie (TRADTEC)

Dr. MOKADEM Fatima
Université d’Oran 2
Laboratoire de Traduction et Méthodologie (TRADTEC)

Abstract: The present work examines the interaction between languages, the influence of the mother tongue Arabic and the first foreign language French on the acquisition of the tertiary language German. We learn a language on the basis of another language, either a mother tongue or a foreign language learned previously.
This is the case with Algerian German learners , they transfer the arabic and french words or structures to German. Arabic and French can first be an aid for Algerian learners to learn German, but it can also cause difficulties later. The differences as well as the similarities between languages lead to interferences and if the learners transmit it incorrectly, these languages are considered as disturbing factor.

Keywords: Cross-linguistic influence, foreign language, mother tongue, similarities, differences, difficulties, transfer, interference, Strong Claim, weak Claim.

Einführung

Die Muttersprache spielt eine bedeutende Rolle beim Erwerb einer Fremdsprache, denn sie ist die Basis für jeden weiteren Spracherwerb und ihre gute Beherrschung fördert die Lernenden beim Erlernen der Fremdsprache bzw. Tertiärsprache.

Das stellt man oft bei den algerischen Deutschlernenden fest. Sie transferieren die muttersprachlichen Wörter und Strukturen zur Tertiärsprache Deutsch, obwohl es große Unterschiede zwischen den beiden Systemen (Sprach-, Schrift- und Kultursystem) gibt. Arabisch ist eine semitische Sprache, Deutsch ist eine indoeuropäische, bzw. eine angelsächsische Sprache. In der kontrastiven Linguistik wird diese Beziehung als „Strong Claim“ genannt, d.h. weit entfernt voreinander.

Zur Sprachsituation in Algerien kann gesagt werden, dass die sprachlichen Erscheinungen in Algerien: Algerisch-Arabisch (als Variante des Arabischen, als großer Dialekt) vielfältig sind. Innerhalb des Algerisch-Arabischen gibt es eine ganze Reihe von Umgangssprachen oder Mundarten. Daneben gibt es berberische Dialekte, die das „Amazigh“ ausbilden‚ auch als Nationalsprache neben dem Hocharabischen anerkannt.1

Hocharabisch bzw. Klassisch-Arabisch ist nationale, offizielle, Identitätssprache. Linguistisch würden wir sagen als Standardsprache bzw. Hochsprache, Schriftsprache oder Literatursprache, obwohl letzteres nicht nur die schöne Literatur umfasst. Hocharabisch gilt als Trägerin von Kultur und Zivilisation.Sie wird als verbindlich für das ganze Sprachgebiet und sogar für die ganze „arabische Nation“ verstanden, denn sie ist die einheitliche Sprachform in allen wichtigen Bereichen des öffentlichen Lebens.

Der algerische Dialekt ist fast nur in der mündlichen Rede gebraucht. Er ist Sprachform des gesellschaftlichen Alltagslebens: Sprechmelodie, Lautfärbung, Wortschatz, grammatisch – syntaktische Strukturen weichen zum Teil von dem Hocharabischen, er enthält aber viele Einflüsse, Entlehnungen, gesamte Wörter und Ausdrücke aus dem Französischen und aus anderen Sprachen.2 Algerien wurde von Frankreich für eine lange Zeit kolonisiert, deswegen sprechen die meisten Algerier neben ihrer Muttersprache auch auf Französisch. Französisch geht parallel mit der Muttersprache in der Alltagsrede, in der Verwaltung und in den Medien. Aber offiziell in Algerien gilt Französisch als erste Fremdsprache und wird ab dem zweiten Schuljahr unterrichtet. Das bedeutet, dass die algerischen Lernenden relativ gute Kenntnisse in der französischen Sprache haben und natürlich transferieren sie diese Kenntnisse beim Erlernen einer weiteren Sprache, oder sie werden durch diese Sprache bewusster oder unbewusster Art beeinflusst.

Hufeisen erklärt: ’’wenn man mehrere Sprachen lernt, nicht jedes Mal sozusagen bei Null anfängt, sondern dass der vorhandene Sprachbesitz durch jede neue Sprache immer mehr erweitert wird ’’3 Man lernt eine Sprache auf der Basis einer anderen Sprache -entweder Muttersprache oder Fremdsprache, die man früher gelernt hat, was einen Einfluss des ‚früheren Lernens auf das spätere Lernen‘4 ergibt.

Arabisch und Französisch können zuerst ein Hilfsmittel für die algerischen Lernenden sein, um Deutsch zu lernen, aber sie können auch später Schwierigkeiten bereiten. Die Unterschiede wie auch die Ähnlichkeiten zwischen Sprachen führen zu Interferenzen und wenn die Lernenden falsch übertragen, werden diese Sprachen als störender Faktor betrachtet.

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Fremdsprachenlernforschung, bzw. mit dem Verhältnis von Muttersprache und ersten Fremdsprache zu Deutsch als Tertiärsprache unter lerntheoretischen Aspekte.

1. Erwerb der Tertiärsprache

Spracherwerb ist der Prozess des Erlernens einer Sprache, man unterscheidet zwischen gesteuertem Spracherwerb d.h. Erwerb einer Sprache durch Unterricht und ungesteuerter Spracherwerb auch natürlichen Erwerb genannt, den man nicht in der Schule, sondern in seiner Familie oder Umgebung erwirbt. Man spricht hier über Erstspracherwerb d.h. Erwerb der Muttersprache.

Fremdsprachen lernt man meistens in der Schule oder mit Hilfe von Büchern d.h. gesteuert. Beim Fremdspracherwerb unterscheidet man auch zwischen dem Erwerb der ersten Fremdsprache und der Tertiärsprache. Also was bedeutet eigentlich eine Tertiärsprache? Und wie erwirbt man diese Sprache?

Tertiärsprachen sind Sprachen, die nach der Erst- und Zweitsprache angeeignet werden.5

Und nach Hufeisen heißt es: „als Tertiärsprachen bezeichnet man diejenigen Fremdsprachen, die in der zeitlichen Abfolge nach einer ersten Fremdsprache d.h. als zweite, dritte, vierte Sprache erlernt werden“ 6.

In diesem Zusammenhang wird die Tertiärsprache als die dritte Fremdsprache verstanden so z.B. Deutsch, Spanisch zum Teil auch Italienisch in Algerien.

Deutsch wird in Algerien nach Englisch (2. Fremdsprache) und Französisch (1. Fremdsprache) gelehrt und gelernt. Die Lernende, die Deutsch als Tertiärsprache in Algerien lernen, haben schon Kenntnisse und Erfahrungen mit den Fremdsprachen und deren Kulturen Die Lernenden können in diesem Fall als kompetente Fremdsprachlernende gelten.

Justyna Andziak führt aus, dass es ein natürlicher Vorgang ist, wenn sich der Lernende beim Erwerb einer zweiten oder dritten Sprache an dem Wissen, den Produktionsmustern sowie der Erfahrung orientiert, die er sich bei dem Erwerb und bei dem Umgang mit seiner Erstsprache angeeignet hat7. Die Lernenden benutzen beim Lernen der Tertiärsprache die Lernstrategien und Schemata wie bei den schon gelernten Sprachen (Muttersprache und die ersten Fremdsprachen) wie z.B. Die Verallgemeinerung oder Generalisierung von bestimmten Regeln in Grammatik, Phonologie, Semantik, Morphologie…usw.

Alle diese Definitionen erklären, dass eine Wechselbeziehung und ein bestimmter Einfluss und eine Interaktion zwischen Sprachen existieren, nicht nur zwischen Fremdsprachen, sondern auch zwischen Muttersprache und Fremdsprache.

In den siebziger Jahren sahen viele Wissenschaftler die Interaktion zwischen den Sprachen ausschließlich als Interferenzquelle und empfahlen deshalb jeglichen Sprachenkontakt zu vermeiden. Eine strenge Trennung der Sprachen voneinander wurde für notwendig gehalten.8

In den späten achtziger und frühneunziger Jahren entdeckte man, dass diese Interaktion zwischen den Sprachen nicht alleine Fehler produziert und zu Interferenzen führt, sondern auch Chancen für den Fremdsprachunterricht bieten.

Die erste Theorie geht davon aus, dass der Einfluss und Interaktion zwischen Sprachen nur Interferenzen produziert, hier ist die Interferenz als negativer Transfer betrachtet. Dagegen erklärt die neue Theorie, dass der Einfluss zwischen Sprachen auch positiv sein kann. Hier wird über den positiven Transfer gesprochen. Bei anderen Wissenschaftlern gilt nicht Transfer als Oberbegriff, sondern Interferenz und sie unterscheiden zwischen positiver und negativer Interferenz.

1.2 Transfer im Tertiärspracherwerb

Beim Lernen der Tertiärsprache benutzen die Lernenden ihre vorhandenen Kenntnisse d.h. sie übertragen von einer Sprache in eine andere bzw. von der Muttersprache oder von der ersten Fremdsprache in die Tertiärsprache, mit dem Ziel das Auffinden einzelner Wörter, Strukturen oder Regeln in die Zielsprache bewusster oder unbewusster Art zu erleichtern. Diese Übertragung nennt man Transfer. Edmondson definiert den Transfer als Abruf und Einsatz vorheriger Sprachlernerfahrungen und/oder aus anderen Sprachen gewonnenen sprachlichen (expliziten, deklarativen und prozeduralen) Wissens in einer kognitiven Auseinandersetzung mit Aspekten einer weiter zu erlernenden Sprache.9

Der Einfluss zwischen Sprachen ist der erste Grund des Transfers. Transfer ist der resultierende Einfluss von Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen der Zielsprache und den Sprachen, die man eventuell unzureichend gelernt hat. Die Kognitionspsychologen bekräftigten die Einsicht, dass das Lernen von weiteren Sprachen an vorhandenes Wissen anzuknüpfen ist. Aufgenommene Informationen werden kaum völlig separat gespeichert, sondern in der Regel mit bereits vorhandenem Wissen verflochten. Sie bestätigen, dass es eine Verbindung zwischen Sprachen im Gehirn gibt und das erklärt, dass die Benutzung der vorhandenen Kenntnisse der Muttersprache oder der ersten Fremdsprachen eine Normalität ist. Die Lernenden greifen zurück auf vorgespeichertes Wissen, um Zielsprachliches Wissen schneller und besser zu erwerben. Aber Transfer bedeutet nicht immer Erleichterungen, sondern auch Schwierigkeiten d.h. Transfer kann positiv oder negativ sein.

Wenn die Übertragung von einer Sprache zu anderer richtig ist, bedeutet das, dass die Lernenden einen positiven Transfer gemacht haben und natürlich hängt Transfer von den Ähnlichkeiten zwischen den beiden Sprachensystemen ab.

Kyrylenko definiert den positiven Transfer in seinem Buch „Unterrichtsreihe: Integrativer fachübergreifender Sprachunterricht“ als methodisch effektives und motivierendes

Phänomen10. Dies bedeutet, dass der Transfer als motivationsquelle gilt, die den Lernenden das Lernen neuer Fremdsprachen erleichtert.

Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Transfer positiv ist, wenn viele Ähnlichkeiten zwischen Muttersprache als Ausgangssprache und Fremdsprachen als Zielsprache existieren. Andererseits, stellt man aus dem Unterricht fest, dass nicht nur die Unterschiede Interferenz produzieren, sondern auch die Ähnlichkeiten, vor allem bei Wörtern „Falsche Freunde“ oder bei ähnlichen Strukturen.

Also, nach manchen Wissenschaftlern wird Transfer nur positiv betrachtet, nach anderen ist Transfer immer negativ und als Interferenzquelle bezeichnet. Eine dritte Meinung geht davon aus, dass der Transfer positiv und negativ sein kann.

In diesem Beitrag versuchen wir anhand von Beispielen zu zeigen, ob die algerischen Lernenden mehr Schwierigkeiten bei vielen Unterschieden (strong claim) oder bei vielen Ähnlichkeiten (weak claim) zwischen der Ausgangs- und der Zielsprache finden.

1.2 Zur Interferenz

Unter dem Begriff Interferenz bezeichnet man eine falsche Übertragung von Strukturen und Regeln im Bereich der Grammatik, Syntax, Morphologie, Phonologie zwischen Muttersprache, schon gelernten Fremdsprachesprachen oder auch Dialekten und der Zielsprache. Das nennt man auch negativen Transfer.

Nach Juhász und anderen vielen Autoren wird Interferenz in der Lernpsychologie und in der Gedächtnisforschung als Hemmung und störende Überlagerung verstanden.

Juhasz war der erste Vertreter der dritten Position, die erklärt, dass nicht nur die Unterschiede zwischen Sprachen zum Fehler führt, sondern auch die Ähnlichkeiten können eine homogene Hemmung bilden. Fehler, die auf negativem Transfer zurückzuführen sind, heißen Interferenzfehler.

Helliger unterscheidet folgende Formen von Interferenz: Interlinguale und intralinguale Interferenz.11

  1. Interlinguale Interferenz (zwischen zwei Sprachen)

Die Unterschiede zwischen Muttersprache oder ersten Fremdsprachen und Zielsprache bilden eine linguistische Basis für die Interferenz.

a-Substitution

Eine Form der eigenen Sprache wird für eine unbekannte Form in der zweiten Sprache eingesetzt.

b- Über/ Unterdifferenzierung

Wenn eine Sprache mehr Wörter als eine andere Sprache hat, differenzieren die Lernenden nicht oft zwischen den Formen in beiden Sprachen.

c-Über-/ Unterpräsentation

Wenn in der Fremdsprache bekannte Strukturen vorhanden sind, tendieren Lernende manchmal dazu, die bekannte bevorzugt zu benutzten und die unbekannte zu vermeiden.

  1. Intralinguale Interferenz

Unter intralingualer Interferenz wird die Beeinflussung innerhalb derselben Sprache verstanden. Das Erstgelernte beeinflusst das später Gelernte und meistens negativ. Für die Kinder geschieht dies in der Muttersprache selbst und für erwachsene Lernende geschieht dies in der Zielsprache.

Nach Köhler wird die Interferenz in interlinguale und intralinguale oder externe und

interne Interferenz unterteilt. Bei Nickel findet man die Begriffe interstruktural und intrastruktural.

Schließlich erklären sich nicht alle Fehler, die die Lerner durch negativen Transfer in der Zielsprache machen. Es passieren auch Fehler innerhalb des Systems der Zielsprache. In dieser Untersuchung versuchen wir diesen negativen Transfer (Interferenz) näher zu betrachten, der durch den Einfluss des Arabischen und Französischen im Bereich der Morphologie entsteht.

3. Interlinguale Interferenzfehleranalyse

Dieser Versuch konzentriert sich zuerst auf die interlingualen Fehler, die die algerischen Studenten unter den Einfluss der arabischen und französischen Sprache beim Erwerb der deutschen Sprache machen. Dafür werden mehrere schriftliche Arbeiten (Prüfungen, Tests und Hausaufgaben) in verschiedenen Fächern und zu verschiedenen Themen von Deutschstudenten des ersten, zweiten und dritten Studienjahres (Bachelorstudenten) der Universität Oran Wort-für-Wort analysiert. Das Ziel hier ist die Erkennung der Fehler im Bereich der Morphologie, insbesondere die interlingualen Interferenzfehler, die durch den Einfluss der Muttersprache Arabisch und der ersten Fremdsprache Französisch bedingt sind. Eine kontrastive Studie wird zwischen den drei Sprachen bei jedem Wort und Satzstruktur dieser schriftlichen DaF-Studentenarbeiten gemacht. Um diesen Transferprozess bei den DaF-Studenten zu verdeutlichen, hilft es oft, sie bei Fehlern zu fragen, warum sie diese und nicht jene Form gebraucht haben. Meistens antworten sie „wir haben eine direkte Übersetzung ins Deutsche gemacht„. Folgend werden einige Beispiele dieser interlingualen Interferenzfehler dargestellt und analysiert.

3.1 Orthographische Fehler

Die meistens interlingualen Fehler im Bereich der Morphologie, die die algerischen Studenten machen, sind orthographische Fehler unter dem Einfluss der französischen Sprache. Man findet keine orthographischen Interferenzfehler unter dem Einfluss der arabischen Sprache, denn das Schriftsystem ist total unterschiedlich „ Strong Claim“, aber manchmal finden wir arabische Wörter mit lateinischen Buchstaben. Die orthographischen Fehler sind auch unterschiedlich.

3.1.1 Falsche Schreibung

Solche Fehler tauchen auf besonders, wenn die deutschen Wörter phonologische Äquivalente, aber unterschiedliche Schreibung im Französischen haben wie :

Professeur

statt

Professor

Specialität

statt

Spezialität

Quoran

statt

Koran

Dialogue

statt

Dialog

konsentration

statt

Konzentration

Acceptierte

statt

akzeptierte

Action

statt

Aktion

Recept

statt

Rezept

discussion

statt

Diskussion

Bible

statt

Bibel

ein probleme

statt

Problem

3.1.2 Fehler bei der Großbeschreibung

Die Substantive werden meistens klein geschrieben, denn in der französischen Sprache existiert die Großbeschreibung nur am Anfang des Satzes.

Im november fahren wir nach deutschland.

Die situation ist kompliziert.

Die information ist falsch.

3.1.3 Herauslassen von Umlaut

Sehr oft waren Fehler der Umlautauslassung zu finden, denn wir wissen, dass diese orthographische Erscheinung nicht im Französischen existiert, es kann also ein interlinguale Interferenz sein, vor allem bei der „E“ Schreibung. wie z.B.

Mundlichen

statt

mündlichen

Ausserung

statt

Äußerung

fahig

statt

fähig

Naturlich

statt

natürlich

ahnlichen

statt

ähnlichen

getoten

statt

getötet

3.2. Deklinationsfehler

Die algerischen Lernenden finden eine große Schwierigkeit beim Gebrauch des deutschen Artikels und seiner Deklination, deswegen übertragen viele Studenten das Substantiv direkt aus dem Arabischen oder Französischen, um den Artikel ins Deutsche zu finden, was zum falschen Genus, besonders beim Neutrum führt. Bei der Deklination schreiben sie zu viel mit falschem Kasus, sie deklinieren falsch oder gar nicht. Dieses Problem findet man auch beim Numerus.

Falscher Numerus

Falscher Genus

Falscher Kasus

Die Namens

Die Übertragung der Pluralform aus dem Französischen

Eine Wort

Sie übertragen die Artikelform aus dem Arabischenالكلمة, die Femininum ist.

mit einer einzigen Wort

Als Folge der falschen Übertragung des Genus aus dem Arabischenالكلمة, ist hier die Deklination des Artikels zum Wort „Wort“ auch falsch.

Die Mittels

Die Krieg

Sie übertragen die Artikelform aus dem Französischen la guèrre“, oder aus dem Arabischenالحرب , die Femininum ist.

während dieser langjährigen Krieg

Als Folge der falschen Übertragung des Genus aus dem Französischen la guèrre“, oder aus dem Arabischenالحربist hier die Deklination des Artikels zum Wort „Krieg“ auch falsch.

Die Massenmedia

Der Geld

Sie übertragen die Artikelform zum Wort „Geld“ aus dem Französischen „l’argent oder aus dem Arabischenالمال, die Maskulinum ist.

für diesen verdienten Geld

Als Folge der falschen Übertragung des Genus aus dem Französischen „l’argent oder aus dem Arabischenالمال, ist hier die Deklination des Artikels und Adjektivs zum Wort „Geld“ auch falsch.

Die Landes

Der Gesetz statt „das Gesetz“

El Hidjab

(mit arabischer Deklination)

Die Problems

Der Thema statt „das Thema“

El Islam

(mit arabischer Deklination)

3.3 Fehler bei der Wortbildung

Die Studenten finden die deutsche Wortbildung kompliziert besonders die Komposition, denn im Französischen wird sie anders gebildet. Im Arabischen gibt es kein Kompositum wie im Deutschen, deswegen gebrauchen die algerischen Studenten selten die Wortbildung. Entweder beherrschen sie sie nicht oder sie vermeiden sie, besonders die Studenten vom ersten und vom zweiten Studienjahr.

Die Menschen Freiheit

statt

die Menschenfreiheit

Heute tage

statt

Heutzutage

Die Meinung Freiheit

statt

die Meinungsfreiheit

Die Umwelt Schutz

statt

der Umweltschutz

Platz für Gebet

statt

der Gebetplatz

3.4 Fehler bei den Präpositionen

Viele Fehler im morphologischen Bereich haben etwas mit dem Gebrauch von Präpositionen zu tun, besonders, wenn die Lernenden Wort- für Wort übersetzen z.B.

für die ersten mal statt zum ersten Mal, (Frz.: pour la première fois)

von erst mal statt zum ersten Mal (Arb.: من المرة الأولى)

in der Universität statt an der Universität (Arb.:في الجامعة )

4. Fazit

Der vorliegende Beitrag untersucht die Interaktion zwischen Sprachen, bzw. den Einfluss der Muttersprache Arabisch und der ersten Fremdsprache Französisch auf den Erwerb der Tertiärsprache Deutsch im Bereich der Morphologie, denn die Morphologie als Teilbereich der Grammatik ist eine Basis für den Erwerb einer Fremdsprache.

Bei der Analyse der schriftlichen Arbeiten von Bachelorstudenten der Deutschabteilung der Universität Oran wurde festgestellt, dass die algerischen Studenten oft direkt aus dem Arabischen und Französischen übersetzen. Diese Wort-für-Wort-Übersetzung ist eine der wichtigsten Ursachen für Interferenzfehler.

Wenn ihnen das deutsche Wort oder der deutsche Ausdruck völlig unbekannt ist, schreiben einige Studenten -besonders im ersten Studienjahr- diese Wörter innerhalb ihrer deutschsprachigen Texte auf Französisch und manchmal auf Arabisch (mit lateinischen Buchstaben transkribiert) ohne Übersetzung, aber mit deutscher Deklination oder Konjugation. Dies zeigt, dass diese Studenten ihre vorhandenen Kenntnisse, auch wenn in einer falschen Form des Deutschen, bewusster Art gebrauchen. Sie versuchen in diesem Fall ihre Gedanken auszudrücken, auch wenn sie Fehler machen z.B. sortierren – protegen – der El Hidjab.

Zusammenfassend kann behauptet werden, dass der große Anteil von Interferenzfehlern bei den algerischen Lernenden aus der französischen Sprache stammt, denn die beiden Sprachen sind europäische Sprachen und zwischen Arabisch und Deutsch ist ein strong claim zu verzeichnen.

Ziel dieser Fehleranalyse ist nicht die Schwächen der Studenten zu zeigen, sondern die Interferenzen und ihre Arten zu identifizieren und im DaF-Unterricht zu berücksichtigen, denn der Lehrer soll nicht die Fehler nur erkennen und korrigieren, sondern auch beschreiben, erklären, ihre Gründe aufdecken und ihre psycholinguistischen Ursachen erklären.

Die Fehler sollen nicht immer negativ betrachtet werden, denn durch Fehler werden Lerner ihre Lernstrategien und Sprachkenntnisse verbessern. Aus Lehrerseite können effizientere Lehrmethoden und –materialen entwickelt werden.

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1 Mokadem, Fatima: Der Sprachpluralismus und die Sprachpflege in Algerien. Das Kohabitieren des algerischen Dialekts mit der hocharabischen Sprache im Theater. Der Fall des Theaterstückes „El Ajouad“ von Abdelkader Alloula, Revue Traduction et langues, N° 7 du Laboratoire de Traduction et Méthodologie « TRADTEC », 2008, S. 85-86

2 Mokadem, Fatima: Welche Sprache für das heutige Algerien ? Eine soziolinguistische Studie der algerischen Sprachsitution. Geschichte und aktueller Stand, wissenschaftlicher Beitrag, 2010/ URL: http://home.uni-leipzig.de/ganaa/ hi.site,postext, ganaa-downloads.html?PHPSESSID=o7jqi3rau3fd4e9dnfjp8632u9ah0f9h

3Hufeisen, Britta; Neuner Gerhard: Mehrsprachigkeitskonzept –Tertiärsprachenlernen – Deutsch nach Englisch, Europarat, Juli 2003 S. 5.

4Edelmann 1993, S. 348, zit. in, Reissner 2007, S. 57, zitier nach, Katharina Hübne , Transfer im Tertiärspracherwerb, Grin Verlag, 2010, S.1.

5Kniffka, Gabriele, Siebert-Ott, Gesa: Deutsch als Zweitsprache Lehren und Lernen, Schöningh UTB, Stuttgart, 2009. S.30.

6Hufeisen,Britta, Neuner,Gerhard: Mehrsprachigkeitskonzept –Tertiärsprachenlernen – Deutsch nach Englisch, Europarat, Juli 2003 S. 5.

7Andzia, Justyna k, Einfluss der Muttersprache auf Erwerb einer Fremdsprache, GRIN Verlag, München, 2002, S.5.

8Helbig, Gerhard, Deutsch als Fremdsprache: Ein internationales Handbuch, Walter de Gruyter, 2001, S. 650

9Edmondson, Hause (1993), S. 211, zitirt nach, Anja Dinter, Multikulturelle Klassenräume und Interkulturelles Lernen: Barrieren und Potenzen, GRIN Verlag, 2007, S. 17.

10Kyrylenko, Al: Unterrichtsreihe. Integrativer fachübergreifender Sprachunterricht, GRIN Verlag, 2008, S. 6,

11Helliger: Kontrastive Grammatik Deutsch/ Englisch, Niemeyer, Tübingen,1977, zitiert nach Hufeisen, Neuner, Gerhard, Angewandete Linguistik für den Fremdsprachlichen Deutschunterricht, Lagenscheid, Berlin, 2003, S. 26-27.