Schreibschwierigkeiten im DaF Unterricht: Das Schreibproblem nach Rudolf Steffens als Beispiel

Dr. BOUZID Aicha
Université d’Alger 2
Laboratoire de Traduction et Méthodologie (TRADTEC), Université d’Oran 2

Abstract: Writing ability is when can produce texts or express ideas. It’s a complicated process that leads to a product and a specific function. So to these consequents we find difficulties of communication and the acquisition of writing skills. In this article we present some difficulty in this ability with solutions using the analysis of Rudolf Steffens who finds that the difficulties or problems are either of form, style, spelling and even grammar. So as a result the writing ability is taken with the writing of texts because there are no definitive rules to learn this ability.

Schlüsselwörter: Schreibfertigkeit, Schwierigkeiten, DaF Unterricht. Probleme.

Einleitung

Das Schreiben meiner Meinung nach ist die Produktion von Texten, unsere Ideen und Gedanken schriftlisch auszudrücken. Auch ist eine Mittel der Kommunikation. Auch das Schreiben ist eine der zentralen Aufgaben des Fremdsprachenunterrichts als auch eine der vier sprachlichen Grundfertigkeiten neben Sprechen, Hören und Lesen.

Nach Kast wurde das Schreiben mit unterschiedlichen Gründen genannt, die mit dieser Einteilung zusammenhängen: kommunikative Bedürfnisse (Briefe, Karten, Formulare), unterrichtpraktische Bedürfnisse (Hausaufgaben, Tests) zur Strukturierung geistiger Handlungen (Um Gedanken zu ordnen)1.

Also Schreiben ist ein Prozess, an dessen ein Produkt steht und eine bestimmte Funktion hat. Bussmann Hadumod definiert Schreiben als kognitive und sprachliche Aktivitäten bei der Produktion von schriftlichen Texten2.

Mit diesem Zitat soll eine Abhandlung über das Schreiben, eine der vier Fertigkeiten des Fremdsprachenunterrichts ein geleitet werden. Neben Hören, Sprechen und Lesen ist das Schreiben eine produktive Fertigkeit, welche allerdings im kommunikativen Ansatz in der Fremdsprache.

Aus den Definitionen von der Schreibfertigkeit stellt sich heraus, dass sie ein komplexer und langweiliger Prozess darstellt. Deshalb stehen Schwierigkeiten bei der Vermittlung und dem Erwerb der Schreibfertigkeit.

Die Lernenden konfrontiert viele Schwierigkeiten beim Schreiben beim Inhalt oder Struktur, deshalb stelle ich das Schreibprobleme nach Rudolf Steffens mit Lösungen als Beispiel.

1. Schreibprobleme nach Rudolf Steffens

Im Zusammenhang mit den Schreibschwierigkeiten, mit denen die Schreibenden bzw. die Studenten konfrontiert werden, sei hier die Ausführungen von Steffens, der acht Schreibschwierigkeiten erläutert hat, verwiesen.3

Steffen erläutert zudem ein paar Hinweise, um diese Schreibprobleme zu überwinden. Er denkt, dass diese Schreibprobleme keine systematische Grundlage haben und dass sie mit Unterrichtssituationen zusammenhängen.

Als erstes Schreibproblem zieht er die mangelnde inhaltliche Vorbereitung in Betracht. In diesem Fall fällt dem Student nichts ein und er weiß nicht, was er schreiben soll. Das liegt daran, dass die Vorbereitung auf die Erstellung von schriftlichen Produkten zu kurz oder nicht intensiv genug war. Insofern kann der lernende keine Schreibaufgabe erledigen. Der Grund dafür könnte eine mangelnde Klarheit über die Aspekte des Themas sein oder über mögliche Erwartungen der Adressaten.

Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, hat STEFFENS ein paar Lösungsvorschläge ausgearbeitet. Seiner Meinung nach sollte der Student oder Schreiber im allgemein die nötigen Vorbereitungen zu den schriftlichen Arbeiten nachholen, wenn es notwendig erscheint. Zu den Vorbereitungen soll der Schreiber Gespräche über das Thema, worüber man schreiben möchte, mit weiteren Schreibenden führen. Dabei sollte er die Notizen machen und sie aushändigen. Darüber hinaus kann er sich über das betreffende Thema informieren, indem er sachkundige Leute befragt. Dann soll er nachlesen, was er geschrieben hat. Dabei soll er sinnvolle schriftliche Verfahren anwenden. Anschließend kann er eine Schreibaufgabe formulieren und zwar im Blick auf den Inhalt des Textes, wobei er Vorbereitungen zum Textplan treffen kann. Es geht hier darum, Stichpunkte zu Elementen des Sachverhalts zu notieren bzw. anzuordnen. Zudem soll der Schreiber auch die Beziehungen zwischen den Elementen durch Pfeile oder Linien verdeutlichen. Dazu soll er eine mögliche Reihenfolge für die Darstellung seiner Gedanken festlegen.

Als zweite Schreibschwierigkeit erwähnt Steffens den stockenden Anfang.4 In diesem Fall weiß der Schreibende bzw. der Lernende nicht, wie er anfangen soll. Es fehlt dem Schreiber eine Schreibidee, mit der er sich auseinandersetzt. Dabei kommt es zu Unsicherheit wegen einer Leere der Vorstellungen zum Thema.

2. Mögliche Lösungsvorschläge

Als Lösungsvorschläge für dieses Schreibproblem empfiehlt Steffens Folgendes:5

Der Schreiber soll Starttechniken anwenden und dabei soll er assoziativ schreiben, d.h. er führt Gespräche mit anderen Lernpartnern, damit er seine Unsicherheit vor dem Schreiben überwinden kann. Dazu soll er seinen Startsatz finden, d.h. er probiert mögliche Sätze, mit denen er anfangen kann, bis er die passende Formulierung finden kann. Zudem kann er als Hilfe für die Erstellung seines Textes ein Textmuster studieren, wobei er die Elemente dieses Textes durch Stichpunkte notiert. Dazu soll er die Beziehungen zwischen den Stichpunkte notiert. Dazu soll er die Beziehungen zwischen den Stichpunkten durch Skizzen veranschaulichen.

Als drittes Schreibproblem bezeichnet Steffens das schnelle Ende. Der Schreiber in diesem Fall ist mit ein paar Sätzen schon zu Ende d.h. er ist immer gleich fertig. Zudem weiß er nicht, ob das reicht. Diese Schwierigkeit kommt vor, weil dem Lerner diese Aspekte des Themas, worüber er schreiben soll, nicht klar sind. Als Ursache dafür könnte auch sein, dass der Schreiber die Erwartungen des Lesers oder sogar die eigenen Ansprüche an den Text nicht berücksichtigt hat.

Als Lösungsvorschläge führt Steffens Folgendes an:

Der Schreiber soll Stichwortskizzen und Cluster einsetzen, um eine Schreibideen zu bereichern. Darüber hinaus soll der Schreiber nach möglichen Gliederungen, die im geschriebenen Text vorkommen, suchen. Danach versucht er jeden der Sätze dieses Textes zu einem Abschnitt zu erweitern, indem er dazu Notizen macht oder er paraphrasiert. Hinzu kann er als Erweiterungen Beispiele verwenden. Als Hilfe kann er auch ein Textmuster studieren, um sich mit der Erstellung von Texten vertraut zu machen.

Als vierte Schreibschwierigkeit kommen bloß sporadische und unorganisierte Schreibideen in Betracht. Der Schreiber kann in diesem Fall am Anfang gut schreiben, aber dann kommt er nicht weiter. Dieses Schreibproblem taucht auf, denn die Schreibideen des Schreibenden sind vereinzelt und unvollständig. Als Ursache dafür könnte eine unausreichende Vorbereitung auf das Schreiben des Textes dahinter stecken. Einen weiteren Grund dafür kann auch fehlende Bauplan für das Erstellen des Textes sein. Um diese Schreibschwierigkeit zu bewältigen, sollen die Schreiber/ Lerner den Sachverhalt untersuchen, indem sie darüber nachlesen und Befragungen machen.

Als Lösungsvorschlage meint Steffens, dass die Schreiber einen Plan über die Ordnung des Textes machen sollen, wobei sie alle Ideen und Teile des anordnen. Dieser Plan enthält eine Gliederung von Haupt- und Unterpunkten. Dabei soll der Lerner ein Schreibziel für die Erstellung des Textes formulieren. Der Schreiber legt sich ein Ziel fest, an dem er sich orientieren kann. Als Unterstützung können die Schreibenden ein Textmuster studieren. Das soll ihnen helfen, die Gliederung eines Textes zu begreifen. Als Techniken können sie auch Cluster oder Bedeutungsskizzen einsetzen, um ihre Schreibideen zu organisieren.

Als fünfte Schreibschwierigkeit erwähnt er vage und diverse Mitteilungskonzepte ohne Zentrum. In diesem Fall weiß der Student nicht, wie er einen Text abrunden kann, d.h. er weiß nicht, wie er zu Ende kommen kann. Dieses Schreibproblem kommt vor, weil die Hauptidee des Mitteilungskonzepts nicht vorhanden oder unklar ist. Als Grund dafür können abstrakte und allgemeine Vorstellungen des Schreibers dahinter stecken. Ferner kann es dazu kommen, weil der Lerner über wenig Details Beispiele oder Anschaulichkeit verfügt. Um diese Schreibschwierigkeit zu überwinden, soll der Schreiber einen Leitfaden für den Aufbau des Textes formulieren. Zudem kann er eine Skizze des Textes entwerfen und Erweiterungen wie Beispiele oder Anschaulichkeit suchen.

Die sechste Schreibschwierigkeit nach Steffens kommt in komplexen Formulierungen. Der Schreiber in diesem Fall weiß nicht, wie er richtig formulieren kann. Diese Schreibschwierigkeit liegt daran, dass die gedanklichen Prozeduren beim Schreiber nicht im Gleichgewicht sind und somit entsteht eine gewisse Unsicherheit im Hinblick auf das Formulieren. Als Lösungsvorschlage, sollen die Schreibenden/ die Lernenden weitere Formulierungsvarianten machen, die sich auf den Text beziehen. Darüber hinaus können die Schreiber an den Formulierungen, bei denen sie stocken, ein paar Änderungen vornehmen. Es geht hier z.B. darum, andere Wörter oder Wortgruppen zu verwenden oder die Satzglieder umzustellen, d.h. sie können den ganzen Satz neu formulieren, indem sie Wörter oder Wortgruppen durch andere ersetzen.

Das siebte Schreibproblem ist das zähflüssige Formulieren in Betracht. In diesem Fall kommen die Lernenden bei der Erstellung von Texten so langsam an. STEFFENS sagt zu dieser Schwierigkeit, dass das Schreiben das Denken und Formulieren verlangsame und viel Zeit in Anspruch nehme. Diese Schwierigkeit taucht auf, wenn die Schreiber versuchen, diese Langsamkeit zu überwinden. Eine übertriebe Genauigkeit beim Schreiben von Texten könnte als Ursache für dieses Problem sein. Um dieses Problem zu bewältigen, sollen die Schreibenden/ Lernenden eine begrenzte Anzahl von Fragen formulieren. Diese Fragen entsprechen jeweils den Abschnitten dieses Textes, wobei diese Abschnitte als Antworten für diese Fragen gelten.

Als achtes Schreibproblem kommt das ratlose Redigieren in Betracht. Der Lerner in diesem Fall weiß nicht, was er an einem Text noch tun soll. Dabei findet er nicht, was er verbessern oder anders schreiben könnte. Die Schreiber, die über wenige Erfahrungen im Hinblick auf das Verbessern von Rechtschreibfehlern. Dieses Schreibproblem taucht auf, weil den Schreibenden das Mitteilungskonzept des eigenen Textes nicht hinreichend bewusst sei. Um diese Schreibschwierigkeit zu überwinden, sollen die Schreiber/ Lerner ihre eigenen Texte prüfen, damit sie sich mit dem Mitteilungskonzept des eigenen Textes vertraut machen.

3. Zusammenfassung

Nach diesen Schwierigkeiten versteht man, dass alle Studierenden mehr oder minder große Schwierigkeiten beim Schreiben haben: die eine nur solche mit der Formulierung und treffsicheren Wortwahl, die anderen solche mit der neuen Rechtschreibung bis hin zu einigen mit der Grammatik. Schreiben kann nur durch Schreiben lernen, deshalb muss man ihre Schreibfertigkeit durch die Übungen optimieren und evaluieren.

Literaturverzeichnis

BÖRNER, Wolfgang (1992): Didaktik schriftlicher Textproduktion in der Fremdsprache. In : Antos, G.& Krings, H.P. (Hgg.) Textproduktion. Tübingen: Niemeyer.

BUSSMANN Hadmod (2002): Lexikon der Sprachwissenschaft Stuttgart. Körner Verlag.

CHAABANI Mohamed (2007) : Zur Förderung von Schreibkompetenz bei algerischen Germanistikstudenten, Oran

CHUDAK Sebastian (2007): Posener Beiträge zur Germanistik, Lernautonomie fördernde Inhalte in ausgewählten Lehrwerken DaF für Erwachsene, Überlegungen zur Gestaltung und zur Evaluation von Lehr- und Lernmaterialien, Peter Lang GmBH Europäischer Verlag der Wissensschaften, Frankfurt am Main.

KAST, Bernd (1989): Vom Wort zum Satz zum Text. Methodisch-didaktische Überlegungen zur Schreibfertigkeit im Anfängerunterricht.

STEFFENS Rudolf (2001): Schreibstrategien und Schreibprozesse/Förderung der Schreibkompetenz, Verlag für Schule und Weiterbildung, Bönen.

http://opus.kobv.de/euv/volltexte/2011/53/pdf/Schreiben_im_Zentrum_3_Ella_Grieshammer.pdf. 2013


1Zit. nach Shudak Sebastian S. 99

2 Bussmann Hadumod (2002,S. 106)

3 Rudolf Steffens. In: Schreibstrategien und Schreibprozesse/ Förderung der Schreibkompetenz, Verlag für Schule und Weiterbildung, Bönen, 2001

4 CHAABANI MOHAMED : Zur Förderung der Schreibkompetenz bei algerischen Germanistikstudierenden, Oran 2007, S.34

5 Ebenda.