Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 9. Nr. Juni 2001 Editorial


Literatur im Internet

Alessandra Schininà (Catania)
[BIO]

 

Meistens wird der Computer einer Kultur der Bilder zugeschrieben und man vergißt, daß die Kommunikation über den Bildschirm sowohl aus Bildern als auch aus Texten besteht. Von den vier Grundverwendungen des Internet (lesen/schreiben, suchen/finden, senden/empfangen, spielen) bewegen sich wenigstens drei um einen geschriebenen Text, der mehr oder weniger mit Bild und Ton kombiniert ist. In einem für den Computer bestimmten Text werden jedoch audiovisuelle Charakteristiken sicher mehr berücksichtigt als auf Papier. Insbesondere der sogenannte Hypertext, d.h. ein Text, oder besser eine Reihe von geschriebenen Texten und audiovisuellen "Dokumenten", die durch Querverbindungen verknüpft sind, verspricht neue Perspektiven in den Beziehungen zwischen geschriebenem Wort, Bild und Ton. Davon sind einige AutorInnen ausgegangen und haben so die sogenannte elektronische Literatur ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich nicht einfach um die Umsetzung schon existierender Texte auf CD-ROM oder online, sondern um die Entwicklung neuer Literaturformen, die von Anfang an das Potential der digitalen Mittel ausnützen und zugleich deren Grenzen in Betracht ziehen. So kehren in der Diskussion über das Verhältnis zwischen Literatur und Informatik herkömmliche Gegenüberstellungen wie Kultur und Technik, Humanität und Wissenschaft, Kunst und Markt wieder. Das bedeutet eine kritische Auseinandersetzung mit der Art und dem Sinn heute Literatur zu machen und zu definieren. Dies führt zugleich zu einer Überlegung über die Zukunft unserer informatisierten Gesellschaft.

In der elektronischen Literatur werden Eigenschaften der Gegenwartsliteratur noch weiter, oft bis zu extremen, absurden, paradoxen Konsequenzen entwickelt. Die moderne Literaturwissenschaft, die die Polysemie literarischer Texte betont, die für Polyperspektivismus und aktive Teilnahme der LeserInnen plädiert, die ein "offenes" Kunstwerk vor erstarrten Formen verteidigt, steht deplaciert vor der Radikalität mancher Experimente digitaler Literatur. Ein literarischer Text im Internet zeigt in der Tat die Stärke, aber auch die Widersprüche und Schwächen eines mobilen Kunstwerks. In Namen der Autonomie der Lesenden läuft man Gefahr, sich in einem Wirrwarr von Verbindungen und Abschweifungen zu verlieren, indem man von einem Link zum anderen, von einer originellen Erfindung zur nächsten umherirrt. Wenn die Autorschaft als oberste Instanz nicht nur in Frage gestellt wird, sondern ganz verschwindet, wächst die Vielfalt der möglichen Kombinationen und Perspektiven dermaßen, daß man riskiert im Chaos zu versinken. Das Gleichgewicht zwischen dem von den AutorInnen geplanten Konzept und der Menge/Unmenge von Informationen, zwischen der "Geschlossenheit" einer definierten Struktur und der unendlichen "Offenheit" der Rezeptionsmöglichkeiten kann leicht verloren gehen.

Die Literaturwissenschaft wird mit neuen Kulturauffassungen und mit aus der Technik kommenden Begriffen konfrontiert, wie Cyberkultur, Cyberliteratur, Hyperkultur, Hyperfiktion, die mehr als bloße Namen darstellen. Man muß allerdings bedenken, daß die Beziehung zwischen Literatur und Computer nicht einseitig ist. Wenn die Elektronik die Welt der Literatur zu beeinflussen beginnt, hat andererseits die Informatik gerade auf literarische Metaphern und klassische Mythen zurückgegriffen, um sich eine Identität zu geben, um ein auf Chips und Binärcode basiertes Fachgebiet allgemein verständlich und verwendbar zu machen. So findet man in elektronischen Texten oder Abhandlungen über Elektronik sehr oft Anspielungen auf die Bibliothek Babels, auf den Wissensbaum, auf den fliegenden Teppich, auf mythische Figuren wie Odysseus, Perseus, Protheus. Man stellt warnend Vergleiche mit dem Labyrinth des Dädalus oder Fausts Teufelspakt auf. Es ist eine Art Blumenbergsche Arbeit am Mythos, d. h. der Versuch die Angst des Unbekannten durch Kunstgriffe zu überwinden: was auf bekannte Erfahrungen zurückzuführen ist, erweckt weniger Mißtrauen.

Die Anwendung einer bestimmten Metaphorik, um die digitale Welt zu definieren, ist nicht zufällig und entspricht bestimmten soziopolitischen und wirtschaftlichen Zielen und Ansichten. So wurde z.B. vermerkt, wie im Bereich der Elektronik oft See- und Schiffsmetaphern vorkommen, die sich auf eine abenteuerliche, "anarchistische" Komponente beziehen, die bis zur Internet-Piraterie reicht. Die Betonung des Meeres, des flüssigen Elements, suggeriert außerdem Eigenschaften, wie Dynamismus, Mobilität, Flexibilität. Dagegen zeigt die Städte- und Straßenmethaphorik ebenfalls häufig in der Internetwelt eine Vorliebe für Schnelligkeit, Ordnung, Effizienz. So bilden sich neue "informatische" Figuren, wie unabhängige Surfer, die in das bewegte Meer der Bytes eintauchen und auf der Suche nach versteckten Informations-Schätzen und "exotischen" Entdeckungen den Lockrufen reizender Links-Sirenen folgen oder User-VerbraucherInnen, die zielgerichtet vorgelegte Wege in einem von Werbeplakaten und Konsumangeboten durchsäten "global village" durchlaufen. Oft mischen sich die beiden Vorstellungen, und gerade aus der Konfrontation dieser beiden Konzepte eines planetarischen Netzes versuchen manche SchriftstellerInnen neue Kommunikationsformen zu entwickeln, indem sie die Merkmale, Strukturen und Symbolismen der digitalen Welt als Teil ihrer Produktion betrachten und reflektieren.

lesen/schreiben

Eine der auffallendsten, den Internet-AutorInnen angebotenen, Experimentiermöglichkeiten ist der Bruch mit den traditionellen Lesegewohnheiten. Der lineare Lesevorgang kann durch einen sogenannten "rhizomatischen" ersetzt werden. Der vernetzte Text wird somit zum Knotenpunkt einer sich ins Unendliche verzweigenden Struktur. Von einem Haupt- oder Einführungstext ausgehend können sich die LeserInnen durch Hyperlinks auf mehreren Ebenen bewegen. Sie müssen entscheiden, ob sie den Grundtext linear weiterlesen oder auf signalisierte Wörter oder Bilder klicken wollen, um so der jeweils vorgeschlagenen "Abweichung" zu folgen. Das Internet verspricht damit den EmpfängerInnen eine unmittelbare Interaktion, die Mitschaffung eines Werks. Die aktive Teilnahme des Lesers oder der Leserin wäre so nicht nur theoretisch möglich, sondern könnte auch konkret realisierbar sein.

Computertexte bestehen oft aus verschiedenen Segmenten, die immer erneut und nach Belieben montiert und demontiert werden können. Die Leichtigkeit Texte zu korrigieren, zu verschieben, zu erweitern oder zu vervielfältigen, läßt eine neue Beziehung zum Originaltext entstehen. Das "Work in progress-Konzept" wird von den AutorInnen voll ausgenützt, da der Text im Netz nach Belieben schnell und mühelos variiert werden kann. Dazu kommt die postmoderne Collage-Technik, die durch Elektronik noch kühnere Schrift-Ton-Bild-Kombinationen schafft. Gerade die Anhäufung verschiedenster Kulturfragmente der Vergangenheit charakterisiert eine Art Epigonismus am Anfang des Milleniums, der sich der modernen Technologien bedient, um Literatur- und Kunstwerke, Kultur im weiteren Sinne des Wortes, sei es der Vergangenheit wie der Gegenwart, zu "zitieren" und sozusagen zu "vivisezieren". Dem/Der LeserIn wird ebenfalls die Möglichkeit geboten, einzelne Elemente mehr oder weniger frei zu kombinieren und jedesmal einer neuen Leseroute zu folgen. In diesem zentrifugalen Lese- und Schreibvorgang scheint als erstes der souveräne Autor zu verschwinden. So kommen die Folgen von Konzepten wie "Tod des Autors" oder "Befreiung des Lesers" zum Vorschein.

Ein Musterbeispiel wie die elektronische Literatur den Rezeptionstheorien der postmodernen Ästhetik entgegenkommt und sie radikalisiert, ist die CD-ROM Version(1) von Andreas Okopenkos Lexikon-Roman. Eine sentimentale Reise zum Exporteurtreffen nach Druden. Der Lexikon-Roman erschien schon 1970 als Buch(2) und wird als eine Art Klassiker der österreichischen Avantgarde betrachtet. Die Bearbeitung für den Computerbildschirm wurde durch die Tatsache erleichtert, daß Okopenko sein Buch nach dem Prinzip der Digression aufbaute. Er betrachtete seinen originellen Reiseroman als Modell "für die Welt in ihrer Möglichkeitsstruktur, mit allen denkbaren Verzweigungen". Er wollte "etwas wie eine Landkarte" aus Worten schaffen, "die alles zugleich enthält und es dem Besucher überläßt, die Blickrichtung und den Fortgang zu wählen."(3) Das sind eben die typischen Mechanismen des elektronischen Hypertextes. Okopenko stürzt amüsiert den linearen Lesevorgang um, indem er auf seinen Roman die Hypertextualität eines enzyklopädischen Lexikons überträgt, wo die einzelnen Eintragungen zu anderen Stichwörtern oder Illustrationen weiterleiten. Er verwendet dafür Hunderte von Beschreibungen, Kommentaren, Dokumenten, die er selbst während verschiedener Donaureisen gesammelt, bzw. notiert hatte. Diese "Zettelsammlung" wurde später alphabetisch geordnet und so entstanden fast 800 Lexikaeintragungen. Lesegang und Reise gehen parallel. Durch die 34 Hauptstationen kann der/die LeserIn/Mitreisende, ein eigenes Tempo und eine eigene Route wählen.

Die Spannung zwischen der lexikontypischen Isolation der einzelnen Teile und ihrer Integration in eine epische Form charakterisiert dieses Werk. Um aus dem Lexikon einen Roman zu machen, um den verstreuten Fragmenten einen Sinn zu verleihen, ist der Eingriff des Lesers notwendig. Lexikon und Roman entsprechen zwei entgegengesetzten Einstellungen zur Realität: einerseits der empirische Versuch die Erscheinungen zu katalogisieren, andererseits die Schaffung eines fiktiven, geordneten Mikrokosmos. Es werden hier folglich zwei Annährungsstränge konfrontiert. Sowohl die empirische als auch die künstliche Wahrnehmung der Realität sind thematisiert und gegeneinander ausgespielt. Zwischen Fragmentierung und Wiederaufbau zeigt der Roman Okopenkos die Ambiguitäten der postmodernen Literaturtheorien, die die Zersplitterung und Alienation des modernen Individuums aufzeigen und dabei akzentuieren. Dies ist eben die Gefahr der elektronischen Literatur im allgemeinen. Die AutorInnen stehen zwischen der zynischen, boshaften Lust, alles zu zerstückeln und zu zerstören und einer Art Humanisierung der Elektronik: sie versuchen den fragmentarischen Charakter der digitalen Welt in etwas einheitlich Sinnvolles, Menschliches zu verwandeln.

Lesen und Schreiben im Internet bedeutet nicht nur technische Veränderungen, es hat auch Folgen auf die Beziehungen zwischen privater und öffentlicher Sphäre. Die Lektüre eines Buches wird gewöhnlich der privaten Sphäre zugeschrieben. In der Vertrautheit der eigenen vier Wände, aber auch in der Stille eines Leseraums entsteht ein exklusiver, von subjektiven und geheimen Modalitäten und Zeiten bestimmter Dialog zwischen AutorIn und LeserIn. Im Falle eines Texts im Internet erfolgt die Kommunikation sozusagen öffentlich. Der Schreib- und Lesevorgang kann in seinen Zeiten und Bewegungen genau rekonstruiert werden.

Das erste, worauf die Internet-Schriftsteller verzichten, ist oft die Aura um die Schaffung ihrer Werke. Sie geben sich dem Publikum preis, indem sie ihr Werk vor den Augen des Lesers entstehen lassen. Es kann so weit gehen, daß das eigene Leben nicht nur zum Roman wird, sondern auch unmittelbar im Internet, d.h. gleichzeitig der Öffentlichkeit dargelegt wird. Der vor allem durch seine Theaterstücke bekannte Autor Rainald Goetz hat 1998 monatelang das online-Tagebuch Abfall für alle geschrieben, das von ihm als "Tagebuch, Reflexions-Baustelle, Existenz-Experiment, Geschichte des Augenblicks, der Zeit, Roman des Umbruch-Jahres 1998", definiert wird und heute als Buch erhältlich ist.(4) Die zu hunderten so entstandenen Eintragungen bestehen aus Tageschronik, Berichten über das eigene Schreiben und die Publikumsaufnahme der Dramen, Kritiken und Überlegungen über Kultur, Literatur, Kunst und Medien, Wiedergabe von Dialogen oder Telephongesprächen, lyrischen Ausbrüchen. Diese bunte Mischung aus Witz, Selbstkritik, Melancholie steht im Zeichen einer extremen Fragmentierung des Erlebten, die die LeserInnen mit dem Autor teilten, da sie die Niederschriften gleich nach derer Entstehung lesen konnten. Tag, Stunde, Minute der Notizen, die von einer Zeile bis zu mehreren Seiten gehen, werden automatisch vom Computer festgelegt, und in vielen Fällen kann man Minute für Minute dem ganzen Tagesablauf des Schreibenden folgen.

Goetz' Ideal ist eine Literatur nach Zeitungsmanier, alltäglich, zugänglich, lebensnah. Internet ermöglicht ihm die eigene Schreibaktivität kontinuierlich zu üben, da für ihn die Zeiten, in denen man nicht schreibt, "die Hölle sind". Funktionen des traditionellen literarischen Tagebuchs wie Selbstreflexion, Ventil, Sammlung von Motiven und Stilproben kombinieren sich so mit der Auseinandersetzung des Schriftstellers mit seiner Schreibtätigkeit, mit der Zeit und zugleich mit dem Computer als Kommunikationsmittel, sowie mit den kulturellen Auswirkungen einer von elektronischen Medien charakterisierten Gesellschaft.

suchen/finden

Okopenkos Lexikon-Roman und Götz' Abfall für alle sind nicht nur aus formalen Gründen beispielhaft für die stilistischen Merkmale der elektronischen Literatur im deutschsprachigen Raum. Sie veranschaulichen die fragmentierte Wahrnehmung der Realität des modernen Menschen, der dauernd neuen, schnell aufeinanderfolgenden, aufdringlichen Stimuli und Konsumangeboten unterliegt. In der digitalen Netzwelt sind die Verbindungen besonders instabil, bruchstückhaft, aleatorisch, virtuell. Das suchende Ich, das sich im Netz behaupten will, erfährt bald seine Abhängigkeit von Einflüssen und externen Mechanismen, die es nicht völlig zu kontrollieren vermag. Die LeserInnen-SurferInnen befinden sich beengt zwischen der technologischen Entwicklung, die ihnen sich stets verändernde, für Laien unübersichtliche Programme und Systeme aufzwingt, und der Tatsache, daß die angebliche Selbstständigkeit sich als eine Falle, als ein vorbestimmtes Spiel entlarvt. Die erhoffte Demokratisierung in den Beziehungen zwischen AutorIn und LeserIn wird allzuoft zu einer Illusion; verschiedene Mitschreibeprojekte im Internet sind in der Praxis gescheitert.

In der elektronischen Literatur sind Theorie, Versuch, Projekt häufig wiederkehrende Worte. Es gibt viele Initiativen, romantisch anmutende "Visionen", aber bisher wenige überzeugende Realisierungen. Internet-AutorInnen suchen eine Transformation textueller Produktions- und Rezeptionsweisen: Die LeserInnen sollen nicht mehr passiv Informationen sammeln, sondern in der Fülle der ihnen zur Verfügung stehenden Daten wählen und sinnvolle Verbindungen zusammenstellen. Ein Hypertext-System, das oft für Internet-Literaturwerke verwendet wird, ist also der perfekte Ausdruck einer Denk- und Verfahrensart, die in einer von Computern bestimmten Welt vonnöten ist. Man will Quer- und Wechselbeziehungen herstellen, operative Strategien entwickeln, empfangen und senden, sammeln und verteilen, Netze, Module und Verflechtungen schaffen.

Das literarische Werk also Collage, Netz oder Labyrinth, in einem Wort Mechanismus, der sich nicht scheut, sich als solcher zu präsentieren. So findet man in der Internet-Literatur Titel wie die maschinentexte, Lyrikmaschine, die Quotenmaschine, Storyweb. Der Lexikon-Roman als deklarierter Text/Mechanismus wird nicht zufällig von einer "Gebrauchsanweisung" eingeleitet. Okopenko hat aus seinem Werk einen perfekt funktionierenden Mechanismus gemacht, und der Reiz seines Romans besteht zum großen Teil in der Aufdeckung dieser Struktur. Aber das was auf dem Papier eine unterhaltsame Provokation war, verliert zum Teil auf dem Bildschirm sein revolutionäres Potential. Die Digressionen sind in einem Hypertext so natürlich, daß der Überraschungseffekt leicht verloren gehen kann. Die Tatsache, daß der Computer eine rasche und zielgerichtete Suche der ausgewählten Links ermöglicht, schließt die Möglichkeit aus, durch Zufall andere, unerwartete Lexikaeintragungen zu entdecken, die alphabetisch neben der gesuchten stehen und die Reise-/Leseroute plötzlich in eine andere Richtung leiten.

Im Falle des Lexikon-Romans handelt es sich um eine CD-ROM-Fassung und nicht um einen im Internet-Ozean vernetzten Text. Aber gerade in einem elektronischen Literaturwerk, wo die Orientierung des materiellen Buches fehlt, ist die Gegenwart eines allwissenden Autors und einer erkennbaren Struktur wesentlich. Der totgesagte Autor nimmt wieder seinen Platz als versteckter aber allgegenwärtiger Drahtzieher ein. Es handelt sich jedoch oft nicht um eine von vornherein vorgegebene Autorität. Der/Die LeserIn-DetektivIn geht also auf die Suche nach Spuren, die der/die AutorIn mehr oder weniger absichtlich hinterlassen hat, um die Struktur zu entdecken, die die verschiedenen Links verbindet und dem Textfetzen einen Sinn zu geben. In diesem Entdeckungs- und Entschlüsselungsverfahren gewinnt die Mitarbeit der LeserInnen einen erheblichen Wert. Der/Die kritische LeserIn entwickelt die Fähigkeit, komplexe Organisationsformen zu erkennen und auszulegen. So kann er/sie die Gefahr einer falschen Autonomie und die Langeweile von einem ins Nichts führenden Spiel umgehen. Nicht zufällig erinnern manche Internet-Literaturwerke an Kriminalromane. Vor allem Science-fiction-Geschichten sind im Internet beliebt, da sie die widersprüchlichen, unübersichtlichen, bedrohlichen Entwicklungen einer sogennanten Hyperkultur thematisieren. Es handelt sich um Veränderungen, die nicht nur wirtschaftlicher und politischer Natur sind, sondern sogar die Konzeptionen von Körperlichkeit, Identität, Wahrnehmung der Realität in unserer Kultur betreffen

Eine gelungene Mischung von Krimi und Science-Fictionliteratur ist z.B. Das Einstein-Bose-Kondensat von Burkhard Schröder(5), ein "Internetkrimi", der unter dem Titel Cypherguerilla auch in gedruckter Form erschienen ist. Diese Novelle des Jahres 2000 ist in der Fachsprache, im Jargon und in den Formen der Computerkommunikation geschrieben. Der Autor bietet dem Leser oder der Leserin ein Archiv aus fingierten e-mails, Protokollen, Dateien, Zeitungsartikeln, aus dem er/sie die Geschichte einer Terroristengruppe, die elektronische Sabotageakte betreibt, zu rekonstruieren in der Lage ist. Die fiktive Handlung ist mit der home-page des Autors und verschiedenen Links zu "authentischen" Internet-Seiten vernetzt, so daß die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit dünner werden und die Gefahren einer völlig informatisierten Gesellschaft noch schärfer hervortreten.

Bei ihrer Suche nach neuen Kommunikationsformen werden die Internet-SchriftstellerInnen von Medien wie Kino oder Fernsehen beeinflußt, die die Elektronik in ihren Darstellungsweisen schon miteinbezogen haben. Animierte Bilder und Zeichnungen, Farbeffekte werden eingesetzt, um den geschriebenen Text zusätzlich zu bereichern, obwohl bis jetzt die Resultate eher enttäuschend ausfielen. So greifen oft AutorInnen im Internet in ihrer Unsicherheit auf Grundformen des Schreibens, wie das Tagebuch oder die Chronik zurück. Das Projekt pool (http://www.ampool.de) präsentiert sich in der Form eines kollektiven Tagebuchs, von SchriftstellerInnen verfaßt, die in der Öffentlichkeit Gedanken austauschen, Stilexperimente versuchen, Tagesgeschehen kommentieren. Bezug zur Aktualität und Knappheit charakterisieren die Texte von pool, die ad infinitum weitergeführt werden können. Elke Naters, eine mitwirkende Autorin, sieht hier eine "moderne Netzvariante des literarischen Salons", wo mehrere AutorInnen von jedem Ort der Welt aus jederzeit und sofort die Möglichkeit haben, an einem Dialog teilzunehmen.

Ein kollektives Experiment ist auch null, eine Anthologie von Texten von über 30 AutorInnen aus dem Jahr 1999, die von Thomas Hettche herausgegeben wurde (http://www.dumontverlag.de/null/). Ausgehend vom Traum des allumfassenden Buches, wollte Hettche einen Kalender des letzten Jahres des Jahrtausends gestalten. Er nennt null "Adventskalender und Flaschenpost", ein Archiv, das nicht nur literarische Texte sammelt, sondern auch Zeugnisse jeder Art, die man ins nächste Jahrtausend hinübernimmt. Originell ist die Gestaltung dieser Tag für Tag gewachsenen Anthologie, die heute als gedrucktes Werk zu lesen ist(6) und die die Ambition hat, das Dokument eines durch Medienwandlung verursachten generation gap zu sein. Auf der Anfangsseite von null sieht man eine Sternenkarte mit verschiedenen Konstellationen, deren Sterne ein Datum und den Namen eines Autors oder einer Autorin tragen; die Sternbilder sind ebenfalls benannt. Wenn man auf einen Stern klickt, liest man literarische Texte oder Dokumente, wenn man auf die Monatsnamen des auch auf dem Bildschirm befindlichen Kalenders klickt, findet man die monatlichen Kommentare Hettches über das Weiterwachsen der Sternenkarte. Die meisten Texte zeigen den Versuch von jungen, aber schon durch Druckpublikationen anerkannten SchriftstellerInnen, die eigene Auseinandersetzung mit der Elektronik literarisch darzustellen, sowohl aus einem praktischen als aus einem weltanschaulichen Gesichtspunkt. Die Tatsache, daß es sich um eine Anthologie auf der Schwelle der Jahrtausendwende handelt, führt zusätzlich zu soziopolitischen und psychologischen Überlegungen. Es handelt sich um den Ausdruck von Überlegungen seitens der Literaten in und über Internet. Sie vermeiden so bewußt ein extremes Experimentieren.

senden/empfangen

Zur strukturbetonten Komponente der elektronischen Literatur gesellt sich eine ebenfalls betonte Fluidität. Man spricht von einer Poetik des Transportes, da sich die Textfragmente des literarischen Hypertextes, die verbundenen Rhizome, ununterbrochen bewegen. In Bezug auf das "Dahinschwinden" von Internet-Texten wurde der Begriff der barocken vanitas erwähnt. Nicht nur Inhalte erinnern an den unaufhaltsamen Fluß der Zeit, selbst das Medium, die Mitteilung, der Text werden vergänglich, uneinfangbar, unwiederholbar. Typisch für die online-Texte ist ihre Virtualität: sie stellen sich vor, erscheinen, existieren, sind aber nicht physisch greifbar, bleiben "unbeständig", stehen jeder Möglichkeit offen. Das offene Kunstwerk wird hier zu einem mobilen Kunstwerk in einem Netz, das von dauernden Ankünften und Abfahrten, Ein- und Ausgängen, Ein- und Ausfuhren bestimmt wird.

Die Hauptfigur des Lexikon-Romans ist bezeichnenderweise ein Vertreter, der zu einem Exporteurtreffen reist. Das Wort Exporteur bezeichnet für Okopenko nicht nur eine Arbeit, sondern auch einen Lebensstil. Beiden gemeinsam ist die Anpassungsfähigkeit, die Tendenz, Menschen und Gegenstände als austauschbare und transportierbare, verschiebbare "Ware" zu betrachten, die Gewohnheit, aus verschiedenen Lösungen, sofort die günstigste zu wählen. Es sind dieselben Fähigkeiten, die von Internet-LeserInnen, im allgemeinen von Internet-BenutzerInnen verlangt werden, da diese sich in einer virtuellen Welt bewegen, in der in erster Linie Schnelligkeit des Entschlusses, Mobilität, Flexibilität zählen. Wenn jedoch die ganze Realität "zur Ware wird", was für eine Rolle und Bedeutung hat dann Literatur in einem so stark von utilitaristischen-kommerziellen Absichten bestimmten Ort wie Internet?

Die Gefahr, daß auch Literaturwerke zu einer der vielen auf dem informatischen Konsummarkt zum Verkauf angebotenen Ware werden, führt zu einer Überlegung über die Eigenart und Autonomie der Literatur. Gerade das Scheitern vieler literarischer Projekte im Internet zeigt die Schwierigkeit, literaturtypische Zeiten und Verfahren in einem auf schnellen Konsum eingestellten System zu behaupten. Die digitale Literatur und die Literaturforschung exaltieren die neuen Technologien, werden aber auch als Werbemittel von der Computerindustrie ausgenützt. So geht paradoxerweise bei den LiteratInnen die Begeisterung für die Informatik mit einem gewissen Pessimismus, wenn nicht Nichilismus einher, und die Werke im Internet zeigen oft einen grotesken, selbstzerstörerischen Charakter.

Eine der häufigsten Metapher in der digitalen, nicht nur literarischen Welt, ist die der Reise. Aber was für Reisen bietet die virtuelle Realität? Eine auf vorbestimmten Wegen organisierte Reise oder eine freie abenteuerliche Expedition in unbekannte Gegenden? Um die Orientierung in den virtuellen Lese/Reisen nicht zu verlieren verwenden die AutorInnen elektronischer Literatur oft raumbezogene Strukturen, wie Landkarten, Stadt-, Haus- und sogar Raumpläne. Das was aus einem trockenen Besichtigungs- bzw. Reiseprotokoll ein Literaturwerk macht, sind die vielen vom Autor erarbeiteten Materialien, die dem Leser gestatten, die vorgeschlagenen Reisen, Navigationen, Stadtrundfahrten, "Besuche" nach persönlichem Geschmack zu erleben. Die anscheinende Freiheit darf jedoch nicht täuschen: die Wege sind von Anfang an vorbestimmt.

Man hat im Internet-Surfer sogar eine moderne Verkörperung des "flaneurs" des alten Feuilletons gesehen. Aber der Flaneur, als Gegenpol zum "rasenden Reporter", bewegte sich langsam und ließ die Großstadteindrücke auf sich zukommen, indem er von den verschiedensten, von schönen und häßlichen Menschentypen, Bauten, Farben, angenehmen/unangenehmen Gerüchen und Geräuschen, Stimmungen umgeben war. In den virtuellen, funktionalen und effizienten Städten im Internet fehlen Erscheinungen des Stadtbildes wie Schmutz, Gestank, Lärm, so wie Armut, Leiden und Kriminalität. In diesen aseptischen Städten findet der langsame und nachdenkende Flaneur keinen Platz. Es herrscht hingegen der andere Aspekt der urbanen Spaziergänge: der Dynamismus, das frenetische Hin und Her der Fußgänger und Autos, die Benommenheit durch schnell wechselnde Lichter und Signale. Der Rausch der Bewegung an sich, die Schnelligkeit der Übergänge von einem Ort zum anderen, der dauernde Perspektivenwechsel hypnotisieren die modernen Internet-Wandernden fast.

Die Internet-Erzählung Zeit für die Bombe von Susanne Berkenheger (http://www.wargla.de/bombe.htm) ist ein Beispiel dafür, wie die Hektik der Handlung den/die LeserIn sofort hineinrafft. In dieser Verfolgungsjagd im Internet rast eine gewisse Veronika auf der Suche nach einer Zeitbombe durch Moskau, trifft Leute und besucht verschiedene Plätze, bis es durch eine in ihrem Koffer versteckte Bombe zu einer Explosion kommt. Die rasch auf dem Bildschirm vorbeiziehenden Textfragmente zwingen den/die LeserIn sich dem schnellen Tempo anzupassen. Die Autorin spielt mit den Erwartungen der LeserInnen, parodiert literarische Gemeinplätze, spricht den/die LeserIn direkt an, kommentiert das Geschehen. Der/Die LeserIn kann mitbestimmen, indem er/sie durch Links die Perspektive einer der Hauptfiguren wählt und dergestalt die Geschichte anders auslaufen läßt. Es handelt sich jedoch um eine Illusion; die Lesenden bewegen sich in einem aussichtslosen Kreis, da die Autorin sie durch ständiges Eingreifen in die Irre führt und desorientiert. Durch sprachliche und technische Gewandtheit, das Ausnützen und zugleich Thematisieren des Hypertextes, entsteht so ein bizarres Werk, teils wirksam, teils, im Endeffekt, chaotisch.

spielen

Gewöhnlich wird der Computer einerseits mit der Welt der Arbeit und Wirtschaft, andererseits mit dem Bereich des Spiels und der Unterhaltung in Zusammenhang gesetzt. In der Internet-Literatur steht oft das ludische Element im Vordergrund. Es handelt sich in erster Linie um ein Spiel mit der Sprache und der literarischen Tradition. Im allgemeinen wirkt in der elektronischen Literatur nicht so sehr die Idee des literarischen Textes als Spiegel, eher die Vorstellung eines Textes als optisches Instrument. Der Autor/Veranstalter bietet dem/der LeserIn spezielle Linsen, die wie ein Teleskop oder Mikroskop agieren und eine Erweiterung oder Konzentration des Blickfeldes ermöglichen. Der Computerbildschirm kann sogar zu einem modernen Raritätenkasten werden, zu einer Vitrine, wo wunderliche, seltsame Erscheinungen veranschaulicht werden. Er kann auch die Funktion einer Zeitlupe haben und durch Schrift, Bild und Ton erzählte Geschichten entweder schneller oder langsamer als gewöhnlich durchlaufen lassen.

Manche AutorInnen schaffen literarische Internet-Spielzeuge. Es handelt sich dabei um geschlossene, erfindungsreiche Mechanismen oder um Wort- und Bildkombinationen, die den/die LeserIn "mitspielen" lassen. Immer werden jedoch Phantasie und technologisches Können seitens der AutorInnen und der LeserInnen verlangt, um diese Wundermaschinen in Gang zu setzen. So nehmen während der "Lektüre" eines Internet-Textes allzuoft die Bewunderung für den Erfindungsgeist des/der AutorIn, sowie die technische Anstrengung des/der LeserIn viel Platz im Vergleich mit der traditionellen Aufmerksamkeit für Stil und Inhalt ein. Manche LyrikerInnen nützen die in der digitalen Welt mögliche Multimedialität aus, um neue Formen von Synästhesien zu entwickeln und ungewöhnliche Assoziationen herzustellen. So entsteht ein Internet-Dadaismus, der sich in der Vorliebe für visuelle und akustische Dichtung ausdrückt.

Oft präsentieren sich auch elektronische Erzählwerke, sogenannte Hyperfictions, wie Computerspiele mit literarischen Ansprüchen. Der/Die LeserIn wird z.B. aufgefordert, eine Geschichte wie ein Drehbuch mit verschiedenen Figuren und Ausgangsmöglichkeiten zusammenzustellen. Diese Internet-Literatur-Spiele wirken jedoch eher beunruhigend als erheiternd. Die Handlungen der Hyperfictions sind oft tragisch-kriminalistisch verfärbt. Sie sind Ausdruck von Ängsten, der Unsicherheit gegenüber unserer Zukunft. Dazu kommt die Tatsache, daß im Spiel alles möglich ist. Daher eine Art moralischer Relativismus, der die Internet-Literatur mit der Online-Welt teilt, wo Schönheit und Grauen, Liebe und Gewalt, Kitsch und Ironie, Durchsichtigkeit und Täuschung, Notwendiges und Überflüssiges nebeneinander leben und schwer durchschaubar sind.

Literatur im Internet wird sicher nicht die traditionelle Art der Literatur ersetzen, es können aber neue literarische Gattungen entstehen, die die Potentialitäten und Eigenschaften dieses Mediums besser ausnützen, wie es z.B. nach der Verbreitung des Radios mit dem Hörspiel geschah. Die Literaturwissenschaft soll elektronische Literaturformen nicht vernachlässigen. Hier werden in der Tat Themen, die unsere von digitalen Netzen beeinflußte Kultur betreffen, aufgegriffen, und der Versuch, sie ästhetisch zu bearbeiten, könnte zu neuen kritischen Ansätzen und Kriterien Anlaß geben.

© Alessandra Schininà (Catania)

TRANSINST        table of contents: No.9


NOTES

Literatur

(1) Andreas Okopenko /Libraries of the Mind: ELEX. (Lexikonroman, Hypertext-Ausgabe). - CD-ROM. - Wien, 1998 (Literatur + Medien).

(2) Andreas Okopenko: Lexikon einer sentimentalen Reisen zum Exporteurtreffen nach Druden. Roman. Wien, 1996 (1Salzburg 1970).

(3) Begleitheft zur CD-ROM siehe Fn. 1.

(4) Zunächst kontiniuerlich erschienen im WWW unter: http://www.rainaldgoetz.de. Buchausgabe: Rainald Goetz: Abfall für alle, Frankfurt/Main, 1999.

(5) Burkhard Schröder: Das Einstein-Bose-Kondensat. WWW: http://www.burks.de/seite1.html. Druckausgabe: Ders.: Cypherguerilla, München, 1997 (Isaac-Asimov-Magazin Nr. 49). Zugriff auf diese und alle im folgenden im Text zitierten Ressourcen aus dem WWW, so nicht anders angegeben, am 2001-06-05.

(6) NULL. Literatur im Netz. Hrsg. von Thomas Hettche und Jana Hensel. Köln, 2000.

Literatur:

Döring, Jörg - Jäger, Christian - Wegmann, Thomas (Hgg): Verkehrsformen und Schreibverhältnisse, Opladen, 1996.

Gabriel, Norbert: Kulturwissenschaften und neue Medien, Darmstadt, 1997.

Goetz, Rainald: Abfall für alle, Frankfurt/Main, 1999.

Haider, Jutta: Programmierte Literatur: Deutschsprachige Hyperfiction und Internet-Literatur im WWW, Diplomarbeit, Wien, 1999.

Haslinger, Adolf: Vereinzelung und Integration. Okopenkos Lexikon, ein Beitrag zum modernen österr. Roman, in Weiss, Gerlinde - Zelewitz, Klaus (Hgg.), Peripherie und Zentrum. Studien zur österr. Literatur, Salzburg, 1971.

Hautzinger, Nina: Vom Buch zum Internet, St. Ingbert, 1999.

Kastberger, Klaus: Umkehrung der Welten, in Kastberger, Klaus (Hg.): Andreas Okopenko. Texte und Materialien, Wien, 1998.

Klepper, Martin - Mayer, Ruth - Schneck, Ernst Peter (Hgg.): Hyperkultur. Zur Fiction des Computerzeitalters, Berlin, 1996.

Krajewski, Marcus: Spür-Sinn. Was heißt einen Hypertext lesen? In: Gräf, Lorenz - Krajewski, Marcus (Hgg.), Soziologie des Internet, Frankfurt/New York, 1997.

Matejovski, Dirk - Kittler, Friedrich (Hgg.): Literatur im Informationszeitalter, Frankfurt/New York, 1996.

Münker, Stefan - Roesler, Alexander (Hgg): Mythos Internet, Frankfurt/Main, 1997.

Okopenko, Andreas: Lexikon einer sentimentalen Reise zum Exporteurtreffen in Druden Roman, Wien, 1996 (Salzburg 1970).

Okopenko, Andreas/Libraries of the Mind: ELEX. (Lexikonroman, Hypertext-Ausgabe). - CD-ROM. - Wien, 1998 (Literatur + Medien).

Rosenauer, Andrea: Ein neues Arbeitsfeld für LiteraturwissenschafterInnen: Literatur im World Wide Web. In: TRANS, Nr. 6/1998. WWW: http://www.inst.at/trans/6Nr/rosenauer.htm.

Winkels Hubert: Leselust und Bildermacht. Literatur, Fernsehen und neue Medien, Köln, 1997.


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