Die Bedeutung arabischer Kultur für Europa

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Wiss.Dir.Dr. Herbert Arlt (INST, Wien)
Email: arlt@inst.at

 

Im 19. Jahrhundert begann eine Instrumentalisierung der Kulturen im Kontext einer neuen Kriegsführung. Institutionen, deren Sammlungen über Jahrhunderte gemeinsames dokumentierten, wurden zu Nationaleinrichtungen. Nationalismus ist auch die Grundlage der Kriege in der Ukraine (Selenskyj) und im Nahen Osten (Netanyahu).

Diese Konstruktionen des Gegeneinanders haben mit den Realitäten nichts zu tun. Das gilt für Europa, aber auch für das Verhältnis Europas zu den arabischen Ländern, zum Orientalismus.

Realität ist, dass Grundlagen der Mathematik, der heutigen Maschinensteuerungen (Algorithmen), der Medizin ebenso von arabischen Ländern nach Europa kamen wie Grundelemente der Alltagskultur (Lebensmittel, Gewürze, Stoffe, Papier).

Eine bedeutende Rolle zum gegenseitigen Verständnis, zur gemeinsamen Geschichte, zur Entwicklung einer gemeinsamen Zukunft könnte die Literatur einnehmen. Die umfangreiche Arbeit von Ass.Prof.in Dr.in Rania Elwardy zeigt am Beispiel Jura Soyfers, wie so ein Austausch funktionieren könnte.

Auf der Basis einer Realitätsorientierung macht nur das Verbindende der Kulturen einen Sinn. Auch die gegenwärtige Kriegsführung ist durch Irrationalismus und rassistische Überheblichkeit geprägt. Entsprechende Ergebnisse sind zu erwarten.