ABSTRACT:
Es sollen von Studierenden Forschungsprojekte vorgestellt werden, die gegenwärtig an der Technischen Universität, Abteilung Structural Analysis of Cultural Systems, stattfinden, und die von Relevanz für den Tourismus sind.
Feldbegegnungen in indigenen Kontexten
Dieses Forschungsprojekt, das im Rahmen einer Diplomarbeit stattfindet, zielt auf die Kulturverträglichkeit des Tourismus ab. Die Minimierung der Invasivität von Feldbegegnungen dient zum einen der nachhaltigen Bewahrung und dem Schutz traditioneller Kulturen, zum anderen werden den Touristen durch die integrative Art der Begegnung neue Erfahrungshorizonte eröffnet. Der Schwerpunkt der bisherigen Untersuchungen, die in einem quasi-indigenen Setting stattfanden, liegt auf Selbstdarstellungskonzepten, die in einem hohen Maß identitätsstiftend wirken. Insbesondere wird der Frage nachgegangen, welche sozialkognitiven Aspekte eine Rolle bei integrativem bzw. nichtintegrativem Verhalten spielen. Es sollen erste Ergebnisse und mögliche Interventionsstrategien vorgestellt werden.
Tsunami Früherkennung
Das Forschungsprojekt "Early Tsunami Awareness in Indigenous People" stellt eine Ergänzung zu der Weiterentwicklung und Verbreitung technischer Frühwarnsysteme dar, indem es von der Frage ausgeht, aufgrund welcher Indikatoren indigene, fernab der Industriekultur lebende Menschen (z. B. auf den Nikobaren) Ende 2004 rechtzeitig vor der Flutwelle gewarnt waren, so daß sie sich in Sicherheit bringen konnten. Inwieweit verfügen Indigene über eine Wahrnehmung von Zeichen und über kulturelles Wissen, das relevant sein kann, Menschen in einem solchen Ernstfall effektiv zu schützen? In einer zunehmend vom Klimawandel betroffenen Welt könnte das traditionelle Wissen von Naturvölkern eine erhebliche Rolle im rechtzeitigen Schutz vor Naturkatastrophen spielen. Auf natürlichen Indikatoren basierende Frühwarnsysteme würden die technischen Systeme sinnvoll ergänzen. Der Bedarf an effektiven Schutzmaßnahmen wird insbesondere seitens der Tourismusindustrie geäußert. Es sollen erste Auswertungen der Recherchen sowie einer mit Indigenen durchgeführten Fragebogenuntersuchung dargestellt und erläutert werden.
