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Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen (6. bis 8.12.2002)

WORKSHOP:

Transdifferenz
Organisation: Iris Gruber (Erlangen)

Transdifferenzphänomene am Beispiel der littérature migrante in Québec

Iris Gruber (Erlangen)

Die Anmeldung des Workshops "Transdifferenz" geht von StipendiatInnen des Graduiertenkollegs "Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Transdifferenz" der Universität Erlangen-Nürnberg aus. Aufgabe des Kollegs ist die Beschäftigung mit inter- und intrakulturellen Verständigungsprozessen auf der Subjekt- und der Gruppenebene. Über Phänomene der kulturellen Differenz hinaus thematisiert es solche der Transdifferenz auf Grund von Mehrfachzugehörigkeit, Grenzüberschreitung und Überlagerung sowie die sich daraus ergebenden hermeneutischen Probleme.

Über synchron und diachron ausgerichtete Themen der Differenz hinaus soll das Konzept der Transdifferenz eben jener tatsächlichen Vielfalt von Differenz- und Interaktionsphänomenen gerecht werden, die jenseits unifizierender, jenseits auch rein abgrenzender Anschauungen in ständig bewegten, immer veränderlichen Denk-Prozessen erfahrbar werden. Sowohl jene Ansätze, die ausschließlich binären Differenzen Rechnung tragen, als auch solche, die derartige Bipolaritäten durch simple Vereinheitlichung aufzulösen trachten, will die Idee der Transdifferenz unterlaufen, indem versucht wird, eine Grenzüberschreitung ohne Grenzauflösung zu betreiben und damit die binäre Ordnungslogik um ein Phänomen zu erweitern, welches anstatt einer radikalen Dekonstruktion von Differenz vielmehr deren Abgrenzungslinien in Bewegung versetzt, ihren vermeintlichen Endgültigkeitsanspruch durch eine neue Dimension des "Dazwischen" beziehungsweise des "Quer durch" relativiert und in Frage stellt. Auf der Subjektebene meint dies die Wahrnehmung kultureller Mehrfachzugehörigkeiten, deren Überlagerung und die Kombination von Identitätsaspekten als (bewusste) Grenzüberschreitung. Auf der Systemebene beschreibt die Transdifferenz in ihrer Anlehnung an jüngere, kulturwissenschaftliche Ansätze als Sammelbegriff Phänomene wie jene der Hybridiät, Transkulturalität oder Transidentität.

Der Workshop "Transdifferenz" soll in seiner interdisziplinären Ausrichtung eine vielschichtige Diskussion um den Gehalt des genannten Terminus für verschiedenste geisteswissenschaftliche Gebiete ermöglichen. Dies wird unter anderem durch die Reflexion jener Begriffe und Begrifflichkeiten geschehen, die, sowohl auf individueller wie auch auf kollektiver Ebene, jenem der Transdifferenz inhärent beziehungsweise unabdingbar mit ihm verknüpft sind. Dazu zählen wir unter anderem: Kultur, Hermeneutik, Identität, Alterität, Hybridität.

Im Workshop vorgestellte Projekte befassen sich mit der Beschaffenheit beziehungsweise Vermittlung kultureller Produkte, mit der Interaktion oder Über-Setzung zwischen politisch-sozialen Kulturen oder auch mit Themen der Sinn- und Identitätsbildung.

DAS VERBINDENDE DER KULTUREN