TRANS Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 17. Nr. Mai 2010

Sektion 4.3. Die Zukunft der Hochschule
Sektionsleiter | Section Chair: Thomas Rothschild (Universität Stuttgart)

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Möglichkeiten und Perspektiven der Integration
der Freizeit und Bildung im Hochschulbereich

Inna Piskunowa (Saratower Universität / Russland) [BIO]

Email: piskunowai@mail.ru

 

1. Einleitung

In der modernen soziologischen Theorie war die Soziologie der Freizeit bis in die letzten Jahre hinein leider in der Peripherie des wissenschaftlichen Interesses. Aber die Notwendigkeit der methodologischen, theoretischen und empirischen Erarbeitung der Problematik der freien Zeit wird immer wichtiger, mehr noch: es steigert sich das Bedürfnis der Selbstbestimmung im System der sozialen Wechselwirkungen, der Neudefinition seiner Stelle im Leben. Die theoretischen und empirischen Forschungen der Freizeit werden aktuell im Kontext der Änderungen in der modernen russischen Gesellschaft betrachtet, die sich auf materielle sowie  geistige Sphären auswirkt. Diese Veränderungen werden durch die Temposteigerung der sozialen Prozesse charakterisiert, die mit dem Eintritt in den Weltinformationsraum verbunden sind, sowie den Veränderungen der ökonomischen Situation der Menschen. Die persönliche Zeit – die Zeit für sich und seine Interessen – wird immer starker ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität werden, ihre ökonomische Bedeutung wird also weiter zunehmen. In einer ständig sich ändernden Gesellschaft gewinnt die Freizeit zwangsläufig an Bedeutung. In der soziologischen Wissenschaft betrachtet und analysiert man unter anderem die sphärischen Vermischungen von öffentlichem Leben, Freizeit und Bildung. Dies ist die Grundlage für die Interpretation der sozialen Wechselbeziehungen.

 

2. Freizeit und Bildung: gesellschaftliche Tendenzen

In Folge der theoretischen Analyse der heutigen Situation in der Freizeitsphäre kann man behaupten, dass der persönliche Geldmangel, die altersbedingte Erschöpfung, sowie die private Arbeitsauslastung als stärkste Hindernisse für alle mit Kunst und Selbstausbildung verbundenen Aktivitäten eingeschätzt werden. Diese Sicht ist jedoch oberflächlich und betrachtet nur die äußeren Bedingungen, vernachlässigt jedoch die inneren, individuellen Hemmnisse. Entscheidend sind auch die persönlichen Bedürfnisse zu der einen oder anderen Beschäftigung. Diese Bedürfnisse entwickeln sich bereits in der frühen Kindheit. Bereits hier kann sich das Erziehungssystem entsprechend stark auf die Kreativität des menschlichen Seins auswirken(1). Einen grossen Einfluss leisten auch die historisch produzierte Verhaltensstereotypen: «…Die klischee-stereotypen Rituale der Arbeit, des Alltagslebens, der Freizeit wurden organisch ins System der Traditionen, der Bräuche, der Sitten des Volkes, manchmal auch den landschaftlichen Gegebenheiten angepasst.

Sie spiegelten das Diktat der allmächtigen Bedingungen der öffentlichen Meinung im Milieu wider, die das strenge Befolgen der herrschenden Ordnungsvorstellungen positiv bewertete.

Zum sozialen Mechanismus der Vierfestigung der sich herausbildenden Stereotype des Bewusstseins und des Verhaltens gehört das System der sozialen Bedürfnisse der Persönlichkeit und vor allem das Bedürfnis nach Selbstbehauptung, d.h. nach Achtung durch die Umgebung und darauf aufbauend nach Selbstachtung:

Heutzutage existieren in Russland zwei einander entgegengesetzte öffentliche Tendenzen: die erste – die Vervollkommnung der Ausbildungstechnologien, die Gestaltung des "Ausbildungslebensstiles", wenn die Selbstvervollkommnung und die Erkenntnis als Notwendigkeit eingeschätzt werden kann; die zweite ist der Konservatismus des funktionierenden Ausbildungssystems, die Ungleichheit der Ausbildungsmöglichkeiten und von hier aus die verschiedenen Merkmale der sozialen Mobilität, die sozial-selektive Tendenz.

Die Bildung im Allgemeinen und die Hochschulbildung im Besonderen als ein Prozess der Reproduktion der sozialen Struktur, der Mobilität, der öffentlichen Funktionen und der Status, der Denkens- und Verhaltensnormen, der Informations-, Wert- und Leitungsstrukturen bestimmen die wichtigsten Richtungen in der Dynamik des Ausbildungsprozesses, umreißen die Bildungstätigkeit und den Bildungsraum als die Gesamtheit der sozialen Bedingungen, dessen Ergebnis, dessen Wechselwirkung das Entstehen der Persönlichkeitswerdung des Individuums ist.

Bei zunehmender Mobilität und der Vielfalt der Möglichkeiten, würde die Bildung als Mittel zum Erlangen von Wissen und Fertigkeiten keine obligatorische Grundlage haben, und hat sich so in bestimmte Formen der Freizeitgesteltung verwandelt. So muss die Konzentration der Aufmerksamkeit auf das Subjekt, das die neue Realität an der Grenze verschiedener Gegenstände, verschiedener Tätigkeitssphären und der Wissensgebiete bildet, gerichtet werden. In diesem Zusammenhang ist es möglich, die Frage der Projektierung der Bildung im Freizeitraum zu besprechen. Die Projekttätigkeit kann als Innovations- und schöpferische Tätigkeit angesehent werden, weil sie von der Umgestaltung der Realität ausgeht, die auf der Basis der entsprechenden Technologie geschaffen wird, und so vereinheitlicht und angeeignet werden kann.

Die Motivation des Freizeitverhaltens ist meistens mit Entspannung verbunden, zur Zeit aber werden andere Freizeitformen aktiver verwendet, die in bestimmtem Maße den lebenswichtigen Raum intensivieren, die standfeste Strömung der Ereignisse erfrischen, erneuern und beleben die neuen Tendenzen, die mit der aktiven öffentlichen Position und mit der schöpferischen Tätigkeit verbunden sind, dem Konsum der Werte der geistigen Kultur, der intellektuellen, physischen Bildung der Persönlichkeit beitragend.

Heutzutage entstehen einerseits die objektiven Bedingungen für die Auswahl der Form und der rationalen Nutzung der Freizeit, andererseits – die niedrige Zahlungsfähigkeit der Bevölkerung und das Streben, die erträgliche Existenz zu gewährleisten, verringert wesentlich die Menge der Kontakte in der Freizeitsphäre.

Es ist wichtig zu betonen, dass solche Arten der Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel, der Besuch von Museen,  Bibliotheken,  Kinos,  Ausstellungen und anderer ähnlicher Institutionen und auch der Events, außer der Affektkomponente, den Moment der Informationssammlung enthalten, zum Bildungswachstum unter minimalen Bemühungen beitragen, und sie können folglich als unmotivierte Freizeitaktivitäten benannt werden. So kann man schlussfolgern, dass die Perspektive der Bildung im  Freizeitraum existiert, sie besetzt neue "Projektformen" und bedarf der Analyse und des Verständnisses ihrer räumlich-zeitlichen und strukturellen Verbindungen und Beziehungen.

Da ein Ziel der Freizeitausnutzung nicht ausschließlich die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit ist, so erlaube ich mir zu vermuten, dass die Notwendigkeit der Entwicklung der entsprechenden Alternativen existiert. Und diese Alternativen sollen nicht nur Regenerations- und Erholungsfunktionen der Freizeit erfüllen, aber auch das Schaffen und die Erkenntnis ,sowie die Möglichkeit der Selbstvervollkommnung der Persönlichkeit gewährleisten,

  Laut den Thesen von Wersig(3) existieren zur Zeit bestimmte Freizeitendenzen, von denen man die Folgenden angesichts meines Vortrages bestimmen kann:

 

3. Informelle Bildung als “seriöse Freizeit”

Es ist doch ganz offensichtlich, dass das existierende System der Hochschulbildung in Russland nicht imstande ist, die ununterbrochen steigenden Ausbildungsbedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. Nicht weniger als 36,5 Mio.  russische Bürger im Alter von 18 bis 45 Jahren haben erhцhte Ausbildungsbedürfnisse, etwa die Hälfte von ihnen braucht eine zusätzliche Ausbildung (4). Daraus folgt die logische Vermutung, ob die Freizeitsphäre zumindest teilweise die Bildungsfunktionen übernehmen kann. Internationale Untersuchungen weisen nach, dass etwa 70 Prozent aller menschlichen Lern- und Bildungsprozesse außerhalb von Bildungsinstitutionen stattfinden und dass die Schülerinnen und Schüler, die in ihrer Freizeit besonders aktiv sind, auch die besseren Leseleistungen zeigen(5).

«In diesem Zusammenhang ist auch der ausgeprägte Wunsch nach Weiterbildung zu sehen – sowohl die berufliche als auch die private. In  Zukunft können ganz neue Bildungsformen und -institutionen entstehen. Zum Beispiel würden 15 Prozent der Bundesbürger gerne Kurse an Freizeitakademien belegen – wenn es sie denn gдbe! Zeichnen, Malen, Bildhauern, Musizieren und anderes würden viele Menschen dort gerne lernen, aber nicht nur in Kurzzeitkursen, wie heute an Volkshochschulen und anderen Bildungseinrichtungen üblich, sondern in auf Dauer angelegten Lehrgängen» (6).

Unter den Tendenzen in der freizeitlichen Präferenzen bezeichnen die Soziologen ,das Streben der russischen Bürger zur Selbstvervollkommnung, zum Erhalten von zusätzlichen Informationen, zur Aneignung von zusätzlichen Fähigkeiten und den entsprechenden Fertigkeiten.(7). A. Aleksandrova bestimmt die Sphäre «der seriösen  Freizeit» als Fortsetzung der schöpferischen, intellektuell gerichteten Arbeit ,der Erhöhung der professionellen Qualifikation, sowie der gesellschaftlichen Tätigkeit in der arbeitsfreien Zeit. Sie stellt schematisch den Raum der Erholung, der Arbeit, «der seriösen Freizeit» und des Tourismus dar. Bezeichnend ist, dass es zwischen diesen Sphären keine deutlichen Grenzen gibt, betont sie, sodass die Arbeit der Freizeit entgegengesetzt wird. Aber es gibt zwei Sphären, wo die Integration der Arbeits- und Freizeitaktivitäten offensichtlich ist: die des Geschäftstourismus und die«der seriösen  Freizeit»(8).

Die Frage über die seriöse Freizeit betrachtet auch Stebbins(9):

Serious leisure is the systematic pursuit of an amateur, hobbyist, or volunteer core activity that is highly substantial, interesting, and fulfilling and where, in the typical case, participants find a career in acquiring and expressing a combination of its special skills, knowledge, and experience. The adjective "serious" (a word Stebbins' research respondents often used) embodies such qualities as earnestness, sincerity, importance, and carefulness. This adjective, basically a folk term, signals the importance of these three types of activity in the everyday lives of participants, in that pursuing the three eventually engenders deep self-fulfillment.

 Jones und Symon(11) bestimmen die Vorteile der Betrachtung der lebenslangen Bildung als “seriöse Freizeit”:

  1. Lifelong learning as serious leisure can provide a focus for the unemployed, retired, or those in unsatisfying jobs, especially  'time structure' and new forms of social integration
  2. Lifelong learning can produce  'enforced activity', shared experience with others, social contact, common interests
  3. Serious leisure involves a career, which can be marked in lifelong education with certificates and so on.
  4. Lifelong learning can provides status and a stable identity  [a more satisfying one than work provides].

Unter den modernen russischen Bedingungen, die durch einen Übergang zu den Marktbeziehungen charakterisiert werden können, ändert sich die Rolle der Bildung ebenso wie des Faktors der sozialen Differenzierung und der sozialen Mobilität. Das Bildungssystem verliert im Ergebnis der Reorganisation und mit der Entstehung einer grossen Anzahl von elitären Bildungseinrichtungen den vorherigen Massencharakter. Die hochqualitative Bildung wird immer kostspieliger. Die Hochschulbildung spiegelt die sozialökonomische und strukturelle öffentliche Werteveränderungen wider. Das Schaffen eines offenen Informations- und  Ausbildungsraumes, die Nutzung von offenen „virtuellen“ Formen der Ausbildung, sowie der Zutritt zu methodischen, intellektuellen, informativen und materiell-technischen Ressourcen des Bildungssystems wird aktualisiert.

Durch nicht formelle Bildungsformen (also keine planmässig strukturierte organisierte Ausbildung und ohne offizielle Bestätigung eines Abschlusses) und informelle Formen der Bildung (die nicht gerichtete, nicht bewusste Ausbildung im Laufe einer beliebigen informativen oder kommunikativen Handlung, sowie im Laufe der alltäglichen Handlungen, ausgerichtet auf das Erhalten der persönlichen Erfahrung, auch selbständig organisierte und geregelte Ausbildung ausserhalb der formalen Ausbildungsstrukturen, mit bewussten oder unbewussten Kompetenzerwerb), die im Rahmen der Freizeit realisiert werden, eignet sich das Individuum neue soziale Rollen an und tragen zur geistigen Entwicklung bei. Aber in Bezug auf das System der formalen Bildung in der modernen Gesellschaft spielen sie noch eine untergeordnete Rolle.

 

4. Moderne Freizeitformen in der Hochschule

Solche Formen der Freizeitgestaltung in der höchsten Schule sind die flexibelsten. Vielfältig in der Form und ein multidimensionelles Glied im System der lebenslangen Bildung. Sie können in bedeutendem  Maße die Ausbildungsbedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen befriedigen, welche nicht immer gerade mit ihrem professionellen Entwicklung verbunden sind und unterscheiden sich durch das nicht traditionelle Herangehen an Organisationen der Lehr- und Erkenntnistätigkeit, die enge Verbindung mit dem soziokulturellen  sowie Produktionsmilieu, und der am weitest gehenden Stimulierung der Selbstbildung, der Selbsterziehung und der Selbstentwicklung des Menschen, unabhängig von seinem Beruf, Alter, Wohnort, aber immer unter Berücksichtigung seiner Ausbildungsbedürfnisse und Interessen. Die Bedeutung der nicht formellen Bildung und der einander ergänzenden Funktionen der formellen und informellen Bildung in den Organisationen der Freizeitformen in den Hochschulen, soll in grцЯerem Maße als früher gezeigt werden.

Eine dieser Strukturen, welche die Mannigfaltigkeit der Freizeit- und Ausbildungsformen darstellen, ist das Informations- und Ausbildungszentrum «Virtuelle Filiale des Russischen Museums», welches in der „Saratower staatlichen sozial-ökonomischen Universität“ am 3. März 2004 entsprechend dem Programm "Russland" eröffnet wurde.

Das Ziel des Zentrumprogrammesist, die Nutzung der Möglichkeiten und der Erfahrungen der größten Schatzkammer der nationalen bildenden Kunst des Staatlichen Russischen Museums; Die Erweiterung und die Vertiefung des Wissens ьber die Kollektionen und die Tätigkeit des Russischen Museums sowie die Bildung der Gesellschaft der russischen Kunstfreunde und die Realisierung von Kultur-und Bildungsprogrammen.

Die Tätigkeit des Informations- und Ausbildungszentrum (IAZ) «Virtuelle Filiale des Russischen Museums» ist auf den wirksamen Anschluss der Bevölkerung an die Werte der russischen Kunstkultur gerichtet. Die vorrangige Nutzung der neuesten Zifferntechnologien gewährleistet den Besuchern des IAZ den freien Zugang und eine hohe Qualität der Darstellung der multimedialen Bildungsprogramme.

Die Arbeit des IAZ entspricht des Konzepts einer  lebenslangen Bildung, die den ganzen Lebenszyklus der Persönlichkeit erfasst, und tragt zur Aneignung der Kultur mittels  aktiver Nutzung von neuesten Technologien bei. Die einzigartigen Vorteile der Technologien der virtuellen Realität werden ermöglichen, dass die Meisterwerke aus der Kollektion des weltgrößten Museums der breiten Masse der nationalen Kunst zugänglich gemacht werden, und die Aufmerksamkeit der sozial aktiven Gruppen der Bevölkerung, besonders der Jugend, zu erreichen.

Die Tätigkeit des Zentrums entwickelt sich nach den folgenden Hauptrichtungen:

  1. Die Forschungstätigkeit.
  2. Die planmäßige methodische- und Bildungstätigkeit.
  3. Die Informations- und Werbetätigkeit.

Die Struktur des Zentrums:

Das interaktive Kino ist für die Durchführung von virtuellen Exkursionen durch die Säle und Paläste des Russischen Museums, sowie der Verfolgung von Vorlesungen, der Konferenzen über Kunst, Kultur und Geschichte, für Schüler, Studenten, Organisationen und ausländischen Delegationen bestimmt.

Im Informations- und Bildungssaal, der mit ans Internet angeschlossenen Computern ausgestattet ist, werden Seminare, sowie die praktischen-, und Laborübungen für  Studenten und  Schüler der Stadt durchgeführt. Aber es ist die selbstständige Arbeit der Lehrer und Studenten durch Nutzung methodischer Materialien des Russischen Museums, der Mediathek, sowie eines  Internetkatalogs von Links notwendig, um die von den Mitarbeitern des Zentrums geschaffenen Möglichkeiten voll auszunutzen.

Die Mediathek ist ein Hauptbestandteil des Informations- und Ausbildungszentrums. Die Hauptaufgaben der Mediathek sind das Sammeln, die Systematisierung und die wartungsfreie Benutzung der Information in der Kultur und der Kunst. Die Mediathek besteht aus Alben, Katalogen, Faltblättern, Dias (42 Sätze), CDs (mehr 170 CD und DVD),und mehr als 150 Videokassetten.

Im Rahmen der Informationsarbeit des Zentrums werden  Führungen für Schulen, Hochschulen und die Bevölkerung der Stadt durchgeführt. Seit der Zeit der Eröffnung wurde das Zentrum von mehr als 6.500 Studenten, 6.700 Schülern, 1.600 anderen Gästen besucht.

  In der Lektionssaison 2005-2006 wurden den aufmerksamen Besuchern zahlreiche Videoprogramme angeboten, da wären:

  1. Die virtuellen Exkursionen durch die Säle und Paläste des Russischen Museums:
    Der Michailowski Palast, das Michailowski Schloss, der Stroganowski Palast, den der Marmorpalast, das Nishegorodski Kunstmuseum, der virtuelle Spaziergang durch die verschiedenen Säle des Russischen Museums in 3D-Form
  2. Zum Jubiläum des Sieges: die multimedialen Vorlesungen über den Krieg.
  3. Die Weltkultur und Kunst.
     Die altertümliche Welt: der Pyramiden. Die Geheimnisse der Pharaos. Das altertümliche Griechenland: Troja. Das altertümliche Rom: Der letzten Tag Pompejis. Die Kunst der Wiedergeburt. Die Großen Holländer. Das goldene Zeitalter Flanderns. Impressionismus des ХХ .Jahrhunderts.
  4. Die großen Zivilisationen
    Altertümliches Ägypten. Etrurien. Altertümliches Griechenland. Altertümliches Rom: das Kolosseum. China. Tibet. Die Majas, sowie die Inkas.
  5. Die großen Meister der Malerei
    Bosch. Leonardo da Vinci. Gotto. Rembrandt und Rubens. Rafael. Picasso. Korovin. Vasnetsow. Levitan. Brullow. Vrubel.
  6. Der Zyklus " die Museen der Welt "
    Der Spaziergang durch den Louvre. Die Darstellungen von Kindern sowie Kinderporträts. Die Herrscher Frankreichs. Das Museum Pradо. Die Kollektionen. Die Uffizien-Galerie.
  7. Die Kollektionen der Museen Russlands
    Die Ermitage. Die Tretjakowgalerie. Puschkinmuseum. Der Moskauer Kreml. Das staatliche historische Museum.
  8. Die Programme des Russischen Museums
    Die Geschichte des Russischen Museums. Die Paläste des Russischen Museums. Die Kollektionen und die Sammler. Das Erdenleben von Christus. Die Welt der Kunst. Die russische Avantgarde. K.Malevitsch. Die Wiederherstellung – die Kunst und der Beruf.
  9. Die Umgebungen Moskaus und St. Petersburgs. Die Städte Russlands und der Welt
    Dreißig Städte Russlands. Die große Stadt Rostow. Florenz. Zarskoe Selo. Archangelskoe. Zarizino. Jerusalem. Mekka.
  10. Die dekorativ-angewandte Kunst
    Russische Beresta. Die Lackminiatur. Die Ostereier von Fabergé. Die Volkskunst.
  11. Die Geschichte
    Alexander der Grosse. Alexander Nevsky. Johann IV Grosny. Die Geheimnisse des Jahrhunderts: Peter der Große und sein Sohn Alexej. Alexander I. II.
  12. Das Programm für die Kinder
    " Guten Tag, Museum! ". Die märchenhafte Ermitage, das Märchen über das Märchen. Der Spaziergang durch den Louvre. Die Musik und die Malerei für die Kinder: Rafael Santi. Die Bilder von der Ausstellung. Den Karneval der Tiere. Der Nußknacker. Die 4 Jahreszeiten.

 Das Informations- und Ausbildungszentrum arbeitet mit den folgenden Organisationen der Stadt und des Gebiets zusammen: dem Museum von Tschernischewski, dem Bund der Saratower Maler, dem Volks-und Heimatmuseum, dem Engels Heimatmuseum, vielen Gymnasien und Schulen des Gebietes (86 mittlere Schulebnen) und den Hochschulen der Stadt.

Im IAZ finden verschiedene Wettbewerbe, zum Beispiel, für Kinderzeichnungen, in der Art: "Wie die Kinder das Alte Saratow sehen", "Die Märchen Hoffmanns" und viele andere, die Feiertage: zum Beispiel die russische traditionelle Fastnachtswoche, die mit der Teilnahme der Schüler der Stadt und der Studenten der Saratower sozial-ökonomischen Universität organisiert wurde.

Das Informations- und Ausbildungszentrum «Virtuelle Filiale des Russischen Museums» zusammen mit dem Russischen Museum im Rahmen von seiner Tätigkeit:

Die Tätigkeit des Informations- und Ausbildungszentrums «Virtuelle Filiale des Russischen Museums» der Saratower staatlichen sozial-ökonomischen Universität entspricht den Anforderungen der modernen Informationsgesellschaft, welche die Förderung von neuen, sozialkulturellen Verhaltensmustern, eines neuen Wertesystems der Gesellschaft, in der das Problem der Einführung von neuen Technologien, der aktiven Innovationsausbildungsmethoden behandelt wird, erfordert.

 

5. Perspektive der freiheitlichen Bildungspraktiken

Die soziale Funktion der Innovationsausbildungsformen besteht darin, dass ihre Anwendung in der Lösung des Problems der Ungleichheit der Ausbildung, durch die Beschränkung des freien Zuganges zu Bildungsoptionen, entsprechend dem individuellen Leistungniveau, helfen konnte. Die Ausbildungstätigkeit ist ein systembildendes Merkmal der sich entwickelnden Ausbildungsgesellschaft. Die neuen Ausbildungstechnologien beinhalten die Möglichkeit der Ausbildung unter Nutzung der modernen Telekommunikationsysteme, elektronischen Ausbildungsmaterialien und virtuellen elektronischen Bibliotheken, die Anwendung der neuen Methodologie der Ausbildung. Wichtig wird die Ausbildung zur selbständigen Ermittlung des Wissens, den Methoden der selbständigen individuellen Arbeit.

Nahrstedt betrachtet die Bildung als einen globalen Ergebnisfaktor, ein Element der Ereigniswelt, des Emotionsraumes. Er bezeichnet, dass ein neues Ziel der Ausbildung, anstelle des Kampfes der Kulturen, wird die Kooperation gestellt, und entsprechend den geänderten Bedürfnissen entwickeln sich die neuen Ausbildungsstellen. Die Ergebnisse seiner empirischen Forschung «der Erlebnisrдume» bestimmen die Perspektive der weiteren Entwicklung dieser Raume in den globalen Ausbildungszentren.«Sie sollten sich stärker für ein selbst gesteuertes Lernen öffnen, lernintensivere Formen erproben und die unterschiedlichen emotionalen, kommunikativen und thematischen Lernebenen stärker integrieren. Eine Balance von Unterhaltung, Lernen und Konsum ist anzustreben»(13).

Die frei zeitliche Bildungspraktiken zeigen den Vorteil der selbständigen und interessierten Ausbildung, die durch die Möglichkeit der Wissenswahrnehmung und seiner praktischen Nutzung im alltäglichen Leben verstärkt wird. In der Projektierung und der Freizeitgestaltung ist es nötig, dass Wahlfreiheit, persönliche Initiative und Verantwortung gefordert werden, was gleichbedeutend mit dem Einbinden der Ausbildungsprozesse in den Freizeitkontext ist.

Die Durchführung der thematischem Aktionen ist wichtig, zum Beispiel im Zusammenhang mit der kulturellen  Globalisierung, das trägt zu der Initiative der kulturellen Ausbildung und zum Verständnis anderer Kulturen bei. Diese Tätigkeit erfordert die Abtrennung der Hauptthemen aus den grossen globalen Förderungen, und die Erarbeitung entsprechender Ausbildungsoptionen. Die durchführenden Aktionen sollen die individuelle selbstangepasste Entwicklung des Kompetenzbereiches und entsprechende offene Ausbildungsformen anbieten. Die freizeitliche Ausbildungskonzeptionen muss die Individualität des Schülers im Lebenszyklus berücksichtigen und, eine größere Aufmerksamkeit den Selbstorganisationselementen, entsprechend der Ausbildungsbiografie jeder einzelnen Person, schenken.

Die führende Rolle in diesem Prozess sollen die Hochschulen spielen, deren fundamentales wissenschaftliches und kreatives Potential unbestritten ist. Die freizeitliche Ausbildungspraktiken leisten einen positiven Einfluss auf die Stressьberwindung, die Fцrderung der Erfolgsmotivation und der Selbständigkeit, weshalb die weitere Analyse der Abhängigkeit der Bildungsmodelle entsprechend den vorgezogenen Freizeitarten, zweckmäßig ist.

 


Anmerkungen

1 Michailowa L.I. (1999) Kultursoziologie; Moskau 1999, S. 206.
2 Bestuzhev-Lada I.W (2002) Soziale Prognosierung. Lektionenkurs; Moskau 2002, S. 392.
3 Wersig, G (2000) Verträglichkeit freizeitbezogener Wasser- und Ufernutzungen in neuen Stadtquartieren am Wasser, 5. EXPO-Workshop Wasserstadt GmbH, Berlin 15.2.2000 http://www.kommwiss.fu-berlin.de/433.html
4 Soldatkin W.I  (2001)Problem der Schaffung der Informationsmilieu der offenen Bildung. In:Universitätsleitung Nr. 4, S.14.
5 DGfE-Kommission Pädagogische Freizeitforschung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (2002): Bildungsauftrag Ganztagsbetreuung: Schule statt Freizeit? Hamburg.   http://www.freizeitforschung.at/data/Archiv/2005/01_2005/body_01_2005.html
6 Klug S. (1995) Mehr als nur freie Zeit: Basteln, Tüfteln und Kreativität. Geschichte und Geschichten, Stuttgart: Frech-Verlag, S. 19-25
Lewada J. Von den Meinungen zum Verständnis. Die soziologischen Skizzen , (1993-2000.)
7 Gruschin B. Vier Leben Russlands im Spiegel der Umfragen der öffentlichen Meinung: die Skizzen des Massenbewusstseins der Russen der  Khrushchevs-, Brezhnevs-, Gorbatschows-, Jelzins Zeiten, 2002.
8 Gorschkow M. Zehn Jahre der russischen Reformen vom Standpunkt der Russen aus.  Institut der sozial-politischen Forschumgen .  http://www.ispr.ru
9 Alexandrowa A.Geografie des Tourismus: theoretischen Gründe und Wege der Entwicklung. In: Geografie und den Tourismus. Perm 2005, Heft. 1, S. 12-13.
10 Stebbins R. (1992).Amateurs, professionals and serious leisure. Montreal, QC: McGill-Queen's University Press.S. 3.
11 Sinezki S. Freizeit und die gesellschaftliche Tätigkeit: sozialpsychologischen Charakteristiken der russischen Volonteurs In: Kultur auf der Schwelle des dritten Jahrtausendes im Licht des kulturologischen Wissens, Tscheljabinsk 2001, S. 71-77.
12 Jones I., Symon G. Lifelong learning as serious leisure: policy, practice and potential  In: Leisure Studies 2001, Nr. 20, 269 – 83р
13 Nahrstedt W. Tanz statt Kampf der Kulturen: Reiseziele als globale Lernorte http://www.uni-bielefeld.de/Universitaet/Einrichtungen/Pressestelle/dokumente/BUZ/buz210/internetbuz210.pdf

4.3. Die Zukunft der Hochschule

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For quotation purposes:
Inna Piskunowa: Möglichkeiten und Perspektiven der Integration der Freizeit und Bildung - In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 17/2008. WWW: http://www.inst.at/trans/17Nr/4-3/4-3_piskunowa17.htm

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