Aoussine SEDDIKI, Universität Oran 2
Abstract Englisch
Tassili N’Azdjer: A World Heritage Site to Visit in the Algerian Sahara Region
Algeria is located in North Africa. In the Maghreb region, it is considered as the largest country in Africa which possesses the largest part of the desert among the Saharan countries. With an area of 2,381,741 square kilometers, Algeria is about 23 times larger than Austria and seven times larger than Germany.
The landscape and the climate are divided into four areas (The fertile area which is located along the mediterranean sea coast;The Atlas chain ; The highlands consist of fields, dunes and salt lakes. This area is used by nomads as grazing space; The Sahara is the largest area of Algeria. It occupies 80% of the country’s area).
The immense plateau of Tassili n’Azdjer (Tamazight: ⵜⴰⵙⵉⵍⵉ ⵏ ⴰⵊⵊⵔ; Arabic: طاسيلي ناج) is one of the most important cultural heritages of the world in Algeria. In 1972, a large part of the Tassili range estimated at about 72,000 square kilometers was declared a national park. Since 1982, Tassili has been recognized by UNESCO as World Cultural Heritage and World Natural Heritage. The Rupest Paintings as well as the engravings (Giraffes, Elephants, Crocodiles, pastoralism and cattle breeding) that date back to the prehistoric period and whose age exceeds 10,000 years, as well as archaeological products characterize this region.
In accordance with law 98-04 of the Protection of Cultural Heritage in Algeria, the Tassili Park Office was created by the Ministry of Culture to ensure the safeguarding of the cultural and natural heritage of the area of Tassili but also for the valuation of this wealth.
The Tassili region, of which Djanet is the capital, is considered as the most attractive tourist area in the south-east of Algeria. Concerning the tourism potential, the income and employment of the local population of Djanet depend almost on tourism.
According to the impact of the site on tourism in this region, and according to the recent government guidelines to support tourism Saharan, it is essential to take measures that could give new impetus to Saharan tourism (air links, offers attractive prices, tourist circuits, digital visibility, exhibition on the Tassili abroad, visa requirements, …).
Thanks to the cultural expedition (TRADTEC Translation and Methodology Laboratory, Polylog Center Vienna, Embassy of Austria) which was organized in March 2018 that an agreement with the local authorities of Djanet was reached to organize an international symposium that will take place in Djanet at the beginning of March 2019 with the collaboration of the various associated partners with the project (Ministry of Culture, Tassili National Park, Algerian Embassy in Vienna, Polylog Center Vienna, Austrian Embassy in Algeria, Provence delegate of Djanet, Algerian National Tourist Office, …). This is a real prototype project that will certainly contribute to the revival of tourism in the Tassili region and which will allow also the realization of a digital document on the Tassili as part of the „World Digital Mountain Museum „which associates more than one hundred countries.
Keywords: world heritage, national park, rock paintings, rock art, engravings, rock forests, archaeological remains, Saharan tourism, tourism activities, archaeological traces
Kurzfassung
Algerien ist das größte Land Afrikas. In diesem maghrebinischen Land gibt es den bedeutendsten Teil der Wüste von allen Saharaländern. Die Landschaft und das Klima gliedern sich in vier Zonen (die fruchtbare Mittelmeerküste, das Atlasgebirge, das Hochland der Schotts, das von den Nomaden als Weidefläche genutzt wird, die Sahara, die 80% der Landesfläche einnimmt).
Der Tassili n’Ajjer wurde 1972 als ein großer Teil der Tassiligebirgskette, der etwa 72.000 Km2 beträgt, zum Nationalpark erklärt. Seit 1982 wird der Tassili n’Ajjer als Weltkulturerbe und Weltnaturerbe anerkannt. Nach einer UNESCO-Evaluierung wurde diese Welterbestätte 1986 in die Liste der Biosphärenreservate gebracht. Djanet ist die Hauptstadt der Tassiliregion und ist touristisch attraktiv. Die Beschäftigung der lokalen Djaneteinwohner macht sich vom Tourismusangebot abhängig. Der Tourismusverwaltung in dieser Region wird ein besonderes Augenmerk gewidmet. Mit dem Ziel, das Tourismuspotential in der Sahara zu optimieren, hat die algerische Regierung neulich neue Fördermaßnahmen (Flugverbindungen, Entwicklung der Tourismusinfrastruktur, digitale Sichtbarkeit, Führungen, Ausstellungen im Ausland, …) getroffen.
Dank der im März 2018 in Djanet organisierten Kulturexpedition und den dort mit den lokalen Behörden geführten fruchtbaren Austauschgesprächen wird das Polylogzentrum Wien in Zusammenarbeit mit den zuständigen regionalen und nationalen Einrichtungen Anfang März 2019 eine internationale Tourismuskonferenz in Djanet organisieren. Dieses Projekt wird dem Tourismus in der Region bestimmt neue Impulse geben.
Schlüsselwörter: Tassiliberg, Weltkulturerbe, Nationalpark, Felsmalereien, Felskunst, Gravuren, Felsenwälder, archäologische Spuren, Saharatourismus, Tourismusaktivitäten, archäologische Spuren
Einführung
Algerien, das in Nordafrika bzw. in der Maghrebregion liegt, besitzt als größtes Land Afrikas den von allen Saharaländern bedeutenden Teil der Wüste. Algerien als Maghrebland ist mit 2 381 741 km2 fast 23 Mal größer als Österreich und sieben Mal größer als Deutschland. Die Landschaft und das Klima gliedern sich in vier Zonen:
die buchtenreiche und fruchtbare Küstenebene entlang des Mittelmeers,
das Atlasgebirge,
das Hochland der Schotts, das aus Schuttfeldern, Dünen, abflusslosen Salzseen und -Sümpfen besteht. Diese Zone wird von den Nomaden als Weidefläche genutzt.
Die Sahara als größtes Gebiet Algeriens nimmt 80% der Landesfläche ein.
In diesem Beitrag wird die Tassiligebirgskette, die in Südostalgerien liegt, und in der Sahara etwa 500 Km verläuft, hauptsächlich unter kulturellem und touristischem Aspekt behandelt. Mir kommt es lediglich darauf an, die weltweite Attraktivität des Tassilibergs im Hinblick auf den Tourismus zu analysieren. Weitere Aspekte, wie z.B. die Geschichte und die Wirtschaft finden sonst auch eine besondere Berücksichtigung, weil es sich dabei um ein wichtiges Wechselverhältnis handelt.
Die Tassiligebirgskette
Tassili als Weltnaturerbe
Der Tassili n’Ajjer (Tamazight : ⵜⴰⵙⵉⵍⵉ ⵏ ⴰⵊⵊⵔ ; Arabisch طاسيلي ناجّ) gehört zu den wichtigsten Welterbestätten in Algerien. 1972 wurde ein großer Teil der Tassiligebirgskette, der etwa 72.000 Km2 beträgt, zum Nationalpark erklärt. Seit 1982 wird der Tassili n’Ajjer als Weltkulturerbe und Weltnaturerbe1 anerkannt. Nach einer UNESCO-Evaluierung wurde diese Welterbestaette 1986 in die Liste der Biosphärenreservate2 gebracht. Untersuchungen weisen nach, dass UNESCO diese Tassili-Gebirgskette als wichtiger Teil der erhaltenswerten Weltkulturstätten betrachtet.
Die Felsmalereien und andere archäologischen Fundstätten gehen auf die vorgeschichtliche Periode zurück. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass die Felsmalereien (Elefanten, Giraffen, Krokodile, sowie Pastoralismus mit Rinderhaltung) etwa zwischen 9000 und 10.000 Jahre alt sind. Das lokale Klima war damals feuchter. Es war eher savannenartig als wüstenartig.
Prähistorische Zeichnungen und Gravuren
Die zahlreichen Gemälde und Stiche sowie die Anwesenheit zahlreicher prähistorischer Überreste sind außergewöhnliche Zeugnisse der Vorgeschichte. Eines der bedeutendsten vorgeschichtlichen Felskunst-Ensembles der Welt befindet sich hier in dieser interessanten Mondlandschaft, die einen besonderen geologischen Charakter aufweist. Seit 6000 v. Chr. gibt es über 15.000 Zeichnungen und Gravuren.
Bis in die ersten Jahrhunderte unseres Zeitalters hat es Klimaveränderungen, Wanderungen von Wildtieren und die Entwicklung des menschlichen Lebens an den Grenzen der Sahara gegeben. Mit seinen erodierten Sandstein-„Felsenwäldern“ ist das Panorama der geologischen Gestaltungen von außergewöhnlichem Interesse. Vor 10 000 Jahren vor unserer Zeitrechnung bis zu den ersten Jahrhunderten hinterließen die aufeinanderfolgenden Völker zahlreiche archäologische Spuren, Lebensräume, Hügelgräber und Gehöfte, die reichliches Material Stein- und Keramik lieferten. Es ist jedoch die Felskunst (Stiche und Gemälde), die ab 1933 dem Zeitpunkt seiner Entdeckung, dem weltberühmten Tassili mehr Sinn und Sichtbarkeit geben. Bis heute konnten 15.000 Stiche katalogisiert werden. Das Gebiet ist auch von großer geologischer und ästhetischer Bedeutung. Die bedeutende Sammlung von Gemälden und Felszeichnungen aus verschiedenen Epochen verleiht dieser Gegend einen guten internationalen Ruf.
Bei der Analyse der Gemälde kommt man zur Feststellung, dass die Darstellungen der Periode ‚der runden Köpfe‘ sich auf mögliche magisch-religiöse Praktiken bezieht, die nicht jünger als 10.000 Jahre alt sind. Hinsichtlich der Darstellung der Viehperiode, die den sozialen Alltag im Tassiligebiet markieren, werden dort der naturalistisch-ästhetische Realismus und die berühmte prähistorische Höhlenkunst dargestellt. Die Domestizierung von Pferden und Kamelen wird in den neuesten Bildern gezeigt. Das Gebiet ist auch von großem geologischem und ästhetischem Interesse. Die dortige Felskunst3 zeigt Bilder, die eine Periode von etwa 10.000 Jahren umfassen. Lebende und ausgestorbene kulturelle Traditionen und das kulturelle Erbe von Tassili werden widergespiegelt. Besonders auffallend und wichtig sind die alten Nachfolgen und Evolutionen von Zivilisationen und prähistorischen Kulturen.
Letztere werden besonders mit den archäologischen Überresten lebhaft. Sie gelten als echte Zeugen des Klimawechsels, der Veränderungen der Fauna und Flora. Dabei sei vor allem an die Möglichkeiten gedacht, die Vieh und das pastorale Leben zu bestimmten Zeiten der Vorgeschichte bieten.
Spuren und Abdrücke der großen geologischen und klimatischen Ereignisse charakterisieren die Sandsteine. Zur Errichtung einer besonderen Morphologie trugen zuerst das Wasser und dann der Wind durch die Auswirkungen der Korrosion bei. Das Plateau wurde von Wasser durchschnitten und von Wind aufgeweicht.
Geologische Form von Tassili n’Ajjer
Von großer paläogeographischer und paläoökologischer Bedeutung ist die geologische Form von Tassili n’Ajjer, die präkambrische kristalline Einheiten und Sandsteinsedimentfolgen zeigt.
Die Menschen lebten in dieser Region, indem sie physiologische und kulturelle Verhaltensweisen entwickelten, die an die Strenge des Klimas angepasst wurden. Ihre Zeugnisse gehen auf mehrere hunderttausend Jahre zurück. Der beredtste Ausdruck der Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner Umgebung ist die Felskunst, genau genommen Tassilian. Mehr als 15 000 Zeichnungen und Gravuren zeugen von den Veränderungen des Klimas, der Migration der Fauna und der Evolution der Fauna an den Grenzen der Sahara. Flusspferde und ausgestorbene Arten, die wasserabhängig sind, und die in der Region vor mehreren tausend Jahren gelebt haben, werden von dieser Kunst gezeigt.
Als besonders repräsentatives Beispiel für das Zeugnis des Lebens in dieser Gegend gilt diese Kombination von geologischen, ökologischen und kulturellen Elementen.
Integrität und Authentizität des Tassili-Kulturerbes
Die natürliche Schönheit und alle Orte der biologischen und ökologischen Vielfalt repräsentieren alle Felskunst-Stätten und Schlüssellandschaften, die als Attribute von außergewöhnlichem universellem Wert zu betrachten sind. Die Integrität des Kulturerbes, die zu gewährleisten ist, und die Aufrechterhaltung des geologischen Prozesses können aufgrund der Grenzen und der Größe des Grundstücks, das 72.000 Km2 umfasst, unter Einsatz neuer Sicherheitstechnologien und eines angemessenen Aufsichtsplans gerettet werden.4
Das Amt des Tassili-Nationalparks als Garant für den Tourismus
Schutz der algerischen kulturellen und natürlichen Werte
Es kommt nicht von ungefähr, dass das algerische Kulturministerium die Schaffung eines „Office du Parc du Tassili“5 beschlossen hat. Die gegenwärtigen geostrategischen Herausforderungen und die neuen Entwicklungs – und Raumplanungsmuster der benachbarten Sahararegionen haben das Kulturministerium dazu geführt, das Gesetz 98-04 zum Schutz des Kulturerbes zu erlassen, auf dessen Grundlage der Schutz der algerischen kulturellen und natürlichen Werte gewährleistet werden kann. Der Kulturpark ist eine Strategie, deren Ziel hauptsächlich darin besteht, die geografischen Räume zu schützen, in denen die unterschiedlichen Werte des nationalen Kulturerbes miteinander verflochten sind und in Form einer objektiven Konfiguration nebeneinander stehen.
Geleitet von diesem kulturellen Kontext hat die sich die Notwendigkeit ergeben, die Regeln der Organisation und des Managements zu bestimmen, die dabei helfen, die Strukturen und Mechanismen zur Geschäftsführung dieser Räume optimal zu organisieren. Auf der Grundlage eines allgemeinen Plans wurden diese Kulturstätten von der prähistorischen Höhle bis zum eigentlichen städtischen Gewebe definiert.
Aus dieser Identifikation wurden die Regeln der Organisation und des Managements bestimmt, die Organisation dieser Räume von der prähistorischen Höhle bis zum eigentlichen städtischen Gewebe festlegen. Dies wird selbstverständlich durch einen allgemeinen Gebiets- und Entwicklungsplan organisiert. Durch diesen allgemeinen Plan zur Gebietsentwicklung, der den juristischen und technischen Rahmen festlegt, können die verschiedenen Sektoren der Kultur, des Innenministeriums, der Umwelt und des Forstamts zusammenarbeiten.
Die Umsetzung des Gesetzes über das Kulturerbe und dessen Maßnahmen zur Einrichtung und Organisation des Tassili-Nationalparks als ‚Einrichtung öffentlichen Verwaltungscharakters (EPA)‘6 trägt dazu bei, eine nachhaltige Bewirtschaftung zu entwickeln. Die EPA-Aufgabe besteht hauptsächlich darin, für den Schutz, die Erhaltung und die Verbesserung des Kultur- und Naturerbes zu sorgen. Diese EPA-Einrichtung, die von einem Direktor und einem Orientierungsrat verwaltet wird, bringt die verschiedenen Ministerien und lokalen gewählten Vertreter zusammen.
Tourismusaktivitäten
Die Tassiliregion, deren Hauptstadt Djanet ist, gilt als attraktivster touristischer Zielpunkt in Südostalgerien. Aufgrund des dortigen Tourismuspotentials machen sich das Einkommen und die Beschäftigung der lokalen Djanetbevölkerung praktisch vom Tourismus abhängig.
Tourismusaktivitäten, die sozioökonomische Vorteile zugunsten der lokalen Bevölkerung erzeugen, unterliegen Bedingungen, die eine bessere Nutzung der natürlichen Ressourcen und des kulturellen Erbes gewährleisten. Der Tourismus wird streng kontrolliert, Gruppen von Besuchern werden immer von einem offiziellen Führer begleitet. Eines der mittelfristigen Ziele wird die Verwaltung des Tourismus in diesem immensen Gebiet sein.
2.3. Djanet : Treffpunkt der Touristen
Die Stadt Djanet ist aufgrund ihres Status als Weltkulturerbe ein privilegierter Zielpunkt der Touristen gewesen. In dieser Region treffen sich die Grenzen dreier Länder (Algerien, Libyen, Niger) zusammen. Sie ist ein echter Treffpunkt der Wüstentouristen. Die Besucher dieses touristischen Orts werden von dieser Riesenoase mit unterschiedlichen Felsformen fasziniert. Der Erg Admer ist entlang der Reiseroute nach Süden bzw. nach Djanet zu sehen. Besonders auffallend sind die zypressenartigen Bäume, die über viertausend Jahre alt sind, und weltweit zu den ältesten Lebewesen gehören.
Die an Hügeln liegenden weißen Häuser charakterisieren die kleine Stadt Djanet. Aus praktischen Gründen wird Platz für die vielen Palmengärten mit tausenden Palmen und Oasen mit Biogemüse gelassen.
Mit dem Ziel, die Landwirtschaft in dieser Region zu fördern und eine gewisse Autonomie zu erreichen, wurde ein Regierungsplan durchgeführt, dessen Ergebnisse schon sichtbar (Wasser, Grundstücke, Energie, landwirtschaftliche Produkte, …) sind. Weitere wichtige Landwirtschaftsprojekte stehen noch auf dem Programm. Ähnliche Projekte wurden z.B. in Adrar (Südwesten) und Biskra (Südosten) erfolgreich durchgeführt.
Das örtliche Museum gibt einen ersten guten Eindruck von der landwirtschaftlichen Umgebung des Tassili n’Ajjer. Die berühmten Felsmalereinen und Gravuren werden auch vorgestellt. Etwa zehntausend Jahre alt sind die dort bewundernswerten ausgestellten prähistorischen Felsbilder.
Die sich in Djanet befindende staatliche ONAT-Reisefiliale7, die jahrzehntelange Erfahrung besitzt und mit anderen Reisebüros zusammenarbeitet, verfolgt eine zielstrebige und interessante Tourismusstrategie in der Gegend. Djanet-ONAT arbeitet eng mit dem ONPCTA8 Djantet, das in der Einführung seiner interessanten Tassili-N’AZDJER- Broschüre zurecht betont : « En considérant les ‘US et coutumes’ comme étant un élément culturel de l’identité culturelle nationale, il est donc de notre devoir de les protéger, de les préserver, de les valoriser et de les transmettre aux futures générations»9. Im Rahmen der geplanten Ausflüge z.B. nach Tadrart werden Felsmalereien und Gravuren gezeigt.
Kulturexpedition
Im Rahmen der Konkretisierung des Projekts ‘Digitales Weltmuseum der Berge’ an dem etwa hundert Länder beteiligt sind, hat die Forschungsstelle ‘Übersetzung und Methodologie TRADTEC’ in Zusammenarbeit mit dem ‘Polylogzentrum Wien’ im Rahmen der internationalen Tagung « International Symposium on Languages, Literatures, Arts, Internet and Employability », die an der Fremdsprachenfakultät der Universität Oran 2 vom 10.-14.03.2018 stattgefunden hat, kurz vor der Tagung bzw. vom 04.-09.03.2018 eine Kulturexpedition nach Tassili organisiert. Dabei ging es vor allem um folgende Ziele:
Fotoaufnahmen vom Tassili N’Azdjer und dessen Felskunst und Gravuren,
Die Darstellung der Tassili-Gebirgskette ist als Einstieg in das Digitale Weltmuseum der Berge gedacht.
Darstellung eines Teils der aufgenommenen Tassili-Fotos im Rahmen der Tassili-Sektion,
Darstellung der Ergebnisse der Tassili-Expedition,
Präsentation der ältesten Kunstformen mit modernster Technologie (Hologramme bzw. dreidimensionale Aufnahmen)
Schaffung einer einmaligen Öffentlichkeit die in Europa, den Amerikas, Afrika und Asien bewusst macht, welche Bedeutung die Tassili-Region für die Menschheitsgeschichte hat.
Das Austauschgespräch, das vor Ort zwischen dem delegierten Bezirksleiter von Djanet, der Botschafterin Österreichs in Algier, dem Leiter des Tassili-Nationalparks, dem Leiter des Polylogzentrums Wien und dem Leiter der Forschungsstelle Übersetzung und Methodologie TRADTEC stattfand, führte zu fruchtbaren und interessanten Ergebnissen:
Alle beteiligten Parteien haben ihre Bereitschaft erklärt, zur Entwicklung der Kooperation in den verschiedenen Sektoren beizutragen. Dabei sei vor allem an den Tourismus, die Kultur, den Umweltschutz, den Schutz des Tassili-Nationalparks, die Landwirtschaft, Erneuerbare Energie, und das Hotel- und Gaststättewesen.
Tassili-Berg als Teil des Digitalen Weltmuseums der Berge,
Planung einer internationalen Konferenz für Anfang März 2019 zum Thema, ‚Saharatourismus: Djanet als Zielort‘,
Musikfestival anlässlich der internationalen Tourismuskonferenz Djanet,
Tassili-Ausstellung im Ausland,
Publikation zur Tassili-Welterbestätte.
Schluss
Der Tassili N’Azdjer als anerkanntes UNESCO-Weltkulturerbe gilt als zuverlässiger Zielpunkt für den neulich von der algerischen Regierung geförderten Saharatourismus. Aufgrund des bestehenden kulturellen und natürlichen Potentials in Djanet und Umgebung, und mit dem Ziel, den Tourismus dort voranzutreiben, ergibt sich für die betroffenen Einrichtungen die Notwendigkeit, entsprechende Maßnahmen (Flugverbindungen, attraktive Preisangebote, Führungen, digitale Sichtbarkeit, Tassili-Ausstellungen im Ausland, Visamodalitäten usw.) zu treffen, die dazu beitragen, könnten, den Wüstenreisenden weltweit neue Impulse zu geben, damit sie den Weg nach Djanet der Oasenperle schnellstens und ohne besondere Schwierigkeiten finden können. Die Optimierung der lokalen Zelt- und Esskultur sollte dabei besondere Berücksichtigung finden. Darüber hinaus sollte dem kulturellen, wissenschaftlichen und sozioökonomischen Tourismus besonderes Augenmerk gewidmet werden. Die für Anfang März 2019 geplante Tourismuskonferenz Djanet gilt als prototypisches Beispiel. Diese wichtige und strategische internationale Konferenz wird zweifellos kurzfristig bzw. mittelfristig dazu beitragen, eine nachhaltige Zusammenarbeit in den verschiedenen Bereichen (Tourismus, Kultur, Umweltschutz, Schutz des Tassili-Nationalparks, Landwirtschaft, Erneuerbare Energie, Hotel- und Gaststättewesen, …) zu gewährleisten.
Literatur
Arlt Herbert : Beschäftigungschancen und neue technologische Möglichkeiten im Kontext von Sprachen, Literaturen, Künsten, Universitäten. In: Thesenband „ International Symposium on Languages, Literatures, Arts, Internet and Employability ».- Laboratoire Traduction et Méthodologie TRADTEC, April 2018, 176.
Breuil H.: Les roches peintes du Tassili-n-Ajjer. In: Actes du Congrès Panafricain de Préhistoire, 1954, S. 65–219. IIe Session, Alger.
Hansen Jörg W.: Tassili. Felsbildkunst in den westlichen und südlichen algerischen Tassilis (mit Vorwort von Paul G. Bahn). Somogy éditions d’art,Paris 2009, ISBN 978-2-7572-0251-7
Kunz Jürgen F.: Verborgene Schätze der Sahara. 10.000 Jahre Kunst und Geschichte. Beilngries 2009, ISBN 978-3-932113-53-6
Lhote H. : The Search for the Tassili Frescoes; the Story of the Prehistoric Rockpaintings of the Sahara. Dutton, New York 1959.
Ministère de la culture, Office National du Parc Culturel du Tassili N’Azdjer : Patrimoine Immatériel et Ethnographique du Tassili N’Azdjer. – 4, 2015. ONDA : 2015-5090 ; ISBN : 978-9931-9265-0-4
Stühler Hans Joachim: Soziale Schichtung und gesellschaftlicher Wandel bei den Ajjer-Twareg in Südostalgerien (= Studien zur Kulturkunde. Band 47). Steiner, Wiesbaden 1978, ISBN 3-515-02745-9.
UNESCO World Heritage Centre: Tassili n’Ajjer. Abgerufen am 20. August 2017 (englisch).
Weblinks
Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO (englisch und französisch)
Natürliche Steinbrücken des Gebietes (englisch), von Guilain Debossens
UNESCO » Culture » Centre du patrimoine mondial Intégrité.https: //whc.unesco.org/fr/list/179.
1 UNESCO World Heritage Centre: Tassili n’Ajjer. Abgerufen am 20. August 2017 (englisch)
2 Ein Biosphärenreservat ist eine Modellregion, die von der UNESCO initiiert wurde. Dort soll die nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht exemplarisch verwirklicht werden. Dabei geht es um das ‘Weltnetz der Biosphärenreservate’. Fur die Weiterentwicklung dieses Weltnetzes sorgt das Programm ‘Der Mensch und die Biosphäre’ (Man and the Biosphere Programme, MAB-Programm) setzt sich als Hauptziel diese Biospharenreservate zu evaluieren, zu vernetzen und sie und die wichtigsten Ökosysteme weltweit im globalen Maßstab zu erforschen.
3 Tassili n’Ajjer, Valeur universelle exceptionnelle: https://whc.unesco.org/fr/list/179;
4 https://whc.unesco.org/fr/list/179. – UNESCO » Culture » Centre du patrimoine mondial », Intégrité.
5 Office du Parc du Tassili : Amt des Tassili-Nationalparks, gemäß Gesetz 98-04 über den Schutz des Kulturerbes).
6 Etablissement public à caractère administratif (EPA)
7 ONAT : Office National Algérien de Tourisme (Algerisches Nationales Tourismusamt).
8 Office National du Parc Culturel du Tassili n’Azdjer ( Nationales Amt des Tassili-Kulturpark N’Azdjer).- www.tassili-n-ajjer-dz.org.
9 Ministère de la culture, Office National du Parc Culturel du Tassili N’Azdjer : Patrimoine Immatériel et Ethnographique du Tassili N’Azdjer. – 4, 2015. ONDA : 2015-5090 ; ISBN : 978-9931-9265-0-4