BOUIKEN BAHI AMAR, Abdelkader
Université d’Oran 2 Mohamed Ben Ahmed
Résumé
Les expressions phraséologiques, telles comme les proverbes, les sentences, les maximes, les formules de routine, les proverbes, truismes, citations, les slogans et locutions s’invitant dans nos conversations, souvent à notre insu, sont une image de la sagesse populaire et permettent la diffusion de clichés, parfois moralisateurs, mettant en valeur une situation de la vie courante. Elles contribuent à la compréhension des cultures et offrent aux apprenants des langues étrangères beaucoup de possibilités d’expressions.
Dans l’enseignement des langues étrangères, il ne s’agit pas seulement de transmettre les connaissances linguistiques, mais beaucoup plus d’un processus transculturel d’apprentissage, dans lequel la culture et l’histoire d’une certaine communauté de peuple sont communiquées. Cela exige que chaque enseignant de langue étrangère montre le côté artistique de la langue qu’il enseigne. Dans ce processus, l’enseignant des langues utilise les expressions phraséologiques comme objectifs d’apprentissage d’une part et d’autre part comme un outil didactique pour transmettre la grammaire et le vocabulaire. Au long des années précédentes de pratique, il s’avère que l’introduction de ce type d’expressions dans le cours est devenue un principe pédagogique très important. À l’aide de plusieurs types d’exercices productifs et reproductifs, l’enseignant parvient à ses objectifs.
Mots clés : Phraséologie, phraséodidactique, expressions idiomatiques, idiomes, proverbes, locutions, sentences, maximes, citations, enseignement des langues
Zusammenfassung
Die Phraseologismen sind keine in sich geschlossenen Wortverbindungen, sondern äußerst offen und zugänglich. Sie werden in unserem gemeinsamen Gedächtnis eingeprägt, denn sie stellen oft eine Spiegelung der Kultur und des täglichen Lebens eines bestimmten Volks dar.
Aufgrund ihrer Prägnanz werden sie gern als Zitatmaterial in verschiedenen festen Formen verwendet und unbewusst in unsere Unterhaltungen eingeladen, um Gespräche zu verschönern und Aussagen zu argumentieren. Die Phraseologismen gehören zwar ursprünglich miteinander zur selben Gattungsgruppe, haben jedoch heute unterschiedliche Formeln, Strukturen, Charaktere und Funktionen, die sich in der Sprache als sprachwissenschaftliches Phänomen charakterisieren lassen. Daher ist ihre Integration in den Deutschunterricht erforderlich. Das setzt für den Lehrer voraus, dass er in seinem Unterricht stets nach Wegen und Möglichkeiten sucht, phraseologische Aktivitäten nicht nur im fortgeschnittenen Stufenbereich, sondern auch im Anfängerunterricht einzusetzen sowie Fragen nach der Methodenkompetenz zur Vermittlung der Phraseologismen zu beantworten. Diese Integration versteht sich als eines der Grundprinzipien des modernen Fremdsprachunterrichts, indem die Phraseologismen nicht nur als Lernziel, sondern auch als didaktisches Lehrmaterial zur Erschließung schwieriger Lexik und zum Erwerben neuer Vokabeln angewendet werden. Dieses Grundprinzip, von dem hier die Rede ist, bedeutet für die konkrete Behandlung von Phraseologismen, dass diese festen Wortmengen nach bestimmten Kriterien didaktisiert werden, um ihre idiomatische und lexikalische Potenz zu entschlüsseln und die Wortschatzvermittlung der Deutschlernenden anhand produktiver und reproduktiver Übungen zu fördern.
Schlüsselwörter: Phraseologie, Phraseodidaktik, Redensarten, Redewendung, Sprichwörter, Zitate, Fremdsprachenunterricht, Fremdsprachendidaktik
Einleitung
Als Dozent für Fremdsprachen- bzw. Deutschdidaktik an der Universität zu Oran habe ich beobachtet, dass Studenten beim Verständnis fremdsprachiger Phraseologismen oftmals auf Schwierigkeiten stoßen, die zum einen darin liegen, phraseologische Wortverbindungen überhaupt in einem Text zu identifizieren, zum anderen darin, sie korrekt zu interpretieren, weil der phraseologische Fachbereich sehr umfangreich ist und sich nicht einfach in das Unterrichtsgeschehen einführen lässt. Wenn Deutschlerner zum Beispiel einen Phraseologismus wie „Einen Knüppel zwischen die Beine werfen“ zum ersten Mal hören oder lesen, stehen sie vor einer der ersten Hürden, nämlich mit der Polylexikalität und Festigkeit, dann kommt die nächste Schwierigkeit mit den Bildspendern, die direkten Bezug auf die Kultur haben. Anhand der einzelnen Wörter kommen sie nicht immer auf den richtigen Sinn. Sie bekommen dabei zu spüren, dass sie den kulturellen Hintergrund dieses phraseologischen Ausdrucks kennen müssen, um die globale Bedeutung verstehen zu können. So kann es ihnen gelingen, einen Phraseologismus überhaupt als feste Wortverbindung innerhalb eines kommunikativen Kontextes, aber auch in verschiedenen Textsorten zu erkennen, ihren phraseologischen Wortschatz allmählich zu bereichern, ihre Grammatikkenntnisse mittels phraseologischer Konstruktionen zu vertiefen.
Manche Theoretiker betrachten die phraseologischen Ausdrücke nur als Ornament der Sprache und sehen keinerlei Notwendigkeit, sie als Unterrichtsstoff in den Lehrplan aufzunehmen. Diese Meinung trifft weitgehend auf Unverständnis der praktizierenden Sprachlehrer, die die Wichtigkeit der Phraseologismen erkennen und äußerst für notwendig halten, dass diese sprachliche Materie als Prinzip und nicht mehr als Alternative in der Unterrichtsgestaltung stattfinden soll.
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Phraseodidaktik und Förderung der Sprachkompetenz
Durch die Zielverfolgung, den Fremdsprachunterricht gemäß den Anforderungen moderner kommunikativen Situationen zu gestalten, erwies sich die Phraseodidaktik als wichtige Teildisziplin der Fremdsprachendidaktik.
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Definition der Phraseodidaktik
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Sie ist eine junge Forschungsrichtung, die auf der Grundlage der linguistisch-didaktischen Forschungen im phraseologischen Bereich gegründet worden ist. Die phraseodidaktische Grundforschung orientiert phraseologische Unterrichtsinhalte an Interessen und Lernbedürfnissen der Sprachenlerner, vermittelt die Phraseme anhand künstlerischer und spielerischer Aktivitäten, fördert das Verstehen alltagskultureller Phänomene durch die in den Phraseologismen enthaltenen Weisheiten und Lebensregeln, liefert u.a. Material für angewandte Arbeiten, z.B. Wörterbücher und Unterrichtsmaterial und Erkenntnisse zu Voraussetzungen sowohl von Fremdsprachenlernern als auch zu sprachsystematischen Eigenschaften der Muttersprache und der Fremdsprache sowie zu textsorten-, sprecher-, und sprachspezifischen Verwendung von Phraseologie. Für Ettinger (2001: 87) bedeutet die Phraseodidaktik die systematische Vermittlung von Phraseologie. Die Phraseodidaktik sieht die Integration der Phraseologismen beim Sprachenlernen als Erfordernis und Grundprinzip.
Das Prinzip der Integration, von dem hier die Rede ist, bedeutet für die konkrete Behandlung von Phraseologismen, dass diese sprachlichen Schematismen mit anderen Lerngegenständen verbunden werden und sowohl kritisch-reflektierend als auch Sprech- und Schreibkompetenzen fördernd und Texte produzierend angewendet werden müssen.
Die Phraseodidaktik versucht auf folgende Fragen einzugehen:
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Sind die im Unterricht verwendeten Lehrmaterialien im Sinne des Themas “Phraseologie” befriedigend ausgestattet?
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Ist die Einsetzung der Phraseologismen im formalen Fremdsprachenunterricht erfolgsversprechend? D.h. können die Lerner sowohl lexikalische (unmittelbare) als auch phraseologische (übertragene) Bedeutung der Phraseologismen durch formalen Unterricht voneinander unterscheiden?
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Anhand welcher Übungstypen gelingt es dem Sprachlehrer die Phraseologismen anzuwenden?
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Nach welchen Kriterien soll er didaktisieren und Übungen aussuchen?
In den vorhandenen phraseodidaktischen Werken und Forschungsarbeiten wird der phraseologischen Kompetenz viel Aufmerksamkeit geschenkt und als Lernziel ins Auge gefasst. Aus den langen Erfahrungen im Fremdsprachenunterricht hat sich jedoch ergeben, dass die Phraseologismen nicht nur als Lernziel, sondern auch als didaktisches Mittel geltend gemacht werden können, d.h. der Inhalt der Phraseologismen wird unter die Lupe genommen und als Rohstoff in den Lehrstoff zur Förderung des Fremdsprachenlernens eingeführt.
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Förderung der Sprachkompetenz anhand der Phraseologismen
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Die Praxis im Fremdsprachenbereich hat gezeigt, dass die Lerner nicht nur mit der Lexik, sondern auch mit den metaphorischen Idiomen, die den Kernbereich der Phraseologie bilden, zu kämpfen haben, weil die Bedeutungen einzelner oder aller Komponenten von der „eigentlichen“ Bedeutung abweichen. Da müssen die Fremdsprachenlehrkräfte geschickt sein, diese metaphorischen Idiome nicht nur zu erklären, sondern auch als didaktisches Mittel zur Vermittlung von Fremdsprachen zu benutzen. So schlagen sie nicht nur zwei Fliegen, sondern drei mit einer Klappe. Sie ermöglichen nämlich den Lernern, erstens den Aufbau eines soliden Basiswortschatzes, zweitens die Entwicklung des eigenen Sprachgefühls und drittens die Förderung der phraseologischen Kompetenz. So differenzieren die Sprachlerner zwischen dem normalen Gebrauch der Wörter und ihrem Gebrauch innerhalb fester Wortverbindungen.
In diesem Sinn werden in der Phraseodidaktik zwei Ziele verfolgt: Das Erste liegt darin, aufzuzeigen, dass die Festigkeit und die Idiomatizität einen Stolperstein im Fremdsprachenlernprozess bilden können, weil der Phraseologismus eine komplexe Konstruktion ist, deren Bausteine auf der syntagmatischen Ebene nicht frei kombiniert und auf der paradigmatischen Ebene nicht frei wie bei einer satzrelevanten Wortgruppe substituiert werden können (Palm, 1997:7).
Das zweite und wichtigste Ziel liegt darin, die Phraseologismen nicht nur als Lernstoff zu unterrichten, sondern als didaktisches und kommunikatives Mittel zur Vermittlung der Grammatik und somit zur Förderung der Sprachkompetenz in Anspruch zu nehmen. Die Phraseologismen enthalten nämlich nicht nur kulturelle Elemente einer jeden Sprachgemeinschaft, sondern auch Grammatikregeln und Vokabeln. Da werden methodische Ansätze zur Konzipierung von produktiven und reproduktiven Wortschatz-, aber auch Grammatikübungen vorgeschlagen. Das setzt voraus, dass der Lehrer zunächst nähere Studien über den Sprachbau der phraseologischen Ausdrücke durchführt, sich mit den theoretischen Grundlagen aller phraseologischen Typen vertraut macht und schließlich nach Wegen und Möglichkeiten sucht, um aufzuzeigen, wie der Sprachenlehrer phraseologische Aktivitäten nicht nur im fortgeschnittenen Stufenbereich, sondern auch im Anfängerunterricht einsetzen kann, sowie die Fragen nach der Methodenkompetenz zur Vermittlung der Sprache mit Hilfe der Phraseologismen zu beantworten. Erfüllt er diese unabdingbaren Voraussetzungen, so kann es ihm gelingen, seine Adressaten dazu befähigen:
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die Phraseologismen in einem Text überhaupt zu erkennen, zu verstehen und selbständig zu verwenden,
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aber auch sich in die Lage des Muttersprachlers zu versetzen und metaphorisch auszudrücken
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sowie soziokulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entdecken.
Für den Muttersprachler ist jede Kombination von zwei oder mehreren kontextuell zusammenhängenden Lexemen ein Phraseologismus, den er intuitiv erkennt und in der richtigen Gesprächssituation verwendet. Er geht nach dem Top-Down-Modell zum Verstehen und Gebrauchen von Phraseologismen. Dadurch Phraseologismen mit ganzheitlicher Gesamtbedeutung in grundsätzlich gleicher Weise erworben werden wie einzelne Wörter (Lexikonthese) und keine zusätzlichen kognitiven Anstrengungen und auch keinen speziellen kognitiven Entwicklungsstand erfordern.
Für den Sprachlerner, der einem Phraseologismus möglicherweise zum ersten Mal begegnet, ist diese Kombination unverständlich und zusammenhanglos. Denn er behandelt zunächst die Wortverbindung als normalen Satz und geht von den einzelnen Wörtern aus, so nach dem Bottom-up-Prozess. Das heißt von den kleinsten lexikalischen Einheiten zu den Großen.
Er versucht im ersten Lernstadium, die Phraseologismen auf der Basis der Motiviertheit, das heißt Transparenz und Durchsichtigkeit des semantischen Aufbaus der phraseologischen Komponenten, wie Gauger sie definiert hat (Gauger, 1971:7)
Fakt ist jedoch, dass nicht alle im phraseologischen Ausdruck benutzten Wörter durchsichtig sind, von der globalen Bedeutung abhängig sind und dass ihr Verhalten innerhalb dieser Verbindung limitiert ist, im Vergleich zu freien Wortverbindungen. Hier kommt auf die Idiomatizität des Phraseologismus an, die aus der Lexikalisierung oder Idiomatisierung zweier oder mehrerer Spracheinheiten resultiert. Diesen Prozess sieht Stefan Wehe als semantische Diskrepanz:
„Die Idiomatizität ist … eine graduelle Eigenschaft von Phraseologismus, die ein Ausdruck der Diskrepanz zwischen der wörtlichen und der phraseologischen Bedeutung eines Phraseologismus ist. Je stärker die Diskrepanz, desto höher ist der Grad der Idiomatizität“ (Wehe, 2009:7).
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Grundelemente zur Wortschatz- und Grammatikvermittlung anhand von Phraseologismen
Zur Wortschatz- und Grammatikvermittlung anhand von Phraseologismen gelten folgende Grundelemente:
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Basis-Relevanz
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Die Sprachlerner sollen als Benutzer der Sprache und Sozialakteure behandelt werden, die bestimmte gesellschaftliche Aufgaben im linguistischen, aber auch im kulturellen Bereich haben. Die linguistische Kompetenz der Lehrer fordert deswegen, dass sie die Sprache nicht als ein in sich geschlossenes System, sondern im höchsten Maße als Kulturakt vermitteln, zu dem die Phraseologismen eine führende Rolle spielen können. Die Phraseologismen sind nicht nur ein Ornament der Sprache, auf die ausschließlich in einem gesonderten Unterricht eingegangen wird, sondern als Kulturerbe und gehören zum Unterrichtsgeschehen.
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Zielrelevanz
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Zur logischen Strukturierung des Fremdsprachenunterrichts aufgrund phraseologischer Ausdrücke muss der Fremdsprachenlehrer:
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die Lerner mit den Grundlagen der Phraseologie als wissenschaftliche Disziplin bekannt machen,
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ihre Aufmerksamkeit auf das stilistische und lexikalische Potenzial dieser sprachlichen Mittel sowie auf verschiedene Probleme lenken, die mit ihrem Verstehen und vor allem mit ihrem Gebrauch in der deutschen Gesellschaft verbunden sind,
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den Lernern den Unterschied zwischen allen phraseologischen Arten, Sprichwörtern, den Redensarten und den sprichwörtlichen Redensarten verdeutlichen, die zwar ursprünglich miteinander zur selben Gattungsgruppe gehören, jedoch unterschiedliche Formeln, Strukturen, Charaktere und Funktionen haben,
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ihnen die Zerlegung der phraseologischen Einheiten erleichtern,
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ihnen helfen, die eingebetteten Wörter in phraseologischen Kontexten zu identifizieren und von der globalen Bedeutung zu trennen,
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die Relationen zwischen den Komponenten, bzw. Bedeutungsverhältnissen wahrzunehmen und korrekt zu verwenden, z.B.:
– Synonymie: Bedeutungsgleichheit, d.h. einander ersetzbare Wörter wie Stockwerk – Etage,
– Komplementarität: Das heißt die Wörter widersprechen einander automatisch, z.B. Leben # Tot, Licht # Dunkelheit
– Antonymie: Wörter stehen im Gegenteil zueinander; Zwischenstufen sind möglich, z.B.: groß – klein; Zwischenstufe-mittel. In diesem Sinn beschreiben Schwarz und Chur die assoziative Bedeutung wie folgt:
„Zwischen den Wörtern bzw. den Bedeutungen der Wörter einer Sprache bestehen eine Reihe von Beziehungen, die man semantische Relationen oder Sinnrelationen nennt.“ (Schwarz/Chur, 2004:178)
Gelingt es dem Lehrer die obengenannten Ziele zu erreichen, lernen seine Adressaten, die Phraseologismen überhaupt in verschiedenen Kontexten zu erkennen, die Starrheit der Wortmenge zu brechen, das Verhalten der Vokabel innerhalb und außerhalb der festen Wendungen zu analysieren. Auf diese Weise gewinnen sie ein phraseologisches Guthaben und konsolidieren ihre kommunikativen Fertigkeiten.
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Methodische Relevanz
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Hier handelt es sich um die Vorgehensweise, wie das phraseologische Korpus gebildet und in das Unterrichtsinhalt eingeführt wird, d.h. die Auflistung von verschiedenen phraseologischen Typen, Sprichwörtern, sprichwörtlichen Redensarten, Redewendungen. Dabei achtet der Fremdsprachenlehrer unter psycholinguistischen Experimenten und soziolinguistisch-empirischen Aspekten auf folgende Punkte:
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Er selektiert für jede Lernphase ein geeignetes phraseologisches Korpus.
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Er (über)prüft diese Selektion auf Richtigkeit und Aktualität.
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Er didaktisiert das ausgewählte Korpus und integriert es in Lehrstoff.
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Er verschafft ihnen Zugang zum aktiven Wortschatz durch die Didaktisierung der phraseologischen Ausdrücke.
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Er vermittelt neben den sprachlichen Kompetenzen auch kulturelle und etymologische Informationen, die mit dem phraseologischen Korpus direkt zu tun haben.
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Er gibt der sprachlichen Kompetenz mehr Bedeutung als der phraseologischen Richtigkeit.
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Er nimmt jede mögliche Sozialform gemäß dem angebotenen Unterrichtsstoff in Anspruch.
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Er gibt gern den Lernern die Möglichkeit, den Unterricht mitzugestalten und geeignete Übungen auszusuchen.
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Er trainiert neben den sprachlichen auch außersprachliche Kompetenzen wie z.B. Teamfähigkeit, Selbstständigkeit etc.
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Inhaltliche Relevanz
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Thematik
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Das Thema “Phraseologismen” ist sehr vag und umfangreich. Daher ist es angebracht, sich auf bestimmte Themen je nach Sprachniveau der Lerner zu beschränken, z.B.:
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Stufe: Tiernamen, Ländernamen, Farben, Körperteile, (Beispiele von den PH)
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Stufe: Familie, Beruf/Arbeit, , …
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Stufe: Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, …
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Stufe: Liebe/Hass, Armut/Reichtum, , Freundschaft/Feindschaft, Ehre/Schande, Treue/Betrug, …
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Übungstypologie
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Während der Fremdsprachenlehrer seinen Unterricht auf der Basis der phraseologischen Kompetenz entwirft, muss er gezielt geeignete Übungstypen finden oder gar erfinden, die mit der angesetzten Vorgehensweise zusammengehen können. Hier sind Beispiele für Übungen, die durchgeführt werden können:
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Passive Übungstypen
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Diese Typen von Übungen sind leicht bis mittelleicht und entsprechen dem Anfängersprachniveau. Da gibt es viele Varianten:
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Variante: wahr oder falsch?
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Variante: Kreuzen Sie die richtige Antwort an!
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Semi-aktive Übungstypen
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Diese Übungstypen entsprechen in der Regel den mittleren bis fortgeschrittenen Sprachniveaus. Ebenfalls sind da verschiedene Varianten zu finden:
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Zuordnungsübungen
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Variante: Verbinden Sie die Phraseologismen in Reihe A mit den Phraseologismen in Reihe B:
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Variante: Ordnen Sie folgende Teile
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Variante: Ordnen Sie den Phraseologismen von 1-6 die entsprechenden Begriffe zu:
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Lückentexte
Tiernamen:
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Variante: Ergänzen Sie die passenden Tiernamen anhand der im Unterricht gelernten Phraseologismen:
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seine ……………….. ins Trockene bringen; lieber einen Sack ……………….. hüten (als…); auf dem hohen………………..sitzen; mit jmdm…………………stehlen können; schlafen wie ein………………..; die……………….. im Sack kaufen; da möchte jmd………………… spielen; da beißt die………………..keinen Faden ab; Augen wie ein………………..haben; jmdm. einen………………..aufbinden; einen ……………….. schießen;………………..nach Athen tragen; die………………..husten/niesen hören.
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Variante: Ergänzen Sie die richtigen Tiernamen: Esel – Fisch – Wolf – Hunde – Katzen – Hase – Fuchs- Henne – Löwe – Huhn – Pferd.
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– Der Gast ist wie der …….., er bleibt nicht lange frisch
– Eine blinde ……. findet auch einmal ein Korn.
– Schlafende ……. soll man nicht wecken.
– Der ……. geht nur einmal aufs Eis.
– Wenn man den …….. nennt, kommt er gerannt.
– Wenn der Reiter nichts taugt, ist das …….. schuld.
– Schlafender …… fängt kein ……. .
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Variante: Was symbolisiert jedes Tier in folgenden Sprichwörtern:
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Ein Sperling in der Hand ist besser als eine Taube auf dem Dach.
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Man soll aus einer / jeder Mücke keinen Elefanten machen.
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Hüte dich vor Katzen, die vorne lecken und hinten kratzen.
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Man soll niemals schlafende Hunde wecken.
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Eine Krähe hackt der andern nicht die Augen aus.
Städtenamen: Ergänzen Sie!
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Eulen nach ……. tragen
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Alle Wege führen nach ………..
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…….. wurde Stein auf Stein erbaut
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Da ist was faul im Staate Dänemark!
Körperteile:
Diese Übung bezieht sich auf den Unterricht Phraseologismen und Körperteile:
Ergänze die richtigen Körperteile!
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Etwas hat ……..… und ………..
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Das kann man sich an den ………………. abzählen
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Der …………… der Zeit
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Jemandem schöne …………….. machen
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Jemanden auf ………….. um etwas anflehen
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Ein Kind unterm …………….. tragen
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Aktive Übungstypen
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Zu dieser Kategorie gehören mittel bis schwere, produktive, aber auch reproduktive Übungen, die sich von Minidialogen und Rollenspielen über Nacherzählungen und Berichte bis zur Übersetzungsarbeiten und Interpretationen, wie diese Beispiele zeigen:
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Geschichte:
Thomas ist ein junger Mann, der in der Stadt wie ein bunter Hund bekannt ist. Er ist arm wie eine Kirchenmaus. Viele Leute sagen: Er ist dumm wie Bohnenstroh und kann nicht mal bis drei zählen, aber er ist schwer in Ordnung, nur leider ein Pechvogel, der oft auf die schiefe Bahn gerät, denn er hatte Freunde, mit denen er glaubte, durch dick und dünn zu gehen. Er steckt immer in der Tinte, denn er macht mit ihnen lange Finger und muß auslöffeln, was er sich eingebrockt hat. Dies brachte Thomas auf die Palme und ließ ihn sich schwarz ärgern. Er entschloß sich, sie zu verlassen, sich nie mehr auf sie zu verlassen. Thomas verknallte sich in ein Mädel, dem er seine Liebe erklärte. Nur leider enttäuschte sie ihn, und der Wind weht, wie er will. Er saß an der Schwelle der Tür und …..1
B. Erzählungen
1. Variante: Erfinden Sie eine Geschichte anhand folgender Redensarten. Es ist möglich, mehrere Redensarten in einer Erzählung zu benutzen!
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Er ist arm wie die Kirschenmaus.
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Er ist bekannt wie ein bunter Hund.
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Er macht sich lange Finger.
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Dumm wie Bohnenstroh
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Er geht auf die Palme.
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Er ärgert sich schwarz.
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Er muss auslöffeln, was er sich eingebrockt hat.
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Er gerät auf die krumme Bahn.
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Er hat Freunde, mit denen er durch dick und dünn geht.
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…
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Variante: Entwickeln Sie eine Geschichte aus folgendem Sprichwort:
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Das schönste Grün wird auch Heu.
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1 Selbst erfundene Geschichte