Gedicht für Gertrude Durusoy
Francesco Micieli
Autor und Dozent an der Hochschule der Künste Bern
Email: f.micieli@sfgb-b.ch
Wir sassen in einem Innenhof.
Die Stadt war früh aufgestanden.
Nicht wegen der Literatur.
Nein, es war Markt.
Wir waren auch früh.
Wir hatten zum Gespräch
Abgemacht
Über Schreiben und
Übersetzen
Zu reden.
Wir tranken Kaffee
Ganz Schwarz aus kleinen Tassen.
Ihre feine Stimme sprach
Deutsch und Französisch.
Die Sätze waren schneidend.
In der Frische des Morgens
Die Menschen mit gefüllten Säcken.
Bestimmt keine Bücher, sagte sie.
Sie lächelte und wurde Wort.
Ihr Material ist die Sprache
Sie füllt die Gedanken, unsere Gedanken
Heute noch.