Arabismen im Deutschen
Zur Bereicherung des deutschen Wortschatzes durch Entlehnungen aus dem Arabischen.

DJEMAI Zineddine
Doctorant à l’université d’Oran 2
Laboratoire de langue, Discours, Civilisation et Littérature (LADICIL)

Abstract: Contact with other languages played and it is still playing an important role in the development of German language, so there are thousands of words in German vocabulary borrowed from other languages. Many terms have been taken from other languages. They have been integrated into German vocabulary and people have adapted it in German usage. These words are called the loan words or adopted words.We can notice the influence of other languages on German language at first glance. We can see it in everyday life and everywhere (press, books, internet, TV, schools … etc.)
This article contains Arabic words in German. Series of about 500 words of Arabic origin in German language forms the basis of this essay. These words are called Arabic loan words or Arabisms. They are German terms whose origin is attributed to the Arabic language. The majority of these words came indirectly to the German vocabulary; other words reached directly.
Here, the way and the causes of borrowing from Arabic language and their influences for the enrichment of the German vocabulary have to be explained.

Keywords: Arabism – borrowing – vocabulary enrichment – language contact.

Einleitung

In der Entwicklung der deutschen Sprache spielte und spielt der Kontakt mit anderen Sprachen eine wichtige Rolle, deswegen gibt es im deutschen Wortschatz tausende Wörter, die aus anderen Sprachen entlehnt worden sind. Viele Begriffe hat man aus anderen Sprachen übernommen. Sie haben sich in den deutschen Wortschatz integriert und die Menschen haben sie im deutschen Sprachgebrauch angepasst. Diese Wörter nennt man die Lehnwörter bzw. übernommene Wörter.

Man kann den Einfluss anderer Sprachen auf die deutsche Sprache auf dem ersten Blick bemerken. Man sieht es im Alltag überall (Presse, Bücher, Internet, Fernseher, Schulen…usw.)

Dieser Beitrag beinhaltet die arabischen Wörter im Deutschen. Eine Reihe von etwa 500 Wörtern arabischer Herkunft in der deutschen Sprache bildet die Grundlage dieser Beitrag. Diese Wörter nennt man arabische Lehnwörter bzw. die Arabismen: sie sind deutsche Begriffe, deren Ursprung auf die arabische Sprache zurückgeführt wird. Die Mehrheit dieser Wörter kam mit indirekter Weise zum deutschen Wortschatz, andere Wörter erreichten mit unmittelbarem Weg.

Hierbei müssen die Art und Weise und die Ursachen der Entlehnungen aus der arabischen Sprache und deren Einflüsse zur Bereicherung des deutschen Wortschatzes erklärend gezeigt werden. Außerdem muss die Geschichte der arabischen- europäischen Sprachkontakte als Wege der Bereicherung des deutschen Wortschatzes zusammengefasst werden.

1. Über das Arabische

Arabisch ist heutzutage die offizielle Sprache in 26 Staaten in Nordafrika und im Mittleren und Nahen Osten (von Marokko, über Ägypten bis nach Kuwait), und wird als Muttersprache in weiteren 11 Ländern von einem Teil der Bevölkerung gesprochen, Insgesamt sprechen weltweit etwa 330 Millionen Menschen Arabisch als Muttersprache1.

Das Arabische ist eine der größten Sprachen der Welt, es gilt als eine der Amtssprachen der Vereinten Nationen. Die arabische Sprache hat ihre beträchtliche Bedeutung in der Sprachwissenschaft bzw. in der Linguistik. Darüber schrieb NAJI:

Die arabische Sprache und die arabische Welt nehmen an Bedeutung zu. Nicht nur die Entdeckung der Erdölreserven Anfang des 20. Jahrhunderts und das Vorhandensein der Touristen-Attraktionen sind dafür verantwortlich.

Folgende Gründe sind auch zu erwähnen:

– Arabisch ist die Amtssprache aller 22 Länder der arabischen Welt, wo etwa 300 Millionen Menschen leben.

– Arabisch ist die Sprache des Islam. Die islamische Welt hat eine Bevölkerungszahl von etwa 1, 5 Milliarden Menschen.

– Arabisch ist eine Weltsprache. Sie ist die viertgrößte Sprache der Welt.

– Seit 1979 ist Arabisch eine der sechs Amtssprachen der UNO.“2

Der arabische Sprachraum geht aber weit über diese Länder und Gebiete hinaus. Überall auf der Welt gibt es kleinere und größere arabische Gemeinschaften. Außerdem ist Arabisch eine Verkehrs- und Handelssprache in vielen Teilen in Afrika und Asien.

2. Entstehung und Entwicklung des Arabischen

Ursprünglich beruhten die Entstehung und die Entwicklung arabischer Kultur bzw. Sprache auf einem langen Prozess. Arabisch ist eine semitische Sprache. Die semitischen Sprachen gehören zur afroasiatischen Sprachfamilie, oder wie sie früher benannt wurde, der Hamito-Semitischen. Die Geschichte der arabischen Sprache begann im Zentrum arabischer Halbinsel in vor-Islamischen Zeiten, wo sie von semitischen Nomadenstämmen verwendet wurde. Aber der große Schritt zur Entwicklung arabischer Sprache begann mit dem Eintreffen des Islam. JANINE Tyzak äußerte dazu:

Einer der bedeutendsten Momente für die Geschichte der arabischen Sprache wird in der Verkündung des Propheten Mohammed im 7. Jahrhundert angenommen3. Sie galt als Sprache des Korans, denn mit der Verschriftlichung des Korans hat das Arabische offensichtlich entwickelt. Deswegen hat die hoch-arabische Sprache bis heute eine religiöse Bedeutung bzw. religiöse Dimensionen für die islamische Welt.

Mit der Verbreitung des Islam gründete das klassische Arabisch im gesamten islamischen Kulturkreis. Die Araber bzw. die Muslime haben großartige Fortschritte in allen wissenschaftlichen Bereichen realisiert. Sie haben auch viele wissenschaftliche Werke aus dem Lateinischen übersetzt. Deswegen wurde Arabisch zu dieser Zeit als Sprache der Wissenschaft bezeichnet. Man lernte Arabisch in Europa, besonders in Spanien und Portugal. Außerdem haben die arabischen Werke die Wissenschaften in Europa beeinflusst, vor allem im Bereich der Astronomie, der Geographie und der Medizin. Über diesen Einfluss schrieb FISCHER:

Mit der Verbreitung des Islams verloren die bis dahin an diesen Orten vorherrschenden Kultursprachen wie Griechisch, Aramäisch, Koptisch und Persisch an Bedeutung. Alte Schriften der griechisch-hellenistischen Zeit fanden durch Übersetzung ins Arabische in diesen neu entstandenen Kulturkreis Eingang. Im Laufe von 300 Jahren wurde die gesamte Literatur der Griechen systematisch übersetzt4

Mit dieser Verbreitung der arabischen Kultur bzw. arabischen Sprache wurden auch mehrere Dialekten gebildet, die sich vom klassischen Arabisch sowohl in der Aussprache als auch im Wortschatz unterschieden und bis heute gesprochen werden.

Seit dem 19. Jahrhundert erlebte das klassische Arabisch eine Renaissance und wurde immer wieder modernisiert und standardisiert. Das heutig- verwendete Standardarabisch unterscheidet sich nur in den lexikalischen und stilistischen Aspekten, die Grammatik und die Syntax sind unveränderbar geblieben.

Heutzutage unterscheiden wir zwei Hauptformen:

– Der regionale Dialekt: sie gelten als Umgangssprachen, die nicht geschrieben werden. Diese Dialekte werden von den Kultivierten sowie den Gemeinen verwendet.

– Das Hocharabisch, auch literarisches oder schriftliches Arabisch genannt, gilt als Sprache der Religion und Schrift, sowie der literarischer Kultur, der Wissenschaft, der Technologie…usw.

2.1 Arabisch in Europa

Die Verbreitung und der Einfluss des Arabischen in Europa begannen mit den islamischen Eroberungen von Tariq Ibn Ziyad im Jahr 711. Zur Zeit der Araberherrschaft über die Iberische Halbinsel, entstand eine hervorragende Kultur in ganz Europa, nicht nur in Spanien. Während ihrer Herrschaft über die Iberische Halbinsel und danach über viele Regionen Europas von 711 bis 1492 schufen die Araber ausgezeichnete Evolutionen in allen wissenschaftlichen Bereichen, besonders in Mathematik, Physik, Astronomie, Medizin, Chemie, Philosophie, Geographie…usw.

Diese wissenschaftlichen Entwicklungen spiegelten sich in der arabischen Sprache wider, denn sie erreichten in ganz Europa. Der Einfluss der arabischen Wissenschaften in der Iberischen Halbinsel verbreitete sich andererseits bis nach England. Die arabischen Schriften und Bücher wurden in allen Sprachen übersetzt. Man lernte Arabisch in Europa, weil sie zu dieser Zeit als Sprache der Wissenschaft galt. Obwohl die arabisch-islamischen und die europäisch- christlichen politischen Beziehungen angespannt waren, verhinderte dies nicht den wissenschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen den beiden Volksgemeinschaften. EMEL Deyneli äußerte sich dazu:

Sobald man mit anderen Kulturen in Kontakt tritt, entstehen Wechselbeziehungen auf vielerlei Ebenen. Diese Wechselbeziehungen zeigen sich auch in den Sprachen der Menschen wieder. Im Allgemeinen sind die Sprachen die Gebenden, deren Kulturen ein höheres Ansehen genießen. Allerdings kann diese Wechselbeziehung auch auf Gegenseitigkeit beruhen, wie dies in Al-Andalus der Fall war“.5

Das Zusammenleben der arabisch- europäischen Gesellschaft führte zu einem langen und beständigen Prozess von Integrationen, welche sich nicht nur auf die kulturellen und gesellschaftlichen Bereiche beschränkten, sondern auch die sprachliche Ebene erfassten. Als Folge dieser arabische- europäischen Zusammenhänge hinterließ das Arabische in den europäischen Sprachen (vor allem im Spanischen, im Portugiesischen, und im Französischen) bedeutungsvolle und beträchtliche Spuren. Diese syntaktischen, morphologischen und lexikalischen Entlehnungen werden unter dem Begriff Arabismen zusammengefasst. Sie haben viele andere Sprachen auf verschiedene Arten bereichert. Aber wie sind die so genannten Arabismen im deutschen Wortschatz gekommen?

2.2 Die arabisch-europäischen Sprachkontakte

Fremdwörter oder Entlehnungen gehen aufgrund von Sprachkontakten und kulturellen, sozialen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Verbindungen in eine andere Sprache ein. Die deutsche Sprache bzw. der deutsche Wortschatz wurde in seiner historischen Entwicklung durch Entlehnungen aus anderen Sprachen wie Latein, Griechisch, Französisch, Italienisch und Englisch erheblich beeinflusst.

Andererseits verfügten die europäischen Sprachen bzw. die romanischen Sprachen über große Einflüsse aus der arabischen Kultur und Sprache. In diesem Zusammenhang hat Andreas UNGER in seinem Buch geschrieben:

Das Arabische ist diejenige außereuropäische Sprache, aus der die meisten Wörter in die Sprachen des Westteils Europas gelangt sind“.6

Er hat weiter interpretiert: „die meisten dieser Wörter sind nämlich im Mittelalter übernommen worden, wo die Muslime ab dem 8. Jahrhundert eine Kultur entwickelt hatten, die derjenigen der Bewohner des Westens Europas nach heutigen Maßstäben in vielerlei Hinsicht überlegen war und diese deshalb faszinierte7.

Aber gab es wirklich Kontakte zwischen den arabischen und den europäischen Gesellschaften und Kulturen? Und was waren die historischen Hintergründe dieser Kontakte?

Nabil OSMAN erzählte kurz darüber: „es kommt nicht von ungefähr, dass arabische Wörter Eingang in die europäische Sprachwelt fanden. Berührungen zwischen dem arabisch-islamischen Kulturkreis und dem christlichen Abendland hat es in der Geschichte zur Genüge gegeben8.

Mit der Verbreitung der arabisch- islamischen Kultur in Europa haben die Araber bzw. die Muslime große Entwicklung in allen wissenschaftlichen Bereichen erreicht. Sie haben die wissenschaftlichen Werke Europas übersetzt. Deswegen wurde Arabisch durch die europäischen Sprachen bzw. durch die lateinische Sprache gegenseitig beeinflusst. Es wurde anfangs als Nehmersprache betrachtet.

Die arabisch- islamischen und die europäischen Handelsbeziehungen besonders im Mittelmeerraum, sowie der wissenschaftlich- kulturelle Austausch (Astronomie, Medizin, Mathematik, Philosophie…usw.) bildeten die Grundlagen der arabisch- europäischen Sprachkontakte. Die meisten wissenschaftlichen Werke der arabisch- islamischen Welt wurden später in die europäischen Sprachen bzw. ins Lateinische übersetzt.

Wegen dieser arabisch- europäischen Sprachkontakte strahlte die arabische Sprache auf mehrere europäische Sprachen, daher sind viele Wörter aus dem Arabischen in die europäischen Sprachen besonders Spanisch, Französisch, Italienisch und Latein gekommen, die auch später in den deutschen Wortschatz gelangt sind.

TAZI betont, dass viele arabische Wörter ins Deutsche durch Vermittlung von anderen Sprachen gekommen sind, wobei er besonders die lateinische Vermittlung herausstellt, was auf zahlreiche Übersetzungen von wissenschaftlichen Werken arabischer Gelehrter ins Mittellateinische zurückgeht.9

Das belegt, dass die Mehrzahl von deutschen Wörtern arabischer Herkunft indirekter Weise im deutschen Wortschatz übernommen wurden. Es ist auch gemeint, dass „die meisten arabischen Wörter erreichten das Deutsche jedoch über Vermittlersprachen, meist über Französisch und Italienisch“10

Sowohl die romanischen Sprachen bzw. das Französische und das Italienische als auch das Latein haben eine bedeutende Rolle (als Vermittlersprachen) bei der Vermittlung arabischer Wörter im deutschen Wortschatz gespielt.

2.3 Arabisch als Gebersprache

In den Jahrhunderten nach dem Islam nach der Araberherrschaft in Europa entwickelte sich eine arabisch-islamische Kultur, so dass die Araber im Mittelalter eine hochentwickelte wissenschaftliche Sprache besaßen. Viele Begriffe, die die Araber von anderen Nationen übernahmen, wurden zum festen Bestandteil ihrer Sprache. Zwischen dem 8. und 13. Jh. war das Arabische die einzige Wissenschaftssprache überhaupt, zu der später ist Latein hinzukommen, indem man sehr vieles in den Bereichen der Chemie, der Mathematik, der Physik, der Astronomie, der Medizin (besonders im 12. und 13. Jh.) ins Lateinische übersetzte. Zahlreiche Wörter wurden vom Arabischen übernommen, die heute noch Bestandteil des Latein und später der modernen europäischen Sprachen wurden.11

Der Einfluss des Arabischen als Gebersprache auf den europäischen Sprachen wurde durch einen langen Prozess verbreitet. Er begann seit Anfang des 8. Jahrhunderts mit der arabische Existenz in Spanien, wo die Araber eine große und hochentwickelte Zivilisation bauten, die man nicht ignorieren konnte.

Das Arabische galt als Amtssprache in Spanien, deshalb bemerkt man bis heute die arabischen Spuren im Spanischen. Für den Anteil arabischer Wörter im Spanischen bestehen unterschiedliche Zählungen, die zwischen 5% und 20% liegen12. Auf mögliche Gründe unterschiedlicher Zählungen gehen wir weiter unten ein. Was jedoch alle eingestehen, ist die Tatsache, dass Arabisch als Gebersprache in bezug zum Anteil seiner Wörter im Spanischen direkt hinter dem Latein steht13. Später wurden viele arabische Wörter aus dem Spanischen in die anderen europäischen Sprachen übernommen.

Auch während der arabischen Existenz auf der Insel von Sizilien wurde eine beachtliche Zahl von Wörtern arabischer Herkunft ins Italienische entlehnt. Später wurden ebenso diese Begriffe in vielen anderen Sprachen Europas übernommen.

Die ersten Spuren von Arabismen im Französischen gehen auf die Zeit der Araberherrschaft in Europa zwischen 8. Jh. und 15. Jh. Zurück. Trotzdem gelangte die Mehrzahl der Wörter arabischen Ursprungs im Französischen zu großem Teil nicht direkt, sondern indirekt durch Lateinisch, Italienisch, Spanisch, auf mündlichen und schriftlichen Wegen.

Die Kreuzzüge, die arabisch-französischen Handelsbeziehungen und spätere Entlehnungen durch den Kolonialismus der Franzosen in Nordafrika im 19. Jh. sind auch die wichtigsten direkten Wege der Entlehnung aus dem Arabischen.

Ein direkter arabisch- deutscher Sprachkontakt fand kaum statt. Es gibt nur eine sehr geringe Anzahl direkter Entlehnungen vom Arabischen ins Deutsche. Nur Wörter wie Atlas, Haschisch, Mufti, Scheich…usw. wurden direkt ins Deutsche entlehnt.

3. Die Vermittlersprachen

Für die Sprachen, die den Arabismus unmittelbar an das Deutsche vermittelten, wird der Begriff Vermittlersprache verwendet.14 Aufgrund der geographischen Entfernung zwischen der arabischen Welt und Deutschland sowie der Nicht-Existenz des Kontakts zwischen den beiden Kulturen bzw. den beiden Sprachen im Mittelalter konnte man geringe Arabismen ins Deutsche direkt entlehnen.

Französisch, Italienisch, Lateinisch, Spanisch, Englisch und Türkisch sind die einflussreichsten Vermittlersprachen arabischer Wörter ins Deutsche.

Raja TAZI hat den Beitrag dieser Sprachen als Vermittlersprachen arabischer Wörter ins Deutsche quantitativ geordnet. Das Französische steht an der ersten Stelle (38 %) mit Beispielen wie amiral/ Admiral, baldequin/ Baldachin, calife/ Kalif oder tambor/ Tambour.15

Dann kommt das Latein (22,5 %) in Bezug auf seine Übersetzungsarbeit mit Beispielen wie Alchimie, Algebra, Alkohol, Natron oder auch Ziffer.16

An der dritten Stelle dieser Aufstellung steht das Italienische (21 %) mit Beispielen wie lacca/ Lack, limone/ Limone, tariffa/ Tarif oder auch zucchero/ Zucker.17

Folgend ist das Spanische (5 %) mit Beispielen wie alcalde/ Alkalde oder guitara/ Gitarre.18

Weiterhin kommt das Englische (2,5 %), mit Beispielen wie Albatros oder Mohair. Letztens steht das Türkische (1 %) mit Beispielen wie Harem, Kismet. Sekundär.19

Zum Schluss möchte ich einige arabische Wörter vorstellen die in der deutschen Sprache ihren festen Platz haben. Diese Liste ist von Wikipedia. Sie ist nicht vollständig. Sie dient nur der Übersicht.

4. Deutsche Wörter arabischen Ursprungs 20

Deutsch

Arabisch

Anmerkungen

Admiral

أمير البحر

über das Französische und mehrere Zwischenstufen entlehnt von arabisch أمير amīr „Befehlshaber“

Alkohol

الكحول

Aus dem spanischen alcohol, feines, trockenes Pulver aus al-kuhlAntimonpulver“, „Augenschminke“. Alkohol war die „geistige Essenz

Algebra

الجبر

al-dschabr („das Zusammenfügen gebrochener (Knochen-)Teile“), aus dem Titel des Rechen-Lehrbuchs Hisab al-dschabr wa-l-muqabala des Mathematikers al-Chwarizmi, eigentlich abgeleitet vom Lehrbuch des indischen Mathematikers Aryabhata.

Arsenal

دار الصناعة

über das Italienische aus arabisch dar aṣ-ṣināʿa „Fabrik“, „Werft“

Artischocke

الخرشوف

über das Italienische und Spanische letztlich aus arabisch al-ḫuršūf

Beduine

بدوي

von arabisch بدوي badawī ‚Wüstenbewohner‘, Adjektiv zu badiya „Wüste, Wildnis“

Borretsch

أبو عرق

über das Lateinische aus mittelalterlich-arabisch abū ʿaraq „Vater des Schweißes“ oder abū hurāsch „Vater der Rauheit“

Chemie (Alchemie)

الكيمياء

über das Lateinische, Spanische, Arabische aus griechisch chymeía, chēmeía „Beschäftigung mit der Metallumwandlung“

Elixier

الإكسير

entweder über das Lateinische, Französische, Spanische, Arabische (al-iksīr ‚Stein der Weisen‘) aus griechisch xēríon „Trockenpulver“ oder aus einer Nebenform zu lateinisch ēlixātūra ‚Absud‘

Gazelle

غزال

über italienisch gazzella aus arabisch ghazāl

Giraffe

زرافة

über das Italienische aus arabisch zurāfa „die Liebliche“

Haschisch

حشيش

ḥaschīsch bedeutet Gras, Rasen, Kraut, Unkraut oder eben die Droge.

Kadi

قاض

Qāḍī bedeutet Richter. Das Wort wurde Ende des 17. Jahrhunderts aus der Märchensammlung Tausendundeine Nacht entlehnt. Der Begriff des Kadi wurde durch die Redewendung „vor den Kadi ziehen/ gehen“ in die deutsche Sprache übernommen.

Kaffee

قهوة

von türkisch kahve aus arabisch قهوة qahwa ‚anregendes Getränk‘, ursprünglich auch ‚Wein‘

Karaffe

غرافة

über das Französische, Italienische und Spanische aus arabisch gharrāfa „Wasserheberad mit Schaufeln“

Kismet

قسمة

über das Türkische aus arabisch qisma(t) = „Teil, Anteil“, „Anteil am Leben“, „Schicksal“

Makaber

مقابر

über das Französische bzw. Englische eventuell aus arabisch maqābir (Gräber) oder hebräisch m(e)qabber (begrabend)

Magazin

مخزن

über das Italienische aus arabisch machzan, Plural machāzin. Die Bedeutung „bebilderte Zeitschrift“ nach englisch magazine als „Sammelstelle von Information“.

Mokka (Kaffee)

مقهى

von arab. مقهى maqhan/ā ‚Kaffeehaus, Café‘

Monsun

موسم

über das Englische und Portugiesische aus arabisch mausim. Arabische Seefahrer beschrieben mit dem Wort موسم (mausim), das auf Deutsch „Jahreszeit“ bedeutet, das Phänomen eines Windes im Arabischen Meer, der mit der Jahreszeit wechselt. Vergleiche Hindi/Urdu mausam „Wetter“

Safari

سفر

von safar, was „Reise“ bedeutet

Safran

الزعفران

über das Französische und Spanische aus arabisch az-zaʿfarān „Krokus“

Sahara

صحراء

von ṣaḥrāʾ für „Wüste“

Sorbet

شربة

über das Französische aus arabisch šarba „Trank“ für ein kaltes, nicht-alkoholisches Getränk

Tamarinde

تمر هندي

von tamr hindī „indische Dattel“

Tarif

تعريفة

über das Französische und Italienische aus arabisch taʿrifa „Bekanntmachung, Preisliste“

Ziffer

صفر

sifr „Null“

Zucker

سكر

Das Wort stammt ursprünglich aus dem Sanskrit-Wort शर्करा (śarkarā) für „süß“, das als sukkar (سكر, verb: sakkara) ins Arabische entlehnt wurde und von dort in den europäischen Sprachraum gelangte

5. Zusammenfassung

Diese Darstellung zeigt genau, dass es zahlreiche Wörter arabischer Herkunft im deutschen Wortschatz gibt. Die sogenannten Arabismen können meiner Ansicht nach als Bereicherung für den deutschen Wortschatz sein. Klar, dass arabischer Einfluss auf das Deutsche nicht wie die Einflüsse anderer Sprachen wie z.B.: Englisch, Französisch, Lateinisch.u.a. ist. Aber Fakt ist, dass die Arabismen den deutschen Wortschatz sowieso bereichert haben. Einige dieser Wörter kann man heute als Internationalismen bezeichnen wie zum Beispiel: Kaffee (Café)/ Chemie, Sahara…usw.

Ziel dieser Arbeit war den Weg arabischer Wörter im Deutschen zu erforschen. Diese Wörter haben ein Abenteuer im Laufe der Geschichte erlebt. Sie gelangten ins Deutsche durch langen Prozess über verschiedene Gesellschaften und Kulturen bzw. Sprachen. Gegenwärtig nimmt der arabisch- deutsche Sprachkontakt wegen der starken der Handelbeziehungen zwischen Deutschland und den arabischen Ländern zu. Deswegen kann der gegenseitige Einfluss beider Sprachen auch in Zukunft fortgesetzt werden.

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  • Liste deutscher Wörter aus dem Arabischen. In: MADKUR, Ibrahim (1974): „Al-‘arabeya loghat al-‘ilm wa al-tecnolojeya“ In: Zeitschrift der Akademie der arabischen Sprache, Kairo Bd. 33, S. 19f. In: http://www.inst.at/trans/16Nr/06_1/matta16.htm (Stand: 02. 12. 2019)

  • MEKKY, Mahmud Aly (1989): „madhal ila alfaz al-asbaneya al-ma‘husa min al-‘arabeya“ In: Zeitschrift der Akademie der arabischen Sprache, Kairo Bd. S. 260. In: http://www.inst.at/trans/16Nr/06_1/matta16.htm (Stand: 02. 12. 2019)


1 Arabisch: die Sprache von 1001 Nacht. In:

http://www.weltsprachen.net/weltsprache-arabisch.html Stand: (26. 09. 2019)

2 NAJI, Fawsi: Einführung in die arabische Sprache und Kultur. Herstellung und Verlag Books on Demand GmbH. Norderstedt. Arabisches Institut. Braunschweig (AIB). 2007. S. 5. In: SEFIANE Fatima Zohra: Die sprachwissenschaftlichen Besonderheiten im Zielland in Bezug auf das Ausgangsland. Dissertation. Universität Oran 2. 2017. S. 58f.

3 JANINE Tyzak : Arabismen in der deutschen Sprache, München, GRIN Verlag. 2014. In: https://www.grin.com/document/343343 Stand: (31. 10. 2019)

4 FISCHER, Wolfdietrich (Hrsg.): Sprachwissenschaft. Grundriss der arabischen Philologie bd.1. Wiesbaden: Reichert Verlag. 1982. S 1f.

5 DEYNELI Emel: Der Einfluss der arabischen Sprache im Spanischen, München, GRIN Verlag. 2002. In: https://www.hausarbeiten.de/document/10862 Stand: (25. 11. 2019)

6 UNGER Andreas: Von Algebra bis Zucker: Arabische Wörter im Deutschen. Reclam Taschenbuch. 2. Auflage. Stuttgart. 2013. S. 3

7 Ebenda. S. 3

8 OSMAN, Nabil: Kleines Lexikon deutscher Wörter arabischer Herkunft. 5., unveränd. Aufl. C.H. Beck Verlag. München. 1997. S. 7

9 TAZI, Raja: Arabismen im Deutschen. Lexikalische Transferenzen vom Arabischen ins Deutsche. Berlin, 1998. S. 17 ff.

10 BEST Karl-Heinz / KELIH Emmerich (Hrsg.): Entlehnungen und Fremdwörter: Quantitative Aspekte. RAM-Verlag. Lüdenscheid. 2014. S. 8

11 Vgl. MADKUR, Ibrahim (1974): „Al-‘arabeya loghat al-‘ilm wa al-tecnolojeya“ In: Zeitschrift der Akademie der arabischen Sprache, Kairo Bd. 33, S. 19f. In: http://www.inst.at/trans/16Nr/06_1/matta16.htm (Stand: 02. 12. 2019)

12 Vgl. MEKKY, Mahmud Aly (1989): „madhal ila alfaz al-asbaneya al-ma‘husa min al-‘arabeya“ In: Zeitschrift der Akademie der arabischen Sprache, Kairo Bd. S. 260. In: http://www.inst.at/trans/16Nr/06_1/matta16.htm (Stand: 02. 12. 2019)

13 Vgl. Ebenda. S. 260. In : http://www.inst.at/trans/16Nr/06_1/matta16.htm (Stand: 02. 12. 2019)

14 TAZI, Raja: Arabismen im Deutschen. Lexikalische Transferenzen vom Arabischen ins Deutsche. De Gruyter. Berlin, 1998. S. 47.

15 Ebenda. S. 136 ff.

16 Ebenda. S. 52 ff.

17 Ebenda. S. 226 ff.

18 Ebenda. S. 273 ff.

19 Ebenda. S. 302 ff.

20 Osman, Nabil (Hrsg.): Kleines Lexikon deutscher Wörter arabischer Herkunft, Band 456. 8. Auflage. C. H. Beck, München 2010