Die Entlehnung als einer der Wege zur Bereicherung des deutschen Wortschatzes und deren Beitrag zur Entwicklung der Verständigungsfähigkeit beim Wortschatzlernen im gymnasialen DaF-Unterricht in Algerien.

HAMMADI Benziane
Doctorant à l’université d’Oran 2
Laboratoire de Traduction et Méthodologie (TRADTEC)

Abstract: Dieser Beitrag ermöglichte uns, Bezeichnungen vielfältiger Grundbegriffe wie den Prozess der Entlehnung und die Fremdwörter im Deutschen deutlich und verständlich zu verstehen.

Im Rahmen meines Beitrags wird zuerst die Einteilung des deutschen Wortschatzes (die Erbwörter, Fremdwörter und Lehnwörter) behandelt. Dann habe ich eine globale Idee über die Entlehnung gegeben, als die Übernahme der Wörter von einer Sprache in die Andere bezeichnet. Darunter habe ich die Geschichte der unterschiedlichen Entlehnungen im Deutschen beschrieben, in dem die wichtigsten Ursachen, die Wege und Formen der Entlehnung bei meiner Planung kurz und knapp berücksichtigt. Das Fremdwort war der Brennpunkt meines Beitrags, das einen bedeutenden Anteil in dem deutschen Wortschatz hat. Einerseits habe ich sowohl über den Anteil der Fremdwörter als auch ihre Assimilation im Deutschen gesprochen. Anderseits habe ich mich mit bestimmten Fremdwörtern bzw. Anglizismen, Gallizismen, Arabismen und auch Internationalismen beschäftigt, die uns als algerische bzw. ausländische Germanisten betreffen. Zum Schluss handelt es sich um den Beitrag der Fremdwörter zur Entwicklung der Verständigungsfähigkeit beim Wortschatzlernen im gymnasialen DaF-Unterricht in Algerien. Da habe ich von meinen Erfahrungen als Gymnasiallehrer mit der Erklärung eines Textes durch Fremdwörter, besonders Anglizismen und Gallizismen erzählt, um die Hör-verstehenkompetenz der Schüler zu verstärken.

Einführung

Deutsch lernen ist nicht schwer, aber richtig anwenden dagegen sehr, diese Grundlage gilt für uns als Ausländer, die trotz großer Mühe Jahrelang brauchen, um uns in der deutschen Sprache problemlos bewegen zu können. Als Germanisten haben wir das beim Erlernen der deutschen Sprache erlebt. Der Wortschatz des modernen Deutschen hat sich im Vergleich zum althochdeutschen auf allen Gebieten erweitert, anhand unterschiedlicher Faktoren, die Zur Vergrößerung und Bereicherung des deutschen Wortschatzes beitragen.

der Wortschatz einer Sprache spiegelt alle Seiten des menschlichen Lebens wider und er verändert sich ununterbrochen im Laufe der Zeit und je reicher der Wortschatz ist, desto reicher ist auch die Sprache. Die Sorgen für einen besseren Zustand für die kommenden Generationen in Algerien führten mich zur Auseinandersetzung mit dem Thema „ Die Entlehnung als einer der Wege zur Bereicherung des deutschen Wortschatzes“, wobei das angestrebte Ziel die Erstellung eines einfach formulierten und umfassenden Überblick über eine der wichtigsten Erweiterungsmöglichkeiten des deutschen Wortschatzes, nämlich die Entlehnung der Fremdwörter und deren Rolle beim Wortschatzlernen im gymnasialen DAF-Unterricht in Algerien.

1. Zur Einteilung des deutschen Wortschatzes

Man unterscheidet die folgenden Erweiterungsmöglichkeiten des deutschen Wortschatzes: die Wortbildung (Zusammensetzung, Ableitung, Konversion, Kurzwortbildung), die Entlehnung, Bedeutungswandel (Bedeutungsveränderung) und die Bildung von Phraseologismen.

Der deutsche Wortschatz handelt sich um die Gesamtheit von Wörtern, die sich in Erbwörter, Lehnwörter und Fremdwörter einteilen:

Der Wortschatz des Deutschen besteht zum großen Teil aus den so genannten Erbwörtern, das sind Wörter, die aus dem Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen stammen. Sie wurden Bestandteile des Neuhochdeutschen. Z.B. Sonne, Vater.

Ein großer Teil bilden auch Lehnwörter, die ursprünglich aus einer anderen Sprache übernommen wurden aber komplett in den deutschen Wortschatz übergegangen sind, z. B. engl. cakes – dt. Keks

Die Wörter, die nicht vollständig der deutschen Sprache angepasst wurden, nennt man Fremdwörter.Z.B cool, Trainer.

2. Die Entlehnung

Die Entlehnung aus anderen Sprachen ist ein möglicher Weg der Bereicherung des deutschen Wortschatzes. Unter dem Begriff „Entlehnung“ verstehen wir die Übernahme der Wörter von einer Sprache in die andere.

Nach Bußmann bezeichnet Die Entlehnung sowohl einen Prozess als auch das Ergebnis dieses Prozesses „der Übernahme eines sprachlichen Ausdrucks bzw. einer sprachlichen Struktur aus einer Fremdsprache in die Muttersprache, meist in solchen Fällen, in denen es in der eigenen Sprache keine Bezeichnung für neu entstandene Sachen bzw. Sachverhalte gibt.“1.

Nach Lewandowski ist die Entlehnung „[borrowing, emprunt, zaimstvovanie]. Überführung eines Zeichens aus einer Sprache in die Andere, wobei Elementfunktionen im Allgemeinen nicht eingehalten werden. Bereicherung des Wortbestands/ Wortschatzes einer Sprache, eines Dialekts oder Idiolekts durch den Wortbestand einer anderen Sprache, eines anderen Dialekts oder Idiolekts“.2

Entlehnung wird wie folgt definiert „ Entlehnung (auch: Transferenz. Engl. borrowing, loan, frz. emprunt) Sowohl Prozess als auch Resultat der Übernahme eines sprachl. Ausdrucks aus einer Spr. A in eine Spr. B, die häufig mit der Übernahme der so bezeichneten und vorher unbekannten oder ungebräuchlichen Gegenstände, Verfahrensweisen usw. durch die Sprachgemeinschaft B einhergeht“3.

2.1 Wege der Entlehnung

Die Übernahme der Fremdwörter kann auf unterschiedlichen Wegen geschehen, die von mehreren außersprachlichen oder sprachlichen Faktoren abhängig sind:

– Die direkte Entlehnung: Der einfachste Weg ist die direkte Übernahme (die Sachentlehnung), wenn die Übernahme des Wortes zusammen mit dem Gegenstand oder Sachverhalt erfolgt. Ein wichtiger Grund dabei ist die Benennungsnotwendigkeit einer Sprachgemeinschaft für eine Erscheinung, einen Sachverhalt, den es in ihrer Sprache noch nicht existierte, deshalb muss das entsprechende Wort aus anderen Sprachen entlehnt werden.

– Die indirekte Entlehnung: Mit der indirekten Entlehnung ist gemeint, wenn ein bestimmtes Wort durch Vermittlung einer anderen Sprache in die übernehmende Sprache eingeht. z.B das englische Wort“ Festival“ wurde durch die russische Sprache ins Deutsche vermittelt.

– Die Rückentlehnung: Der dritte Weg ist die Rückentlehnung, wenn ein Wort aus dem Deutschen in eine andere Sprache übernommen wurde und von dort wieder ins Deutsche zurückkehrte, z.B. Balkon, Salon, die aus dem Deutschen Balken und Saal ins Französische kamen und von dort mit einer leichten französischen Einwirkung in der Aussprache wieder ins Deutsche zurückkehrten4.

2.3 Die Ursachen der Entlehnung

Die Übernahme der Wörter aus den Fremdsprachen begann, seitdem die Deutschen mit anderen Volks- und Sprachengruppen in Berührung gekommen sind. Die Bedingungen zur Entlehnung waren durch politische, ökonomische und kulturelle Wechselbeziehungen, internationale Kooperation, Sprach- und Dialektmischung ständig präsent. Im Laufe der Zeit ist die deutsche Sprache durch andere Sprachen bereichert worden, und umkehrt. Die Gründe dafür waren5:

– Die wichtigste Ursache der Entlehnung war und ist es noch bis heute, dass mit der übernommenen Sache auch der Name übernommen wird. Dies beweisen die folgenden Wörter aus dem lateinischen: Garten- und Weinbau z.B. Kelter, Keller, Rettich, Wein oder aus dem Englischen wie Hardware, Software, chatten.

– Die Kontakte der Völker durch Handelsbeziehungen, durch Verbreitung und Übersetzung von Schriftgut.

– Kulturelle und wissenschaftliche Beziehungen und Vorbilder anderer Staaten („stärkere“ Völker beeinflussen die „schwächeren“) führen zu politischen, kulturellen, wissenschaftlichen Veränderungen in der aufnehmenden Sprache.

– Modeerscheinungen in der Welt, nicht nur heute, in der Zeit der Globalisierung (Kultur, Musik, Kleidung, Sport, die alle in englischer Sprache international verwendet werden), sondern bereits im 17.-18. Jahrhundert, wie das die französischen Einflüsse beweisen.

– Die internationale Zusammenarbeit, insbesondere seit dem 19. u. 20. Jh. auf den wichtigsten Gebieten der Wissenschaft, Technik, Ökonomie und Kultur.

3.3 Die Formen der Entlehnung

– Die lexikalischen Entlehnungen: Die Entlehnung ist eine allgemeine Bezeichnung für den gesamten entlehnten Wortschatz, in diese Gruppe gehören dann alle Lehnwörter (lexikalische Entlehnung) und Lehnprägungen (semantische Entlehnung).

Bei der lexikalischen Entlehnung wird ein Wortkörper mit seiner Bedeutung aus einer Kontaktsprache in eine Nehmersprache übernommen und bildet dort6:

ein Lehnwort

ein Fremdwort

  • Ein Lehnwort ist ein aus einer fremden Sprache aufgenommenes Wort, das hinsichtlich Flexion, Lautung und Schreibung an die Nehmersprache angepasst ist z.B.

Fenster < lat. fenestra

  • Als Fremdwort bezeichnet man ein aus einer fremden Sprache übernommenes Wort dessen ursprüngliche Lautgestalt unverändert bleibt

Pizza < it. Pizza

Saison <fr. saison

Studium < lat. Studium

  • Die semantischen Entlehnungen: Bei semantischer Entlehnung unterscheidet man zwei Grundbegriffe: die Lehnbedeutung und die Lehnbildung. Bei einer Lehnbedeutung wird die Bedeutung eines fremden Wortes übernommen und auf ein einheimisches Wort übertragen.

Buchen 1. ‘in Geschäftsbuch eintragen,

2. bestellen – engl. to book.

Bei der Lehnbildung können aus einheimischen Wörtern nach dem Vorbild der fremden Sprache auch neue Wörter gebildet werden7. Im Duden unterscheidet man die folgenden Möglichkeiten von Lehnbildung8:

    • die Lehnübersetzung, bei der ein meist zusammengesetztes fremdes Wort Glied für Glied übersetzt wird: Beispiele sind Großvater (franz. grandpère) Gehirnwäsche (engl. Brainwashing).

    • die Lehnübertragung, bei der die fremden Bestandteile nur teilweise oder mit einer Bedeutungsveränderung übersetzt werden, z.B. Wolkenkratzer als Übertragung von englisch skyscraper (wörtlich »Himmelskratzer«).

    • die Lehnschöpfung, bei der ein Wort ohne Rücksicht auf besondere Bedeutungsnuancen des fremden Wortes relativ frei neu gebildet wird, in der Regel zur Ersetzung eines bereits existierenden Fremdwortes, z.B. Hochschule für Universität, Kraftwagen für Automobil.

– Syntaktische Entlehnungen: Syntaktische Entlehnung liegt vor, wenn eine Sprache unter dem Einfluss einer Kontaktsprache bestimmte bereits gegebene syntaktische Möglichkeiten häufiger nutzt oder neue syntaktische Möglichkeiten herausbildet. Z.B. in 2002 (statt 2002) nach Englisch in 2002.9

2.4 Die Entlehnungen im Deutschen

In der Entwicklung der deutschen Sprachen spielte der Kontakt mit anderen Sprachen eine wichtige Rolle zur Bereicherung oder Vergrößerung des Deutschen Wortschatzes d.h. Deutsch wird davon beeinflusst.

Am Anfang stand das Deutsche stark unter dem Einfluss des Lateinischen: z.B. Fenster nach lat. Fenestra, Mauer nach lat. Murus, Wein nach lat. Vinum, Tafel nach lat. Tabula. Dann tauchten die Griechischen Begriffe auf, die schon vor der Zeit des Humanismus ins Deutsche gelangten.

Aus dem Französischen wurden bereits um 1200 Ausdrücke übernommen. Im 16./17 Jahrhundert wurde der Einfluss des Französischen besonders stark. Aus dieser Zeit stammen Wörter wie Möbel, Mode, Adresse und am Ende des 19. Jahrhunderts war der Englische z.B. Parlament, Sport, Streik.

Im 20. Jahrhundert ist das Amerikanisch-Englische erheblich am Ausbau des Deutschen beteiligt. Der Einfluss beschränkt sich zwar im Wesentlichen auf den Wortschatz, betrifft aber auch die Grammatik: Teenager, Manager, Musical. Diese Moderne Wörter des 20. Jahrhunderts, vor allem bei den Jugendlichen beliebt: die Action, der Boss, der Dealer ,das Feeling, die Power, der User ,clever ,easy, happy, heavy, high, ready, sorry,….usw10.

Die entlehnten Wörter aus verschiedenen Sprachen ins Deutsch durch die Zeit sind wie folgt:

vom 1. bis 5. Jahrhundert n. Chr. viele fremde Wörter aus dem Lateinischen (z.B. Kaiser, Pfund, Pferd, Kerze, Tisch)

800 bis 1100 n. Chr. – viele Entlehnungen aus dem Kirchenlateinischen, Mittellateinischen (z.B. Mönch, Opfer, Dechant, Almosen) und Griechischen (Kirche, Papst, Ketzer, Pfarrer, Teufel, Engel, Christ, Samstag, Bischof, Apostel, Arzt, Balsam, Fieber, Pflaster)

hohes Mittelalter –aus dem Lateinischen und Griechischen (Abt, Dom, Chor, Messe, Kreuz, Kloster, Legende, Text, Brief, Butter, Turm, Mantel, Kanzler, Melodie, Harmonie, komponieren).

14. bis 16. Jahrhundert – aus dem Mittellateinischen (Definition, Logik, Advokat, Autor Fakultät, , Medizin, Astronom).

15. und 16. Jahrhundert – italienische Entlehnungen (Bank, bankrott, Konto, Valuta, allegro, Oper, Sopran).

17. Jahrhundert (30-jähriger Krieg)– Italienisch, Französisch (Alarm, desertieren, Proviant, Batterie, Taktik, rekrutieren).

17. und 18. Jahrhundert – Französisch (Cousine, Terrasse, Frisur, Marmelade, Ballett, Brokat, Gobelin)

18. Jahrhundert (Aufklärung) – Französisch (Diskussion, systematisch, Hypothese, Grazie, ideal, Ballade, Hymne, Aristokrat, Nation, Revolution)

seit dem 18. Jahrhundert – Englisch (Robinsonade, Originalität, Humor, Agitator, Streik, Kongress, lynchen, Lokomotive, Express)

19. Jahrhundert – der Einfluss des Englischen nimmt zu (Baby, Gentleman, Pudding, Whiskey, Sherry).

20. Jahrhundert – beständiges Anwachsen der englischen Wörter (Jazz, Song, Paper Teenager, Test, , Output, Thriller), bis heute ungebrochen.

geringe Entlehnungen aus dem Spanischen und Portugiesischen seit dem 16. und 17. Jahrhundert, z. B. Adjutant, Armada, Kannibale, Tabak, Tomate.

aus dem Arabischen (seit dem 14. und 15. Jahrhundert), z.B. Alchimie, Algebra, Droge, Kalif, Safari, Sofa, Talisman, Ziffer .

aus dem Slawischen bzw. Russischen und anderen Sprachen, z. B. Bolschewik, Droschke, Pogrom, Vampir.11.

2.5 Die Assimilation der Fremdwörter ins Deutsche

Da viele fremdsprachliche Wörter im Deutschen alltäglich benutzt werden, werden sie allmählich auch der deutschen Aussprache, Schreibung oder/und Grammatik angepasst12. Da es diese Anpassung in vielen Sprachebenen beträchtlich vorhanden ist, werde ich nur einige Beispiele dafür geben:

  • Aussprache:

  • Poster (im Deutschen mit langem oder kurzem o ausgesprochen; die englische Aussprache [pouster]) Nasale Aussprache wird häufig aufgegeben (Pension, Balkon)

  • Das fremdsprachliche sp-, st-wird als schp- (Spur), scht- (Station)ausgesprochen

  • Schreibung:

  • Die Schreibung wird dem Deutschen angeglichen (Telefon, Fotografie, Nummer).

  • Grammatik:

  • Infinitivendung -(e)n wird beigefügt (fixen, clicken, downloaden).

  • Deutsche Vorsilben werden verwendet (Bezirken, vermaledeien).

  • Fremdsprachliche Verben werden analog zu deutschen Zusammengesetzen Verben gebildet (downloaden, updaten). Sie werden oft als trennbare Verben behandelt (ich loadete down, wir haben upgedatet).

  • Pluralbildung: Fremdsprachliche Pluralformen verändern sich bei vielen bildungssprachlichen Ausdrücken. Sie übernehmen deutsche Pluralformen (Themen, gr. Themata; Kriterien, gr. Kriteria; Probleme, gr. Problemata; Professoren, lat. Professores)….. usw.

2.6 Der Anteil der Fremdwörter im Deutschen

Der Anteil der Fremdwörter am deutschen Wortschatz beträgt ca.25% (einschließlich derjenigen Fremdwörter, die heute im Deutschen nicht mehr als „fremd“ empfunden wurden)13

Ein Fremdwort enthält Bestandteile, die aus einer anderen Sprache übernommen sind und sich in Aussprache, Betonung, Schreibweise, Flexion nicht oder nur teilweise dem eigenen Sprachsystem angepasst haben. Je nach Herkunft der Fremdwörter spricht man im Deutschen z.B. auch von einem:

Anglizismen: für Wörter aus dem Englischen wie Baby, Gate, Happening

Gallizismen: Für Wörter aus dem Französischen wieTrottoir, Agent.

Gräzismen: für die Wörter aus dem Griechischen wie Philosophie, Demokratie.

Latinismen: für die Wörter aus dem Lateinischen wie Senat, Kollaps, Adjektiv.

– Arabismen: für die Wörter aus dem Arabischen wie Alkohol, Zucker, Algebra.

Auch aus dem Russischen, Spanischen, Italienischen, Spanischen sowie ausaußereuropäischen Sprachen sind Wörter in die deutsche Sprache übernommen worden.

3. Zum Beitrag der Fremdwörter zur Entwicklung der Verständigungsfähigkeit beim Wortschatzlernen im gymnasialen DaF-Unterricht in Algerien

Die Anwendung der Fremdwörter in der Unterrichtsstunde spielt eine große Rolle im Gymnasium, damit die Lehrkräfte den Schülern einen im Buch vorgeschlagenen Text erklären können. Die meisten algerischen Schüler haben tatsächlich ein gewisses Niveau in den Fremdsprachen „Französisch“ und „Englisch“, denn sie haben diese Sprachen neben ihrer Muttersprache “Arabisch“ simultan in der Primärschule dann sukzessiv in der Mittelschule gelernt. Eine große Zahl von Fremdwörtern ist im Deutschen zu finden, worauf der DaF-Lehrer zur Erleichterung des Verständigungs- und Aneignungsprozesses jederzeit greifen kann, um den Deutschkurs vor allem mit Anfängern erfolgreich zu führen. z.B. wenn der Lehrer den Schülern das folgende Beispiel gibt, werden sie es direkt verstehen: „Die Familie organisiert eine Fete“. Das Wort „Familie“ stammt aus dem lateinischen „Familia“ und die Wörter „organisieren“ und „Fete“ aus dem Französischen „organiser“ und „fète“. So können sich die Schüler diesen Wortschatz durch eine andere -ihnen bekannte- Fremdsprache, nämlich französisch, schnell aneignen und in Erfahrung bringen.

Eine große Menge von Fremdwörtern wurde anhand unterschiedlicher Faktoren aus dem Französischen und Englischen ins Deutsch entlehnt. Diese Wörter helfen dabei, dass deren Gebrauch im Unterricht die Hörverstehen-Kompetenz bei den Gymnasiasten verstärken kann, denn die Schüler benutzen solchen Wortschatz fast täglich in den anderen Fächern bzw. „Englisch und Französisch“ und in ihrem Alltag. Die Umgangssprache des algerischen Volks ist gekennzeichnet von einer Mischung mehrerer Fremdsprachen und Dialekten, zusätzlich der arabischen Sprache.

Außerdem trägt die Anwendung der Fremdwörter im DaF-Unterricht dazu bei, dass die Aufmerksamkeit der Schüler erregt wird. Daher werden besonders Anglizismen sehr oft in der Kommunikationsbranche (wie im gymnasialen DaF-Unterricht), in Marketing und in der Werbung genutzt. Das führt dazu, dass die Lernenden von weltweit gebräuchlichen englischen Wörtern sehr begeistert und motiviert sind und dass sich das Interesse sowie die Teilnahme der Schüler an der Klasse und die Interaktion dazwischen erhöhen, weil die Motivation der Wirksamste Antrieb zum Lernen ist.

Bei der Darbietung oder Erklärung eines Textes oder einer Grammatikstruktur muss der DaF-Lehrer nicht immer dieselben Begriffe und Ausdrücke verwenden. Da steht ihm die riesige Anzahl der Anglizismen und Gallizismen im Deutschen zur Verfügung, um die Wiederholungen zu vermeiden und seine Sprachbeherrschung anzuzeigen. Dies ist ja wichtig, um das Vertrauen der Schüler an die Lehrperson zu garantieren, denn Lehrer gelten als Modelle für ihre Schüler, die sich vielleicht später für den Lehrerberuf entscheiden können. Ohne zu vergessen, dass die Bedeutungen englischer und französischer Wörter für die Mehrheit der algerischen Gymnasiasten erkennbar sind. z.B. Im Gymnasium kann der Lehrer die Schlüsselwörter im Text „Deutschland, ein geografischer Überblick“14 durch Gallizismen, Anglizismen oder andere Lehnwörter ganz einfach erläutern: Hier spricht man über die Wortschatzvermittlung durch Synonyme und Gegenteile. Die im Text vorhandenen Wörter beispielweise „Wirtschaft, Landwirtschaft, Ausfuhr, Herstellung und Erdteil“ werden durch die Fremdwörter „Ökonomie, Agrikultur, Export, Produktion und Kontinent“ erklärt. Die Schüler werden unmittelbar diese Schlüsselwörter verstehen und der Aspekt der Zeit wird respektiert (Zeitökonomie).

Das wesentliche Ziel der Lehrkraft ist es, dass die Schüler den vorgeführten Kurs verstehen und den erlernten Wortschatz in andere Alltagssituationen übergehen können. Darum soll der Lehrer immer neue Lehrtechnicken finden oder faszinierende effiziente Tipps suchen, um den Wortschatz eines Textes verständlich zu machen. Es ist auch möglich, dass die Lehrer im DaF-Unterricht englische Wörter anwenden, die ihre phonetische und semantische Äquivalenz im Deutschen haben. Zum Beispiel: young/jung, freund/friend, warm/warm, summer/Sommer, cold/kalt. Die Tatsache, dass diese angelsächsischen Sprachen bzw. Deutsch und Englisch verwandt sind, sollte unsere Arbeit als DaF-Gymnasiallehrer im algerischen Kontext erleichtern.

Manchmal ist der Lehrer gezwungen, fachsprachliche Fremdwörter im Unterricht zu verwenden, weil es in der deutschen Sprache kaum gleiche und exakte Ausdrücke gibt. Zum Beispiel: Elektrizität, Politik.

Internationalismen wie Radio, Telefon, Akademie, Ananas und Arabismen wie Haschisch, Alkohol, Zucker, Safran sind wirklich von großer Bedeutung für die Erklärung eines Textes in den Lektionen beispielweise „Essen und Trinken“, „Jugendprobleme“ ..usw.

Die trennbaren Verben in der deutschen Sprache helfen nicht viel der Simplizität des Ausdrucks. Mit denen treffen die Schüler immer Schwierigkeiten bei der Konjugation oder Bildung eines Satzes. Sie vergessen meistens, ob die den Verben beigefügten Präfixe trennbar oder untrennbar sind. Als Gymnasiallehrer sage ich ihnen (natürlich wenn der Kontext es ermöglicht), dass sie die Verben französischer Herkunft benutzen dürfen, um einen Aufsatz über ein bestimmtes Thema zu schreiben. Zum Beispiel: Algerien exportiert Erdöl und Erdgas statt Algerien führt Erdöl und Erdgas aus. Die Bildung des Partizip 2 von den Verben, die mit dem Suffix „ieren“ enden, ist einfacher auch als die der trennbaren Verben( ausgeführt/ exportiert).Diese Fremdwörter sind auch leicht zu memorieren und tragen zur Erweiterung und Bereicherung des deutschen Wortschatzes bei.

Jedes Ding hat zwei Seiten. Ausgehend von diesen Worten kann man nur sagen, dass die Verbreitung der Internationalismen (durch die Entlehnung in den ganzen Sprachen der Welt) zu den falschen Freunden führt, die nicht nur bei den unterschiedlichen Sprachen sondern auch bei den verwandten Sprachen(wie Deutsch und Englisch) auftauchen. Laut Wahrig (2001) versteht man unter dem Terminus ‚faux amis‘ „Wörter aus verschiedenen Sprachen, die ähnlich oder gleich klingen, aber eine unterschiedliche Bedeutung haben. Z.B. dt. „kalt― und ital. „caldo― (= warm)“15.Als Gymnasiallehrer bin ich diesen falschen Freuden gestoßen. Bei der Erklärung eines Textes geben mir die Schüler die falschen Sinne von manchen Wörtern, die sie im Französischen oder Englischen erworben haben. Aber sie wissen nicht, dass diese im Deutschunterricht neu gelernten Wörter andere Bedeutungen haben. Einige Beispiele dafür sind:

la messe (frz.): der Gottesdienst/ die Messe (dt.): la foire.

La figure (frz.): das Gesicht/ die Figur: la silhouette.

La raquette (frz.): der Tennis-Schläger/ die Rakete: le missile oder la fusée.

La veste (frz.): die Jacke./ die Weste: le gilet.

Le gymnase (frz.) die Turnhalle/ das Gymnasium: le lycée.

Als Resultat des Missbrauchs der Fremdwörter im Deutschen entstand eine Richtung gegen den übermäßigen Gebrauch der Fremdwörter, die Bewegung für die Säuberung des deutschen Wortschatzes von den Entlehnungen. Diese Sprachrichtung wird Purismus genannt.

Schlussfolgerung

Zum Schluss kann man nur sagen, dass die Anzahl der Anglizismen und Gallizismen im Deutschen beträchtlich ist. Gallizismen wurden vorwiegend aus der Hugenottenzeit entlehnt (Napoleonische Eroberung in Deutschland) andere kommen aus der Modewelt und aus der berühmten französischen Küche. Die Anglizismen sind eine eher gegenwärtige Erscheinung nach dem Ende des zweiten Weltkrieges 1945 bis heutzutage, vor allem was die Informatik- und Kommunikationstechnologie betrifft. Ihr Einfluss wirkt sich nicht nur in den unterschiedlichen Alltagssituationen bzw. die Umgangssprache wie im Hotel, auf den Straßen ein, sondern auch in den akademischen Institutionen (z.B. an den Universitäten) und in den Büchern. Dieser unvernünftig große Usus der Fremdwörter im Deutschen hat viele deutsche Wörter verdrängt, und sie mit dem beliebigen, international verwendeten Englischen oder der sogenannten Sprache der Liebe und des Adels „Französisch“ ersetzt.

Literaturverzeichnis


1 Bußmann, Hadumod: Lexikon der Sprachwissenschaft. 4., Aufl. Stuttgart Kröner 2008,S. 164

2 Lewandowski, Theodor: Linguistisches Wörterbuch 1, Quelle& Meyer ,Heidelberg,1973, S.176

3 Glück, Helmut (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. Stuttgart – Weimar 2004a, CD-ROM. zitiert nach Svetlana, Burmasova : eine empirische Untersuchung im Deutschen, am Material der Zeitung die Welt (Jahrgänge 1994 und 2004) , Band 2, University of Bamberg Press Bamberg , 2010, S.27

4 E. Knipf-komlosi, R.V.Rada , C.Bernàth, Aspekte des deutschen Wortschatzes, Bölcsész Konzorium, 2006, S.115

5Ebenda

6http://egitim.erciyes.edu.tr/~arak/1.Derslerim/213Sprachgeschichte/14.2.Entlehnungent1.ppt.

7A. a. O.

8 Duden: das Herkunftswörterbuch, Etymologie der deutschen Sprache,4.,Auflage,Band 7, Mannheim, Berlin, Hamburg, 2007, S.89

9http://egitim.erciyes.edu.tr/~arak/1.Derslerim/213Sprachgeschichte/14.2.Entlehnungent1.ppt..

11http://is.muni.cz/th/160341/pedf_b/bakalarka_do_isu.pdf.

12 Duden: Fremdwörterbuch ,4.,völlig neu bearbeitende und erweiterte Auflage, Mannheim 2002,S.22/23

13 Wahrig: Deutsches Wörterbuch ,8. vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage, Wissen Media Verlag, Gütersloh/München, 2006, S.51.

14 Elhacene, Ahmed; Isaad Kuadjoudi Ilhem; Benkhoucha Bendris, Nacéra (Hrsg.): Vorwärts mit Deutsch,  Gymnasialschulbuch für DaF, 2. Jahr, ONPS – INRE -Verlag, 2016/2017, S. 7-9

15 WAHRIG-BURFEIND, Renate. Wahrig Fremdwörterlexikon. 5. Aufl. Gütersloh: Bertelsmann Lexikon Verlag, 2001.S. 415 . Zitiert nach http://is.muni.cz/th/348124/ff_b/BAKALARKA.pdf.