Institut zur Erforschung und Förderung österreichischer und internationaler Literaturprozesse        Abstracts / résumés

Konferenz / Colloque International / Conference

Vielsprachigkeit, Transnationalität, Kulturwissenschaften
Plurilinguisme, Transnationalité, Sciences Culturelles
Multilingualism, Transnationality, Cultural Sciences

(Wien / Vienne / Vienna, 6.-9.12.2001)


Katja Sturm-Schnabl (Wien)

Zugänge zu Kulturen und Vielsprachigkeit

Der Mensch als sprechendes Wesen wird auf Grund seiner Fähigkeit Wahrnehmungen und Beobachtungen in Sprache und Denken umzusetzen erst fähig, Kulturgemeinschaften und Gemeinwesen zu bilden. Für jedes einzelne menschliche Individuum aber ist das frühkindliche Erlernen seiner Sprache die conditio sine qua non für seine Sozialisierung in seine Familie, seine Gruppe, seine Sprach- und Kulturgemeinschaft. Diese Erstsprache (oder Erstsprachen, denn es können unter bestimmten Voraussetzungen auch mehrere sein) - auch Muttersprache genannt - zusammen mit den mehr oder minder vielfältigen Eindrücken seiner frühen Kindheit bilden die Grundlage seiner Individualität und damit seiner Interaktions- und Assoziations- und Kommunikationsfähigkeit. Analog dazu beinhaltet das Erlernen jeder weiteren Sprache die Option für einen sublimierten Zugang zu der jeweiligen Kulturgemeinschaft, die in dieser Sprache kommuniziert und kulturell interagiert. Vor allem die Angehörigen zahlenmäßig kleinerer Völker sind gezwungen (man müßte sagen haben das Privileg) zumindest die Sprache und Sprachen ihrer Nachbarn zu erlernen, wodurch sie im kulturellen Dialog und in der kulturellen Interaktion zu einem wichtigen Transmitter werden. Dies zeigt sich vor allem in der Literatur, die als sprachliches Kunstwerk am engsten an die Sprache als Trägerin der künstlerischen Botschaft gebunden ist.
 

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