Zum Stellenwert von Sprache und Kommunikation in der beruflichen Bildung und am Arbeitsplatz

Karima BOUROUBA 

Zusammenfassung Sprache steht im Mittelpunkt aller Berufe verschiedener Arbeitsfelder. Diese Arbeitsfelder umfassen nicht nur alle Berufe, in denen in Fremdsprachen kommuniziert wird, sondern auch alle Tätigkeitsfelder, die sich mit Sprache selbst auseinandersetzen wie z. B. auf wissenschaftlicher Ebene die Sprachwissenschaften (z. B. Linguistik).
Außerdem gehört es jedem Arbeitsfeld sprachliche und journalistische oder schriftstellerische Kompetenzen zu beherrschen, um Texte, Berichte oder Protokolle zu produzieren.
Im Fremdsprachenbereich gibt es zunächst zwei große Gebiete, die verwirrend ähnlich klingen: Zum einen die reinen Fremdsprachenberufe und zum anderen die Berufe mit Fremdsprachen. In diesem Beitrag versuchen wir zwischen ihnen zu unterscheiden sowie die Rolle der Sprache und Kommunikation in diesen beiden Bereichen.

Schlüsselwörter: berufliche Bildung, Arbeitsplatz, Arbeitsfeld, Fremdsprachenbereich, Sprachkompetenz

Résumé: La langue se situe au centre de tous les métiers correspondants aux différents milieux professionnels. Ces domaines englobent non seulement les métiers dans lesquels on communique en langues étrangères mais aussi toutes sorte d’activité qui s’intéresse à la langue elle même, exp. sur le plan scientifique dans les sciences du langage comme la linguistique.
En plus il appartient à chaque milieu professionnel d’exiger des compétences linguistiques, journalistiques et littéraires pour la production des textes, rapports et ou Procès verbal.
Dans le domaine des langues étrangères ils existent deux grands domaines qui paraissent identiques: d’une part les métiers purement à langue étrangère et d’autre part les métiers avec langues étrangères. Dans cet article nous essayons de définir la différence et de démontrer le rôle important de la langue et la communication dans ces deux domaines professionnels.

Mots-Clés: formation professionnelle, poste de travail, milieu professionnel, domaine professionnel, domaine des langues étrangères, compétence linguistique

1. Einführung

Ungefähr 70.000 Stunden unseres Lebens verbringen wir am Arbeitsplatz. Das ist viel mehr Zeit als mit der Familie und mit Freunden. Am Arbeitsplatz haben wir wichtige soziale Kontakte.

Wir sprechen aber mit Kollegen anders als mit Vorge-setzten, mit Mitarbeitern anders als mit Kunden – für jeden haben wir eine andere „Sprache“.

Welche Rolle spielt Sprache in der beruflichen Bildung und am Arbeitsplatz? Diese Frage steht im Zentrum aller Beiträge, die sich im Einzelnen mit dem Stellenwert von Sprache und Kommunikation in der Berufsausbildung, für die Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz und Fachidentität und für die Lehrerfortbildung und Ausbildersensibilisierung beschäftigen.

2. Lernen durch Anwendungcopyright: Colourbox

Eine Sprache zu verwenden ist eine Tätigkeit und Tätigkeiten lassen sich nur durch Tun erlernen. Daher muss Fremdsprachenunterricht, will er heutigen Anforderungen der Praxis gerecht werden, d.h. wir lernen eine Fremdsprache, um in ihr zu kommunizieren, Schülern von Anfang an Gelegenheiten bieten, ihre erworbenen Kenntnisse in kommunikativ sinnhaften Aufgaben und inhaltsbezogenen Aktivitäten zu erproben.

3. Rolle des Lehrenden

Der Fremdsprachlehrer hat hierbei die Aufgabe, den Lernenden ein Bild des Wissensbestands der Fremdsprache, d.h. kulturelle und soziokulturelle Faktoren mit in den Lernprozess zu integrieren und somit sowohl das sprachliche als auch das nichtsprachliche Wissen zu vermitteln, damit weniger Missverständnisse auf interkultureller Ebene entstehen. Der Lehrer dient hier zunächst als Vorbild, danach zieht er sich immer mehr zurück und hilft den Lernenden, selbsttätig und selbstständig sich Wissen anzueignen und zu erschließen, außerdem kulturelle und individuelle Unterschiede in Handlungsmustern reflektieren zu können.

Unter kommunikativer Kompetenz wird die Fähigkeit verstanden, die Gesetzmäßigkeiten des Sprachgebrauchs zu verstehen und dementsprechend in der Praxis einzusetzen. Sprachliche Kompetenzen werden von der Sprachfähigkeit, als die Fähigkeit, Sprache zu produzieren, in dem ein Sprachangebot angeeignet und verarbeitet wird, und der Sprachkenntnis, die eine Reflexion über die Wirkung und Wahrnehmung der Sprache innerhalb eines konkreten Kontextes einer Sprachgemeinschaft voraussetzt, unterschieden. Generell geht es dabei um das Erkennen und Wahrnehmen der alltäglichen Funktion der Sprache, welche unsere kommunikative Handlungsfähigkeit beeinflusst.

4. Vielfalt Kommunizieren: Sprache als Beruf

Sprache steht im Mittelpunkt aller Berufe dieses Arbeitsfeldes: Es umfasst nicht nur alle Berufe, in denen in Fremdsprachen kommuniziert wird, z. B. als FremdsprachensekretärIn, ÜbersetzerIn oder GebärdensprachdolmetscherIn, sondern auch alle Tätigkeitsfelder, die sich mit Sprache selbst auseinandersetzen wie z. B. auf wissenschaftlicher Ebene die Sprachwissenschaften (z. B. Linguistik).

Außerdem gehören in dieses Feld alle Berufe, in denen sprachliche und journalistische oder schriftstellerische Kompetenzen voll zum Einsatz kommen, um Texte zu produzieren, z. B. als ComputerlinguistIn, JournalistIn oder VerlagslektorIn.

Im Fremdsprachenbereich gibt es zunächst zwei große Gebiete, die verwirrend ähnlich klingen: Zum einen die reinen Fremdsprachenberufe und zum anderen die Berufe mit Fremdsprachen.

5. Sprachkompetenz

Bei Fremdsprachenberufen ist die Fremdsprache unmittelbar Gegenstand der Arbeit, sie wird übersetzt, gedolmetscht, übertragen, sortiert, kategorisiert usw. Kurz gesagt: Ohne Sprache kein Beruf. So überträgt ein Übersetzer beispielsweise einen juristischen Fachtext aus der Fremdsprache in die Muttersprache. Gäbe es keine Fremdsprachen, hätte er keinen Arbeitsgegenstand. Die Sprachkompetenz steht hier im Vordergrund.
Klassische Fremdsprachenberufe sind Dolmetscher, Konferenzdolmetscher, Fremdsprachenlehrer, Literaturübersetzer, Untertitler für Filme oder Fachübersetzer für Wirtschaft, Recht, Technik, Naturwissenschaften. Weitere interessante, weniger bekannte Berufe sind beispielsweise Technischer Redakteur, Fremdsprachenlektor, Lexikograf oder Softwarelokalisierer.

Literaturverzeichnis

HAUS: DaF im Beruf – Baustein 1 ‘Handlungsorientierter Unterricht’: Didaktisches Konzept, In: http://www.derdualstudent.de/zusammenhang-zwischen-wirtschaft-wissenschaft.html

Roelcke, T.(2010): Fachsprachen, Erich Schmidt Verlag Berlin

Fluck, H.-R.(1996): Fachsprachen, A. Francke Verlag Tübingen und Basel

Gläser, R.(1990): Fachtextsorten im Englischen, Gunter Narr Verlag, Tübingen