Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 15. Nr. Mai 2004
 

5.1. Die Haltung zu dem "Seinen" und zu dem "Fremden" als verbindender und trennender Faktor der Kulturen
HerausgeberIn | Editor | Éditeur: Nonna Kopystyanska (Lviv, Ukraine)

Buch: Das Verbindende der Kulturen | Book: The Unifying Aspects of Cultures | Livre: Les points communs des cultures


Die traditionellen und nicht-traditionellen Möglichkeiten der transkulturellen Mitarbeit in dem Internationalen, interdisziplinären, wissenschaftlich-methodologischen Vereinigung-Seminar "Zeit, Raum und Rhythmus in der Kunst"

Kopystyanska Nonna (Lviv, Ukraine)

 

Im Dialog der Kulturen geht der Sinn von Wörtern "das Eigene"/"das Fremde" verloren. Das Eigene bereichert sich mit dem Fremden und bringt Eigenes in die weitere Entwicklung dieses Fremden hinein. Die Methodik, die für das Verstehen einer Kultur verwendet wird, kann für das Verstehen anderer Kulturen angewendet werden.

Methodologien, die in literaturwissenschaftlichen und ästhetischen Schulen und ihren Strömungen ausgearbeitet wurden, bleiben niemals in ihren nationalen Grenzen geschlossen. Oft beobachtet man auch parallele Entwicklungen gewisser Tendenzen gleichzeitig in verschiedenen nationalen Milieus, oder typologisch ähnliche Erscheinungen, die aber nicht gleichzeitig sind. Auch das, was in einem Land auftaucht und aus verschiedenen Gründen, meist aus historischen und politischen, nicht weiter entwickelt wird, wirkt als Ansporn und erreicht seine Vollendung in einem anderen Land. Als Beispiel dafür kann die Schule der russischen Formalisten und des Prager linguistischen Zirkels dienen.

In unserer Zeit aber darf man sich nicht auf den spontanen Prozeß des Austausches von Informationen, Erkenntnissen, Methodiken und der Erweiterung des gegenseitigen Einflusses verlassen. Man muß sie durch das Schaffen positiver Bedingungen fördern, ihre Wahl und Ausnutzung in dem kolossalen Informationsstrom erleichtern und vereinfachen.

Darum gewinnen die Begriffe "Vereinigung" und "Verbindung" immer mehr an Bedeutung. Um so mehr, als es sich nicht nur um die Entwicklung der Wissenschaft handelt, sondern auch um ernste Probleme der Existenz der Menschheit. Aus diesem Grunde ist die Organisierung der internationalen Vereinigungen für gemeinsame systematische Arbeit an gewissen Problemen von so großer Bedeutung.

Die perspektivische Tendenz in der modernen wissenschaftlichen Tätigkeit ist die Vereinigung der Wissenschaftler und deren Schulen, der Informationsaustausch, die Verbindung von vorhandenen Methoden und Erarbeitung der neuen. Dabei geht es nicht nur um die traditionelle vorübergehende Mitarbeit der Wissenschaftler der einen oder angrenzenden Fachrichtungen für die Veranstaltung von Konferenzen, Symposien und für die Herausgabe der Sammlungen, sondern es geht um die dauernde, regelmäßige Mitarbeit in verschiedenen Formen. In unserer Zeit ist solch eine Mitarbeit von großer Bedeutung und es bestehen objektiv für ihre Anwendung technische Voraussetzungen, die noch vor einigen Jahrzehnten nicht vorhanden waren.

Neben den Vereinigungen der Wissenschaftler einer Fachrichtung entstehen die interdisziplinären und internationalen Vereinigungen für die Schaffung des gemeinsamen Raums der Information, und noch wichtiger - für die Schaffung des Raums der ständigen Mitarbeit, wobei ein Problem verbindend ist. Dabei bleibt jeder Beteiligte auf hohem fachlichen Niveau im Bereich seiner Wissenschaft, ihrer Errungenschaften und Möglichkeiten, seiner nationalen, kulturellen und wissenschaftlichen Traditionen, bereichert sie und sich selbst durch das, was in anderen Wissenschaften und in den wissenschaftlichen Zentren anderer Länder erreicht wurde. Für solche Vereinigungen steht die ganze Welt offen.

Das gemeinsame Problem soll konkret und genau bestimmt werden und dabei umfangreich sein. Es soll die potentiellen Möglichkeiten der unbeschränkten, ständigen Erweiterung haben sowie quantifizierbar und auch qualifizierbar sein. Ein eben solches ist das Problem der Zeit, des Raums und des Rhythmus. Es ist unbeschränkt, weitgehend und offen für die Verbindungen mit den anderen Wissenschaften, unter ihnen auch mit den Nicht-Geisteswissenschaften.

In der Wahl des Problems liegt schon der polyfunktionale Charakter der Vereinigung, deren Beziehung zu verschiedenen Fachbereichen. Das Problem der Zeit, des Raums und des Rhythmus gehört sowohl zur Theorie als auch zur Geschichte der Literatur und ist ein Bestandteil der Ästhetik, Stilistik und Linguostilistik, der Volkskunde, Genologie, Textologie, historischer Poetik und Komparativistik, der Erforschung der Wechselbeziehungen zwischen den Kunstarten, der Literatur und Philosophie, der Literatur und verschiedener Wissenschaften, der allgemeinen Kulturologie. Somit ist es ein Problem, dessen Erforschung eine fundamentale theoretische und angewandte Bedeutung besitzt - für die Ausarbeitung der Methodik der Analyse verschiedener Arten von künstlerischen Erscheinungen, der literarischen Werke und ihrer einzelnen Bestandteile. Chronotopos als Methodik der Erforschung hat gattungsbildende, inhaltliche, strukturelle und philosophische Funktionen.

Die Grundlage für die Vorschläge, die es in diesem Referat gibt, ist die Tätigkeit des Internationalen interdisziplinären wissenschaftlich-methodischen Vereinigung-Seminars "Probleme der Zeit, des Raums und des Rhythmus in der Kunst" an der Nationalen Iwan-Franko-Universität-Lviv (Fakultät für Fremdsprachen, unter Mitarbeit der Philologischen Fakultät und dem Info-Rechenzentrum). Ich habe die Ehre dieses Vereinigung-Seminar zu repräsentieren als seine Organisatorin und Kuratorin (siehe Anhang 1, 2).

Das Vereinigung-Seminar hat seit 1997 Partnerbeziehungen zum Institut zur Erforschung und Förderung österreichischer und internationaler Literaturprozesse (INST). Es besteht die Frage, wie sich in dieser Tätigkeit die traditionellen und modernen Formen der wissenschaftlichen Zusammenarbeit verbinden.

Jede der Aufgaben im Programm des Vereinigung-Seminars (siehe Anhang 1) wird als einzelnes Projekt empfohlen, weil ihre Erfüllung vereinte Kräfte der Wissenschaftler im Laufe von vielen Jahren braucht und auch entsprechende technische Voraussetzungen. Im Ergebnis bildet die Verbindung dieser einzelnen Projekten eine Ganzheit.

Eine der Aufgaben ist die periodische Herausgabe der Sammlung für die Probleme der Zeit, des Raums und des Rhythmus, die auf die Widerspiegelung der Bearbeitung dieses Problems ausgerichtet ist. Es wurde schon die erste Auflage solchen Materialien herausgegeben:

Ich freue mich, als die Verfasserin und wissenschaftliche Redakteurin, diesen Sammelband auf der Konferenz präsentieren zu können.

Der Sammelband ist die traditionelle Form der wissenschaftlichen Zusammenarbeit. In dieser Auflage wird aber neben dem Traditionellen die Offenheit zu den neuen Formen und neuen Möglichkeiten gezeigt. Das Ziel dieser Auflage ist es, auf Grund der Texte, virtuelle Kommunikation zu fördern, nicht einmalig sondern ständig und regelmäßig.

Die Sammlung ist nach Schwerpunkten thematisiert. Sie ist der zeitlich-räumlichen Problematik gewidmet. Die thematischen Beschränkungen der Artikel dieser ersten Auflage auf ein durchgehendes Thema "eigene/fremde Zeit, Raum und Rhythmus" ist nicht unbedingt weiterhin so beizubehalten. Es lohnt sich doch für die Systematisierung und Konzentration von Materialien, sich an das Prinzip der Bestimmung der konkreten thematischen Beschränkung zu halten, da die zeitlich-räumliche Thematik und Problematik sehr umfangreich und vielseitig sind.

Im Unterschied zu den Sammelbänden, die einmalig als Dokumentation der Konferenzen herausgegeben werden, ist dieser Sammelband als periodische Veröffentlichung für die Widerspigelung der wissenschaftlich-theoretischen und methodologischen Tätigkeit des Vereinigung-Seminars vorgesehen. An der Erstellung dieser Sammlung beteiligten sich Wissenschaftler aus verschiedenen slawischen Ländern. Die Texte ihrer Artikel sind auf Ukrainisch, Russisch, Weißrussisch, Polnisch, Bulgarisch, Slowakisch geschrieben. Es ist absehbar, daß sich die geographische Verbreitung und Mehrsprachigkeit der nächsten Auflagen auf Grund der vorhandenen internationalen Beziehungen (zur Zeit zählt die Vereinigung über 100 Personen, die Hälfte von ihnen sind ausländische Wissenschaftler), erweitern wird.

Da sich der Sammelband aus einer langjährigen internationalen Zusammenarbeit ergeben wird, ist es möglich, daß er nicht immer an der Universität Lviv herausgegeben wird. Der Sammelband kann unterschiedliche Erscheinungsorte haben, er kann als ein Ergebnis der gemeinsamen Bearbeitung jedes Mal in einem anderen Zentrum, in einem anderen Land herausgegeben werden. Er soll aber einen Teil der Ergebnisse von der wissenschaftlichen Tätigkeit des Vereingung-Seminars "Die Probleme der Zeit, des Raums und des Rhythmus" umfassen.

Die Publikation von wissenschaftlichen und methodischen Materialien ist besonders dann wichtig, wenn sie besprochen wird. Somit geht man von der monologischen zur dialogischen Darlegung über. Derartige Dialoge sind in den Bücherausgaben sehr begrenzt (die Rezensionen, Äußerungen und deren Kommentar sind unübersichtlich). Man kann die Besprechung der Konzeptionen und Termini im Internet-Forum mit den Bücherausgaben verbinden, dann wird alles einfacher, breiter, in der Zeit kompakter und verständlicher für die Wahrnehmung und Verallgemeinerung. Und wenn man die Zusammenfassung der Diskussionen in einem Informationsblatt darlegen könnte, so würde man dieses Material für diejenigen zugänglich machen, die nicht alltäglich den Computer benutzen und die lieber das Buch in Ruhe und gedankenvoll lesen. In diesem Fall können mehr Leser die Information bekommen und dabei auch den Ansporn für ihre Arbeit.

Man muß nicht nur danach streben, Bücher durch Interneteditionen zu ersetzen, sondern nach der gegenseitigen Bereicherung der beiden Möglichkeiten. Es ist sehr gut, wenn die Bücherausgaben noch parallel im Internet erscheinen (man hat schon einen Vorschlag für diesen Sammelband gemacht).

Heute bleibt das Buch selbstverständlich unentbehrlich und der lebendige menschliche Verkehr in der Konferenz kann durch die Internet-Konferenzen nicht ersetzt werden. Aber für die Internet-Konferenzen braucht man weniger Zeitaufwand und weniger Kosten. Auf diese Weise können sich an den Konferenzen viel mehr Personen beteiligen sogar aus anderen Ländern. Deshalb ist es gut, wenn es Möglichkeiten gibt, traditionelle Konferenzen zu veranstalten, Bücher, Literaturverzeichnisse, Informationsblätter, Wörterbücher, Enzyklopädien herauszugeben und für deren Bearbeitung das Computernetz und das Internet-Forum zu benutzen, und wenn man über bestimmte Technologien und ausgearbeitete Programme verfügt.

Jeder Teil des Sammelbandes stellt die Tätigkeit des Vereinigung-Seminars dar und hat zum Ziel mit der bestimmten wichtigen theoretischen, methodischen, informativen und organisatorischen Arbeit in der traditionellen und neueren Form zu beginnen und sie fortzusetzen, wie z.B. in "der Terminologischen Seite". Zu einer der wichtigsten Aufgaben des Vereinigung-Seminars gehört das Sammeln und die Publikation von terminologischen Materialien zur Zeit- und Raumproblematik (und weitere breite Besprechung dieses Problems).

Der Terminus hat sein eigenes Leben, ein kurzes oder langes, ein ununterbrochenes oder mit Pausen, sein Gebrauch wird erweitert oder er wird vergessen, seine Bedeutung wird bereichert oder sie geht verloren, seine Semantik bleibt beständig oder sie unterliegt Veränderungen. Dies ist immer ein Beweis einer bestimmten Entwicklung der Wissenschaft. Aus diesem Grunde verlangt ein solch "einfacher" Terminus wie die "Zeit in der Literatur" die Vergegenwärtigung seines Gebrauchs, der bei verschiedenen Autoren unterschiedlich ist.

Das Erscheinen des Terminus "Chronotopos" von M. Bachtin war auch das Erscheinen der neuen Forschungsrichtung. Bachtin hat ihn zur Bestimmung der Wechselbeziehung zwischen Zeit und Raum und nicht nur Wechselbeziehung, sondern auch Dialog zwischen ihnen gebraucht.

Durch die Erforschung der Geschichte der Termini untersucht man die Geschichte des Gegenstandes - im konkreten Fall, wie in der zweiten Hälfte des 20. Jhts. die Methodologie der zeiträumlichen Untersuchung entstand und wie sie sich stürmisch entwickelte, indem in den letzten Jahrzehnten verschiedene Abzweigungen derselben entstanden.

Die Termini werden nicht nur aus dem bestimmten wissenschaftlichen Bereich oder aus den Nachbardisziplinen, z.B. literaturwissenschaftliche Termini aus der Linguistik, aber auch oft aus den voneinander entfernten Sphären der geistigen und materiellen Tätigkeit des Menschen entnommen. Deshalb stellen sie einerseits die Entwicklung dieser oder jener Theorie und Methodik dar, andererseits deuten sie auf die Beziehung dieses Bereiches der Kenntnisse zu den anderen Bereichen hin.

Das Erscheinen immer neuer Namen, Arbeitsbegriffe, deren Teil den Status der Termini erreicht, hängt zusammen mit der Erweiterung der zeiträumlichen Problematik, mit dem Zusammenhang der Literaturwissenschaft mit anderen Wissenschaften, mit immer wachsender Anzahl von Gelehrten, die sich für diese Probleme interessieren.

Aus diesem Grunde ist die Notwendigkeit des Meinungsaustausches mit besonderer Berücksichtigung der terminologischen "Erfindungen" aufgetaucht. Die "Terminologische Seite" unseres Sammelbandes ist als Gegenstand der weiteren Besprechung und als Vorschlag der weiteren Bearbeitung gedacht, die auch vielseitig sein soll. Denn die "Terminologische Seite" enthält in sich eine wichtige allgemeine Information: die Konzeptionen des Zusammenhangs "Zeit, Begriff der Zeit, Bild der Zeit", das Funktionieren der Begriffe "die eigene/fremde Zeit", "der eigene und fremde Raum''; die Schemata, die man für die theoretische Erforschung des Problems und als Methodik in der pädagogischen Arbeit benutzen kann; die Aufforderung zur Mitarbeit im Sammeln der terminologischen Materialien und einige methodische Ratschläge für seine Gestaltung. Hier werden verschiedene Varianten, Beispiele, Muster dazu (einige von ihnen siehe Anhang 3, 4) und auch die Themen der Diskussionen vorgeschlagen. Das ist schon der Anfang der Publikationen von terminologischen Materialien, deren Einbeziehung in den wissenschaftlichen Umlauf und gleichzeitig die Schaffung der Grundlagen für die Verfassung des Fachwörterbuchs zur zeiträumlichen Problematik. Das Sammeln des Materials für das Fachwörterbuch soll das Resultat dieser Tätigkeit werden.

Diese Aufgabe könnte ein regelmäßig funktionierendes Fernseminar, die gemeinsame Besprechung gewisser Termini im Internet-Forum und die Veröffentlichung der Resultate dieser Besprechung und Polemik z.B. in den Internet-Zeitschriften "TRANS" (unter der Bedingung, daß die slawischen Sprachen und kyrillische Schrift eingeführt werden) und Einführung entsprechender Abteilungen in den wissenschaftlichen Zeitschriften, ähnlich wie die Materialien zum Wörterbuch der Gattungen in der Ausgabe "Zagadnienia rodzajw literackich", - Lódz, gedruckt wurden.

Es ist sehr wichtig den breiten Informationsraum zu schaffen, damit die Mitarbeit ständig besteht. Man hat gewissermaßen schon begonnen, daran zu arbeiten.

Die Mitgliedschaft im Seminar ist absolut freiwillig, sie kann dauernd oder vorläufig sein. Allen, die Mitglieder des Seminars werden möchten, wird vorgeschlagen, die Personalkarte auszufüllen (siehe Anhang 2).

Auf Grund der ausgefüllten Karten entsteht eine ständig wachsende Kartothek mit Teilnehmerverzeichnissen. Auf Grund der Antworten auf gewisse Punkte der Karten ist es möglich folgende Voraussetzungen zu schaffen:

die Bibliographie der Veröffentlichungen der Seminarteilnehmer, welche einen Teil der allgemeinen Bibliographie bilden wird (siehe Anhang 1);

Information über wissenschaftliche Interessen und Probleme, an denen die Seminarteilnehmer arbeiten, zu sammeln, um gegenseitig mit der Bibliographie, Materialien und Ratschlägen zu helfen, im Rahmen des allgemeinen Vereinigung-Seminars thematische Gruppen zu bilden und Spezialisten zu sich auf Konsultationen und Konferenzen einzuladen.

In der "Beilage" zum Sammelband gibt es die Information über die Autoren der Sammlung als Forscher der literarischen zeiträumlichen Problematik und ihre wissenschaftlichen Interessenkreise. Dabei werden die Listen ihrer Werke vorgelegt, die sich auf den jeweiligen Problembereich beziehen. Die Information wird für diejenigen nützlich sein, die an diesem Problem interessiert sind. Derartige Information wird helfen, sich die Partner in der Bearbeitung der konkreten theoretisch-methodologischen und methodischen Fragen zu finden. Die "bibliographische Informationsseite" des Sammelbandes kann in der Zukunft die Grundlagen für die Erstellung des Literaturverzeichnisses "Die literarische Problemforschung der Zeit, des Raums und des Rhythmus" schaffen. Das jeweilige Literaturverzeichnis kann zuerst in einzelnen Ausgaben gleichzeitig in Bücherausgaben und im Internet erscheinen. Daraus muß ein neues Projekt werden.

Das Schaffen der allgemeinen Bibliographie zu den Problemen der Zeit, des Raums und Rhythmus ist eine sehr wichtige und komplizierte Aufgabe. Es tauchen viele Fragen auf, zu deren Lösung Hinweise, Ratschläge der Fachleute und materielle Hilfe nötig sind.

Die Bestimmung der Stichwörter, nach denen die Bibliographie zusammengestellt wird, ist eine der Fragen, die hier in Betracht kommt. Es wird folgendes vorgeschlagen: Zeit, Raum, Rhythmus, Chronotopos. Im Falle, wenn die Arbeit sich auf einen konkreten Autor bezieht, fügt man zu den Hauptstichwörtern den Namen dieser Autoren hinzu, - wenn auf die Arbeit - den Titel dieser Arbeiten.

Jedoch ist es nötig auch an eine mehr detaillierte Systematisierung zu denken, z.B. an die von mir ausgearbeiteten Schemen.

Die Seite über die Forscher der Zeit- und Raumproblematik ist sowohl mit den terminologischen Aufgaben, als auch mit dem Sammeln der Materialien für die Verfassung der Anthologie der fremdsprachigen Beiträge zur zeiträumlichen Problematik, ihrer Übersetzung ins Ukrainische und mit der Vorbereitung der ukrainischen Beiträge für die Übersetzung in andere Sprachen verbunden.

Alles, worum es sich in meinem Vortrag geht, sind die Ideen, die sich auf die Problematik der Zeit, des Raums und des Rhythmus beziehen und den breiten Informationsraum und den Raum der wissenschaftlichen Mitarbeit zu schaffen haben. Unser Internationales Vereinigung-Seminar existiert schon seit sechs Jahren und im Laufe dieser Zeit wurden die Ideen der Zeitschrift, der Erstellung des Fachwörterbuches, des Literaturverzeichnisses und der Anthologie ausgearbeitet und ausprobiert. Somit waren gewisse Grundlagen für die entsprechende Tätigkeit geschaffen. Dabei sorgte man dafür, daß bereits während der Arbeit alle Materialien für wissenschaftliche Benutzung zugänglich waren. Darum muß man dieses Projekt durch weitere Vorschläge der theoretischen Ausarbeitung und ihrer Realisierung konkretisieren, d.h. die Ausführung und die Leitung dieser Arbeit. Zur Zeit gibt es noch viele ungelöste Fragen: wer, wo, mit wem, wie und wofür wird das machen? Was für Wissenschaftler und wissenschaftliche Gruppen werden einen Teil der allgemeinen Arbeit übernehmen? Und wer könnte dieses ganze Projekt oder wenigstens einen Teil von ihm finanzieren? Ich würde der Verwaltung des INST und den Kollegen in der Konferenz für das Finden der Antworten auf diese Fragen sehr dankbar sein.

© Kopystyanska Nonna (Lviv, Ukraine)


Anhang 1

Zwischendisziplinarisches und internationales wissenschaftlich-methodisches Vereinigung-Seminar

"Zeit , Raum und Rhythmus in der Literatur ",

gegründet 1997 an der Lwiwer-Iwan Franko-Universität (Fakultät für Fremdsprachen, Philologische Fakultät und Rechenzentrum ).

Veranstalter und Leiter: Dr. Nonna Kopystyanska, Prof. am Lehrstuhl für Weltliteratur

Basis: Wissenschaftliches Seminar am Lehrstuhl für Weltliteratur unter der Leitung von Prof. N. Kopystyanska.

Ziel: Vereinigung für gemeinsame systematische Arbeit an einem aktuellen und perspektivischen Problem der modernen Philologie, das zur Theorie wie zur Geschichte der Literatur gehört. Dieses Problem wird als ein Bestandteil von Ästhetik, Stilistik, Volkskunde, Genologie, Textologie, historischer Poetik und Komparativistik, allgemeiner Kulturologie, Untersuchung der Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen Kunstarten, zwischen Literatur und Wissenschaft betrachtet.

Unter vielen Aspekten der Textanalyse, der Untersuchung des Schaffens eines einzelnen Schriftstellers oder der ganzen Epochen und literarischen Richtungen ist Chronotop (Terminus von M.Bachtin) einer der bedeutendsten. Er ist vielseitig und polyfunktional, denn alle Gehalts- und Formprobleme des Textes, von der Idee bis zu dem Wort, das sie verkörpert, gehören diesem Aspekt an.

Die Teilnahme am Seminar sieht verschiedene Formen der wissenschaftlichen Mitarbeit mit Ausnutzung der zugänglichen Computertechnik und des Informationsnetzes vor.

Ersprießliche Mitarbeit der Seminarteilnehmer wird nicht nur zur Steigerung der wissenschaftlichen und methodologischen Leistungen des Seminars selbst beitragen, sondern auch den Teilnehmern dazu verhelfen,sich ihre schöpferische Individualität zu zeigen.

 

Das Seminar arbeitet in folgenden Formen :

I. Für die Mitglieder aus Lwiw und naheliegenden Städten gibt es einen festgesetzten Tag.

II. Für die eingeladenen Gäste sind die zusätzlichen Seminarsitzungen möglich.

III. Für die Teilnehmer aus anderen Städten der Ukraine und aus dem Ausland gibt es verschiedene Formen der wissenschaftlichen Mitarbeit mit Benutzung des Informationsnetzes und der Post.

Hauptaufgaben:

1. Schaffung des gegenseitigen Informationsraums.

1.1. Gründung einer Bibliothek aus den Werken der Vereinigungsmitglieder zum Problem "Zeit, Raum, Rhythmus in der Literatur" für die alldemeine Benutzung . Wir bitten , ihre Werke für die Bibliothek regelmä_ig zu schicken.

1.2. Zusammenstellen einer Bibliographie auf Grund der privaten Bibliographien der Seminarmitglieder zum Problem "Zeit, Raum, Rhythmus in der Literatur", die in zwei Formen: Kartothek und Computervariante bestehen soll.

1.3. Sammeln des Materials für das terminologische Wörterbuch. Das Material wird für die allgemeine Benuntzungzugänglich sein und wird das Kennenlernen der Terminologie erleichtern (Siehe das Muster des Wörterbuchsartikels).

1.4. Sammeln des Materials für die Antologie "Zeit und Raum in der Literatur" (für die Übersetzung ins Ukrainische der fremdsprachigen Werke ).

1.5. Sammeln und ständige Ergänzung der Personalien von Seminarsmitgliedern und ausgefüllten Personalkarten für die allgemeine Information .

2. Ständige wissenschaftliche Mitarbeit und Ausarbeitung ihrer verschiedenen Formen .

2.1. Gründung der Regionalgruppen auf Grund der gemeinsamen Interessen, von den Aktivisten der Vereinigung organisiert und betreut .

2.2. Durchführung der allgemeinen und lokalen Konferenzen, Teilnahme an den verschiedenen thematischen Konferenzen als besondere Sektion "Zeit und Raum in der Literatur". Information darüber .

2.3.Besprechung der Veröffentlichungen, Informations- und Materialshilfe. Es ist erwünscht , die Themen, an denen die Seminarsmitglieder arbeiten,an uns zu schicken .

2.4.Verwendung der Möglichkeit von INTERNET, der Computerzeitschriften für den Meinungsaustausch; Besprechung der einzelnen Probleme .

2.5.Nachforschung auf verschiedenen Ebenen der Möglichkeiten der Veröffentlichung von gemeinsamen wissenschaftlichen Untersuchungen, Monographien, Beiträgen, methodischen und methodologischen Hinweisen für die Schulen und Hochschulen.

Alle Materialien: Werke (Bücher, Zeitschriften, Abzüge), Bibliographie , Information für das Begriffswörterbuch und die Antologie, Personalkarten, Vorschläge, Auskunftsgesuch schicken Sie bitte an die Adresse:

Prof. Nonna Kopystyanska
79000, Lwiw, Universitatska - Str. 1,
Iwan-Franko-Universität Lwiw
Fremdsprachefakultät,
Lehrstuhl für ausländische Literatur.
E-mail: semkop@franko.lviv.ua


Anhang 2

Personalkarte des Vereinigung-Seminarsteilnehmers

1.Name,Vorname________________________________________________________________________________

2.Wissenschaftlicher Grad_________________________________________________________________________

3.Arbeitsstelle___________________________________________________________________________________

4.Anschrift, Telefonnummer, Fax, E-mail_____________________________________________________________

5.Liste der Publikationen, die mit dem Problem verbunden sind___________________________________________

_______________________________________________________________________________________________

6.Fach, Forschungsschwerpunkte____________________________________________________________________

_______________________________________________________________________________________________

7.Für welche Form der Mitarbeit interessieren Sie sich ( wissenschaftliche, bibliographische Information, Besprechung oder Rezensierung der Publikdtionen Materialshilfe) _________________________________________________________________________________

8.Was können Sie anbieten? Ihre technologische Möglichkeiten.___________________________________________

______________________________________________________________________________________________

______________________________________________________________________________________________

9.Ihre Vorschläge zu der Arbeit des Seminars__________________________________________________________

______________________________________________________________________________________________

10. Wollen Sie aktiv zu dem Seminar gehören?_________________________________________________________

 

Datum: ________________________________

 

Schicken Sie bitte diesen Fragebogen an die Adresse:

Prof. Nonna Kopystyanska
79000, Lwiw, Universitatska - Str. 1,
Iwan Franko Universität , Lwiw
Fremdsprachefakultät,
Lehrstuhl für Weltliteratur.
E-mail: Semkop@franko.lviv.ua
Internet http://www.franko.lviv.ua/international/


Anhang 3

Das Sammeln von Materialien und die Ausfüllung der Karten - der Artikel für das terminologische Wörterbuch kann verschieden sein.

Wir schlagen ein Muster vor (sieh Anhang 4 ). Es ist für das Wörterbuch in ukrainischer Sprache bestimmt. Aber dieser Teil des Musters, der sich auf den Gebrauch des Terminus in der Sprache des Originals bezieht, kann als Grundlage für das fremdsprachige oder vielsprachige Wörterbuch dienen. Diese Fragen müssen noch diskutiert werden.

Es gibt verschiedene Varianten des von dem Seminarteilnehmer dargebotenen Materials und Ausfüllung der Artikel für das Wörterbuch.

1. Der Forscher schreibt die Termini heraus, die er in Arbeiten, an denen er arbeitet, fand, erklärt den Charakter ihres Gebrauchs, den Kontext, weist genau auf die Quelle hin. Auf diese Weise macht er seine Kollegen nicht nur mit den Termini, sondern auch mit den Autoren, ihrem terminologischen Denken und Richtung ihrer Untersuchungen bekannt, liefert gleichzeitig das Material für die Bibliographie.

2. Der Forscher führt Termini an, die er selbst benutzt, indem er hinweist auf die Quellen, wenn sie entlehnt sind, ob diese von ihm in derselben Bedeutung wie bei seinen Vorgängern gebraucht werden, oder ob er diesen seine eigene Bedeutung verleiht. Wenn diese Termini vom Autor selbst eingeführt werden, so macht uns der Autor mit seinem Chronotop-Denken bekannt, indem er diese und das Auffassen ihres Funktionierens erklärt.

Gleichzeitig informiert er den Leser über die Positionen dieser literaturwissenschaftlichen Schule, der er angehört, z. B. Bettina Küter in der Arbeit "Mehr Raum als sonst": Zum gelebten Raum im Werk Franz Kafkas. Frankfurt am Main. Peter Lang. 1989 über die phänomenologische Auffassung der Analyse des Raums (der Raumanalyse).

Diskussion im Zusammenhang damit wäre sehr nützlich. Ich interessiere mich z.B. sehr dafür, ob jemand den Terminus sozial-historischer Chronotop benutzt, ob in derselben Bedeutung wie ich es tue (Sieh besonders: N.Ch. Kopystianska. Osoblyvosti stvorennia socialno-istorynoho chronotopu v romanach F. Kafki "Der Prozeß, Das Schloß. - Inozemna filologia, vyp. III, 1997, S. 158-167.)

3. Der Artikel ist einem Autor gewidmet, der von ihm eingeführten Terminologie, z.B. bei uns werden solche Artikel über M. Bachtin, D.Lichacow, S.Skwarcynska u.a. vorbereitet.

4. Es wird ein Terminus bei verschiedenen Autoren, das Gemeinsame, der Unterschied (z.B. die Zeit des Sujets - die Zeit der Fabel ) untersucht. Ein solcher Artikel könnte ein Ansporn zur dauerden Diskussion werden, des Vergleiches zwischen den synonymischen Termini, ihrer Modifikationen und der Termini,die ähnlich klingen, aber verschiedene Bedeutung im Kontext besitzen. Das würde ihre katoriale und terminologische Charakteristik fördern.


Anhang 4.

Muster des terminologischen Wörterbuchsartikels

( Zeit, Raum und Rhythmus in der Literatur)

Schreiben Sie bitte Ihren Namen.

* Falls Sie Ukrainische Sprache nicht beherrschen, lassen Sie bitte den freien Platz (Punkte 1 und 5) oder schreiben Sie bitte russische Übersetzung.

ZumBeispiel:

Gelebter Raum ( Deutsch)

Der Begriff bezeichnet eine Betrachtungsweise des Raumes, die das psychische Erleben in den Vordergrund stellt. Der gelebte Raum muß als Wechselverhältnis von sinnlichem und psychischem Erleben des Raumes und damit als Ausdruckselement für beides verstanden werden. Das psychische Erleben wirkt sich auf die sinnliche Wahrnehmung aus und umgekehrt.

"Der Begriff "gelebter Raum" ist der zur Metapher Zuflucht nehmende Begriff für das in der Linearität der Sprache nicht festsetzbare dynamische Verhältnis von Mensch und Raum. Diese Dynamik verdankt sich einem System psychologischer Bezüge, das den gelebten Raum bestimmt. Der gelebte Raum ist jene Schicht der "Wirklichkeitssprache" des Raumes, die zwischen den psychischen und materiellen Wirklichkeit liegt, psychisch und nicht nur psychisch, räumlich und doch nicht räumlich zugleich, in seiner Paradoxie jedoch andeutend, daß der Raum ja dem Menschen nicht nur ein "Gegenüber" darstellt und nicht nur den Leib "durchdringt", sondern auch die Psyche" (Bettina Küter. Mehr Raum als sonst. Zum gelebten Raum im Werk Franz Kafkas.- Frankfurt am Main,-1989, S.23).

Bettina Küter. Mehr Raum als sonst. Zum gelebten Raum im Werk Franz Kafkas.- Frankfurt am Main.-1989.

ZUM BEISPIEL:

   Erzählzeit ( Deutsch)

Die Zeit, die ein episches Werk beansprucht (Dauer des Lesens oder Erzählens),

im Ggs. zur "erzählten Zeit" als dem Zeitumfang, über den sich die erzählte Handlung erstreckt. Das Verhältnis beider Komponenten zueinander ist aufschlußreich für Struktur und Erzählweise.

;

"Was man unter dem Namen Erzählzeit mißt, ist konventionsgemäß eine chronologische Zeit, deren Äquivalent die Zeit der Seiten und Zeilen des veröffentlichten Werkes aufgrund der vorhergehenden Äquivalenz zwischen der verflossenen Zeit und derjenigen ist, die auf dem Uhrzeigerblatt durchmessen wurde" ( Ricocur, Paul: Zeit und Erzählung.

Bd.2.: Zeit und literarische Erzählung.- München,-1989.- S.132.).

Müller, Günther. Morphologische Poetik,-Tübingen, 1968

Ricocur, Paul: Zeit und Erzählung. Bd.2.: Zeit und literarische Erzählung.-München,-1989.


5.1. Die Haltung zu dem "Seinen" und zu dem "Fremden" als verbindender und trennender Faktor der Kulturen

Sektionsgruppen | Section Groups | Groupes de sections


TRANS       Inhalt | Table of Contents | Contenu  15 Nr.


For quotation purposes:
Kopystyanska Nonna (Lviv, Ukraine): Die traditionellen und nicht-traditionellen Möglichkeiten der transkulturellen Mitarbeit in dem Internationalen, interdisziplinären, wissenschaftlich-methodologischen Vereinigung-Seminar "Zeit, Raum und Rhythmus in der Kunst". In: TRANS. Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften. No. 15/2003. WWW: http://www.inst.at/trans/15Nr/05_01/kopystyanska15.htm

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