Beitrag des didaktischen Unterrichts in Bildung von zukünftigen Lehrkräften in der Universität

BOUFADEN Abderrahim
Université d’Oran2

Zusammenfassung: Die Didaktik als Teildisziplin der Pädagogik ist nicht nur die Wissenschaft des Lehrens und Lernens, sondern auch eine Lehr- und Lernkunst. Sie beschäftigt sich mit der Theorie und Praxis des Unterrichts sowie mit der Interaktion zwischen Lehrer und Lerner im Rahmen des Lern- Erziehungsprozesses, in dem Informationen und Erfahrungen ausgetauscht werden.

Schlüsselwörter: Didaktik, Lehrer, Lerner, Unterricht

Résumé: Didactique en tant que discipline de l’éducation n’est pas seulement la science de l’enseignement et de l’apprentissage, mais aussi l’art de transmettre des connaissances. Elle traite la théorie et la pratique de l’enseignement ainsi que l’échange des informations et l’interaction entre enseignants et enseignés comme facteur clé de la réussite du processus d’apprentissage et d’éducation.

Mots clés: Didactique, l’enseignement et l’apprentissage, éducation, les enseignants

Einleitung

Der Lehrer ist die dominante Person, die im Unterricht lenkt, steuert und kontrolliert. In der Lehrerbildung geht es nämlich um eine professionelle Aneignung von Kompetenzen, die zum Unterrichten, Erziehen, Beurteilen und Innovieren erforderlich sind. Um ein guter Lehrer zu sein, soll man einige Kriterien und Bedingungen erfüllen.

Die Fragenstellungen meines gehaltenen Vortrages lauten: Inwiefern kann der Bezug des didaktisch-methodisch gestalteten Unterrichts auf die Performanz der Lehrerausbildung erhöht werden? Spielt die Didaktik überhaupt eine wissentliche Rolle in dieser Ausbildung?

Welches Programm soll der zukünftige Lehrer im didaktisch-methodisch gestalteten Unterricht etablieren?

1. Was ist Didaktik

Das Wort Didaktik ist vom Griechischen Verb DIDASKEIN abgeleitet, das heißt „sich das Lehren und Belehren aneignen. Das griechische Substantiv DIDAXIS bedeutet soviel wie Lehre, Unterricht oder Unterweisung. (DIDAKTIKE TECHNE = die Lehrkunst.)Die Didaktik beschäftigt sich heute mit der Theorie und Praxis des Lehrens bei allen Möglichkeiten und Lernens in allen Formen unter Berücksichtigung kultureller, individueller und sozialer Bedingungen. Sie ist die Unterrichts- und Bildungslehre.

2. Didaktische Prinzipien

Unterrichtsprinzipien (auch: didaktische Prinzipien) sind allgemeine Vorgaben zur Gestaltung von Erziehung und Unterricht. Eine Vielzahl verschiedener, teils gegenläufiger Erläuterungen und Meinungen über die wichtigsten Prinzipien weisen unterschiedlichste Reichweiten und Geltungsbereiche auf. Kritiker mahnen terminologische Unschärfe und ideologische Überfrachtung an; vom wissenschaftlichen Standpunkt aus werden sie gelegentlich als zu praxisbezogen kritisiert und geraten in den Verdacht zu starker Reglementierung und Normierung des Unterrichts.

Unterrichtsprinzipien werden deshalb oft rein formal auf Auswahl, Strukturierung und Gestaltung von Lerninhalten bezogen. Nicht als Vorschriften, sondern als Richtlinien für pädagogischdidaktische Entscheidungen betrachtet, skizzieren sie eine wünschenswerte Ausrichtung. Ihre Gültigkeit ist allgemein und betrifft sämtliche Erziehungsbereiche und Schulfächer, jede Altersstufe und Schulart.

Bisweilen haben sie einen gewissen polemischen Charakter, sie werden als Fingerzeig auf Mängel benutzt, z. B. das Prinzip der Aktivierung als Kritik am „verkopften“ (zu sehr vom Intellekt beherrschten) Unterricht. Schon im Jahr 1657 formulierte Comenius Prinzipien für den didaktischen Umgang mit Heranwachsenden. Nach ihm sollten die Lehrertätigkeit durch eigenes Tun und das Lernen mit Tat und Beispiel anstatt mit Vorschrift durchgeführt werden. Seinen Prinzipien liegen auch die Festigung des Erlernten durch weitere Übungen und das Verweilen beim Gegenstand, bis dieser gänzlich begriffen ist, sowie das Lehren durch sinnliche und natürliche Veranschaulichung zugrunde.

3. Unterricht

Der Begriff Unterricht bedeutet im Allgemeinen den Sinn, einen Vorgang zur Aneignung von Fertigkeiten und Wissen. Der Unterricht bezeichnet normalerweise die Vermittlung von Wissen zwischen dem Lehrenden und dem Lernenden in einer Lehranstalt wie die Schule oder Universität. Pädagogik und Didaktik sind die Wissenschaften, die die theoretischen Grundzüge des Unterrichts liefern. Die Definition des Unterrichts, die am Ende des 19. Jahrhunderts, bekannt war, unterschied

zwischen formellen und materiellem Unterricht, wovon der erstere vorzüglich die Entwicklung, Übung und vervollkommung der geistigen anlagen, der letztere mehr die Aneignung bestimmter Kenntnisse und Fertigkeiten zum Zweck hat; ferner zwischen idealem, wovon jener auf Herausbildung von Ideen oder auf Vernunftbildung im engeren und höheren Sinn, dieser aber auf Bildung für die praktischen Zwecke des Lebens sich richtet“ (1)

4. Zehn Merkmale guten Unterrichts ( Hilbert Meyer) 

Meyer ist der Auffassung, dass einem erfolgreichen Unterricht zehn Merkmale auszeichnen, die folgt sind:

  • Klare Strukturierung des Unterrichts (Prozess-, Ziel- und Inhaltsklarheit; Rollenklarheit, Absprache von Regeln, Ritualen und Freiräumen)

  • Hoher Anteil echter Lernzeit (durch gutes Zeitmanagement, Pünktlichkeit; Auslagerung von Organisationskram; Rhythmisierung des Tagesablaufs)

  • Lernförderliches Klima (durch gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme, Gerechtigkeit und Fürsorge)

  • inhaltliche Klarheit (durch Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Monitoring des Lernverlaufs, Plausibilität des thematischen Gangs, Klarheit und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung)

  • Sinnstiftendes Kommunizieren (durch Planungsbeteiligung, Gesprächskultur, Schülerkonferenzen, Lerntagebücher und Schülerfeedback)

  • Methodenvielfalt (Reichtum an Inszenierungstechniken; Vielfalt der Handlungsmuster; Variabilität der Verlaufsformen und Ausbalancierung der methodischen Großformen)

  • Individuelles Fördern (durch Freiräume, Geduld und Zeit; durch innere Differenzierung und Integration; durch individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte Förderpläne; besondere Förderung von Schülern aus Risikogruppen)

  • Intelligentes Üben (durch Bewusstmachen von Lernstrategien, Passgenauigkeit der Übungsaufgaben, methodische Variation und Anwendungsbezüge)

  • Klare Leistungserwartungen (durch Passung und Transparenz) und klare Rückmeldungen (gerecht und zügig)

  • Vorbereitete Umgebung (= verlässliche Ordnung, geschickte Raumregie, Bewegungsmöglichkeiten und Ästhetik der Raumgestaltung).

5. Die Rolle der Lehrerpersönlichkeit

Der Lehrer ist der Leiter im Unterricht, er organisiert und

steuert das Unterrichtsgeschehen. Wenn er seinen Unterricht

didaktisch richtig aufbaut, erzielt er versprechende Ergebnisse

und wenn er versagt, scheitert auch der Unterricht, wie Aebli

zum Ausdruck gebracht hat: „Wo ein guter Lehrer am Werk

ist, wird die Welt ein bisschen besser“.2

Eigenschaften der Lehrerpersönlichkeit:

Ein erfolgreicher Lehrer verfügt über fünf wichtige Eigenschaften, die wie folgt sind:

  • Glaubhaftigkeit und Begeisterungsfähigkeit: Wenn jemand nur deshalb Lehrer wurde, weil er keine Alternative sah, und wenn dieser dann seine Unterrichtsfächer auch noch ohne besonderes Interesse auswählte, könnte es für ihn schwierig sein, erfolgreich zu werden. Der Lehrer ist fähig, seinen Unterrichtsstoff glaubhaft zu veranschaulichen und seine Schüler zu begeistern.

  • Anpassungsfähigkeit statt Routine: Der Lehrer muss die Routine vermeiden und in jeder Lernsituation anpassungsfähig, um seine Studenten motivieren zu können.

  • Einfühlungsvermögen: Durch bewusstes Handeln und selbstverständliche Hilfsbereitschaft ist der Lehrer stets im Stande, sich in die Lage seiner Schüler zu versetzen, ihr Vorwissen so anzuknüpfen, dass sie neue Zusammenhänge und Bedeutungen begreifen und erkennen. Das ist die große Kunst, wonach er streben soll.

  • Hohe Belastbarkeit: Entgegen vieler Vorurteile und trotz scheinbar kürzerer Arbeitszeiten arbeiten Lehrer mehr als ein großer Teil von Arbeitsnehmern und sind in der Regel gezwungen, eine beträchtliche Menge ihrer Arbeit in ihrer Freizeit zu erledigen. Um dieser Belastung standzuhalten, müssen Lehrer emotional gefestigt und mit einem starken Durchsetzungsvermögen ausgestattet sein.

  • Kompetenz und Breitschaft zur Weiterbildung: Durch Reformen, technische Entwicklungen, Lehrinhalte und ständig wechselende Klassen verändern sich ununterbrochen die Anforderungen an Pädagogen. Um dies zu meistern, bedarf es hoher Kompetenz, langjähriger Berufstätigkeit und mutiger Verantwortlichkeit.

  • Lehrer in Rolle als Moderator, Pädagoge und

Organisator

Als solcher ist er verpflichtet, sich einen Überblick über seinen Unterricht zu verschaffen, Strukturen zu legen, Motivationsspuren aufzugreifen, die Eigeninitiative zu fördern, mit Lehr- und Lernmitteln geschickt umzugehen, den Lehrprozess zu steuern bzw. zu begleiten, Zeit zu managen, über Wahrnehmungs- und Kommunikationsfähigkeit sowie über ein logisches Verhalten in schwierigen Unterrichtssituationen verfügen und Konflikte lösen zu können.

  • Person des Lehrers

Bezugnehmend auf seine Person soll der Lehr auch folgende Eigenschaften besitzen:

Einstellung, Haltung, Wertschätzung,

Authentizität

Reflexionsvermögen, Kritikfähigkeit

Vermittlungskompetenz

Risiko- und Innovationsbereitschaft, Flexibilität

Fachliche Kompetenz

Schüler übernehmen Verantwortung

Zielsetzung / Zielverfolgung, Selbstständigkeit

Selbstkontrolle

Organisation und Durchführung der Arbeitsaufträge,

Informationsbeschaffung

Arbeitsverhalten, Kooperation

Zeitmanagement• Sozialverhalten (Stützen, Fördern, Konfliktbewältigung)

6. Die Beziehung zwischen Lehrer und Lerner

6.1. Zur Rolle und Verhalten des Lehrers und Lerners im DaF- Unterricht

Lehrer und Lerner gestalten zusammen den Unterricht. Der Lehrer ist verantwortlich für die optimale Organisation der Lernmöglichkeiten, d.h. er organisiert und plant das Lernen. Die Lerner versuchen, die gelehrten Inhalte gut aufzunehmen und die Erfolgsmöglichkeiten zu vergrößern. Welche Rolle die beiden ganz genau spielen, wird im Nachstehenden erläutert.

6.1.1. Verhalten des Lehrers

Nach KAUFMANN„ verschieben sich die Funktionen der Lehrer/innen hin zu den Tätigkeiten: Initiieren von Unterrichtsprozessen, Unterstützen des Lernprozesses und Beratung der Lernenden für ( zukünftige ) Lernschritte“ 3. Dabei müssen die Lehrer die einzelnen Lernenden im Blick behalten, um auftauchende Schwächen oder Schwierigkeiten zu erkennen und durch Hilfestellung oder Beratung kompensieren zu können. Der Lehrer stellt also in seiner Unterrichtsplanung die Schüler und das Lernziel ins Zentrum. Deswegen muss er bestimmte Aufgaben bei seiner Unterrichtsvorbereitung berücksichtigen. Diese Aufgaben sehen wie folgt aus:

Lernziel: was für ein Ziel möchte ich -als Lehrer- erreichen, um meinen Lernern einen bestimmten Lernstoff beibringen zu können. Wir nehmen als Beispiel: „Weg-Orientierung“. Als Lehrer möchte ich, dass meine Lerner am Ende der Einheit „ Wegbeschreibung“ in der Lage sein werden, den Weg auf Deutsch beschreiben zu können.

Lernaktivität: der Lehrer soll sich Gedanken machen, welche Lernaktivitäten zum Lernziel bzw. zur Wegbeschreibung führen. Die Lernaktivitäten können durch das vielfältige Üben erreicht werden. Dazu soll der Lehrer den Lernern einige Basisinformationen geben, z.B. wie man sich orientieren kann: geradeaus, direkt, nach links, nach rechts, vorbei laufen, Ecke, Kreuzung, in der Nähe von etc.

Sozialform: Der Lehrer soll sich Gedanken machen, welche Sozialformen am besten zu den Lernaktivitäten passen.

Hier könnte Partnerarbeit ( A: stellt Fragen und B: antwortet ) oder auch als Variation Gruppenarbeit sein (die Klasse wird in zweier oder vierer Gruppen geteilt: zwei Gruppen stellen Fragen und die zwei anderen antworten). Diese Form der Arbeit könnte zu erst mündlich ablaufen dann schriftlich.

Inhalt: damit ist gemeint, alles was der Lehrer/ Lehrerin in der „ Lehrsituation „ sagen kann. Es könnte ein Dialog sein oder Fragen und Antworten.

Hilfsmittel / Materialien: Der Lehrer/in soll die passenden Materialien finden, die die gewünschten Lernaktivitäten auslösen können. In unserem Fall wäre ein Stadtplan oder Besuchsziele in Form von Fotokopien oder die Bedienung von Kassettenrekorder, Cd- Player oder Tageslichtprojektor nützlich sein.

Aktivität des Lehrers / der Lehrerin: wenn die Schüler die Aufgabe gut verstehen werden, fangen sie mit dem Üben an. Hier bewegt sich der Lehrer im Klassenraum, hört sich die verschiedenen Gespräche der Partner- , zweier- oder vierer Gruppen – je nach der Teilung – an, macht sich Notizen ( z.B. die Fehlern, die oft gemacht werden ) und wird sie korrigieren.

Die Aufgabe des Lehrers schränkt sich nicht nur auf Aktivitäten im Unterricht, sondern wird auch außerhalb des Unterrichts stattfinden, und zwar der Lehrer soll eine Evaluation für den gesamten Unterricht vornehmen. Habe ich mein Lernziel erreicht? Was ist nicht besonders im Unterricht gelungen? Welche Schwächen haben die Lerner? Was soll dafür gemacht werden? Habe ich alle meine Entscheidungen bei der Unterrichtsvorbereitung getroffen? Woran liegt das Problem? Habe ich dafür andere spontane Möglichkeiten ausprobiert, um den Lernprozess noch besser zu gestalten? Welches sind diese Verfahren?

Neben allen diesen Aufgaben, die der Lehrer/ in berücksichtigen muss wie Planung. Entscheidung , Strukturierung , Organisierung , Anweisung , Nachfragen, Erklärung, Vortragen, Korrektur , Problematisierung , Demonstrierung , Experimentierung , Visualisierung , Probleme lösen , kontrollieren, Verantwortung übernehmen, gibt es „ Wünschenswerte Verhaltensweisen“, von denen ZIEBELL redet und die beim Lehrenden erwünscht sind4.

– Der Lehrer soll die Lernenden viel zum Sprechen im Unterricht bringen (die Fertigkeiten Hören und Sprechen der Lerner fördern).

– Der Lehrer soll sich im Unterricht neutral, objektiv und gerecht verhalten.

– Der Lehrer soll das Wissen der Lernenden berücksichtigen und auch auf Interessen, Wünsche und Vorschläge der Lernenden eingehen.

– Der Lehrer soll den Lernenden zuhören und sie aussprechen, nachdenken und experimentieren lassen.

Besser wäre es, wenn der Lehrer ein schauspielerisches Talent und Sinn für Humor hätte. Dies macht den Unterricht lebendiger und erleichtert auch den Lernprozess.

– Der Lehrer soll lernerorientiert und kommunikativ methodisch sein. Dazu gehört auch die verschiedenen Arten der Sprachen im Unterricht wie Alltagssprache, Bildsprache, non-verbale-Sprache, Symbolsprache.

– Der Lehrer soll eine angstfreie Atmosphäre beim Lernen schaffen, dazu ist viel loben und Ermutigung der Lernenden sehr wichtig.

– Der Lehrer soll sich partnerschaftlich verhalten: Die Unterrichtsaktivitäten des Lehrers/ der Lehrerin verhindern manchmal die Lernfähigkeiten von den Lernern. So kann man sagen: je mehr Zeit der Lehrer/in darauf verwendet zu unterrichten, desto weniger Zeit bleibt den Schülern übrig, um zu lernen. Anderes gesagt:

Je mehr die Lehrer in den Hintergrund treten, desto großer ist die Chance, dass die Lernenden in den Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens rücken. Damit den Unterricht nicht mehr„ Alles schweigt und einer spricht „5 heißen wird, sollen die Lehrer den Lernen selbst möglichst viele Handlungsmöglichkeiten, möglichst viele Handlungsspielräume überlassen. In so einem Fall wird das Lernen effektiv stattfinden und wird ein Unterricht heißen: „keiner schweigt und alles spricht „ 6

6.1.2. Rolle und Verhalten des Lerners

Die bereits genannten Aufgaben und Verhalten des Lehrers/ der Lehrerin zeigen, dass der Lehrer/in die meiste Arbeit im Lernprozess übernimmt. Aber dies muss nicht nur auf ihn/ sie konzentriert sein, sondern die Lerner ihrerseits müssen auch was dazu machen. In diesem Zusammenhang sagt BOTTCHER: „Der Schüler soll lernen, als Produzent:

  • seine Intentionen sprachlich zu verwirklichen

  • die Hör-/ Leseerwartungen zu kennen und einschätzen

  • die Wirkungen sprachlicher Mittel zu erproben und einzuschätzen.

  • Sachverhalte, Vorgänge, Probleme, situations- und hörer-/Leserbezogen zu formulieren.

  • eigene und fremde Rolle einzuschätzen, Rollen zu übernehmen […]“7.

Die Lerner sollen:

– Im Unterricht Verantwortung nehmen gegenüber dem Lehrer und auch für sich selber: der Lernenprozess muss ernst genommen werden.

-Miteinander kooperieren (In Partnerarbeit oder Gruppenarbeit: anderen geduldig und geschickt helfen, darauf hinzuwirken, dass alle in der Gruppe mitarbeiten, andere Meinungen und Vorschläge tolerieren) und auch mit dem Lehrer (durch Aufpassen, Aufgabe lösen, Zuhören einspeichern, wiedergeben, übertragen, Durchhaltevermögen zeigen, angepasstes Lernen usw.)

– Die Fähigkeit erwerben, selbständig zu arbeiten: hier spielt die Methodenkompetenz der Lerner eine bedeutende Rolle, d.h. sind die Lerner fähig einen Text zu lesen, zu verstehen und zusammenzufassen? oder sind sie fähig die passenden Lerntechniken für bestimmte Lernziele herauszufinden?(z.B. beim Erwerb der Fertigkeiten oder Grammatik usw.). Zu diesem Punkt sagt TERHART:

[..] Lernen ist immer auch Eigenaktivität desjenigen, der lernt8

– Die Aufgabe des Lehrers berücksichtigen.

– Die geforderten Hausaufgaben (vom Lehrer) lösen.

– In der Lage sein, ihre eigene Schwäche zu entdecken und die passenden Lösungen dazu finden oder sollen sie sich mindestens dafür bemüht.

– Ständig Frage stellen und die nicht verstandenen Sachen noch einmal von Lehrern fordern.

– Möglichst Basisinformationen über Lernertyp, Lernstrategien- und -techniken und auch Lerntipps besitzen. Dies erleichtert und vergrößert den Lernprozess und -erfolg z.B. strukturieren, markieren, rasch lesen, nachschlagen, Fragen formulieren, auswendig lernen, planen, zusammenfassen, Spickzettel herstellen, protokollieren, notieren, zitieren, visualisieren, Hefte gut gestalten und Ordnung halten, Zeit einteilen zwischen lernen, üben und Prüfungen vorbereiten usw.

– Sich bemühen pünktlich im Unterricht zu sein.

– Die elementarer Kommunikations- und Kooperationsmethoden beherrschen: laut und deutlich sprechen, in vollständigen Sätzen reden, beim Thema bleiben, aktiv zuhören, diskutieren, argumentieren, begründen, assoziieren, vortragen, nacherzählen usw.

– Sich nicht gegenseitig kritisieren.

– Die Persönlichkeit/ Temperament des Lehrers respektieren.

– Sich lernfähig und lernbereit zeigen.

Literaturverzeichnis

  • BALZER, L. (2005): Wie werden Evaluationsprojekte erfolgreich? – Ein integrierender theoretischer Ansatz und eine empirische Studie zum Evaluationsprozess. Landau: Verlag Empirische Pädagogik

  • BEYWL, W.: Zur Weiterentwicklung der Evaluationsmethodologie. Grundlegung, Konzeption und Anwendung eines Modells der Responsiven Evaluation, Peter Lang, Frankfurt a. M. 1984.

  • BIMMEL, P./ KAST, B./ NEUNER, G. : Deutschunterricht planen: Arbeit mit Lehrwerklektionen. Goethe- Institut,2003.

  • BOETTCHER, W./ OTTO, G.: Lehrer und Schüler machen Unterricht: Unterrichtsplanung als Sprachlernsituation, 3 Auflage. München, 1980.

  • KAST, B. : Fertigkeit Schreiben, Fernstudieneinheit 12. Goethe- Institut, München, 1999.

  • KAUFMANN, S. / ZEHNDER, E. : Fortbildung für Kursleitende Deutsch als Zweitsprache, Band 1, 1. Auflage, Hueber Verlag ,2007.

  • KAUFMANN, A.: Das große Buch der Lerntechniken. Compact Verlag, München 2007.

  • KRON, F.W. :Grundwissen Didaktik, München Verlag 1993.

  • MEYER, H. Unterrichtsmethoden Band1, Scriptor Verlag 1992.

  • MEYER. H. „was ist guter Unterricht“ Berlin, 2004.

  • MEYER. H. „Unterrichtsmethoden, theorieband. Berlin 1987

1 Meyers Konversationslexikon (1885-1892,1031).

2. Hans Aebli (1983, S.4)

3 Kaufmann, S. / Zehnder, E. : Fortbildung für Kursleitende Deutsch als Zweitsprache, Band 1, 1. Auflage 2007 Hueber Verlag. S. 21.

4 Ziebell, B.: Unterrichtsbeobachtung und Lehrerverhalten, Fernstudieneinheit 32. 2002 Goethe- Institut. München. S. 91

5 Bimmel, P./ Kast, B./ Neuner, G. : Deutschunterricht planen: Arbeit mit Lehrwerklektionen.2003 Goethe- Institut S. 52

6

7 Boettcher, W./ Otto, G.: Lehrer und Schüler machen Unterricht: Unterrichtsplanung als Sprachlernsituation, 3 Auflage. 1980 München S. 17

8 Terhart, E. : Eine Einführung in Probleme der methodischen Organisation von Lehren und Lernen, 3. Auflage 2000,Juventa Verlag München, S.50