Trans Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften 7. Nr. August 2000

Zwei Erzählungen aus Kärnten von Pre¾ihov Voranc im Spiegel erlebter Geschichte

Katja Sturm-Schnabl (Wien)
[BIO]

I. Vorwort

Mit dieser hier vorliegenden Collage von literaturwissenschaftlicher Analyse und Mikro History und Erlebter Geschichte möchte ich einen neuen Weg beschreiten, einen Weg, der auch Goethe nicht fremd war, als er sagte: "Jedes Gedicht ist ein Gelegenheitsgedicht", einen Weg, den der französische Schriftsteller und Biograph Henry Troyat in seiner Biographie von Verlaine(1) beschreitet, indem er akribisch alle jene Lebensumstände des Dichters erforscht, die jeweils der Anlaß für seine Gedichte waren.

Ich für meinen Teil möchte hier die Literaturtheorie des Strukturalismus, der u. a. die Wechselwirkung zwischen Sender und Empfänger erforscht und die modernen Theorien von den Mythenbildungen(2) und auch die Erkenntnisse von Julia Kristeva(3) über die Literatursprache als stetes "Übersetzen" neuer Erlebniswerte in eine "neue Sprache" am Beispiel einer Familiensaga und der Rezeption und Perzeption eines Textes umsetzen. Dabei möchte ich ein Beispiel aufzeigen, wie sich ein Kulturmodell innerhalb einer Familie, einer Sprachgemeinschaft aufbauen kann.

Die eigene Erlebniswelt macht den Leser empfänglich für dichterische Botschaften, die aus einem ähnlichen Erleben heraus inspiriert wurden. Diese gemeinsame Erlebniswelt erhöht seine Sensibilität für die moralischen oder spirituellen Werte, die über die dichterische Sprache vermittelt werden. In der Familie besteht grundsätzlich eine Basis an gemeinsamem Erleben, wodurch die Kommunikation zwischen Sender und Empfänger tiefgreifender und impliziter wird. Die Genesis der Kultur innerhalb des kleinsten Gesellschaftsmodells, der Familie, die in ihrer Kommunikation meist an die Sprache ihres übergeordneten Gesellschaftsmodells, ihrer Volks-, oder Sprachgruppe bzw. Nation gebunden und ein Forschungsobjekt mit interdisziplinärer Dimension ist eine Kulturwissenschaft, die zur Befähigung beitragen könnte "aus der Geschichte auch wirklich zu lernen".

II. Die Parabel der Voranc'schen Kurzgeschichten "Wenn die Gail und die Drau zurückfließen..." und "Das Maria Saaler Feld"

III. Lovro Kuhar - Pre¾ihov Voranc (1893-1950)

IV. Die Botschaft des sprachlichen Kunstwerks: Mythos, Realität und Vision

V. "Èe Zila noj Drava nazaj potaèo..." / "Wenn die Gail und die Drau zurückfließen..."

VI. "Gosposvetko polje" - "Das Maria Saaler Feld"

Conclusio

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Zur Autorin

Der hier publizierte Beitrag erschien erstmals in: Jura Soyfer. Internationale Zeitschrift für Kulturwissenschaften. 9.Jg., Nr.1/2000. S. 6-15.

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